Jobprofil: Drahtwarenmacher

Drahtwarenmacher stellen Drähte, Gitter und Zäune her. Dafür setzen sie Drahtzieh-, Trenn- oder Umformmaschinen und verschiedene Umformwerkzeuge ein. Gelegentlich setzen sie die Produkte auch mit ihren eigenen Händen zusammen und reparieren sie. Seit 2013 heißen sie offiziell Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Umform- und Drahttechnik. Der Beruf ist äußerst selten geworden.

Drahtwarenmacher Beruf

Nur noch ganz wenige Betriebe in Deutschland bilden Drahtwarenmacher aus. Meist sind es Zaunhersteller. In der Regel haben diese Unternehmen indes volle Auftragsbücher und für junge Jobanwärter nach der Ausbildung reichlich zu tun. Doch was machen Drahtwarenmacher eigentlich?

Zäune herstellen:

Die Fachkräfte stellen Gitter, Zäune und Toranlagen aus Draht und Metall her. Das geschieht in der Werkstatt. Hier beziehen sie zum Beispiel einen Stahlrahmen mit Maschendraht. Oder sie schweißen Stabgittermatten mit einem Stahlrahmen zusammen. Dazu schneiden Drahtwarenmacher die Gittermatte zu, passen sie in den Rahmen ein und schweißen die Teile fest aneinander.

Zäune reparieren:

Sicherheit ist das A und O in dem Job: Gehörschutz, Brille und Sicherheitsschuhe mit Stahlkappe gehören zur täglichen Montur. Beim Schweißen ist derweil das Tragen einer Schutzmaske Pflicht. Drahtwarenmacher sind aber auch oft „on Tour“. Zum Beispiel dann, wenn sie Zäune vor Ort für einen Kunden reparieren oder neu montieren.

Zäune montieren:

Das läuft dann zum Beispiel so ab: Zuerst Löcher graben, dann Zaunpfosten für einen Gittermattenzaun einlassen. Dabei ist Präzision gefragt. Denn die Pfosten müssen ganz exakt im Lot stehen. Ansonsten lassen sich die Gittermatten nicht einhaken. Passt alles, geht die Arbeit relativ schnell von der Hand. Nun müssen die Pfosten nur noch mit Blenden verkleidet werden. Fertig.

Körperlich arbeiten:

Aufgrund der mitunter schweren körperlichen Arbeit gibt es in punkto Work-Life-Balance leichte Abzüge in der B-Note. Außerdem kommen Drahtwarenmacher immer wieder mit Ölen, Reinigungs- und Schmiermitteln in Kontakt, die Hautreizungen verursachen können. Dafür stehen die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt ganz ordentlich.

Fähigkeiten

Gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bewerbung haben Drahtwarenmacher mit diesen Stärken und Fähigkeiten:

  • Sorgfalt
  • Genauigkeit
  • Handwerkliches Geschick
  • Aufmerksamkeit
  • Körperliche Robustheit
  • Zuverlässigkeit

Drahtwarenmacher Gehalt

Das durchschnittliche Gehalt von Drahtwarenmachern liegt bei ca. 3.200 Euro im Monat. Das Einstiegsgehalt beträgt 2.200 bis 2.800 Euro. Mit ausreichend Berufserfahrung kann das Einkommen auf bis zu 4.100 Euro brutto pro Monat steigen. In der Ausbildung bewegen sich die Gehälter zwischen 976 und 1.102 Euro brutto monatlich.

Jobs als Drahtwarenmacher für Sie:

Drahtwarenmacher werden

Die duale Ausbildung zum Drahtwarenmacher dauert zwei Jahre. Offiziell heißt der Ausbildungsberuf seit 2013 „Fachkraft für Metalltechnik der der Fachrichtung Umform- und Drahttechnik“. Daneben gibt es auch noch die drei Fachrichtungen Konstruktionstechnik, Montagetechnik und Zerspanungstechnik. Zum Anfang des zweiten Lehrjahres legen die Azubis eine Zwischenprüfung ab, nach dem dem zweiten Ausbildungsjahr folgt die Abschlussprüfung.

Eine bestimmte Schulbildung müssen die Auszubildenden nicht vorweisen.

Im Prinzip haben sämtliche Bewerber realistische Chancen, einen Ausbildungsplatz zu finden. Von den Ausbildungsanfängern im Jahr 2020 hatten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 14 Prozent die Hochschulreife, 43 Prozent einen mittleren Bildungsabschluss, 29 Prozent einen Hauptschulabschluss und 14 Prozent keinen Schulabschluss. Gute Schulnoten in Werken, Technik, Mathematik und Physik sind hilfreich.

Ausbildungsinhalte

Das lernen Drahtwarenmacher in der Ausbildung:

  • Messen
  • Anreißen
  • Feilen
  • Meißeln
  • Sägen
  • Bohren
  • Schmieden
  • Drahtgeflechte herstellen
  • Rahmen und Fassungen herstellen
  • Oberflächenbehandlung von Drahtwaren
  • Werkstoffkunde
  • Drahtgitter für Rahmen und Fassungen formen
  • Arbeitsgeräte pflegen und instandhalten

Ausbildungsvergütung

Das Gehalt von Drahtwarenmachern in der Ausbildung unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland. Mit diesen monatlichen Bruttobeträgen können sie rechnen:

  • 1. Ausbildungsjahr: 976 bis 1.047 Euro brutto im Monat
  • 2. Ausbildungsjahr: 1.029 bis 1.102 Euro

Drahtwarenmacher Jobs

Offene Stellen und Jobs für Drahtwarenmacher gibt es bei Metallbetrieben, Industriebetrieben, die Drahtgewebe und -zäune herstellen sowie bei Dienstleistern, die Zäune aufstellen. Auch wenn der Beruf selten ist – die Arbeitsmarktaussichten für Drahtwarenmacher sind gar nicht so schlecht. Zäune sind ein Produkt des täglichen Lebens. Diese müssen immer hergestellt und montiert werden. Insofern gibt es für die wenigen Drahtwarenmacher in Deutschland durchaus etwas zu tun.

Weiterbildung

Für ausgebildete Drahtwarenmacher gibt es diverse Fortbildungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten. Sie können zum Beispiel die Meisterschule besuchen und anschließend wichtige Führungsaufgaben in ihrem Betrieb übernehmen. Dazu gehört die Koordination von Teams, die Ausbildung von Lehrlingen und die Leitung und Planung von größeren Projekten. Wer noch höher hinaus will und über die entsprechende Qualifikation verfügt, kann zudem über ein ingenieurwissenschaftliches Studium nachdenken.

[Bildnachweis: Kikujiarm by Shutterstock.com]

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