Maschinenbauingenieure entwickeln und konstruieren Maschinen und Anlagen. Sie bauen Autos, Landmaschinen, Züge, Flugzeuge, Bagger und Baumaschinen. Beim Kunden übernehmen sie Wartung und Montage. Auch sind Maschinenbauer mitunter in der Produktionsplanung und Produktionssteuerung, Qualitätssicherung, im Kundenservice und im Vertrieb tätig. Der Weg in den Beruf führt über ein Maschinenbaustudium. Das Studium erfordert mehrere Schlüsselkompetenzen, ist aber Garant für eine glänzende Zukunft.
➠ Inhaltsverzeichnis
Ein Maschinenbauingenieur baut Maschinen. Die Experten erstellen für die Entwicklung, Konstruktion und den Bau von Fahrzeugen, Maschinen und Produktionsanlagen die Konstruktionszeichnungen und entwickeln erste Prototypen.
Konstruktion:
Den Zeichnungen und Entwürfen für Konstruktionsanlagen, Motoren oder Maschinen geht eine Vielzahl an Berechnungen voraus. Dazu recherchieren Maschinenbauingenieure zunächst alle wesentlichen Informationen über Beschaffenheit der verwendeten Werkstoffe und Bauteile.
Sicherheit:
Überdies fließen aktuelle wissenschaftlich-technischen Erkenntnisse in die Planung mit ein. Und auch Sicherheitsaspekte und Aspekte zum Umweltschutz werden berücksichtig. Danach geht es in enger Abstimmung mit dem Team an die Ausarbeitung.
Modernisierung:
Maschinenbauingenieure kümmern sich nicht nur um die Entwicklung neuer Maschinen. Sie sorgen auch dafür, dass bereits in Betrieb genommene Anlagen reibungslos funktionieren. Dazu warten und modernisieren sie sie regelmäßig.
Produktionsplanung:
Maschinenbauingenieure, die derweil in der Produktionsplanung und -steuerung arbeiten, haben den Ablauf von Produktionsstraßen im Auge. In diesem Bereich planen sie den Mitarbeitereinsatz, erstellen Fertigungspläne und halten Qualitätsrichtlinien ein.
Leitung:
Maschinenbauer können auch leitende Funktionen in Bereichen wie Vertrieb, Einkauf, Materialwirtschaft, Logistik oder Kundenservice übernehmen.
Vorteile:
Da zunehmend mehr Maschinen in der Wirtschaft zum Einsatz kommen, haben Maschinenbauingenieure auf dem Arbeitsmarkt sehr gute Chancen. Ihre Perspektiven sind hervorragend, ihre Gehaltsaussichten exzellent, auch Prestige ist vorhanden.
Nachteile:
Ein großer Teil ihrer Arbeit entfällt allerdings auf Projektarbeit. Und hier geben häufig knapp bemessene Fristen den Ton an, was zu erhöhtem Arbeitsdruck führen kann. Der Beruf ist oft erfüllend, aber zugleich sehr stressig.
Gute Maschinenbauingenieure bringen diese Fähigkeiten mit:
Maschinenbauingenieure verdienen meist zwischen 4.800 und 5.500 Euro brutto im Monat. Die Einstiegsgehälter starten bei rund 3.200 Euro. Spitzengehälter von 8.000 Euro brutto im Monat sind möglich – und bei großen und zahlungskräftigen Arbeitgebern auch absolut realistisch.
Maschineningenieure bei BMW verdienen nach Kununu-Angaben 66.200 Euro brutto jährlich im Schnitt. Ihre Gehaltsspanne liegt zwischen 45.000 und 92.500 Euro. Die meisten kommen auf eine Vergütung zwischen 54.500 und 64.000 Euro brutto im Jahr.
Maschineningenieure bei Mercedes verdienen nach Kununu-Angaben 66.500 Euro brutto jährlich im Schnitt. Ihre Gehaltsspanne liegt zwischen 46.800 und 96.900 Euro. Die meisten kommen auf eine Vergütung zwischen 56.820 und 66.840 Euro brutto im Jahr.
Maschineningenieure bei Audi verdienen nach Kununu-Angaben 71.400 Euro brutto jährlich im Schnitt. Ihre Gehaltsspanne liegt zwischen 48.700 und 94.100 Euro. Die meisten kommen auf eine Vergütung zwischen 85.020 und 94.100 Euro brutto im Jahr.
Maschineningenieure bei Volkswagen verdienen nach Kununu-Angaben 65.800 Euro brutto jährlich im Schnitt. Ihre Gehaltsspanne liegt zwischen 45.000 und 96.000 Euro. Die meisten kommen auf eine Vergütung zwischen 55.200 und 65.400 Euro brutto im Jahr.
Maschineningenieure bei Siemens verdienen nach Kununu-Angaben 64.800 Euro brutto jährlich im Schnitt. Ihre Gehaltsspanne liegt zwischen 42.700 und 86.600 Euro. Die meisten kommen auf eine Vergütung zwischen 69.040 und 77.820 Euro brutto im Jahr.
