Jobprofil: Kindergärtnerinnen

Kindergärtner betreuen Kinder in Kindertagesstätten. Sie malen und basteln mit den Kleinen, fördern die frühkindliche Entwicklung, lösen Konflikte und führen Elterngespräche. Einen offiziellen Beruf Kindergärtner gibt es nicht, dafür aber Erzieher sowie Kinderpfleger bzw. Sozialpädagogische Assistenten. In der Ausbildung fließt noch keine Vergütung aufs Konto. Aber die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt sind spitze.

Kindergärtner Beruf

Offiziell gibt es den Beruf Kindergärtner oder Kindergärtnerin gar nicht. Stattdessen arbeiten im Kindergarten ausgebildete Erzieher sowie Kinderpfleger bzw. Sozialpädagogische Assistenten. Allerdings ist der Beruf vielen noch unter seiner alten Bezeichnung geläufig. Kindergärtnerin – der Job wird vor allem mit Spielen, Toben und Herumtollen mit kleineren Kindern in Verbindung gebracht. Doch das wird ihm nicht ganz gerecht.

Kinder betreuen:

Die Bandbreite an Aufgaben, die Kindergärtner und Kindergärtnerinnen Tag für Tag bewältigen, ist enorm breit gefächert. Sie sind weit mehr als der Vormittagsbespaßer kleiner Kinder. Vor allem kümmern sie sich nicht nur allein um Kinder im Vorschulalter. Erzieherinnen kümmern sich auch um die Belange Jugendlicher. Sie arbeiten nicht nur in Kindergärten oder -krippen, sondern auch in Horten oder Heimen, wo sie ältere Schulkinder betreuen.

Nachwuchs fördern:

Gleiches gilt für die Arbeit in Jugendzentren, Tagesstätten oder Familienberatungsstellen, wo ihr Know-how ebenfalls gefragt ist. Ihre Vorgehensweise und Methoden passen Kindergärtnerinnen immer der jeweiligen Altersgruppe an, die sie betreuen. Jugendlichen bei schulischen Schwierigkeiten oder in schwierigen familiären Situationen zu helfen, erfordert eine völlig andere Vorgehensweise, als Kinder in der Vorschulphase pädagogisch zu fördern.

Entwicklung fördern:

Immer geht es dabei um die Anwendung psychologischer Prinzipien. Bei der Arbeit mit kleineren Kindern steht im Vordergrund, die körperliche und geistige Entwicklung durch Singen, Tanzen, Bewegung und Kreativangebote zu fördern. Kindergärtnerinnen führen regelmäßig Elterngespräche, um mit ihnen Hand in Hand die Entwicklung eines Kindes angemessen zu fördern oder bestehende Probleme zu lösen. Darüber hinaus entwickeln Erzieherinnen gemeinsam mit ihrem dem Team individuelle Förderkonzepte.

Ruhe bewahren:

Je nach Einsatzgebiet ist der Beruf nichts für zart besaitete Personen. Das Arbeitsumfeld ist mit einem großen Geräuschpegel verknüpft. Stets gilt es, Ruhe zu bewahren, auch wenn der Nachwuchs wieder einmal querschießt. Der Arbeitsmarkt meint es derweil extrem gut mit Erziehern und Kinderpflegern bzw. Sozialpädagogischen Assistenten. Sie werden händeringend gesucht.

Fähigkeiten

Kindergärtner und Kinderpflegen benötigen in ihrem Beruf insbesondere diese Talente und Kompetenzen:

  • Freude am Umgang mit Kindern
  • Empathie
  • Sensibilität
  • Durchsetzungsvermögen
  • Resilienz
  • Organisationstalent
  • Kreativität
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Zuverlässigkeit

Kindergärtner Gehalt

Ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher kommen auf ein durchschnittliches Bruttomonatsgehalt von ca. 3.300 Euro. Ihre Gehaltsspanne liegt zwischen 2.800 Euro und 4.500 Euro brutto im Monat. Sozialpädagogische Assistenten bzw. Kinderpfleger verdienen mit durchschnittlich rund 2.800 Euro brutto im Monat deutlich weniger. Bei ihnen bewegt sich die Spanne grob zwischen 2.300 Euro und 3.500 Euro brutto im Monat.

Jobs als Kindergärtnerinnen für Sie:

Kindergärtnerin oder Kindergärtnerin wird man durch eine Ausbildung zum Erzieher oder zum Kinderpfleger bzw. Sozialpädagogischen Assistenten. Für die Erzieher-Ausbildung ist mindestens ein mittlerer Schulabschluss oder eine gleichwertige Schulausbildung erforderlich. Für die Kinderpfleger-Ausbildung genügt ein Hauptschulabschluss. Manchmal müssen Kandidaten auch einen Nachweis über ihre gesundheitliche Eignung oder ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. Gute Schulnoten in Deutsch, Musik oder Kunst unterstützen die Bewerbung.

Ausbildung:

Die Ausbildung wird – je nach Bundesland – entweder an einer Fachschule für Sozialpädagogik, Fachakademie für Sozialpädagogik, an Oberstufenzentren oder Berufsfachschulen für Sozialwesen beziehungsweise Berufskollegs durchgeführt. Azubis können in Vollzeit oder Teilzeit lernen, die Ausbildung dauert dementsprechend zwischen zwei und sechs Jahren.

Lehrplan:

Auf dem Lehrplan stehen unter anderem sozialpädagogische Grundlagen, rechtliche Sachverhalte, Religionspädagogik, Deutsch und Politik. Die Ausbildung schließt mit mündlichen, praktischen und schriftlichen Prüfungen ab. Daran schließt sich meist ein einjähriges Anerkennungspraktikum in einer pädagogischen Einrichtung an.

Ausbildung Gehalt

Während der Ausbildung zum Erzieher oder Kinderpfleger gibt es keine Vergütung. Vielmehr fallen an manchen Schulen Kosten in Form von Schulgeld, Aufnahmegebühren und Prüfungsgebühren an. Erst im praktischen Jahr ist ein Gehalt von rund 1.400 Euro brutto im Monat vorgesehen.

Während ihrer Schullaufbahn können Erzieher durch Aufstiegs-BAföG gefördert werden.

Das staatliche Teildarlehen muss im Anschluss an die Ausbildung wieder anteilig zurückbezahlt werden. Der Antrag wird beim zuständigen Amt für Ausbildungsförderung am Wohnsitz des Antragstellers gestellt.

Kindergärtner Jobs

Kindergärtner und Kindergärtnerinnen finden eine Anstellung in Kindertagesstätten (Kita), Kindergärten, Krippen, Horten und Kinderheimen. Die Chancen, einen Ausbildungsplatz und danach eine Stelle zu finden, sind extrem groß.

Seit 2013 sind Kommunen verpflichtet, ihr Kinderbetreuungsangebot im Vorschulalter auszubauen. In Zuge dessen entstanden in Kindergärten viele neue Jobs für Kindergärtnerinnen. Sie gehören zu den nachgefragtesten Berufsgruppen auf dem Arbeitsmarkt – daran dürfte sich auch in absehbarer Zukunft nichts ändern.

Weiterbildung

Kindergärtner und Kindergärtnerinnen haben gute Karriereaussichten. Es besteht zum Einen die Möglichkeit, sich fachlich in bestimmte Teilgebiete der Pädagogik zu vertiefen und in einem Spezialbereich zu arbeiten. Dazu gehört etwa die Musik- oder Theaterpädagogik, Medienpädagogik, Gesundheitspädagogik, Entspannungstherapie und Begabtenförderung.

Eine andere Option ist das Hochschulstudium.

Damit steigen die Chancen, irgendwann einmal in leitender Funktion zu arbeiten. Hier kommen ein Abschluss in Pädagogik, Soziale Arbeit, Sozialpädagogik oder Psychologie infrage.

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