Jobprofil: Drahtzieher

Drahtzieher stellen aus Metallen wie Kupfer und Eisen Drähte und Kabel her. Sie stellen die Ziehmaschinen ein, ziehen, schweißen, veredeln und prüfen. Es ist ein traditioneller Beruf, der schon mehrere Jahrhunderte auf dem Buckel hat. Offiziell heißt der Ausbildungsberuf seit einigen Jahren Fachkraft für Metalltechnik. Im Volksmund ist der Drahtzieher als Hintermann bekannt.

Drahtzieher Beruf

Der Drahtzieher genießt im Volksmund einen eher unschönen Ruf. Er wird oft mit dem Planen zwielichtiger Delikte in Verbindung gebracht. Als Drahtzieher bezeichnete man früher die Hintermänner, die eine kriminelle Aktion ausheckten, sie dann aber von anderen ausführen ließen. So blieb man hoffentlich unerkannt und entging seiner gerechten Strafe.

Kabel herstellen:

Es gibt aber auch einen gleichnamigen Beruf. Dieses hat mit dem kriminell angehauchten Namensvetter aber rein gar nichts zu tun. Ausgebildete Drahtzieher stellen Maschendraht, Stromkabel, und Kabel aus Eisen oder Kupfer her. Drahtzieher ist der traditionelle Name für den heutigen Beruf der Fachkraft für Metalltechnik der Fachrichtung Umform- und Drahttechnik. Man kennt sie auch als Drahtwarenmacher.

Drähte ziehen:

In ihrem Berufsalltag formen Drahtzieher beispielsweise aus Metallstäben Drähte jedweder Länge und Dicke. Während sie die Maschinen mit dem jeweiligen Rohmaterial bestücken, überwachen sie gleichzeitig deren Arbeit. Kommt es zu Produktionsfehlern, korrigieren sie diese manuell. Dann legen sie an das Endprodukt zum Beispiel nochmal Hand an und bearbeiten es nach.

Oberflächen behandeln:

Abschließend behandeln Drahtzieher die Oberflächen, führen eine Qualitätskontrolle durch und verpacken die fertigen Produkte für den Transport. Zu den täglichen Arbeiten gehört außerdem die Pflege- und Wartung der eingesetzten Maschinen.

Kräftig zupacken:

Die Arbeitszeiten eines Drahtziehers sind meist ausgewogen. Die einzige Ausnahme bilden dringende Kundenwünsche oder die Mitarbeit an Großprojekten, die unter großem zeitlichem Druck durchgeführt werden. Allerdings ist der Beruf nichts für Untrainierte: Kräftiges Zupacken gehört dazu, wenn Drahtzieher schwere Metallteile bei der Bearbeitung anheben müssen. Die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt sind solide.

Aufgaben

Das sind die Aufgaben von Drahtziehern im Überblick:

  • Drähte produzieren
  • Metalle formen oder trennen
  • Einzelne Arbeitsschritte planen
  • Drahtzieh-, Trenn- oder Umformmaschinen einrichten
  • Nötige Umformwerkzeuge einbauen

Bewerbung

Mit diesen Stärken in der Bewerbung können angehende Drahtzieher punkten:

  • Interesse an Technik
  • Genaues und sorgfältiges Arbeiten
  • Geschicklichkeit
  • Teamfähigkeit
  • Gutes Hör- und Sehvermögen
  • Zuverlässigkeit
  • Sorgfalt

Drahtzieher Gehalt

Das durchschnittliche Gehalt von Drahtziehern beträgt rund 3.200 Euro brutto pro Monat. Ihr Einstiegsgehalt liegt in der Regel zwischen 2.200 bis 2.800 Euro. Mit genügend Berufserfahrung kann das Gehalt auf bis zu 4.100 Euro brutto pro Monat anwachsen. In der Ausbildung bewegen sich die Einkommen zwischen 976 und 1.102 Euro brutto monatlich.

Jobs als Drahtzieher für Sie:

Drahtzieher werden

Die duale Ausbildung zum Drahtzieher dauert zwei Jahre. Offiziell heißt der Ausbildungsberuf Fachkraft für Metalltechnik der der Fachrichtung Umform- und Drahttechnik. Es gibt auch noch die drei Fachrichtungen Konstruktionstechnik, Montagetechnik und Zerspanungstechnik. Die Azubis legen zu Beginn des zweiten Lehrjahres eine Zwischenprüfung ab, nach dem dem zweiten Ausbildungsjahr ihre Abschlussprüfung.

Eine bestimmte Schulbildung müssen die Auszubildenden nicht vorweisen.

Von den Ausbildungsanfängern im Jahr 2020 hatten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 14 Prozent die Hochschulreife, 43 Prozent einen mittleren Bildungsabschluss, 29 Prozent einen Hauptschulabschluss und 14 Prozent keinen Schulabschluss. Hilfreich sind gute Schulnoten in Werken, Technik, Mathematik und Physik.

Ausbildungsinhalte

Auf dem Lehrplan stehen in der Ausbildung zum Drahtzieher diese Inhalte und Aufgaben:

  • Bauteile herstellen
  • Anlagen warten
  • Bauteile und Baugruppen montieren und demontieren
  • Handgeführte Werkzeuge benutzen
  • Maschinen bedienen
  • Steuerungstechnik
  • Trenn- oder Umformmaschinen einrichten
  • Produktionsprozesse überwachen und optimieren
  • Oberflächen- und Wärmebehandlung

Ausbildungsvergütung

Das Gehalt von Drahtziehern ist insbesondere vom Bundesland abhängig. Mit diesen monatlichen Bruttobeträgen können sie rechnen:

  • 1. Ausbildungsjahr: 976 bis 1.047 Euro brutto im Monat
  • 2. Ausbildungsjahr: 1.029 bis 1.102 Euro

Drahtzieher Jobs

Auch wenn die Ausbildung mit einer Dauer von zwei Jahren verhältnismäßig kurz ist, haben Fachkräfte für Metalltechnik Perspektiven auf eine gute Karriere. Auch Arbeiten im Ausland ist eine Option. Viele gehen auf Montage oder arbeiten dauerhaft in Nachbarländern.

Drahtzieher finden hier Beschäftigungsmöglichkeiten und Jobs:

  • Industriebetriebe verschiedener Branchen in der Produktion
  • Hersteller von Geräten und Systemen
  • Behälterbaubetriebe
  • Maschinenbaubetriebe
  • Unternehmen der Drahtindustrie
  • Hersteller von Toren, Gittern, Geländern und Stahlzäunen
  • Werften
  • Betriebe für Schweißtechnik

Weiterbildung

Drahtzieher können sich spezialisieren auf Werkstofftechnik, Fertigungsplanung und -steuerung, Metallbearbeitung und -verarbeitung oder EDV-Anwendung. Auch Fortbildungen zum Ausbilder, Industriemeister, Techniker Maschinenbau oder Techniker Feinwerktechnik sind möglich. Wer die nötigen Zugangsvoraussetzungen erfüllt, kann nach der Lehre zudem ein Studium ins Auge fassen.

[Bildnachweis: HacKLeR by Shutterstock.com]

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