Wer als Maschinenbauingenieur tätig werden möchte, absolviert ein Studium in Maschinenbau. Entsprechende Bachelor- und Master-Studiengänge werden von zahlreichen Universitäten und Fachhochschulen in ganz Deutschland angeboten. Es gibt auch die Möglichkeit, Maschinenbau als duales Studium, Fernstudium oder berufsbegleitend zu absolvieren.
Schwerpunkte:
Die Hochschulen setzen unterschiedliche Schwerpunkte in der Ausbildung zum Maschinenbauingenieur. Während in Kiel der Fokus zum Beispiel eher auf dem Schiffbau und Windenergie liegt, ist die Lehre in Wolfsburg stärker auf den Automobilbau ausgerichtet. Andere legen ihren Schwerpunkt auf Luft- und Raumfahrttechnik, Energietechnik, Automatisierungstechnik oder Schienenfahrzeugtechnik. Insofern lohnt sich vor Antritt des Studiums eine intensive Auseinandersetzung mit den Inhalten des jeweiligen Studiengangs und den verschiedenen Optionen, die einem zur Verfügung stehen.
Standorte:
Populäre Ausbildungsstätten für Maschinenbauer in Deutschland sind das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die TU München, die Universität Stuttgart, die TU Darmstadt, die RWTH Aachen und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU).
Voraussetzungen:
Kandidaten benötigen eine Hochschulzugangsberechtigung. Das muss nicht zwangsläufig das Abitur sein, auch ausreichende Berufserfahrung kann die Eintrittskarte für ein Maschinenbaustudium sein. Manche Hochschulen haben eine Zulassungsbeschränkung. Der Numerus Clausus liegt aber in der Regel bei einer moderaten Abiturnote zwischen 2,0 und 3,3.
Frauenanteil:
Das Maschinenbaustudium gilt als typische Männerdomäne. Tatsächlich pendelt der Frauenanteil im Maschinenbau seit Jahren bei um die zehn Prozent – und ist damit noch niedriger als in anderen Ingenieurdisziplinen wie Elektrotechnik, Bau- und Wirtschaftsingenieurwesen sowie Informatik.
Maschinenbau gilt als ein anspruchsvolles Studium. Neben technischem Interesse und Grundverständnis sind Mathematik-, Physik- und Englischkenntnisse sowie eine Prise Kreativität und Experimentierfreude vonnöten, um das Studium erfolgreich zu meistern.
Bachelor:
Das Bachelor-Studium in Maschinenbau dauert zwischen sechs und acht Semester. Die ersten vier Semester entfallen auf das mathematisch-naturwissenschaftliche Grundlagenstudium. Danach stehen Themen wie Mechanik, Thermodynamik, Konstruktionslehre, Werkstoff- und Fertigungstechnik, Betriebswirtschaftslehre und Informatik auf dem Stundenplan. Speziell IT-Knowhow wird für Ingenieure immer relevanter.
Master:
Wer seinen Bachelor in der Tasche hat, kann den weiterführenden drei- bis viersemestrigen Maschinenbau-Master draufsatteln und sich auf ein Themengebiet wie beispielsweise Anlagenbau, Fertigungstechnik, Kraftfahrzeugtechnik, Mechatronik, Versorgungstechnik oder Umwelttechnik spezialisieren.
Im deutschen Maschinenbau arbeiten mehr als eine Million Menschen. Unter Maschinenbauern herrscht de facto Vollbeschäftigung. Ihre Arbeitslosigkeit liegt seit Jahren in einem kaum wahrnehmbaren Bereich. Beschäftigung finden sie bei den zahlreichen Maschinen- und Anlagenbauern in ganz Deutschland – nicht nur in den Metropolen, auch in ländlichen Regionen, in denen viele Hidden Champions residieren.
Beliebte Arbeitgeber:
Zu den populärsten Arbeitgebern von Maschinenbauingenieuren zählen Automobilhersteller wie BMW, Mercedes, Volkswagen, Audi und Porsche sowie Industrieunternehmen wie Siemens und Bosch. Beliebt sind ebenfalls Medizintechnikunternehmen wie Dräger, Landmaschinenhersteller wie Claas oder Windkraftanlagenhersteller wie Enercon. Eine Karriere als Maschinenbauer ist auch bei der Deutschen Bahn, Bundeswehr und Bundespolizei möglich.
Die Karriereaussichten im Bereich Maschinenbau sind hervorragend. Das Studium ist auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein Garant für eine sichere Anstellung. Und das nicht nur in Deutschland, auch international ist die Nachfrage nach Ingenieuren immens hoch. Während hierzulande die Zahl der Studierenden im Maschinenbau zurückgeht, verabschieden sich immer mehr Berufstätige in den Ruhestand. Für die Unternehmen wird es daher immer schwieriger, fähiges Personal zu finden.
Branchen:
Maschinenbau ist nicht Maschinenbau. Während der Kraftfahrzeugbau die wichtigste Branche für Maschinenbauer in Deutschland ist, dürfte seine Bedeutung in den kommenden Jahren tendenziell eher nachlassen. Dafür gibt es andere Bereiche, die mehr Wachstum versprechen. Vor allem im Gesundheitswesen und Bauwesen zeigt die Tendenz nach oben. Auch Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte sowie der Einsatz von IT, Automatisierungstechnik und künstlicher Intelligenz wird im Maschinenbau zukünftig eine größere Rolle spielen.