Jobprofil: Ernährungsberater

Ernährungsberater helfen ihren Patienten dabei, sich gesund und richtig zu ernähren. Dabei gehen sie auf die individuelle Situation ein und erstellen einen maßgeschneiderten Ernährungsplan. Ernährungsberater kennen sich mit Lebensmitteln, Diätformen und ihrer Wirkung auf den menschlichen Körper bestens aus. Der Beruf ist nicht gesetzlich geschützt. Die meisten haben eine Weiterbildung oder ein Hochschulstudium absolviert. Es gibt zahlreiche Anbieter von Präsenzseminaren oder Fernlehrgängen.

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Ernährungsberater Beruf

Die Zahl der stark Überwichtigen hat in den vergangenen 40 Jahren weltweit deutlich zugenommen. Infolgedessen wächst der Kundenkreis von Ernährungsberatern kontinuierlich. Insofern sind die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für Ernährungsberater mehr als günstig. In vielen Bereichen werden die Experten gesucht, in Praxen, Kliniken oder Wellness- und Gesundheitseinrichtungen, auch in der Nahrungsmittelindustrie oder bei Krankenkassen.

Patienten beraten:

In ihrem Berufsalltag beraten Ernährungsberater Übergewichtige oder essgestörte Patienten. Dafür müssen sie über wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse der allgemeinen Ernährungslehre verfügen, die sie sich in ihrer Aus- oder Weiterbildung angeeignet haben.

Essgewohnheiten besprechen:

Ernährungsberater besprechen zunächst die Essgewohnheiten und den Gesundheitszustand des Patienten oder Kunden. Auf Basis dieses Anamnese erfolgt die Beratung, die in Einzel- oder Gruppensitzungen stattfinden kann.

Ernährungsplan erstellen:

Die Berater erstellen einen Ernährungsplan, der dem Patienten dabei helfen soll, Gewicht zu reduzieren, sich mehr zu bewegen oder gesündere Produkte zu konsumieren. Auch wird besprochen, welche Lebensmittel unbedingt zu vermeiden sind, um die Ziele zu erreichen.

Umsetzung begleiten:

Ernährungsberater begleiten ihre Patienten bei der Umsetzung. In regelmäßigen Abständen sprechen sie über Fortschritte und mögliche Rückschläge der Ernährungsumstellung. Auch eine Anpassung des Ernährungsplans ist manchmal vonnöten.

Zielgruppe auswählen:

Ihr Wissen können Ernährungsberaterinnen auch in Workshops oder Seminaren weitergeben. Sie können sich außerdem auf bestimmte Zielgruppen spezialisieren, zum Beispiel auf Kinder, Jugendliche, Senioren oder Diabetiker.

Selbst anwenden:

Zu einer optimalen Ernährung gehört auch eine gute Work-Life-Balance. Das Jobprofil Ernährungsberater beinhaltet daher auch, Patienten zu zeigen, wie sie ernährungsbedingte Erkrankungen durch eine optimale Balance von Arbeit und Leben vorbeugen und Burnout vermeiden. Insofern sollte davon auszugehen sein, dass Ernährungsberater dieses Wissen auch bei sich selbst anwenden. Allerdings steht dem ein wachsender Engpass in fast allen Gesundheitsberufen entgegen: Stress ist in dem Job also nicht immer ausgeschlossen.

Fähigkeiten

Ernährungsberater überzeugen potenzielle Kunden und Arbeitgeber mit diesen Fähigkeiten:

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Ernährungsberater Gehalt

Das Gehalt von Ernährungsberatern hängt von vielen Faktoren ab wie etwa der Arbeitsform (selbstständig oder angestellt), Arbeitgeber und Kundenkreis, Standort, Berufserfahrung, Spezialisierung und Reputation. Berufseinsteiger verdienen häufig nicht mehr als 1.700 bis 2.000 Euro brutto im Monat. Auf der anderen Seite können Ernährungsberater mit zahlungskräftigem Arbeitgeber oder Kundenkreis auf ein Einkommen von über 4.000 Euro oder mehr kommen. Ausgebildete Diätassistenten verdienen in der Regel zwischen 2.400 bis 2.800 Euro brutto.

