Jobprofil: Straßenbauer

Straßenbauer verlegen Straßenbeläge, stellen Bordsteine und Gehwege her, bessern Fahrbahnschäden aus, richten Baustellen ein und sichern sie ab. Sie sollten gut mit Baumaschinen und Baumaterialien umgehen können, körperlich belastbar und teamfähig sein. Die Ausbildung zum Straßenbauer dauert drei Jahre. Aber schon nach zwei Jahren haben die Azubis einen Abschluss in der Tasche — und optimale Zukunftsaussichten obendrein.

Straßenbauer Beruf

Der Bau von Straßen, Fußwegen oder Fahrspuren für Fahrradfahrer, Parkplatzanlagen oder die Rollfelder auf Flughäfen – für all das sind Straßenbauer verantwortlich. In der Planungsphase vermessen sie das zu bebauende Gelände und fertigen Skizzen und Pläne zur Umsetzung der geplanten Baumaßnahmen an.

Baustelle sichern:

Vor dem ersten Spatenstich ist es wichtig, die Baustelle zu sichern, damit keine Unfälle passieren. Dazu positionieren Straßenbauer Hinweis- und Verbotsschilder in gewisser Entfernung zur Baustelle, so dass Verkehrsteilnehmer etwa bei erweiternden Bauarbeiten im fließenden Straßenverkehr frühzeitig informiert sind, dass sich eine Verkehrsbehinderung auf der Strecke befindet und sie ihr Fahrverhalten entsprechend anpassen können. Zusätzliche Sicherheit gewährleisten mobile Ampelanlagen.

Boden planieren:

Nun beginnt der eigentliche Straßenbau. Bei neu zu erschließenden Straßen rücken Straßenbauer mit schwerem Gerät an – mit Straßenfräsen und Muldenkippern etwa, mit denen sie den Boden für die spätere Straße aufbereiten. Zunächst gilt es, die oberen Erdschichten abzutragen und den Grund von Bäumen, Büschen und Pflanzen zu befreien. Anschließend planieren und begradigen Straßenbauer den Untergrund mit Baggern, Gradern, Raupen und Walzen und mischen zur Verfestigung des Bodens Kalk und Zement unter.

Asphalt auftragen:

Ist alles festgestampft, tragen Straßenbauer eine Schotterschicht auf und bringen darüber die Fahrbahndecke auf, die in aller Regel aus Asphalt besteht. Diesen tragen sie heiß auf und walzen ihn mit schweren Walzen platt. Wichtig dabei ist, dass der Straßenbauer vorher die Ränder der Straße entsprechend befestigt hat. Dann hat alles seinen festen Halt.

Straßen ausbessern:

Straßenbauer zeichnen sich nicht nur für den Bau von Straßen oder asphaltierten Flächen verantwortlich. Sie sind auch für Ausbesserungsarbeiten zuständig. Etwa, wenn eine Straßendecke nach einem harten Winter Löcher aufweist. Die in Mitleidenschaft gezogenen Flächen tragen Straßenbauer mit Pressluftgeräten ab und füllen die Schadstellen mit neuem Asphalt aus.

Stunden aufbauen:

Überstunden sind in dem Beruf vor allem in Frühjahr, Sommer und Herbst üblich. In dieser Zeit bauen die Arbeiter ein Kontingent an Stunden auf, das sie im Winter abgleiten können. Denn in kalten Monaten können aufgrund der Witterung keine Straßen oder Betonkonstruktionen gebaut werden – sie würden sofort wieder aufplatzen.

Körperlich arbeiten:

Ein weiteres Manko ist, dass der Beruf stark auf die Knochen geht. Asphalt wird zum Beispiel enorm erhitzt, um aufgetragen werden zu können. Dazu tragen Straßenbauer Schutzkleidung. Doch Hitze und Schutzkleidung in Kombination können gerade im Sommer zu einer schweren körperlichen Belastung werden. Auf dem Arbeitsmarkt stehen die Chancen für die Fachkräfte indes gut.

Straßenbau Fähigkeiten

Straßenbauer und alle, die es werden wollen, machen mit diesen Fähigkeiten und Fertigkeiten einen guten Job:

  • Handwerkliches Geschick
  • Technisches Verständnis
  • Sorgfalt
  • Körperbeherrschung und Schwindelfreiheit
  • Teamfähigkeit
  • Gute körperliche Konstitution
  • Belastbarkeit
  • Einsatzbereitschaft
  • Zuverlässigkeit

Straßenbauer Gehalt

Straßenbauer können im Schnitt mit einem monatlichen Bruttogehalt von zirka 3.200 Euro rechnen. Nach der Ausbildung steigen sie mit 2.300 Euro bis 2.800 Euro brutto ein. Mit mehrjähriger Berufserfahrung und Führungsverantwortung ist ein monatliches Salär von 3.500 Euro bis 4.000 Euro — oder mehr — realistisch. Ab 4.000 Euro zählen Straßenbauer zu den Spitzenverdienern ihres Berufsstandes.

