Jobprofil: Tierpfleger

Tierpfleger arbeiten in Zoos, Tierparks oder Tierheimen. Sie füttern die Tiere, reinigen die Gehege und sorgen dafür, dass der Betrieb rund läuft. Der Job ist für viele Tierfreunde, die den ganzen Tag am liebsten mit ihren Lieblingen verbringen würden, der ultimative Traumberuf. Allerdings ist der Fachkräftemangel in Zoos und Tierparks noch nicht angekommen. Die Stellen sind rar — und Besserung ist eher nicht in Sicht.

Tierpfleger Beruf

Wer Tiere mag, erfüllt schon mal die besten Voraussetzungen zum Tierpfleger. Aber Vorsicht: Allzu romantisch sollte man sich den Beruf nicht vorstellen, denn er ist mit harter körperlicher Arbeit und teilweise auch unangenehmen Tätigkeiten verbunden. Nicht immer decken sich die Erwartungen mit der Realität.

Vorteile:

Tierpfleger reinigen Gehege und misten sie aus, richten das Essen an und füttern die Tiere – von der Heuschrecke über exotische Fische bis hin zu Gorillas, Wölfen oder Greifvögeln. Das ist interessant und aufregend, aber zugleich körperlich anspruchsvolle Arbeit. Klar, in erster Linie ist das Jobprofil abwechslungsreich und eine Erfüllung für alle Tierliebhaber. Nirgends sonst kann man mit so vielen Rassen auf Tuchfühlung gehen und eine Beziehung aufbauen — und einen Großteil des Tages im Freien verbringen. Insbesondere bei der Aufzucht von Jungtieren entstehen zwischen Pfleger und Pflegebaby oft sehr enge Verbindungen.

Nachteile:

Aber der Job des Tierpflegers ist auch einer, der einem manchmal im wahrsten Sinne des Wortes „stinken“ kann. Nämlich dann, wenn es um die Reinigungsarbeiten geht, die fest zum Alltag gehören: Hygiene ist das A und O, um Krankheiten vorzubeugen. Hierbei dürfen Jobanwärter keine Angst vor unangenehmen Gerüchen haben. Der Kontakt mit Tierhaaren und den Ausscheidungen der tierischen „Pfleglinge“ sind für Tierpfleger unumgänglich.

Aufgaben:

Tierpfleger haben noch eine andere, sehr verantwortungsvolle Aufgabe. Sie sind in Zoobetrieben diejenigen, die am nächsten dran sind an den Tieren. Bei der täglichen Pflege haben sie sie bestens im Blick. Fallen ihnen Krankheitsanzeichen auf, sind sie es, die das betroffene Tier zunächst isolieren und dann den Tierarzt zu Rate ziehen. Bei medizinischen Untersuchungen packen sie meist mit an und assistieren auch bei operativen tierärztlichen Eingriffen. Das verlangt Tierpflegern manchmal einiges an Kraft ab: Schmerzerfüllte, verängstigte Tiere können ungeahnte Kräfte entwickeln.

Aussichten:

Die harte, körperliche Arbeit geht auf die Knochen. Den ganzen Tag gilt es, Eimer mit Futter von A nach B zu transportieren, Schubkarren zu be- und entladen. Hinzu kommt: Die Tiere müssen rund um die Uhr versorgt werden – Schicht-, Nacht, Wochenend- und Feiertagsarbeit gehören dazu. Die Berufschancen sind zudem schlecht. Die raren Ausbildungsplätze in Zoos sind heiß begehrt und vakante Stellen schnell besetzt.

Aufgaben

Das sind die wichtigsten Aufgaben von Tierpflegern:

  • Tiere füttern, reinigen und pflegen
  • Tierunterkünfte verhaltens- und artgerecht herrichten
  • Käfige und Gehege reinigen, desinfizieren und instandhalten
  • Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten für die betreuten Tiere basteln und herstellen
  • Verhaltensbeobachtung der Tiere übernehmen
  • Tierärzten unter die Arme greifen
  • Bei der Zucht und Aufzucht von Tieren helfen
  • Besucherfragen sachgerecht beantworten
  • Veranstaltungen wie Schaufütterungen vorbereiten, moderieren oder unterstützen

Tierpflege Fähigkeiten

Mit diesen Fähigkeiten, Eigenschaften und Soft Skills in ihren Bewerbungsunterlagen punkten Tierpfleger:

  • Tierliebe und Erfahrung im Umgang mit Tieren
  • Affinität zu Artenschutz, Natur- und Umweltschutz
  • Teamfähigkeit
  • Keine Angst vor Tieren
  • Keine Allergien
  • Handwerkliches Geschick, Fingerfertigkeit und Geschicklichkeit
  • Beobachtungsgabe und Merkfähigkeit
  • Körperbeherrschung und körperliche Fitness
  • Flexibilität
  • Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein

Tierpfleger Gehalt

Tierpfleger in Zoos und Tierheimen verdienen im Schnitt zwischen 2.200 Euro und 2.500 Euro brutto im Monat. Das Gehalt ist unter anderem vom Arbeitgeber, Region, Berufserfahrung und Fachrichtung abhängig. Als Einstiegsgehälter sind Beträge zwischen 1.600 Euro und 2.200 brutto im Monat realistisch. Große Berufserfahrung kann ein Salär von 2.900 Euro oder mehr einbringen. Mehr als rund 3.300 Euro brutto im Monat sind für Tierpfleger in Zoos und Tierparks aber in der Regel nicht drin.