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Jobs als Ernährungsberater für Sie:

Die Berufsbezeichnung Ernährungsberater ist in Deutschland nicht gesetzlich geschützt. Jeder darf sich Ernährungsberater nennen und entsprechende Beratungsdienstleistungen anbieten. Eine staatlich geregelte Ausbildung gibt es demzufolge nicht. Die meisten Ernährungsberater haben eine Weiterbildung oder ein einschlägiges Hochschulstudium absolviert. Wer allerdings mit den Krankenkassen zusammenarbeiten und Leistungen abrechnen will, muss eine bestimmte Vorbildung nachweisen und vor der Weiterbildung eine Ausbildung zum Diätassistenten oder ein artverwandtes Studium erfolgreich abgeschlossen haben, zum Beispiel Ernährungswissenschaften und Ökotrophologie.

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Weiterbildung

Es gibt eine Vielzahl an Anbietern, die eine Weiterbildung zum Ernährungsberater oder zur Ernährungsberaterin anbieten. Die Palette reicht von Präsenzausbildungen bis hin zu Fernlehrgängen. Die Weiterbildung kann einige Tage, einige Wochen oder mehrere Monate betragen. Bei privaten Anbietern sind die Lehrgänge kostenpflichtig.

Interessenten sollten sich informieren, ob es sich um eine nicht-qualifizierende oder qualifizierende Weiterbildung handelt.

Qualifizierende oder zertifizierte Ausbildungen zum Ernährungsberater werden von Verbänden organisiert, die durch Krankenkassen anerkannt sind. Dies ist vor allem für die Abrechnung erbrachter Leistungen im Falle einer Selbstständigkeit wichtig – bei nicht anerkannten Ausbildungen können Ernährungsberater ihre Leistungen nicht bei der Krankenkasse abrechnen und müssen ihren Patienten eine private Rechnung schreiben. Das kann sich nicht jeder leisten und schmälert den Kundenkreis. Das heißt aber nicht, dass die entsprechenden Weiterbildungen von privaten Anbietern inhaltlich minderwertig wären.

Weiterbildung Inhalte

Während der Weiterbildung lernen angehende Ernährungsberater alles Wissenswerte über Diätetik und die gesundheitliche Bedeutung von Nahrungsmitteln. Darüber hinaus bauen sie Know-how in den Bereichen Marketing, Psychologie sowie Didaktik auf und lernen EDV-Anwendungen und Methoden kennen, mit denen sie den Gesundheits- und Ernährungszustand ihrer Klienten dokumentieren können.

Diese Inhalte stehen im Lehrplan:

  • Fehl- und Mangelernährung
  • Epidemiologie
  • Ernährungssoziologie
  • EDV-basierte Nährwertberechnung
  • Nährstoffwerte und Gesundheit
  • Ernährung für bestimmte Gruppen wie Schwangere, Säuglinge oder Sportler
  • Alternative Ernährungsformen wie Trennkost, Vegetarismus, Rohkost-Ernährung
  • Hunger- und Sättigungsregulation
  • Nahrungsergänzungsmittel
  • Psychologie in der Ernährungsberatung
  • Methodik
  • Didaktik
  • Kommunikationstheorie
  • Rechtliche Hintergründe der Ernährungsberatung

Weiterbildung Format

Bei der Dauer und der Art der Weiterbildung gibt es erhebliche Unterschiede. Viele Ernährungsberater wählen die berufsbegleitende Teilzeitform. Es gibt aber auch Anbieter von Fernstudiengängen sowie von Lehrgängen in Vollzeit.

  1. Das Fernstudium zum Ernährungsberater dauert parallel zum Beruf zwischen neun und 14 Monaten.
  2. Im Teilzeitunterricht findet die Ausbildung an zehn Wochenenden oder einmal in der Woche statt. In letztem Fall beläuft sich die Ausbildungsdauer auf ein Jahr.
  3. Die Vollzeitvariante beinhaltet einen Kompaktkurs zum Ernährungsberater, der innerhalb von 30 Tagen absolviert werden kann.

Weiterbildung Voraussetzungen

Die Voraussetzungen für die Teilnahme an der Fortbildung zum Ernährungsberater sind von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Für die Teilnahme an Zertifikatslehrgängen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ist etwa eine Berufsausbildung als Diätassistent oder ein Studium der Oecotrophologie oder der Ernährungswissenschaften erforderlich.

Daneben haben auch Quereinsteiger gute Perspektiven, um als Ernährungsberater zu arbeiten. Ihnen steht es frei, einen Zertifikatslehrgang eines privaten Anbieters zu besuchen. So steht etwa Arzthelfern, Krankenschwestern oder Reformhauspersonal der Weg in die Ernährungsberatung offen. Auch Menschen ohne Vorkenntnisse, die sich für Ernährung und Gesundheit interessieren, können teilnehmen.