Als Straßenbauermeister, insbesondere mit eigenem Betrieb, kann das Einkommen noch weitaus höher ausfallen. In der Ausbildung stehen 880 Euro bis 1.495 Euro brutto pro Monat auf dem Lohnzettel. Generell ist die Höhe des Salärs von verschiedenen Faktoren wie der Berufserfahrung sowie der Größe und dem Standort des Arbeitgebers abhängig.

Jobs als Straßenbauer für Sie:

Straßenbauer werden

Wer Straßenbauer werden möchte, absolviert eine dreijährige Ausbildung. Sie ist dual organisiert und findet parallel in Berufsschule und Ausbildungsbetrieb statt. Am Ende des ersten Ausbildungsjahres legen die Azubis eine Zwischenprüfung ab, am Ende des zweiten Lehrjahres eine Gesellenprüfung als Tiefbaufacharbeiter mit dem Schwerpunkt Straßenbauarbeiten. Die Abschlussprüfung zum Straßenbauer, die einen praktischen und einen schriftlichen Teil umfasst, folgt am Ende der Ausbildung nach dem dritten Lehrjahr. Nach IHK-Angaben haben im Winter 2022/23 von allen Prüflingen rund 75 Prozent die Abschlussprüfung bestanden, die meisten mit der Note 4.

Voraussetzungen:

Formale Voraussetzungen, um sich auf einen Ausbildungsplatz zu bewerben, gibt es keine. Ungefähr die Hälfte der Azubis hat nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit einen Hauptschulabschluss. Auch Bewerber ohne Schulabschluss haben durchaus Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Gute Schulnoten in Werken, Technik, Mathematik, Physik oder Chemie werten eine Initiativbewerbung oder Bewerbung Ausbildung auf.

Ausbildungsinhalte

Das machen und lernen Straßenbauer in der Ausbildung:

  • Auftragsannahme
  • Arbeits- und Ablaufplan erstellen
  • Baustellen sichern
  • Auswahl von Baustoffen
  • Messungen vornehmen
  • Baugruben und Gräben ausheben
  • Verkehrswege herstellen
  • Versorgungs- und Entsorgungssysteme einbauen und anschließen
  • Erschließungsstraße bauen
  • Erddamm herstellen
  • Rohrleitung einbauen
  • Fläche pflastern
  • Entwässerung von Verkehrsflächen herstellen
  • Unterlage für Decken und Beläge herstellen
  • Pflasterdecken, Plattenbelägen, Asphaltdecken und Decken aus Beton herstellen

Ausbildungsvergütung

Was ein Straßenbauer nach der Lehre verdient, hängt in großen Teilen von der Branche, der Region und der Größe seines Arbeitgebers ab. Mit diesen monatlichen Ausbildungsvergütungen kann er rechnen:

  • 1. Ausbildungsjahr: 880 Euro bis 935 Euro brutto im Monat
  • 2. Ausbildungsjahr: 1.095 Euro bis 1.230 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 1.305 Euro bis 1.495 Euro

Straßenbauer Jobs

Straßenbauer arbeiten meist in Bauunternehmen, Bauämtern oder Straßen- und Autobahnmeistereien. In diesen Bereichen der Bauwirtschaft finden sie offene Stellen und Jobs:

  • Straßenbau
  • Rollbahnbau
  • Sportanlagenbau
  • Schachtbau
  • Rohrleitungstiefbau
  • Kabelleitungstiefbau

Straßenbau Arbeitsmarkt

Im Juni 2021 waren im deutschen Straßenbau nach Angaben des Hauptverbands der deutschen Bauindustrie mehr als 94.000 Personen in zirka 3.000 Betrieben tätig. Rund 16 Prozent der Beschäftigten haben einen ausländischen Pass. Damit lag die Zahl der Betriebe 2021 um 6 Prozent, die Zahl der Beschäftigten um 25 Prozent unter dem Niveau von 1995. Der Umsatz je Beschäftigten ist im gleichen Zeitraum allerdings um 118 Prozent gestiegen.

Zukunftsaussichten:

Die Straßenbaubetriebe sind im Durchschnitt größer als andere Betriebe des Baugewerbes. Von ihnen sitzen die meisten in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Niedersachsen. Ungefähr ein Viertel der Straßenbauer ist älter als 55 Jahre. Angesichts der demographischen Alterung steuert die Branche auf erheblich Fachkräfteengpässe zu. Junge Menschen, die sich für den Beruf des Straßenbauers erwärmen, haben somit gute Perspektiven — und dürften bei ihrer Jobsuche in Zukunft kaum Probleme haben.

Weiterbildung

Straßenbauer haben verschiedene Möglichkeiten der beruflichen Spezialisierung. Eine von ihnen ist die Aufstiegsweiterbildung zum Werkpolier im Tiefbau, die zur Übernahme von Führungsaufgaben qualifiziert. Werkpoliere im Tiefbau kontrollieren auf Baustellen die Abläufe und die Qualität der abgelieferten Arbeit.

Eine Alternative ist die Fortbildung zum Straßenbauermeister.

Auch diese Fortbildung legt die Basis für eine Position mit Führungsverantwortung und berechtigt dazu, Lehrlinge auszubilden. Übrigens können sich Straßenbauermeister auch mit einem eigenen Betrieb selbstständig machen.

[Bildnachweis: Dmitry Kalinovsky by Shutterstock.com]

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