Ausbildung
1500-2000 €
Normal (40-45 Stunden)
2700+ €
Wenn ein Jobprofil zukunftsträchtig ist, dann das des Forstwirts. Forstwirte sorgen für die Erhaltung unseres Lebensraums und haben somit einen durchaus verantwortungsvollen Job. Die wesentlichen Aufgaben eines Forstwirtes sind die der Walderneuerung sowie der Wald- und Landschaftspflege.
Mit ihrer Arbeit tragen Forstwirte dazu bei, dass die Natur, insbesondere der Wald, seinen „Jobs“ optimal nachkommen kann. Dazu gehört zum Beispiel, das Treibhausgas Kohlendioxid zu binden, Schadstoffe zu filtern und als Sauerstoff-Reservoir zur Luftverbesserung beizutragen.
Dazu züchten Forstwirte zum Beispiel neue Bäume in Baumschulen, um regelmäßig Flächen neu aufforsten zu können, sie umzäunen Waldflächen, errichten Schutzvorrichtungen an jungen Bäumen, damit diese nicht von Tieren auf Nahrungssuche angeknabbert werden oder sie halten Schädlinge, die Bäumen an den Leib wollen, in Schach. Außerdem legen Forstwirte Wege an, damit der Mensch zwar in der Natur sein kann, die im Wald lebenden Tiere aber nicht stört.
Doch der Wald dient nicht nur als Lebensraum für viele Tiere und als Erholungsraum für den Menschen. Er ist darüber hinaus ein regelrechter Wirtschaftsbetrieb, denn er produziert einen der wichtigsten Rohstoffe: Holz. Forstwirte sorgen dafür, dass der verarbeitenden Industrie davon immer genügend zur Verfügung steht, ohne dass das ökologische Gleichgewicht des Waldes darunter leidet.
Bei der Holzernte fällen Forstwirte Bäume und transportieren, sortieren und lagern das Holz fachgerecht. Schon weit vorher sorgen sie dafür, dass die Qualität des geernteten Holzes stimmt. Dazu entfernen Forstwirte überflüssige Äste ausgewählter Bäume direkt am Stamm, um die Zahl von Astlöchern im Holz zu reduzieren.
Damit nicht genug. Weitere Aufgaben von Forstwirten sind:
Die Work Life Balance von Forstwirten kann man so und so interpretieren. Auf der einen Seite steht ein sicherer Arbeitsplatz mit gut geregelten Arbeitszeiten. Auf der anderen Seite verlangt der Beruf dem Körper trotz zunehmender Mechanisierung viel ab. Die schwere körperliche Arbeit, die zu erledigen ist, erfordert also mindestens eine stabile Gesundheit.
Die Ausbildung zum Forstwirt ist eine klassische duale Ausbildung und findet parallel im Forstbetrieb und in der Berufsschule statt, wobei der Unterricht meist in Blöcken organisiert ist.
Es gibt keine formalen Mindestanforderungen, um in dem Beruf arbeiten zu können. Meist verfügen Bewerber jedoch über die Mittlere Reife oder sogar das Abitur.
Die Ausbildungszeit beträgt drei Jahre, wobei Bewerber mit Abitur bei guten Leistungen eine Verkürzung der Ausbildungszeit auf zwei Jahre beantragen können. In der Zeit ihrer Ausbildung lernen angehende Forstwirte, welche Eingriffe in das Ökosystem des Waldes welche Folgen nach sich ziehen und ob sich diese langfristig positiv oder negativ auswirken.
Lerninhalte sind zum Beispiel:
Nach der Hälfte ihrer Lehrzeit legen angehende Forstwirte eine Zwischenprüfung und nach Abschluss des letzten Ausbildungsjahres eine Abschlussprüfung ab.
Forstwirte finden in Forstbetrieben, bei forstwirtschaftlichen Dienstleistern, Forstämtern und -verwaltungen des Bundes, der Länder und der Gemeinden eine Anstellung. Außerdem bieten sich ihnen Beschäftigungsmöglichkeiten in Landschaftsbau- und Baumpflegebetrieben.
