Jobprofil: Medizinisch-Technische Radiologieassistenten

Medizinische Technologen für Radiologie spüren Erkrankungen von Patienten auf. Dazu setzen die MTRAs hochkomplexe technische Geräte wie Computertomograph, MRT oder Linearbeschleuniger ein. Damit leisten die medizinisch-technischen Radiologieassistenten einen großen Beitrag zur medizinischen Diagnostik und Behandlung schwerstkranker Menschen. Der Beruf hat einen tieferen Sinn und eine vielversprechende Zukunft.

MTRA Beruf

Medizinische Technologien für Radiologie sind einerseits schwerkranken Menschen sehr nahe und arbeiten andererseits in einem hochtechnologischen Umfeld. Das Besondere an dem Beruf ist, dass er sowohl soziale, medizinische als auch technische Komponenten beinhaltet. Das macht ihn sehr abwechslungsreich und für viele Jobanwärter attraktiv. MTRAs diagnostizieren zum Beispiel mithilfe bildgebender Verfahren Knochenbrüche und organische Fehlfunktionen oder behandeln mit Strahlung Krebserkrankungen.

Geräte bedienen:

Als vor über 100 Jahren entdeckt wurde, dass mit Röntgenstrahlung Knochen und Organe sichtbar gemacht werden können, kam dies einer medizinischen Sensation gleich. Heute gehören die entsprechenden Geräte ganz selbstverständlich zum Berufsalltag von Medizinisch-Technischen Radiologieassistenten. Inzwischen haben sich die Maschinen, die sie in ihrem Alltag bedienen aber enorm weiterentwickelt.

Krankheiten aufspüren:

Ein Röntgengerät dient nach wie vor dazu, Knochen sichtbar zu machen und Frakturen zu untersuchen. Mit einem Computertomographen (CT) erstellen die medizinischen Fachkräfte ebenfalls mit Röntgenstrahlen und einem angeschlossenen Computer Bilder vom Inneren des Körpers. Mit diesem Gerät lassen sich aber sowohl Organe als auch Knochen darstellen. Mit dem Magnetresonanztomograph (MRT) lassen sich wiederum vor allem Gewebestrukturen mit Magnetwellen sichtbar machen. Auf diese Weise können Tumore erkannt werden.

Patienten betreuen:

Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt von Medizinischen Technologen für Radiologie kann die Strahlentherapie sein. Wurde ein Tumor diagnostiziert, behandelt die Fachkraft den Patienten mit einer gezielten radioaktiven Bestrahlung, die das Geschwulst zum Schrumpfen bringen soll. In diesem Bereich ist der Kontakt zum einzelnen Patienten sehr intensiv. Mancher vertraut dem Medizinisch-Technischen Radiologieassistenten seine Sorgen und Ängste an. Dann gilt es, psychologische Unterstützung zu leisten und zuzuhören.

Vorteile als MTRA:

Die Zukunftsaussichten in dem Berufsfeld sind bestens. Medizinisches Fachpersonal wie MTRAs ist auf dem Arbeitsmarkt extrem begehrt. Nach der Ausbildung stehen zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen offen. Der Beruf hat Zukunft UND Sinn – und bietet in der Regel planbare Arbeitszeiten. Die Familien- und Freizeittauglichkeit ist in dem Beruf grundsätzlich gegeben.

Nachteile als MTRA:

Allerdings ist die Work-Life-Balance nicht immer ausgewogen. Manchmal durchkreuzen die zu dem Beruf gehörenden Schichtdienste private Planungen. Medizinische Technologen für Radiologie sollten darüber hinaus psychisch stabil sein, da sie fortwährend mit schwer kranken Menschen und mitunter harten Schicksalen konfrontiert werden.

MTRA Fähigkeiten

Diese Stärken und Talente bringen Medizinische Technologen für Radiologie im besten Fall mit:

  • Geschicklichkeit
  • EDV Kenntnisse (Word, Excel)
  • Gute Deutschkenntnisse
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Zuverlässigkeit
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Genauigkeit
  • Teamfähigkeit
  • Motivation
  • Interesse an Medizin und Technik
  • Flexibilität
  • Resilienz
  • Verschwiegenheit

MTRA Gehalt

Medizinische Technologen für Radiologie starten mit einem Einstiegsgehalt zwischen 2.700 bis 3.200 Euro brutto in den Beruf. In einer öffentlichen Einrichtung wie einem städtischen Krankenhaus werden sie im Tarifvertrag der Entgeltgruppe 7 zugeordnet. Demnach beträgt ihr Gehalt je nach Berufserfahrung zwischen ca. 2.700 Euro und 3.420 Euro brutto pro Monat. In kirchlichen Einrichtungen wie etwa der Diakonie finden sie sich ebenfalls in der Entgeltgruppe 7 wieder – dies entspricht zwischen ca. 3.250 Euro und 3.850 Euro. In privaten Einrichtungen verdient man als MTRA in der Regel weniger.

Auch hängt das Einkommen vom Standort ab. In Baden-Württemberg, Hessen, Hamburg und Bayern werden höhere Löhne gezahlt als in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. In der Ausbildung verdienen Medizinische Technologen für Radiologie zwischen 1.065 Euro und 1.222 Euro brutto monatlich.