Berufe, die sich grundsätzlich für eine Weiter- oder Zusatzausbildung als Ernährungsberater eignen, sind:

  • Diätassistent
  • Ernährungstherapeut
  • Arzthelfer
  • Altenpfleger
  • Naturheilärzte
  • Heilpraktiker
  • Gesundheits- und Lebensberater
  • Beschäftigte im Bereich Wellness und Gesundheitsprävention
  • Erzieher

Private Weiterbildungsanbieter

Zu den privaten Anbietern von Weiterbildungslehrgängen zum Ernährungsberater zählen:

  • SGD Studiengemeinschaft Darmstadt
  • ILS – Institut für Lernsysteme
  • IST
  • Apollon
  • Fernakademie Klett
  • Hamburger Akademie
  • Impulse e.V.

Zertifizierte Weiterbildungsanbieter

Zu den zertifizierten Anbietern von Weiterbildungslehrgängen, die von den Krankenkassen akzeptiert werden, zählen:

  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung
  • Berufsverband der Oecotrophologen
  • Verband für Ernährung und Diätetik
  • Verein für Unabhängige Ernährungsberatung
  • Verband der Diätassistenten – Deutscher Bundesverband
  • Deutsche Gesellschaft der qualifizierten Ernährungstherapeuten und Ernährungsberater

Ernährungsberater Jobs

Viele Ernährungsberater sind als Selbstständige tätig. Aufträge oder eine Festanstellung finden sie bei diesen Arbeitgebern:

  • Kliniken
  • Reha-Einrichtungen
  • Arztpraxen
  • Apotheken
  • Pflegeeinrichtungen
  • Fitnessstudios
  • Schulen
  • Volkshochschulen
  • Wellnesseinrichtungen

Online-Agenturen

Manche Ernährungsberater bieten ihre Beratung online an. Andere lassen sich von einer Online-Agentur vermitteln. Zu den Anbietern zählen:

  • https://www.ernaehrungs-therapie.net/
  • https://ernaehrungstherapie.online/
  • https://oviva.com/de/de/
  • https://www.richtig-essen-institut.de/ 

Ernährungsberater Karriere

Ernährungsberater haben vielfältige Aussichten, sich beruflich zu entwickeln. Neben Kliniken oder anderweitigen Einrichtungen im Gesundheitswesen bieten sich ihnen auch zahlreiche Chancen in der freien Wirtschaft.

Immer mehr Unternehmen legen zum Beispiel auf die Gesundheitsvorsorge ihrer Angestellten großen Wert und möchten ihnen auf diesem Gebiet ein erweitertes Angebot bieten. Große Unternehmen haben bereits eigene Stellen für interne Ernährungsberater geschaffen. Kleinere und mittelständische Unternehmen vertrauen dagegen oft auf den Service einer externen Firma, die sich speziell auf die Ernährungsberatung spezialisiert hat.

Als ausgebildeter Ernährungsberater ist die Chance einer Anstellung bei einer dieser spezialisierten Firmen sehr hoch.

Hier ist auch der Schritt in eine leitende Position nicht ausgeschlossen. Viele Ernährungsberater wagen aber auch den Schritt in die Selbstständigkeit und bieten ihre Dienste verschiedenen Unternehmen und/oder Einrichtungen im Gesundheitswesen an. Oder sie eröffnen ihre eigene Praxis und beraten und behandeln ihren eigenen Patientenstamm.

Zukunft

Die Rahmenbedingungen für Ernährungsberater sind hervorragend. Immer mehr Menschen achten auf eine gesunde, ausgewogene und nachhaltige Ernährung – und wollen wissen, wo ihre Nahrungsmittel herkommen und was sie enthalten.

Der Anteil der Übergewichtigen und Fettleibigen steigt in globalem Maßstab, auch weil immer mehr Tätigkeiten im Sitzen ausgeübt werden. Allein in Deutschland sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen übergewichtig. Ein Viertel der Erwachsenen ist sogar adipös, also stark übergewichtig. Der potenzielle Kundenkreis für Ernährungsberater ist dementsprechend groß.

Im Jahr 2018 waren laut Statistischem Bundesamt immerhin schon rund 4.000 Personen im Bereich Ernährungsberatung in Einrichtungen des Gesundheitswesens beschäftigt. Sei Jahren steigt die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ernährungsberater kontinuierlich – Tendenz weiter steigend.

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