Tierpfleger in Forschung und Klinik haben in der Regel bessere Gehaltsaussichten. Für sie sind Einkommen von mehr als 3.000 Euro brutto monatlich keine Seltenheit. In der Ausbildung fließen zwischen 1.031 Euro und 1.258 Euro brutto monatlich auf das Konto der Azubis.

Jobs als Tierpfleger für Sie:

Tierpfleger werden

Tierpfleger werden kann man durch eine klassische duale Berufsausbildung. Die Ausbildung dauert drei Jahre und wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule absolviert. Azubis können zwischen den Fachrichtungen Zoo, Forschung und Klinik sowie Tierheim und Tierpension wählen. Als Hilfskraft in der Tierpflege können dagegen in der Regel auch Ungelernte arbeiten.

Voraussetzungen:

Formale Voraussetzungen für die Ausbildung als Tierpfleger gibt es nicht. Jedoch sind Ausbildungsplätze heiß begehrt. Die Betriebe stellen daher überwiegend Ausbildungsanfänger mit mittlerem Bildungsabschluss oder Hochschulreife ein. Von den neuen Azubis im Jahr 2021 in der Fachrichtung Zoo hatten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 53 Prozent die Hochschulreife, 36 Prozent einen mittleren Bildungsabschluss und neun Prozent einen Hauptschulabschluss (zwei Prozent ohne Schulabschluss oder Sonstiges).

In den Fachrichtungen Forschung und Klinik sowie Tierheim und Tierpension ist der Anteil der Abiturienten geringer, hier haben demzufolge Bewerber mit niedrigerem Bildungsabschluss bessere Chancen. Gute Schulnoten in Biologie und Mathematik können Bewerbern ebenfalls helfen.

Ausbildung Aufgaben

Das machen und lernen Tierpfleger in ihrer Ausbildung:

  • Tier- und Artenschutzbestimmungen
  • Futtertiere pflegen, halten und versorgen
  • Trächtige und neugeborene Tiere versorgen
  • Aufbau der zoologischen Systematik
  • Verhaltenslehre und Anatomie
  • Krankheitsanzeichen feststellen
  • Tierzucht in zoologischen Gärten
  • Artgerechte Gestaltung von Gehegen, Volieren, Aquarien und Terrarien
  • Sachgerechte Information der Besucher
  • Tötungsmethoden
  • Fachgerechte Kontrolle und Wartung technischer Anlagen und Sicherheitseinrichtungen

Abschlussprüfung

Tierpfleger legen vor dem Ende ihres zweiten Lehrjahres eine Zwischenprüfung ab. Die Abschlussprüfung folgt am Ende der Ausbildung. Sie ist in einen praktischen und einen theoretischen Teil gegliedert. Im praktischen müssen die Azubis Arbeitsaufgaben lösen, im schriftlichen unter anderem Fragen zur Pflege, Haltung, Versorgung und Züchtung von Tieren beantworten.

Ausbildungsvergütung

Tierpfleger können mit diesen monatlichen Ausbildungsvergütungen rechnen:

  • 1. Ausbildungsjahr: 1.031 Euro bis 1.090 Euro brutto im Monat
  • 2. Ausbildungsjahr: 1.077 Euro bis 1.190 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 1.120 Euro bis 1.258 Euro

Tierpfleger Jobs

Tierpfleger arbeiten in erster Linie in zoologischen Gärten, Naturparks, Tier- und Wildgehegen oder bei Betreibern von Aquarien und Terrarien. Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten ergeben sich in Tierheimen und Tierpensionen, Tierkliniken und Tierarztpraxen, auf Gnadenhöfen und in der Versuchstierpflege.

Die Berufsaussichten in der Tierpflege sind schlecht.

Die Ausbildungsplätze in Zoos sind heiß begehrt. Auf die wenigen Plätze kommt eine Vielzahl von Bewerbern. Auch ausgelernte Tierpfleger finden hier nur schwer einen Job. Ähnlich sieht es bei Tierpensionen und in Tierheimen aus. Nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung standen bei der letzten Erhebung im Jahr 2017 rund 20.300 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Tierpflege mehr als 5.000 Arbeitslose gegenüber. Die Arbeitslosenquote unter Tierpflegern lag damit bei 19,7 Prozent.

Arbeitgeber für Tierpfleger

In Deutschland gibt es mehr als 50 Zoologische Gärten, die als potenzielle Arbeitgeber für Tierpfleger infrage kommen. Dazu kommen noch zahlreiche Tiergärten, Tier- und Wildparks.

Das sind die 10 meistbesuchten Zoos in Deutschland:

Weiterbildung Tierpflege

Tierpfleger haben diverse Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung. Zum Beispiel können sie eine Weiterbildung zum Tierpflegemeister absolvieren, um damit entweder einen eigenen Betrieb zu eröffnen oder eine Führungsposition übernehmen zu können.

Wer das Abitur in der Tasche oder genügend Berufserfahrung gesammelt hat, kann nach der Ausbildung auch nochmal auf akademischen Pfaden wandeln. Zum Beispiel bietet sich ein Studium der Tiermedizin oder der Biologie an. Mit den Vorkenntnissen aus der Ausbildung haben Studienanwärter einen einen nicht zu unterschätzenden Wissensvorsprung.

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