Klempner bearbeiten Bleche. Sie stellen Bauteile durch Schweißen, Biegen oder Löten und mithilfe von Maschinen her. Der Beruf eignet sich für alle, die körperlich robust sind und gerne im Freien arbeiten. Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre. Ein Hauptschulabschluss ist für Bewerber völlig ausreichend. Der Arbeitsmarkt meint es gut mit Klempnern.
➠ Inhaltsverzeichnis
Klempner werden in Bädern verortet, wo sie Sanitär- oder Heizungsanlagen montieren. Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. In Wahrheit fertigen sie Blechbauteile für Hausdächer oder Fassaden und befestigen diese an Ort und Stelle – und sie warten und reparieren sie. Die Fachkräfte arbeiten hauptsächlich mit dem Werkstoff Blech. Sie biegen, falzen, schneiden und löten.
Blech bearbeiten:
Klempner fertigen und montieren Regenabflussrohre, Fensterbänke, Balkonverkleidungen, Fassadenverkleidungen, Dachverkleidungen, Blechverkleidungen für isolierte Rohrleitungen und für isolierte Behälter, lufttechnische Anlagen, Solarkollektoren, Schneefang- oder Vogelabwehrsysteme und Blitzschutzableitungen.
Kunden beraten:
Die Arbeit eines Klempners ist in der Regel individuell zugeschnitten auf die Bedürfnisse des Auftraggebers. Damit diese letztlich auch dessen Vorstellungen entsprechen, sprechen sie sich bei einem Neubau zunächst mit den Architekten und Bauherren genau ab. Dabei bringen sie auch eigene Vorschläge ein und klären ihre Gesprächspartner über die Vor- und Nachteile verschiedener Gestaltungsmöglichkeiten mit verschiedenen Materialen auf.
Bauteile anfertigen:
Hat man gemeinsam eine Lösung gefunden, geht es ans Werk. Nun setzen Klempner die Theorie in die Praxis um und fertigen die Bauteile in ihrer Werkstatt an. Benötigen sie von bestimmten Teilen mehrere Exemplare, fertigen die Experten zunächst Schablonen an. So können sie identische Werkstücke kreieren.
Oberflächen behandeln:
Meist behandeln sie nach der Fertigstellung auch die Oberflächen auf unterschiedliche Weise. Manche Materialien lassen sie auf künstliche Weise schneller altern, andere schützen sie mit besonderen Schutzmitteln vor Korrosion. Danach bringen sie die Werkstücke zur Baustelle und montieren sie fachgerecht.
Körperlich arbeiten:
Die Work-Life-Balance von Klempnern ist unterschiedlich. Viele haben geregelte Arbeitszeiten. Allerdings ist der Job körperlich anspruchsvoll, was zu frühen Verschleißerscheinungen führen kann. Die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt sind sehr gut.
Für den Beruf des Klempners sind diese Kenntnisse und Talente hilfreich:
Klempner können mit einem Durchschnittsgehalt von rund 3.000 Euro brutto im Monat rechnen. Zum Berufseinstieg bringen sie 2.100 Euro bis 2.600 Euro mit nach Hause. Bis zu 3.800 Euro brutto monatlich sind bei zunehmender Erfahrung und Verantwortung machbar. Für Klempnermeister sind die Gehaltsaussichten noch weitaus besser, speziell für jene mit eigenem Betrieb. 4.000 Euro bis 5.000 Euro brutto sind hier realistisch. Azubis erhalten zwischen 550 euro und 1.080 Euro brutto im Monat.
Die duale Ausbildung zum Klempner dauert dreieinhalb Jahre. Sie findet parallel in Berufsschule und Ausbildungsbetrieb statt. Eine bestimmte Vorbildung müssen Bewerber nicht aufweisen. In der Regel stellen Betriebe Kandidaten mit Hauptschulabschluss ein. Gute Schulnoten in Werken, Technik, Mathematik und Physik sind grundsätzlich hilfreich.
Von den Ausbildungsanfängern zu Klempnern im Jahr 2020 hatten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit…
Das lernen Klempner in der Ausbildung:
Die Ausbildung zum Klempner oder zur Klempnerin nimmt dreieinhalb Jahre in Anspruch. Teil eins der Gesellenprüfung legen die Azubis vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres ab. Teil zwei folgt nach dreieinhalb Jahren. Nach Angaben des Zentralverbands des deutschen Handwerks haben im Jahr 2021 von allen Prüflingen rund 81 Prozent ihre Abschlussprüfung bestanden.
Klempner können in der Ausbildung mit folgenden monatlichen Bruttovergütungen rechnen. Die Gehälter unterscheiden sich zum Teil erheblich, je nach Arbeitgeber und Bundesland.
Nach der Ausbildung können sich Klempner auf bestimmte Branchen oder Einsatzgebiete spezialisieren wie zum Beispiel Wartung, Qualitätssicherung oder Instandhaltung. Alternativ können sie zum Klempnermeister aufsteigen. Dann sind sie berechtigt, sich selbstständig zu machen und eigene Azubis anzuleiten. Klempner mit Hochschulzugangsberechtigung können auch ein Studium in Erwägung ziehen. Infrage kommt zum Beispiel ein Bachelorabschluss in Bautechnik.
Klempner finden offene Stellen und Beschäftigung in Handwerksbetrieben, Bauinstallationsbetrieben oder Firmen, die sich auf den Lüftungsinstallationsbau spezialisiert haben.
Die Jobchancen sind hervorragend.
Seit Jahren leidet die Handwerksbranche unter einem massiven Fachkräftemangel. Gleichzeitig geht die Zahl der Auszubildenden seit Jahren kontinuierlich zurück – von mehr als 2.400 im Jahr 1998 auf nur noch knapp mehr als 1.000 im Jahr 2020.