Jobprofil: Luft- und Raumfahrttechniker

Luft- und Raumfahrttechniker sind Experten für die Entwicklung, Konstruktion, Wartung und Reparatur von Flugzeugen, Raumfahrzeugen und anderen Luft- und Raumfahrtgeräten. Die Ingenieure entwickeln Jumbo Jets, Raketen, Hubschrauber oder Satelliten. Schon im Studium müssen Luft- und Raumfahrtingenieure nach den Sternen greifen — und das ist bekanntlich gar nicht so einfach. Eine berufliche Alternative für Sternensucher sind Pilot oder Fluggerätmechaniker.

Ingenieur Luft- und Raumfahrttechnik

Ingenieure der Luft- und Raumfahrttechnik müssen sich um ihre Zukunft wenig Sorgen machen. Mit ihrem Studium sind sie bestens für so ziemlich alles, was in den nächsten Jahrzehnten in der Industrie kommen mag, gewappnet. Die Luft- und Raumfahrttechnik gilt als eine der bedeutendsten Schlüsselbranchen der deutschen Wirtschaft und als Motor für die Entwicklung zukünftiger Technologien.

Herausforderung:

Es gibt aber einen Haken: Das Studium der Luft- und Raumfahrttechnik zählt zu den anspruchsvollsten Studienfächern und leider auch zu denen mit der höchsten Durchfallquote. Sie rangiert pro Abschlussjahrgang zwischen 45 und 65 Prozent. Daher heißt es im Studium: Lernen, lernen und nochmal lernen.

Aufgaben:

Wer den Abschluss in der Tasche hat, entwickelt neue Flugzeuge, Triebwerke oder Satelliten und deren Trägersysteme. Angestellt sind Luft- und Raumfahrttechniker bei Firmen der Luft- und Raumfahrtbranche. Hier entwerfen und entwickeln sie Luft- und Raumfahrtsysteme, konstruieren und simulieren, bewerten und integrieren neue Technologien. Sie planen Luftverkehrssysteme und Luftverkehrsinfrastrukturen, nehmen Umweltverträglichkeits- und Sicherheitsüberprüfungen vor und betreiben anwendungsbezogene Grundlagenforschung.

Branchenwechsel:

Die Forschungs- und Entwicklungsergebnisse der Luft- und Raumfahrttechnik werden auch in zahlreichen anderen Branchen eingesetzt und angewendet. Daher gibt es auch in anderen Sektoren alternative Einsatzbereiche für Luft- und Raumfahrttechniker. Die Kraftfahrzeug- und Zulieferindustrie, die Energietechnik, Energieversorgungsunternehmen, Turbinenhersteller, Luftfahrtgesellschaften, Ingenieurbüros, Forschungseinrichtungen, Unternehmensberatungen, staatliche Institutionen – sie alle bieten Beschäftigungsmöglichkeiten für Ingenieure der Luft- und Raumfahrttechnik.

Arbeitspensum:

Ihre Work-Life-Balance ist eher unausgewogen. Nachdem es schon das Studium in sich hat, geht es im Beruf in ungemindertem Tempo weiter. Als Luft- und Raumfahrttechniker arbeitet man sozusagen am Puls der Technik. Das setzt ein Höchstmaß an Innovationsgeist und Engagement voraus. Selbiges wird auch entsprechend gut bezahlt.

Luft und Raumfahrttechnik Bewerbung

Diese Kompetenzen und Fähigkeiten sollten Ingenieure der Luft- und Raumfahrttechnik aufbieten können:

  • Gutes Verständnis für Technik
  • Interesse für Naturwissenschaften
  • Wissen in Mathematik und Physik
  • Grundkenntnisse der Informatik
  • Gute Kenntnisse in Chemie
  • Gute Kenntnisse in Englisch (da ein großer Teil der Fachliteratur nur in Englisch verfügbar ist)
  • IT Kenntnisse (z.B. Python, Matlab)

Ingenieur Luft- und Raumfahrttechnik Gehalt

Ingenieure der Luft- und Raumfahrttechnik verdienen im Schnitt rund 5.000 Euro brutto im Monat. Ihre Einstiegsgehälter starten bei rund 3.500 Euro. Mit zehn Jahren Berufserfahrung kommen 6.500 Euro und mehr in Reichweite. In der Spitze sind 7.500 Euro brutto im Monat für Luft- und Raumfahrtingenieure mit Personalverantwortung realistisch.

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Luft- und Raumfahrttechniker werden

Ingenieure der Luft- und Raumfahrttechnik haben in der Regel ein Hochschulstudium in Luft- und Raumfahrttechnik oder Aerospace Engineering absolviert. Dabei haben Studierende die Möglichkeit, sich schon im Bachelor oder erst im Master auf den Bereich Luft- und Raumfahrttechnik zu spezialisieren. Wer Aufgaben mit hoher Verantwortung übernehmen will, kommt um das Masterstudium nicht herum. Auch mit einem Maschinenbaustudium ist ein Einstieg in die Luft- und Raumfahrt möglich.

