Edelsteingraveure verzieren Schmuckstücke. Auf den Edelsteinen bringen sie per Hand oder mit Spezialmaschinen diverse Motive auf. Dafür entwerfen sie eigene Modelle oder greifen Ideen von Designern auf. Anschließend glätten sie die Schnittkanten, polieren oder mattieren die Steine. Edelsteingraveure haben eine Ausbildung zum Diamantschleifer der Fachrichtung Edelsteingravieren durchlaufen.
➠ Inhaltsverzeichnis
Edelsteingraveure verzieren Edelsteine mit Schriftzügen oder filigranen Mustern. In Rubine, Saphire und Smaragde, Topase oder Türkise arbeiten sie auch Bilder, Porträts oder Monogramme ein. Manchmal formen sie aus den Steinen auch kleine Figuren oder Objekte. Früher handelte es sich beim Edelsteingraveur um ein eigenständiges Berufsbild. Inzwischen ist das Jobprofil eine Spezialisierung des Diamantschleifers.
Beschaffenheit prüfen:
Zu dem Beruf gehört viel Sachverstand. Nicht jeder Stein ist für eine Bearbeitung gleichermaßen geeignet. Zunächst untersucht der Edelsteingraveur jeden Edelstein sehr genau und nimmt seine Beschaffenheit und Reinheit unter die Lupe. Ist alles optimal, kommt er in die engere Wahl.
Motiv auswählen:
Bevor es jedoch mit der Bearbeitung des Steins losgeht, muss sich der Edelsteingraveur zunächst mit seinem Kunden abstimmen, wie das Endergebnis aussehen soll. Er bespricht mit ihm das Motiv und achtet dabei sehr genau auf die Vorstellungen, die er äußert.
Skizze anfertigen:
Auf Basis dieser Absprachen fertigt der Edelsteingraveur eine Skizze an. Ist der Kunde mit dem Entwurf auf Papier zufrieden, überträgt der Edelsteingraveur das Bild oder Muster mit einem Metallstift sukzessive auf den Stein. Dann geht es an die Feinarbeit mit filigranem Werkzeug und äußerster Sorgfalt.
Feinschliff geben:
Je nach Auftrag verwenden Edelsteingraveure unterschiedliche Steine. Für Porträts kommen zum Beispiel mehrfarbige Achatscheiben infrage. Ist die Feinarbeit beendet, kommt der Feinschliff. Der Edelsteingraveur poliert seine Arbeit mit speziellen Lederscheiben und Bürsten, bis sie glänzt und strahlt. Manchmal mattiert er sein Werk auch durch Sandstrahlen.
Mit diesen Stärken und Kompetenzen überzeugen Edelsteingraveure:
Das Einkommen von Edelsteingraveuren liegt in der Ausbildung zwischen 1.037 Euro und 1.199 Euro brutto im Monat. In den ersten Jahren nach der Ausbildung können Edelsteingraveure mit einem Gehalt bis zu 1.800 Euro rechnen. Dieses steigert sich mit zunehmender Berufserfahrung auf 2.400 bis hin zu 3.200 Euro brutto in der Spitze. Selbstständige Edelsteingraveure können noch auf weitaus höhere monatliche Einnahmen im hohen vierstelligen Bereich kommen.
Die Ausbildung zum Edelsteinschleifer der Fachrichtung Edelsteingravieren dauert drei Jahre. Es handelt sich um eine duale Ausbildung, die parallel im Betrieb und in der Berufsschule stattfindet. Der Ausbildungsberuf Edelsteinschleifer löste 2018 den des Diamantschleifers ab. Azubis können neben der Fachrichtung Edelsteingravieren auch die Schwerpunkte Edelsteinschleifen, Industriediamantschleifen oder Schmuckdiamantschleifen auswählen.
Voraussetzungen Edelsteingraveur:
Die Auszubildenden legen am Ende des zweiten Lehrjahres eine Zwischenprüfung ab. Die Abschlussprüfung folgt am Ende der Ausbildung. Eine spezielle Schulbildung müssen Bewerber nicht vorweisen. Gute Schulnoten in Technik, Werken, Kunst, Physik, Mathematik und Deutsch werten eine Bewerbung auf.
Während der Lehre zum Edelsteingraveur stehen diese Inhalte auf dem Stundenplan:
Das verdienen Edelsteingraveure in der Ausbildung:
Edelsteingraveure arbeiten in der industriellen Schmuckwarenherstellung, in handwerklichen Edelstein- und Schmuck-Graveur-Werkstätten, Schmuckateliers, Juweliergeschäften oder Herstellungsbetrieben für Diamantwerkzeuge.
Zukunftsaussichten:
Die Zukunftsperspektiven in der Schmuckindustrie sind prinzipiell gut. Schmuck ist zeitlos, als Geschenk und und teilweise sogar als Geldanlage beliebt. Speziell die Luxusgüterindustrie profitiert von einer wachsenden Mittelschicht in Ländern wie China und Indien – und bietet auch in Deutschland und Europa gute Jobperspektiven. Gleichzeitig geht allerdings die Zahl der Einzelhandelsunternehmen im Bereich Uhren und Schmuck in Deutschland zurück – von mehr als 9.000 im Jahr 2002 auf rund 6.600 im Jahr 2020.
Edelsteingraveure können eine Aufstiegsfortbildung zum Gestalter für Edelstein, Schmuck und Gerät ins Auge fassen. Diese Weiterbildung wird von speziellen Fachschulen angeboten. Sie dauert bis zu vier Jahre. Gestalter für Edelstein, Schmuck und Gerät entwerfen und fertigen Schmuck, Zier- und Gebrauchsgegenstände als Unikate oder als Muster für die Serienherstellung.
Meister:
Besonders naheliegend ist die Prüfung zum Edelsteinschleifer- und Edelsteingraveurmeister. Sie berechtigt zu einer Führungslaufbahn in einem Betrieb, zur Ausbildung von Lehrlingen oder zur Eröffnung eines eigenen Unternehmens.
Studium:
Mit Abitur oder ausreichend Berufserfahrung können sie auch über ein Studium nachdenken. Hier bieten sich Studiengänge wie Schmuck, Schmuck und Gerät, Design – Produkt und Schmuck, Edelstein und Schmuck, New Craft Object Design, Material Culture Diesgn sowie Gemstone and Jewellery an.