Fachkräfte für Lagerwirtschaft sorgen für Ordnung im Lager. Sie nehmen Lieferungen an, entladen die Lkws, prüfen die Qualität der Waren, fahren die Pakete mit dem Gabelstapler durch das Gebäude und stellen sie an den richtigen Platz. Der Beruf erfordert körperliche Fitness und die Bereitschaft zur Schichtarbeit. Offene Jobs für Lagerarbeiter gibt es wegen des zunehmenden Online-Handels zur Genüge. Eine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerwirtschaft dagegen offiziell nicht mehr. Der Ausbildungsberuf wurde schon 2004 von der Fachkraft für Lagerlogistik abgelöst.
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Ausgebildete Fachkräfte für Lagerwirtschaft sind die Herren und Frauen über Lagerhallen. Sie wissen Güter verschiedenster Art fachgerecht zu lagern und anschließend zu versenden. Dafür greifen sie auf schweres Gerät zurück: Sie bedienen und fahren Transportgeräte wie Gabelstapler oder Brückenkräne, um schwere Lasten sicher in Hochregalen zu verstauen.
Lager verwalten:
Auch in punkto EDV sind sie nicht unbeleckt. Die Bedienung von Lagerverwaltungssystemen und Handscannern gehört fest zum Job. Mit dieser Technik können Fachkräfte für Lagerwirtschaft Angaben über gelagerte Waren wie Liefertermine, Wareneingangstermine, Artikelnummern und -daten und vieles mehr abfragen.
Fahrzeuge beladen:
Je nach Lagergut kontrollieren sie regelmäßig Warenbestände und stellen Güter für den Weitertransport zusammen. Dabei ist Sorgfalt geboten. Alle Waren müssen bruchsicher verpackt und korrekt beschriftet werden. Bei der Beladung von LKW folgen Lagerarbeiter einem genauen Beladeplan, den sie selbst ausgearbeitet haben. Dieser stellt sicher, dass Güter, die zuerst wieder ausgeladen werden müssen, zuletzt eingeladen werden. So ist eine reibungslose Versandabwicklung sichergestellt.
Schichtdienst übernehmen:
Die Work Life Balance von Lagerfachkräften ist eher durchwachsen. Die Arbeitszeiten können je nach Betrieb und Branche sehr unterschiedlich sein. Die meisten Fachkräfte für Lagerwirtschaft haben eine Fünf-Tage-Woche und Schichtdienst. Dieser teilt sich in drei Schichten auf: Früh-, Spät- und Nachtdienst. Auch Wochenendarbeit kann regelmäßig vorkommen.
Arbeitgeber aussuchen:
Lagerarbeiter haben gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Der Versand von Waren und die Logistikbranche boomen, was die Experten für die richtige Lagerung für Güter immer wichtiger werden lässt. Als Fachkraft für Lagerwirtschaft können Berufsanwärter sich praktisch aussuchen, in welcher Branche sie arbeiten möchten. In der Regel verfügt jedes Unternehmen über ein mehr oder minder großes Lager, das gepflegt werden muss.
Die Aufgaben von Fachkräften für Lagerwirtschaft gestalten sich im einzelnen wie folgt:
In ihren Bewerbungsunterlagen punkten Bewerber als Lagerarbeiter mit diesen Kompetenzen und Eigenschaften:
Fachkräfte für Lagerwirtschaft verdienen durchschnittlich ca. 2.800 Euro brutto im Monat. In den Beruf steigen sie mit 1.700 bis 2.300 Euro brutto monatlich ein. Mit zunehmender Berufserfahrung kann das Gehalt von Lagerarbeitern auf bis zu 3.400 Euro brutto. Als Leiter Lagerwirtschaft sind sogar monatliche Bruttogehälter von 4.000 bis 7.000 Euro möglich. Während der Ausbildung beträgt die monatliche Vergütung von Fachkräften im Lager zwischen 747 und 1.165 Euro brutto.
Die Ausbildung zur Fachkraft für Lagerwirtschaft gibt es offiziell nicht mehr. Die Nachfolgeausbildung firmiert unter der Berufsbezeichnung Fachkraft für Lagerlogistik, die in ihrer Aufgabenbandbreite vergleichbar ist. Die Ausbildung dauert drei Jahre, ist dual organisiert und findet parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt.
Voraussetzungen:
Eine bestimmte Vorbildung ist nicht vorgeschrieben. Die meisten Auszubildenden haben einen Realschul- oder einen Hauptschulabschluss. Gute Schulnoten in Mathematik, Deutsch, Englisch oder weiteren Fremdsprachen werten den Lebenslauf eines Bewerbers auf. Für volljährige Interessenten mit Schulabschluss ist auch eine Umschulung möglich. Die betriebliche Ausbildungsphase dauert meist zwei Jahre und endet mit einer Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK).
Das lernen Lagerfachkräfte in der Ausbildung:
Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres legen die Azubis eine Zwischenprüfung ab. An Ende des dritten Lehrjahres steht die Abschlussprüfung an. Hierbei müssen sie eine praktische Arbeitsaufgabe lösen und über die Prozesse der Lagerlogistik, den rationellen und qualitätssichernden Güterumschlag, Wirtschafts- und Sozialkunde Bescheid wissen. Im Sommer 2021 haben nach IHK-Angaben rund 89 Prozent der Prüflinge ihre Abschlussprüfung bestanden.
Das verdienen Azubis je nach Arbeitgeber, Bundesland und Ausbildungsjahr:
Fachkräfte für Lagerwirtschaft finden eine Anstellung in Logistikbetrieben, Post- und Kurierdiensten, Speditionen, Online-Handel, Einzelhandel sowie in Lagern verschiedenster Industriezweige. Hier überall gibt es Warenlager, deren Bestand kontrolliert und aktuell gehalten werden muss. Fachkräfte für Lagerwirtschaft haben daher sehr gute Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt.
Zukunftsaussichten
Das wird bis auf Weiteres auch so bleiben. Obwohl der Trend in Lagern in Richtung Roboter und Drohnen geht, können menschliche Fachkräfte nicht in allen Bereichen ersetzt werden. Eigentlich ist eher das Gegenteil der Fall: Viele technischen Innovationen arbeiten dem Menschen zu und helfen ihm dabei, noch effizienter zu arbeiten.
Für Lagerarbeiter bieten sich insbesondere Weiterbildungen zum Betriebswirt, Technischen Fachwirt oder Logistikmeister an. Grundsätzlich kann bei entsprechender Schulbildung oder Berufserfahrung auch ein Studium eine Option sein. Infrage kommen Studiengänge wie Logistik, Supply Chain Management oder Wirtschaftsingenieurwesen.