Ausbildung
1600-2300 €
Normal (40-45 Stunden)
5000+ €
Von dem französischen Literaten Alexandre Dumas stammt das schöne Bonmot: „Das Leben ist bezaubernd, man muss es nur durch die richtige Brille sehen.“ Zugegeben, von ihm war das eher metaphorisch gemeint. Geht es dagegen realiter um die richtige Brennschärfe, das optimale Gestell und das Ausmessen sowie die Anpassung einer Sehhilfe, weiß der Augenoptiker Rat.
Augenoptiker – das ist ein ziemlich anspruchsvoller und vielseitiger Job. Die Tätigkeiten des Jobprofils im Überblick:
In ihrer Ausbildung lernen angehende Augenoptiker, welche Kontaktlinsen, Gläser und Brillengestelle für wen am besten geeignet sind und wie eine bestehende Fehlsichtigkeit festgestellt und korrigiert werden kann. Neben dem Anpassen von Brillen gehört ebenso das Reparieren von Sehhilfen zum Repertoire von Augenoptikern.
Um ihre Berufsaussichten brauchen sich Augenoptiker keine Sorgen zu machen. Zwei Drittel aller Menschen sind fehlsichtig. Tendenz steigend, da sich die Anforderungen an die Sehorgane mit der zunehmenden Nutzung von Smartphone- oder Computerdisplays erhöhen. Als Spezialisten für gutes Sehen werden Augenoptiker deshalb in Zukunft genauso gefragt sein wie heute – beste Aussichten also für die Karriere!
Weniger eindeutig sieht es hingegen bei der Frage nach der Vereinbarkeit von Freizeit und Beruf aus. Das hängt stark davon ab, ob man bei einem Großbetrieb oder einem lokalen Geschäft arbeitet. Bei den größeren Konzernen gibt es zwar gut geregelte Arbeitszeiten, mitunter ist der Druck während der Schichten aber höher als in kleineren Läden, einfach, weil mehr Kunden in kürzerer Zeit betreut werden müssen.
Augenoptiker sind Kundenberater, Handwerker und Styling-Experten in einem. Im Berufsalltag steht der Kunde an erster Stelle. Ziel ist es, dass jeder einzelne durch eine freundliche und kompetente Beratung die Lösung findet, die zu ihm passt – egal, ob es sich um eine neue Brille oder Kontaktlinsen handelt.
Wichtig ist das insbesondere deshalb, weil die Kunden ihre Sehhilfen jeden Tag tragen. Also sollte das gewählte Gestell auch wirklich gut zu ihnen passen. Sonst sind Frust und Reklamationen Programm. Um zur richtigen Lösung zu kommen, gilt es bei der Auswahl die Haut- und Haarfarbe einzubeziehen, den Kleidungsstil, aber auch den Beruf des Kunden. Danach entscheidet sich dann, ob es etwas flippigeres oder gediegeneres sein soll. Also sollten sich Augenoptiker schon ein wenig mit Modetrends auskennen.
Fachlich ist das Jobprofil Augenoptiker von der Anwendung zweier Naturwissenschaften geprägt: Physik und Mathematik. In ihrem Berufsalltag bedienen Augenoptiker modernste Geräte und geben Gläsern und Linsen auf diese Weise den perfekten Schliff.
All das lernen Augenoptiker während ihrer dualen Ausbildung. Einen großen Teil dieser Zeit verbringen angehende Augenoptiker in ihrem Ausbildungsbetrieb, um in den Verkaufsräumen und in der Werkstatt die praktische Seite des Jobprofils kennenzulernen. Die Theorie eignen sie sich in der Berufsschule an – entweder an festen Tagen in der Woche oder im Blockunterricht.
Nach drei Jahren schließt die Ausbildung mit der Gesellenprüfung ab. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es möglich, die Ausbildung zum Augenoptiker auf zwei Jahre zu verkürzen. Das ist zum Beispiel bei Auszubildenden mit Abitur machbar, oder wenn der Nachweise über eine abgeschlossene Berufsausbildung vorliegt. Die Mindestanforderung, um eine Ausbildung zum Augenoptiker zu beginnen, ist ein Realschulabschluss.
Ausbildungsinhalte sind:
Augenoptiker arbeiten in größeren Optiker-Ketten oder alternativ in mittleren bis kleineren Fachgeschäften. Alternativ finden sich Jobs in der optischen und feinmechanischen Industrie.
Wie in allen anderen Berufen auch variiert das Gehalt von Augenoptikern erheblich – je nach Region, Erfahrung und Unternehmensgröße.
In der Ausbildung fließt angehenden Augenoptikern folgender Bruttolohn aufs Konto:
Gesellen verdienen zwischen 1600 bis 2300 Euro brutto im Monat und Meister können mit einem Monatsgehalt zwischen 1800 bis 2700 Euro brutto rechnen.
Augenoptiker können positiv in die Zukunft blicken. Wegen eines nachhaltigen Fachkräftebedarfs in dem Bereich kann derzeit nur jede vierte Stelle besetzt werden. Das hängt damit zusammen, dass immer mehr Menschen Sehhilfen benötigen. Mittlerweile sind es fast 64 Prozent der Deutschen und statistisch gesehen werden es mehr und mehr…
Augenoptiker sollten neben ihren fachlichen Kompetenzen, auch einige wichtige persönliche Fähigkeiten auf sich vereinen und bei der Bewerbung in ihren Unterlagen darauf aufmerksam machen.
Zu den wichtigsten fachlichen Kenntnissen zählen:
Zu den wichtigsten Soft Skills zählen:
Augenoptikern stehen viele Entwicklungsmöglichkeiten offen. Neben der Arbeit können sie in Teilzeit oder in Vollzeit bei einer Fach- oder Meisterschule die Ausbildung zum Meister machen und danach die Meisterprüfung von der Handwerkskammer ablegen. Hinterher steht es ihnen frei, ihren eigenen Laden zu eröffnen.
Für Augenoptiker-Meister gibt es aber auch eine Vielzahl an Spezialisierungsmöglichkeiten. Beispielsweise gibt es spezielle Sportbrillen, die Sportoptiker an Skifahrer, Marathonläufer oder Basketballspieler verkaufen. Gleiches gilt für Kontaktlinsen. Andere Augenoptiker spezialisieren sich auf Menschen mit ganz speziellen Sehbehinderungen.
Mit dem Meisterbrief in der Tasche steht Augenoptikern außerdem der Weg an die Uni offen – auch ohne Abitur. Ein artverwandtes Studium ist zum Beispiel das der Optometrie. Optometristen beschäftigen sich mit Sehfunktionen. Sie kontrollieren nicht nur durch ausführliche Messungen die Sehschärfe, sondern sind auch Spezialisten, wenn es um Fehlsichtigkeit wie Farben- oder Nachtblindheit geht.