Mittlerer Schulabschluss, Ausbildung
2100-22500 €
Normal (40-45 Stunden)
4000 €
Kaum ein Jobprofil hat sich dem Ideal der Nächstenliebe so verschrieben, als das des Krankenpflegers. Krankenpfleger sind rund um die Uhr für ihre Patienten da und betreuen, versorgen und pflegen sie. Außerdem sind Krankenpfleger wichtige Assistenten für die behandelnden Ärzte. Sie arbeiten ihnen nicht nur während der Untersuchungen zu, sondern dokumentieren Krankenverläufe und halten Patientendokumente immer auf dem neuesten Stand.
Aufgrund des demographischen Wandels gehören Krankenpfleger zu den heiß begehrten Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt. Infolge der zunehmenden Überalterung der Gesellschaft und der besseren medizinischen Versorgung ist bereits jetzt absehbar, dass in zehn, 20 Jahren mehr ältere und pflegebedürftige Menschen versorgt werden müssen. Entsprechend sind die Jobaussichten gut bis sehr gut.
Krankenpfleger verrichten ihren Dienst nicht nur in Krankenhäusern, sondern auch in Pflege- und Wohnheimen, Hospitälern oder ambulanten Pflegeeinrichtungen. Da die Patientenversorgung auch in der Nacht gewährleistet werden muss, ist das Jobprofil des Krankenpflegers kein klassischer Nine-to-Five-Job. Zu dem Berufsbild gehören Schicht- und Nachdienste. Zum Ausgleich gibt es nicht nur Gehaltszuschläge, sondern auch den entsprechenden Freizeitausgleich.
Die Voraussetzung, um in dem Beruf des Krankenpflegers arbeiten zu können, ist ein mittlerer Bildungsabschluss oder eine vergleichbare abgeschlossene Schulbildung. Die Ausbildung zum Krankenpfleger dauert drei Jahre und schließt mit einer staatlichen Prüfung, dem Examen, ab. Sie gliedert sich in einen Theorie– und Praxisteil, in dem die Grundlagen für die Gesundheits- und Krankenpflege oder Gesundheits- und Kinderkrankenpflege vermittelt werden.
Die theoretische Ausbildung erfolgt an staatlich anerkannten Pflegeschulen und umfasst folgende Schwerpunkte:
Der Unterricht umfasst darüber hinaus auch die praktische Übung verschiedener Handgriffe und Arbeitsabläufe in der praktischen Pflege. Dazu gehören:
Die praktische Ausbildung wiederum ist in einen allgemeinen Bereich und einen Differenzierungsbereich unterteilt.
Im allgemeinen Bereich lernen angehende Krankenpfleger die Grundlagen in der Gesundheits- und Krankenpflege von Menschen aller Altersgruppen in der stationären Versorgung in den Fachgebieten Chirurgie, Orthopädie, Innere Medizin, Geriatrie, Gynäkologie, Neurologie, Pädiatrie, Psychiatrie und der Entbindungs- und Neugeborenenpflege kennen. Ebenso steht die ambulante Versorgung im präventiven, kurativen, rehabilitativen und palliativen Bereich auf dem Lehrplan.
In der Differenzierungsphase erfolgt die Spezialisierung. Es steht der Erwerb von Wissen auf dem Plan, das speziell in spezifischen stationären Einrichtungen wie der Chirurgie, Psychiatrie, Pädiatrie oder Kinderchirurgie benötigt wird. Die Ausbildung zum Krankenpfleger endet mit drei schriftlichen, drei mündlichen und einer praktischen Prüfung.
Krankenpfleger helfen kranken Menschen, ihre körperliche und psychische Gesundheit wieder zu erlangen, zu verbessern, zu erhalten und zu fördern und können in folgenden Bereichen eine Anstellung finden:
Das Einkommen von Krankenpflegern unterscheidet sich je nachdem, ob sie bei einer öffentlichen, kirchlichen oder privaten Einrichtung ihren Dienst tun und ob diese einem Tarif angeschlossen sind. Auch die Region hat Einfluss auf die Höhe des Monatsbruttoeinkommens.
Auszubildende erhalten im Schnitt folgende Ausbildungsgehälter:
Ein examinierter Krankenpfleger kann mit einem Einstiegsbruttogehalt zwischen 2100 und 2250 Euro rechnen. Nach einigen Berufsjahren ist ein Bruttogehalt zwischen 2760 und 2900 Euro im Monat realistisch.
Hinzu kommen Lohnzuschläge für die Erledigung von Sonderarbeiten. Diese Zuschläge liegen meist zwischen 20 und 30 Prozent und werden in den folgenden Fällen ausgezahlt:
Der Gesundheitssektor ist in Deutschland ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und Wachstumsmarkt mit vielfältigen Beschäftigungspotentialen. Im Gesundheits- und Sozialwesen werden gut ausgebildete Krankenpfleger bundesweit gesucht. Das wird sich aufgrund der demografischen Entwicklung und dem steigenden Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung in den nächsten Jahren nicht ändern. Damit ist der Beruf des Krankenpflegers nicht nur aktuell, sondern auch zukünftig ein krisenfester Job mit besten Einstiegschancen auf dem Arbeitsmarkt.
Wer naturwissenschaftlich interessiert ist und einen Zugang zu medizinischen Themen hat, anderen Menschen gerne hilft und sozial eingestellt ist, ist mit dem Jobprofil des Krankenpflegers grundsätzlich richtig beraten.
Im Umgang mit Kranken und deren Angehörigen spielt aber auch Belastbarkeit eine erhebliche Rolle. Darüber hinaus sollten angehende Krankenpfleger im Lebenslauf und Anschreiben folgende Fähigkeiten auf sich vereinen und in ihren Bewerbungsunterlagen entsprechend herausarbeiten:
Auch der enge Körperkontakt zu kranken und älteren Menschen sollte angehenden Krankenpflegern nichts ausmachen. Darüber hinaus sollten sie gerne beraten und gut zuhören können.
Krankenpfleger können nach der Ausbildung zahlreiche Fachweiterbildungen absolvieren. Inzwischen gibt es für fast jede Richtung im Krankenhaus Fachweiterbildungen zum Fachkrankenpfleger, etwa in den Bereichen:
Darüber hinaus gibt es noch weitere Möglichkeiten. Wer außerhalb der praktischen Pflege im Krankenhaus mit seiner Ausbildung weiterarbeiten möchte, kann sich zur Hygienefachkraft, Stations- oder Bereichsleitung, Pflegedienstleitung, Praxisanleiter oder zum Case-Manager fortbilden.
Absolventen mit Abitur in der Tasche können auch den akademischen Pfad einschlagen. Die Studiengänge der Pflegewissenschaft, Pflegepädagogik und des Pflegemanagements/Pflegewirtschaft ermöglichen eine universitäre Qualifizierung und ebnen den Weg für die weitere Karriere. Im Anschluss kann man in Pflegeforschungseinrichtungen oder Krankenpflegeschulen arbeiten. Alternativ empfiehlt sich ein Studium der Medizin und eine Karriere als Arzt.