Das Gehalt, das angehenden Forstwirten währen ihrer Ausbildung aufs Konto fließt, liegt im Vergleich zu anderen Gehältern in der Lehre im mittleren Bereich. Realistisch ist ein Monatsbruttogehalt, das sich wie folgt staffelt:
Oft ist das Gehalt von Forstwirten tariflich geregelt. Allerdings ist auch dann die Höhe des Verdienstes vom jeweiligen Wohnort, der Berufserfahrung und der Größe des Arbeitgebers abhängig. Insofern variiert das Einkommen nach der Lehre von Fall zu Fall.
Nach erfolgreicher Abschlussprüfung bewegt sich das Einstiegsgehalt zwischen 1.500 und 2.000 Euro brutto im Monat. Mit zunehmender Erfahrung steigt das Einkommen jedoch. Auch Weiterbildungen und die Übernahme von Leitungsfunktionen können zu einem weiteren Plus auf dem Konto beitragen.
Wie ist es um die Einstiegschancen von Forstwirten in den Beruf bestellt? Kurz und knapp: Sehr gut! Tatsächlich wird in vielen Gemeinden händeringend nach den Experten gesucht. Denn obwohl sich zunächst viele Anwärter für die Ausbildung interessieren, haben Betriebe trotzdem Schwierigkeiten, interessierte und fachlich gut ausgebildete Forstwirte zu binden.
Einerseits, weil die Abbrecherquote in dem Bereich relativ hoch ist: Für viele Auszubildende stellt sich im Laufe der Lehre heraus, dass der Beruf doch nicht der richtige ist. In der Regel wird die Ausbildung zwar zu Ende gebracht, um einen Abschluss vorweisen zu können, doch direkt danach orientieren sich die frisch gebackenen Forstwirte um.
Andererseits sehen viele Azubis in der Lehre zum Forstwirt von vornherein nur die Grundlage für ein sich anschließendes Studium. Der Anteil der Forstwirte, die nach der Abschlussprüfung studieren, ist vergleichsweise hoch. Bis zu 76 Prozent der Auszubildenden streben bereits zu Beginn der Ausbildung eine akademische Laufbahn an.
Die Anforderungen an Forstwirte im Berufsleben sind vielfältig. Insofern kommt es bei der Bewerbung auf eine Ausbildungsstelle auch auf vielfältige Fähigkeiten an, die ein Bewerber vorweisen muss.
Was in Lebenslauf und im Anschreiben vermerkt werden sollte:
Wer drei Jahre in dem Beruf des Forstwirts gearbeitet hat, kann die Weiterbildung zum Forstwirtschaftsmeister machen. Forstwirtschaftsmeister sind ausbildungsberechtigt und können in allen Forstbetrieben als Ausbilder, Betriebsleiter oder Vorarbeiter tätig werden.
Die Meisterprüfung gliedert sich in folgende Teile:
Zum Bestehen der recht anspruchsvollen Prüfung ist die Teilnahme an einem Vorbereitungskurs angeraten.
Wer über die Fachhochschulreife oder die allgemeine Hochschulreife verfügt, kann nach der Ausbildung ein Studium an einer Fachhochschule oder Universität im Bereich Forstwirtschaft oder Forstwissenschaft angehen.
Absolventen dieser Fachrichtungen haben sehr gute Jobchancen und sind auf dem internationalen Arbeitsmarkt durchaus gefragt. Sie arbeiten im öffentlichen Bereich, bei Förstereien oder im Verwaltungsbereich. Einige entscheiden sich für eine Karriere in der Industrie, etwa in der Holz- und Papierindustrie. Sie verantworten dort meist den Holzhandel und die Logistik.
Ein beliebter Tätigkeitsbereich ist auch der Umweltschutz. Forstwissenschaftler sind für die Bereiche Waldpädagogik, Ökobilanzierung und Schutzgebietsmanagement zuständig. Einige Absolventen entscheiden sich außerdem für eine Karriere in der Forschung und arbeiten an Universitäten oder in Naturparks.