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Wenn ein Schlittschuh bei Belastung in seine Einzelteile zerbricht oder ein Ski bei rasanter Fahrt, ist das meist auf einen Materialfehler zurückzuführen. Damit so etwas nicht passiert, die Qualität verschiedenster Produkte immer stimmt und Unfälle vermieden werden, untersuchen Werkstoffprüfer Metalle oder Kunststoffe vor der Verarbeitung für einen neuen Artikel ganz genau.
Ist ein Material für ein Produkt geeignet? Das geschulte Auge eines Werkstoffprüfers erkennt das sofort. Werkstoffprüfer arbeiten in der Metall-, Kunststoff- und Elektroindustrie. Hier testen sie die Eigenschaften von Materialien, Kunststoffen und Metallen, die für eine Neuentwicklung zum Einsatz kommen sollen. Dazu wenden Werkstoffprüfer verschiedene Prüfverfahren an. Danach werten sie Ergebnisse aus und halten ihre Analysen in Prüf- und Fehlerberichten fest. Werkstoffprüfer spezialisieren sich während ihrer Ausbildung auf eine dieser Fachrichtungen:
Werkstoffprüfer der Fachrichtung Metalltechnik untersuchen zum Beispiel die Eigenschaften verschiedener Metalle:
Um dem Charakter der einzelnen Werkstoffe genau auf den Grund zu gehen, untersuchen sie, wie sich Metalle zum Beispiel durch Schleifen, Polieren oder Ätzen verändern. Sie bestimmen außerdem die Dichte, die Struktur der Werkstoffe, deren Reinheit, Formbarkeit, Hitzebeständigkeit, Härte und, und, und.
Dazu kommen die folgenden Untersuchungsmethoden zum Einsatz:
Einen Großteil der Arbeit besteht somit in der Bedienung von Automaten und Halbautomaten, was Werkstoffprüfern ein gewisses technisches Verständnis abverlangt. Die Arbeitsmarktaussichten für angehende Werkstoffprüfer sind gut, die Work Life Balance ist in der Regel ausgewogen.
Wer den Beruf des Werkstoffprüfers erlernen möchte, bewirbt sich für eine klassische Ausbildung, die dual organisiert ist und parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule stattfindet.
Mit einer Dauer von 3,5 Jahren liegt die die Ausbildungszeit allerdings etwas über dem gängigen Durchschnitt von drei Jahren. Die Lehre beinhaltet zwei Abschlussprüfungen, wobei der erste Teil vor Ende des zweiten Ausbildungsjahres liegt und der zweite nach 3,5 Ausbildungsjahren stattfindet.
Bereits zu Beginn der Ausbildung muss sich der angehende Lehrling entscheiden, ob er die Lehre in dem Bereich Kunststoff-, Metall-, System- oder Wärmebehandlungstechnik absolviert. In der Fachrichtung Kunststofftechnik untersuchen Werkstoffprüfer Halbzeuge und Teile aus Kunststoff auf Materialeigenschaften.
In der Fachrichtung Metalltechnik untersuchen die Experten metallische Werkstoffe auf Eigenschaften, während sie in der Systemtechnik den Zustand von Komponenten technischer Systeme überprüfen oder Messungen und Prüfungen während der Fertigung und Montage oder bei der Instandhaltung durchführen. Werkstoffprüfer der Fachrichtung Wärmebehandlungstechnik planen, steuern und überwachen Wärmebehandlungsprozesse wie das Härten metallischer Werkstücke.
Während der Ausbildung zum Werkstoffprüfer stehen zum Beispiel die folgenden Themen auf dem Stundenplan:
Werkstoffprüfer finden bei den folgenden Arbeitgebern eine Anstellung.
Fachrichtung Wärmebehandlungstechnik:
Fachrichtung Kunststofftechnik:
Fachrichtung Metalltechnik:
Fachrichtung Systemtechnik:
Werkstoffprüfer verdienen abhängig von Region, Berufserfahrung und der Größe des Arbeitgebers unterschiedlich viel. Insofern lassen sich nur durchschnittliche Gehaltswerte abbilden, die von Fall zu Fall variieren können.
In der Lehre können angehende Werkstoffprüfer mit dieser durchschnittlichen Vergütung rechnen:
Nach absolvierter Lehre verdoppelt sich das Einkommen fast. So können ausgelernte Werkstoffprüfer mit einem Einstiegsgehalt von rund 2.200 Eurobrutto rechnen.
Je stärker sie sich im weiteren Berufsleben spezialisieren, umso mehr Gehalt fließt auch aufs Konto. Nach ein paar Jahren im Beruf und mit der Übernahme von zusätzlicher Verantwortung sind 4.200 Euro brutto im Monat durchaus realistisch.
Werkstoffprüfer haben verschiedenste Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt. Auch die Optionen für Weiterbildungen oder ein Studium sind breit gefächert. Doch die Experten für Stoffe aller Art sind nicht erst mit den Nachweis von Zusatzqualifikationen auf bei Arbeitgebern begehrt.
Angesichts der aktuellen Situation auf dem Arbeitsmarkt haben ausgelernte Fachkräfte bereits direkt nach der Ausbildung beste Perspektiven, nach dem Abschluss übernommen zu werden.
Für die Fertigungsprozesse in unterschiedlichsten Industriebereichen sind Werkstoffprüfer unentbehrlich. Sie überwachen nicht nur die Abläufe, sie stellen auch sicher, dass die Produktgüte gleichbleibend ist. Und das ist gerade in Zeiten, in denen der globale Wettbewerb nicht schläft, für Unternehmen sehr wichtig, um konkurrenzfähig zu bleiben.
Wer sich auf einen Ausbildungsplatz zum Werkstoffprüfer bewirbt, muss streng genommen keine formalen Voraussetzungen erfüllen. Allerdings achten Arbeitgeber bei der Auswahl von Kandidaten auf bestimmte Talente. Von Vorteil ist zum Beispiel ein mittlerer Bildungsabschluss.
Gewünscht sind außerdem gute Noten in diesen Fächern:
Außerdem erwarten Betriebe diese Eigenschaften:
Nach der beruflichen Ausbildung warten mannigfache Karriereoptionen auf Werkstoffprüfer. Der Fachbereich bietet jede Menge Lehrgänge, Kurse oder Seminare, um sich zu spezialisieren oder weiterzubilden.
Zum Beispiel in den folgenden Bereichen:
Nach mehrjähriger Berufserfahrung und je nach Ausbildungsschwerpunkt sind auch diese Fort- und Weiterbildungen möglich, die den Aufstieg auf die Teamleiterebene oder eine noch höhere Stufe im Management ebnen: