Jobprofil: Raumausstatter

Ein Raumausstatter gestaltet Innenräume. Er oder sie wählt Möbel, Farben, Stoffen und Materialien aus, plant die Aufteilung und Gestaltung von Räumen und setzt das Konzept in die Tat um. Wichtiger Teil der Arbeit ist es, Kunden zu beraten und ihnen ein individuelles Angebot zu unterbreiten. Wer als Raumausstatter einen eigenen Betrieb führen will, benötigt seit 2020 wieder einen Meisterbrief.

Raumausstatter Beruf

Raumausstatter sorgen für eine harmonisch abgestimmte Gestaltung von Wohn- und Geschäftsräumen. Entsprechend beraten sie ihre Auftraggeber in punkto Farbgebung und Materialauswahl. Dabei nehmen sie auf besondere Wünsche Rücksicht und natürlich auch auf Budgetvorgaben, arbeiten zunächst einen Kostenvoranschlag (KVA) aus und besorgen die für das Projekt benötigten Materialien.

Ziel der Arbeit:

Wer Raumausstatter werden möchte, muss kräftig zupacken können: Teppiche rausreißen, mitunter schwere Bodenbeläge verlegen – das gehört neben filigraneren Arbeiten wie Gardinen und Vorhänge aussuchen und vernähen zum Berufsalltag. Ziel ist es stets, ein harmonisches und ästhetisch ansprechendes Raumdesign zu schaffen, das den Bedürfnissen und Vorstellungen der Kunden entspricht.

Beruf eignet sich für:

Der Beruf des Raumausstatters eignet sich für Menschen, die ein Gespür für Ästhetik und Design haben, gerne kreativ arbeiten und Freude daran haben, Räume zu gestalten und zu planen. Auch handwerkliches Geschick und technisches Verständnis sind wichtige Eigenschaften, da Raumausstatter neben der Planung auch die Umsetzung der gestalterischen Konzepte übernehmen. Zudem ist es wichtig, gut mit Menschen umgehen zu können und kommunikativ zu sein, da Raumausstatter häufig Kunden beraten und deren individuelle Wünsche berücksichtigen müssen. Ein gewisses Maß an Flexibilität und Belastbarkeit ist ebenfalls von Vorteil, da Termindruck und unvorhergesehene Ereignisse im Berufsalltag auftreten können.

Nachteile als Raumausstatter:

Zu den Nachteilen des Berufs können unter anderem die physische Belastung durch das Tragen von schweren Gegenständen sowie die mögliche Gefahr von Rücken- und Gelenkproblemen gehören. Auch Termindruck und Stress bei der Umsetzung von Projekten können belastend sein. Zudem kann es schwierig sein, eine Arbeit-Life-Balance zu finden, da Aufträge oft außerhalb der regulären Arbeitszeiten stattfinden und auch am Wochenende oder abends bearbeitet werden müssen.

Raumausstatter Aufgaben

Das sind die wichtigsten Aufgaben eines Raumausstatters bzw. einer Raumausstatterin:

  • Untergründe vorbereiten
  • Bodenbeläge verlegen
  • Teppiche zuschneiden und ketteln
  • Schnittmuster und Schablonen anfertigen
  • Wände und Decken mit Stoffen und Tapeten auskleiden
  • Sicht- und Sonnenschutzanlagen montieren
  • Räume dekorieren
  • Polstermöbel beziehen
  • Reparaturen durchführen

Raumausstatterhandwerk Fähigkeiten

Was bei einem Raumausstatter unbedingt im Lebenslauf und im Anschreiben stehen sollte:

  • Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis
  • Zeichnerische Fähigkeiten
  • Räumliches Vorstellungsvermögen
  • Kreativität und Sinn für Ästhetik
  • Kunden- und Serviceorientierung
  • Selbstständige Arbeitsweise
  • Belastbarkeit
  • Genauigkeit
  • Lernbereitschaft

Raumausstatter Gehalt

Raumausstatter kommen auf einen durchschnittlichen Monatsverdienst von rund 2.500 Euro brutto. Die Einstiegsgehälter bewegen sich in der Regel zwischen 1.800 Euro und 2.250 Euro. Mit zunehmender Berufserfahrung sind Einkommen von mehr als 3.000 Euro brutto monatlich realistisch. Bei 3.500 Euro brutto ist für Angestellte unter normalen Umständen das Maximum erreicht.

Als Raumausstattermeister mit eigenem Betrieb ist ein weitaus höheres Einkommen möglich. In der Ausbildung verdienen Raumausstatter je nach Ausbildungsjahr und Standort zwischen 650 und 840 Euro brutto per Monat.

Jobs als Raumausstatter für Sie:

Raumausstatter werden

Die duale Berufsausbildung zum Raumausstatter dauert drei Jahre. Die Auszubildenden lernen parallel in ihrem Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule. Eine bestimmte Schulbildung ist keine Voraussetzung. Die Betriebe stellen Bewerber mit verschiedenen Schulabschlüssen ein. So verfügten von den Ausbildungsanfängern 2021 nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 41 Prozent über einen mittleren Bildungsabschluss, 34 Prozent über die Hochschulreife und 21 Prozent über einen Hauptschulabschluss (4 Prozent ohne Schulabschluss oder Sonstiges). Gute Schulnoten in Mathematik, Kunst, Werken und Technik werten die Bewerbungsunterlagen auf.

Im dritten Lehrjahr spezialisieren sich die Auszubildenden auf einen von fünf Schwerpunkten:

  • Bodenbeläge
  • Polstermöbel
  • Raumdekoration
  • Wand- und Deckendekoration
  • Licht-, Sicht- und Sonnenschutzanlagen

Raumausstatterhandwerk Ausbildungsgehalt

Das verdienen Raumausstatter in der Ausbildung:

  • 1. Ausbildungsjahr: 650 Euro brutto im Monat
  • 2. Ausbildungsjahr: 740 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 840 Euro

Raumausstatter Jobs

Arbeitsplätze für Raumausstatter gibt es vorrangig in Fachbetrieben des Raumausstatterhandwerks, Einzelhandelsgeschäften, Polsterwerkstätten, im Flugzeugbau oder in Innendekorationsabteilungen von Theatern und Fernsehanstalten. Bis zum Jahr 2019 stieg die Zahl der Betriebe im Raumausstatterhandwerk in Deutschland auf über 30.000. Seitdem ist sie wieder rückläufig und lag 2021 bei ca. 27.300 Betrieben.

Raumausstatterhandwerk Zukunft

Aufgrund des steigenden Lebensstandards sehen sich Raumausstatter guten Berufsaussichten gegenüber, auch bei schwacher Konjunkturlage. Das Warenangebot für die Ausstattung von Arbeitsplätzen und Wohnungen wächst stetig und sorgt dafür, dass der Käufer auch in Zukunft auf das Fachwissen des Raumausstatters zurückgreifen wird.

Die Nachfrage nach individuellen und hochwertigen Inneneinrichtungen steigt.

Insbesondere in urbanen Regionen ist eine hohe Nachfrage zu verzeichnen. Auch die steigende Bedeutung von Nachhaltigkeit und ökologischen Aspekten im Wohnbereich eröffnet Raumausstattern neue Geschäftsfelder. Zudem können sie sich durch Weiterbildungen und Spezialisierungen in Bereichen wie Denkmalpflege, Barrierefreiheit oder Smart Home zusätzlich qualifizieren und ihre Karrierechancen verbessern.

Raumausstatter Selbstständigkeit

Die Meisterpflicht im Raumausstatterhandwerk wurde im Jahr 2020 in Deutschland wieder eingeführt. Mit dem Meisterbrief in der Tasche können Raumausstatter ihren eigenen Betrieb gründen oder Führungsaufgaben übernehmen. Wer nach der Meisterschule immer noch Lust hat, sein Wissen zu erweitern, kann auch noch den Betriebswirt des Handwerks draufsatteln.

Weiterbildung:

Im Anschluss an ihre Ausbildung zum Raumausstatter haben Fachkräfte zahlreiche Möglichkeiten, ihr Wissen zu vertiefen. Vor allem bieten sich Weiterbildungen zum Raumausstattermeister, Gestalter Holz- und Raumgestaltung, Betriebswirt Handwerk und Restaurator im Raumausstatterhandwerk an.

Studium:

Absolventen mit Abitur oder Berufserfahrung können nach der Ausbildung auch ein Studium aufnahmen. Infrage kommen Studiengänge wie Innenarchitektur, Textil-, Bekleidungstechnologie, Textil-, Bekleidungsdesign, Produkt-, Industriedesign, Restaurierung, Bühnenbildnerei oder Bildende Kunst.

[Bildnachweis: Andrey_Popov by Shutterstock.com]

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