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Medizinische Technologin für Radiologie werden

Die Ausbildung zum Medizinischen Technologen bzw. zur Medizinischen Technologin für Radiologie findet an einer Berufsfachschule statt. Sie dauert drei Jahre in Vollzeit. An manchen Schulen ist zudem eine Ausbildung in Teilzeit möglich, die fünf Jahre in Anspruch nimmt. In Deutschland gibt es laut Statistischem Bundesamt mehr als 100 MTA-Berufsfachschulen.

Aufbau:

In die Ausbildung integriert ist ein Praxisteil, der in den verschiedensten Fachbereichen einer Klinik stattfindet. Hier arbeiten die Auszubildenden dank der Betreuung und Anleitung durch MTRA-Lehrkräfte und der vor Ort arbeitenden MTRAs schon nach kurzer Zeit recht eigenständig. Die Ausbildung zur Medizinischen Radiologietechnologin bzw. zum Medizinischen Radiologietechnologen schließt mit einer Abschlussprüfung ab.

Ausbildungsinhalte:

Medizinisch-Technische Radiologieassistenten befassen sich in ihrer Ausbildung mit Themen wie radiologischer Diagnostik, Strahlentherapie, Nuklearmedizin, Strahlenschutz, Dosimetrie, Strahlenphysik und Elektrodiagnostik.

Voraussetzungen:

Von Bewerbern wird in der Regel ein mittlerer Schulabschluss vorausgesetzt. Die Berufsfachschulen wählen sie nach eigenen Kriterien aus. Gute Schulnoten in Mathematik, Physik, Chemie, Biologie und Deutsch werten die Bewerbungsunterlagen für eine Initiativbewerbung oder Bewerbung Ausbildung auf.

Ausbildungsreform:

Zum 1. Januar 2023 trat das Gesetz zur Reform der technischen Assistenzberufe in der Medizin in Kraft. Die Berufsbezeichnungen von Medizinisch-technischen Assistenten für Funktionsdiagnostik, Medizinisch-technischen Laboratoriumsassistenten, Medizinisch-technischen Radiologieassistenten und Veterinärmedizinisch-technischen Assistenten änderten sich jeweils in Medizinische Technologen. Auch gibt es neue Ausbildungsordnungen, die dem technologischen Fortschritt Rechnung tragen sollen.

MTRA Ausbildungsgehalt

Die Ausbildung an einer Berufsfachschule wird in der Regel nicht vergütet. Nach dem MTA-Reformgesetz 2023 ist eine Vergütung von Medizinischen Technologen aber im praktischen Teil der Ausbildung gesetzlich verpflichtend. Das Gehalt hängt indes stark davon ab, bei welchem Träger sie die Ausbildung absolvieren. In öffentlichen Einrichtungen wie kommunalen Krankenhäusern oder Universitätskliniken wird meist nach Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) bezahlt.

Hier können MTA-Azubis mit diesen Ausbildungsvergütungen rechnen:

  • 1. Ausbildungsjahr: 1.065 Euro brutto pro Monat
  • 2. Ausbildungsjahr: 1.125 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 1.222 Euro

MTRA Jobs

Medizinische Technologen für Radiologie finden offene Jobs in Krankenhäusern, Fach- oder Universitätskliniken, ambulanten Ärztezentren und bei niedergelassenen Ärzten. Als Arbeitgeber kommen staatliche/öffentliche, kirchliche sowie private Gesundheitseinrichtungen infrage. Viele MTRAs gehen ihrem Beruf in Teilzeit nach.

MTRA Zukunft

Umfragen zufolge haben schon heute viele Krankenhäuser Probleme, geeignetes Personal zu finden. Die Stellenbesetzungsprobleme nehmen demnach kontinuierlich zu. Insgesamt arbeiten in Deutschland schon mehr als 100.000 Menschen in einem medizinisch-technischen Beruf. Die beruflichen Perspektiven von Medizinisch-technischen Radiologieassistenten sind hervorragend. Dies gilt auch für andere medizinische Fachkräfte wie Krankenpfleger, Krankenschwestern, Altenpfleger, Anästhesietechnische Assistenten oder Medizinische Fachangestellte.

MTRA Karriere

Für MTRAs gibt es zahlreiche Weiterbildungsangebote. Zum Beispiel werden Lehrgänge in Themenbereichen wie Strahlenschutz, medizinische Kodierung, medizinisches Labor, Krebserkrankungen: Diagnostik und Behandlung, Umgang mit multiresistenten Erregern oder Hygiene im Gesundheitsbereich angeboten.

Aufstiegsfortbildung:

Für potenzielle Führungskräfte ist eine Aufstiegsfortbildung zum Fachradiologietechnologen für radiologische Diagnostik, zum Fachradiologietechnologen für Radioonkologie und Dosimetrie oder zum Techniker für Medizintechnik interessant.

Studium:

Für Berufstätige mit Abitur oder ausreichend Berufserfahrung kommt auch ein Studium in Betracht. Spannende Studiengänge für medizinisch-technische Assistenten sind Chemie, Biologie, Medizintechnik, Medizinische Technik, Medizinphysik, Medizinisch-Technische Informatik, Medizinpädagogik oder auch Humanmedizin.

[Bildnachweis: Juice Verve by Shutterstock.com]

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