Jobprofil: Qualitätsprüfer

Qualitätsprüfer stellen mit ihrer Arbeit sicher, dass Produkte oder Dienstleistungen den gültigen Qualitätsstandards entsprechen. Dazu führen sie Inspektionen durch, überwachen die Produktion, analysieren Fehler und erstellen Berichte. Ihr Ziel ist es, Fehler zu minimieren und die Kundenzufriedenheit zu steigern. Qualitätskontrolleure und Qualitätsmanager arbeiten in den verschiedensten Branchen, von der Luftfahrt bis zur Pflege. Auch der Pfad in den Beruf kann höchst unterschiedlich verlaufen.

Qualitätsprüfer Beruf

Qualitätsprüfer kommen in praktisch allen Industriebereichen zum Einsatz und prüfen Produkte nach konkret festgelegten Prüfplänen. Ziel ist es, dass jedes Erzeugnis und jeder Fertigungsprozess nach dem immer gleichen Muster hergestellt wird oder abläuft, damit das Ergebnis in der immer gleichen Qualität reproduzierbar ist.

Normen kennen:

Qualitätsprüfer werden immer wichtiger. Denn die Anforderungen, die Kunden und Verbraucher heute an die Hochwertigkeit und Präzision einzelner Geräte und Erzeugnisse stellen, steigen. Hinzu kommt, dass Gesetzesvorschriften und Normen zur Produkthaftung und -gewährleistung die Standards in der Qualitätssicherung in den letzten Jahren zunehmend nach oben geschraubt haben. Die Qualität muss in allen Phasen der Produktion stimmen.

Prüfungen vornehmen:

Qualitätsprüfer prüfen zum Beispiel Einzelteile, die sie komplett oder in Stichproben bestimmten Prüfungen unterziehen. Sie kontrollieren die Maße von Werkstücken, Werkstoffeigenschaften, die Dauerbelastung von Maschinenteilen oder Oberflächen mittels einer Rauhtiefemessung. Dazu bedienen sich Qualitätsprüfer spezieller Zugprüfmaschinen, Härteprüfgeräte oder Kerbschlag- und Ultraschallprüfeinrichtungen oder nehmen Spektralanalysen vor und werten die Daten mit statistischen Methoden aus.

Ergebnisse dokumentieren:

Die Ergebnisse werden in genauen Prüfberichten festgehalten. Produkte, die den Tests nicht Stand halten, können nicht ausgeliefert und müssen aus dem Verkehr gezogen werden. Im besten Fall betrifft das einzelne Fertigungen, im schlimmsten Fall sind ganze Produktionschargen betroffen.

Fachwissen aneignen:

Die Einsatzbereiche der Qualitätssicherung erstrecken sich von der Wareneingangsprüfung über die Fertigungsüberwachung und -steuerung bis hin zur Endprüfung. Für ihren Job müssen Qualitätsprüfer fundiertes Fachwissen in ihrem Einsatzbereich mitbringen. Dazu zählen häufig Werkstoff-, Fertigungs-, technische Kenntnisse und prüftechnische Kenntnisse. Auch technische Zeichnungen müssen lesen können.

Qualität sichern:

Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind gut bis sehr gut. Industrie und Handwerk sehen sich einem zunehmenden Qualitätssicherungsdruck ausgesetzt: Produkte und Anwendungen werden immer komplexer, was mit erhöhten Qualitätsanforderungen einhergeht. Zwar werden die entsprechenden Qualitätssicherungsprozesse zunehmend in die Hände der Fertigungs- und Montagearbeiter zur Selbstprüfung gelegt. Doch braucht es immer auch Qualitätsprüfer, die diese Arbeit fachmännisch begutachten und steuern.

Zeitdruck standhalten:

Die Work-Life-Balance von Qualitätsprüfern ist durchwachsen. In Industrie und Handwerk wird oft in Schichten gearbeitet, auch an Wochenenden und an Feiertagen. Da der Zeitdruck in der Produktion oft hoch ist, gilt es in der Qualitätssicherung schnell und sorgfältig zu arbeiten. Auch ist bei der Begutachtung Muskelkraft gefragt. Zum Beispiel, wenn es darum geht, große, sperrige Teile zu überprüfen.

