Jobprofil: Edelmetallprüfer

Edelmetallprüfer befassen sich mit Gold, Silber, Platin, Palladium, Kupfer, Zink und Zinn. Mithilfe chemischer und physikalischer Verfahren prüfen sie Dichte und Härte der Edelmetalle. Kandidaten sollten Interesse und technisches Verständnis mitbringen – und sich konzentrieren können. Die Ausbildung dauert drei Jahre.

Edelmetallprüfer Beruf

Wer sich schon einmal gefragt hat, was mit alten Münzen, altem Schmuck oder Metallen passiert, nachdem sie zurückgekauft wurden, hat wahrscheinlich noch nicht vom Beruf des Edelmetallprüfers gehört. Ein Edelmetallprüfer arbeitet unter anderem in Scheideanstalten. Das sind Betriebe, die alte Gegenstände aus Metall aufkaufen, die enthaltenen Metalle voneinander trennen und vor allem Edelmetalle wie Gold oder Silber zurückgewinnen.

Edelmetalle begutachten:

Edelmetallprüfer haben also tagtäglich mit wertvollem Geschmeide zu tun. Nicht nur Gold oder Silber sind für sie von Interesse. Auch Platin, Palladium, Kupfer, Zink und Zinn. Sie prüfen deren Gehalt in Legierungen, Aschen und Lösungen. Dafür nutzen sie verschiedene chemische und physikalische Verfahren. Jobanwärter sollten daher unbedingt ein vertieftes Interesse für Physik und Chemie und gute Noten in den Fächern mitbringen.

Fachwissen aufbauen:

Das Jobprofil setzt in diesen Bereichen einiges an Fachwissen voraus. Zum Beispiel ermitteln Edelmetallprüfer die Dichte, Härte oder das Schmelzintervall der Ausgangsstoffe und ziehen daraus Rückschlüsse auf die enthaltenen Metalle. Darüber hinaus wenden die Experten zum Beispiel auch die Technik der Röntgenfluoreszenzspektrometrie an.

Strahlung messen:

Dabei wird die Probe von einem Schmuckstück entweder durch Röntgenstrahlung, Gamma- oder Ionenstrahlung angeregt. Das löst kernnahe Elektronen von den inneren Schalen des Atoms. Die dabei frei werdende Energie ist in Form von Fluoreszenzstrahlung messbar, die für jedes Element spezifisch ist. Diese Fluoreszenzstrahlung werten Edelmetallprüfer mit einem Strahlungsdetektor aus und können Rückschlüsse auf enthaltene Metalle ziehen.

Chemie einsetzen:

In anderen Fällen analysieren sie die einzelnen Stücke mit einer Chromatografie. Das ist ein Verfahren, bei dem etwa Legierungen – stark vereinfacht gesagt – mit chemischen Lösungsmitteln in ihre Einzelteile aufgespalten werden. Auch hier bekommt der Edelmetallprüfer einen Eindruck, welche Edelmetalle zu welchen Anteilen in der Legierung enthalten sind.

Ergebnisse festhalten:

Ihre Prüfergebnisse dokumentieren die Experten am Computer. Dazu führen sie Prüf- und Versuchsprotokolle, in denen sie die erhaltenen Messdaten grafisch darstellen. Auf Grundlage der Ergebnisse entstehen Berichte und Gutachten. Zu den täglichen Aufgaben gehört außerdem, komplexe technische Anlagen und Geräte zu bedienen, überwachen, warten und instand zu halten. Da Edelmetallprüfer in ihrem Arbeitsalltag mit gefährlichen Stoffen hantieren, ist Schutzkleidung Pflicht.