Luft- und Raumfahrttechnik Studium

Im Studium beschäftigen sich Ingenieure der Luft- und Raumfahrttechnik mit der Entwicklung, dem Bau, der Ausrüstung und dem Betrieb von Luftfahrzeugen wie Flugzeugen oder Hubschraubern. Auch die Entwicklung von Raumtransportgeräten und Flugkörpern wie Raketen oder Satelliten gehören dazu. Die akademische Ausbildung geht dezidiert auf die Weltraumphänomene Vakuum, Schwerelosigkeit oder maximale Temperaturunterschiede ein. Außerdem kommen weitere technische, wissenschaftliche und auch ökologische Aspekte zur Sprache.

Der Studiengang ist im Grundstudium stark an den Maschinenbau angelehnt.

In den ersten Semestern stehen vor allem die wesentlichen Grundlagen der Ingenieurwissenschaften wie Mathematik, Physik, Chemie und Wertstoffkunde auf dem Programm. In den höheren Semestern dreht sich alles um Flugzeugbau, Raumfahrttechnik, Triebwerkstechnik und Flugbetriebstechnik. Das theoretische Wissen wird durch Praktika in der Industrie vertieft. Master-Studenten arbeiten in der Regel an einem Forschungsprojekt mit, über das sie auch ihre Abschlussarbeit schreiben.

Luft und Raumfahrttechnik Hochschulen

Einen Bachelor-Studiengang in Luft- und Raumfahrttechnik bieten die Fachhochschule Aachen, Hochschule Bremen, Hochschule für angewandte Wissenschaften München, Universität der Bundeswehr München, Universität Stuttgart und die Duale Hochschule Baden-Württemberg in Friedrichshafen an. Master-Studiengänge gibt es an der RWTH Aachen, TU Berlin, TU Braunschweig, Hochschule für angewandte Wissenschaften München, Universität der Bundeswehr München und Uni Stuttgart.

Luft- und Raumfahrttechniker Spezialisierung

Wer in der Luft- und Raumfahrttechnik Karriere machen will, sollte sich rechtzeitig spezialisieren. In der Regel entscheidet sich bereits während des Studiums, ob der berufliche Schwerpunkt eher auf der Luftfahrtechnik oder der Raumfahrttechnik liegen soll. Im Bereich Luftfahrt dreht sich alles um das Thema Flugzeug, während sich die Raumfahrttechnik mit der Technik für das Weltall beschäftigt. Ist die Entscheidung gefällt, in welche Richtung es gehen soll, so sollte diese Spezialisierung innerhalb des Masterstudiums vertieft und erste Kontakte zur Industrie geknüpft werden.

Doktortitel:

Eine Promotion, die es ermöglicht, noch weiteres Spezialwissen aufzubauen, legt gleichzeitig auch den Grundstein für eine spätere Karriere im Upper-Management. Bei all dem sollte aber nicht vergessen werden, dass hierfür auch betriebswirtschaftliche und managementspezifische Kenntnisse gehören, die ebenfalls aufgebaut werden müssen.

Luft- und Raumfahrttechniker Jobs

Luft- und Raumfahrttechniker finden offene Stellen und Jobs in der Luft- und Raumfahrtindustrie, bei Fluggesellschaften, Flughäfen, Wartungsbetrieben, Zulieferindustrie, Ingenieurbüros, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, in der öffentlichen Verwaltung, im Stahl- und Leichtmetallbau und bei Firmen, die Steuerungssoftware entwickeln. Die Branche lässt sich in die drei Zweige Luftfahrt, Zivilluftfahrt und Raumfahrt unterteilen.

Zu den bekanntesten Arbeitgebern in Deutschland zählen das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Lufthansa Technik und Airbus mit Jobs in Hamburg. International sind Boeing, Rolls-Royce, Thales, Bombardier, Safran, Raytheon Technologies, Lockheed Martin, General Dynamics und Northrop Grumman bedeutende Unternehmen der Luft- und Raumfahrtindustrie.

Luft und Raumfahrt Zukunft

Die Zukunft liegt in den Sternen. Das stimmt in mehrfacher Hinsicht. Für Ingenieure der Luft- und Raumfahrttechnik sind die Einstiegschancen gut — in Deutschland wie im Ausland. Die Branche bündelt modernste Technologien wie Elektronik, Robotik, Mess-, Steuer-, Werkstoff- und Regeltechnik.

Zahlen:

Im Jahr 2021 betrugen die Umsätze in der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie 31,4 Milliarden Euro — nach 31 Milliarden Euro im Vorjahr. Die Zahl der Beschäftigten nahm simultan allerdings von 105.000 auf 100.000 ab.

Ausblick:

In Zukunft ist angesichts geopolitischer Spannungen und steigender Rüstungsausgaben von erhöhten Investitionen in militärische Fluggeräte auszugehen. Auch dürfte der zivile Reiseverkehr nach den Corona-Lockerungen weltweit wieder zunehmen. Und auch die Raumfahrt geht durch neue Technologien und innovative Ansätze beflügelt in die Zukunft. Für Ingenieure in der Luft- und Raumfahrtindustrie bestehen ungemein spannende und aussichtsreiche Perspektiven.

[Bildnachweis: Juice Flair by Shutterstock.com]

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