Qualitätsprüfung Bewerbung

Diese Fähigkeiten und Kompetenzen sollten Bewerber in der Qualitätsprüfung, Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung in ihren Bewerbungsunterlagen, Lebenslauf und Anschreiben nennen:

  • Technisches Verständnis
  • Qualitätsbewusstsein
  • Selbstständiges Arbeitsweise
  • Kritisches Denken
  • Detailorientierung
  • Organisationsfähigkeit
  • Genauigkeit und Sorgfalt
  • Zuverlässigkeit
  • Problemlösungskompetenz
  • Gewissenhaftigkeit und Verantwortungsbewusstsein
  • Teamfähigkeit
  • Neueste Kenntnisse einschlägiger Prüfverfahren und -geräte
  • EDV Kenntnisse (SAP, MS Office)

Qualitätsprüfer Gehalt

Das Einkommen von Qualitätsprüfern ist abhängig von ihrer Aufgabenbandbreite, der notwendigen Vorqualifikation und der Größe des Arbeitgebers. Auch die Region und die Branche haben Einfluss auf das Einkommen. Im Schnitt können Qualitätsprüfer mit einer Bruttogrundvergütung zwischen 2.750 Euro und 4.700 Euro im Monat rechnen. Hinzu können Schicht- und Feiertagszuschläge sowie ein 13. Monatsgehalt kommen.

Jobs als Qualitätsprüfer für Sie:

Qualitätsprüfer werden

Qualitätsprüfer ist ein typischer Quereinsteiger-Beruf. In dem Beruf arbeiten vorrangig Fachkräfte, die über eine einschlägige Ausbildung oder ein Studium sowie Berufserfahrung in der jeweiligen Branche verfügen. Relevant sind auch Kenntnisse und einschlägige Weiterbildungen oder Zertifizierungen im Qualitätswesen und in der Qualitätssicherung.

Ausbildung:

In der Industrie etwa kommen oft ausgebildete Techniker oder Mechaniker infrage oder Absolventen technisch orientierter Studiengänge wie Ingenieurwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik und Naturwissenschaften. Als geeignete Ausbildungsberufe sind zum Beispiel Baustoffprüfer, Edelmetallprüfer, Produktprüfer Textil, Prüftechnologen Keramik und Werkstoffprüfer, Mechatroniker oder Industriemechaniker zu nennen.

Zertifizierung:

Darüber hinaus benötigen Qualitätsprüfer und Qualitätskontrolleure einschlägiges Branchenwissen und methodische Kenntnisse, beispielsweise über branchenspezifische Messtechniken, physikalische oder chemische Mess- und Prüfverfahren, Handhabung der benötigten Prüfmittel, statistische Auswertung und Aufbereitung der Messergebnisse oder Dokumentationskenntnisse.

Eine Weiterbildung oder Zertifizierung ist eine Möglichkeit, diese Kenntnisse nachzuweisen. Ein Beispiel ist die Weiterbildung ZfP-Prüfer, wobei die Abkürzung für zerstörungsfreie Werkstoffprüfung steht. Mitunter ist ein spezielles Zertifikat eine Einstellungsvoraussetzung.

Qualitätsprüfer Jobs

Besonders wichtig ist die Arbeit von Qualitätsprüfern in der Fertigung, insbesondere in der Automobil-, Luft- und Raumfahrtindustrie sowie der Elektronikbranche. Eine wichtige Rolle spielt Qualitätssicherung auch im Bauwesen, in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie im Gesundheitswesen. Beschäftigungschance ergeben sich darüber hinaus im Metallbau, Maschinenbau, Feinmechanik, Optik, IT und Datenverarbeitung, Chemie, Pharmazie, Kunststoffindustrie, Glas- und Keramikindustrie, Papier und Druck, Holzindustrie, Möbelindustrie sowie Textil- und Bekleidungsindustrie.

Qualitätssicherung Karriere

Qualitätsmanager haben einen kontinuierlich hohen Fortbildungsbedarf, da sie Messungen und Prüfungen stets nach den aktuellen Kriterien vornehmen müssen. Der TÜV bietet hier beispielsweise einschlägige Fortbildungen und Abschlüsse an, die eine Weiterqualifizierung ermöglichen. Beispiele sind Weiterbildungen zur Qualitätsfachkraft oder zum Prüfmittelbeauftragten. Die entsprechenden Zertifikate ermöglichen auch die Übernahme von Führungstätigkeiten im Bereich Qualitätsmanagement.

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