Bewerbung

Mit diesen Stärken und Soft Skills liefern Edelmetallprüfer eine überzeugende Bewerbung ab:

  • Geschicklichkeit
  • Sorgfalt
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Technisches Grundverständnis
  • Genauigkeit
  • Analytisches Denkvermögen
  • Konzentrationsfähigkeit
  • EDV Kenntnisse
  • Deutsch und Englisch

Edelmetallprüfer Gehalt

Das monatliche Einstiegsgehalt nach der Ausbildung bewegt sich im Rahmen von 2.000 Euro bis 2.200 Euro brutto. Weitere Gehaltssprünge folgen mit zunehmender Berufserfahrung und mit jeder Weiterbildung. So verdienen erfahrene Edelmetallprüfer zwischen 2.500 Euro und 3.500 Euro brutto im Monat. Im Einzelfall sind auch monatliche Einkommen von mehr als 4.000 bis 4.500 Euro brutto monatlich möglich. In der Ausbildung kommen Edelmetallprüfer auf 1.037 Euro bis 1.199 Euro.

Jobs als Edelmetallprüfer für Sie:

Edelmetallprüfer werden

Die duale Ausbildung zum Edelmetallprüfer dauert drei Jahre. Sie findet parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt. Vor dem Ende des zweiten Lehrjahres findet eine Zwischenprüfung statt. Die Ausbildung endet mit der Abschlussprüfung. Formale Voraussetzungen für einen Ausbildungsplatz gibt es nicht. Gute Schulnoten in Chemie, Physik und Mathematik helfen Bewerbern.

Ausbildungsinhalte

Das lernen Edelmetallprüfer in der Ausbildung:

  • Wiegen
  • Gewichte prüfen
  • Feuerproben durchführen
  • Maßanalytisches Bestimmen von Silber
  • Quantitatives Bestimmen von Platin, Palladium, Gold, Silber und Kupfer, Zink und Zinn
  • Silber- und Goldlegierungen prüfen
  • Hochhaltige Edelmetallrückstände scheiden
  • Edelmetallsalze herstellen
  • Galvanische Bäder herstellen
  • Dichte bestimmen
  • Mechanische und mikroskopische Untersuchungen von Metallen durchführen
  • Metallanteile bestimmen
  • Einfache mechanische Metallprüfungen durchführen
  • Schutzgeräte handhaben
  • Arbeitsgeräte pflegen und instandhalten

Ausbildungsgehalt

Das verdienen Edelmetallprüfer in der Ausbildung:

  • 1. Ausbildungsjahr: 1.037 Euro brutto pro Monat
  • 2. Ausbildungsjahr: 1.102 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 1.199 Euro

Edelmetallprüfer Jobs

Edelmetallprüfer finden offene Jobs und Beschäftigungsmöglichkeiten in Instituten, die sich auf die Prüfung von Materialien spezialisiert haben, in Betrieben der Edelmetallerzeugung, Betrieben der Edelmetalltrennung, Schmuckherstellungsbetrieben und in Laboren.

Weiterbildung

Diese Weiterbildungen bieten sich für Edelmetallprüfer an:

  1. Techniker im Bereich Werkstofftechnik: Staatlich geprüfte Techniker der Fachrichtung Werkstofftechnik untersuchen die physikalischen und chemischen Eigenschaften von Werkstoffen wie Stahl, Nichteisenmetallen, Baustoffen, Kunststoff, Verbundstoffen und technischer Keramik.
  2. Technischer Fachwirt: Um in produzierenden Unternehmen erfolgreich am Markt zu bestehen, müssen alle Bereiche gut aufeinander abgestimmt sein und effizient funktionieren. Technische Anforderungen und Entwicklungen sind kontinuierlich mit wirtschaftlichen Notwendigkeiten und Möglichkeiten abzugleichen. Dafür sorgt der Technische Fachwirt.
  3. Güte- und Materialprüfer: Güte- und Materialprüfer, auch Qualitätsfachleute genannt, prüfen, ob Werkstücke und Produkte den Vorgaben und den Qualitätsstandards entsprechen.

Mit dem Abitur oder ausreichend Berufserfahrung können Edelmetallprüfer zudem ein Studium aufnehmen. Infrage kommen beispielsweise die Fächer Materialwissenschaft, Werkstofftechnik und Chemietechnik.

[Bildnachweis: Lin Xiu Xiu by Shutterstock.com]

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