Jobprofil: Einzelhandelskaufleute

Einzelhandelskaufleute sind für die Waren im Supermarkt, Kaufhaus oder Modegeschäft zuständig. Sie bestellen die Waren, nehmen entgegen, prüfen, räumen ein, legen aus und kassieren. Im Laden beraten sie die Kundschaft. Der Einzelhandelskaufmann bzw. die Einzelhandelskauffrau ist einer der beliebtesten Ausbildungsberufe überhaupt.

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Einzelhandelskaufleute Beruf

Das wissen sicher nicht alle: Der Beruf des Einzelhandelskaufmanns belegt in Umfragen in schöner Regelmäßigkeit einen der vordersten Plätze bei den beliebtesten Ausbildungsberufen Deutschlands. Das kommt nicht von ungefähr, denn Einzelhandelskaufleute sind mehr als nur nette Verkäufer, die Regale bestücken. Im Gegenteil haben sie einen extrem abwechslungsreichen Job.

Erster Ansprechpartner:

Im Verkauf sind sie Hauptansprechpartner für Kunden und somit das Aushängeschild ihres Arbeitgebers. Von ihrer Kompetenz, Freundlichkeit und ihrem Beratungsgeschick hängt es ab, ob ein Kunde wiederkommt oder nicht. Sie präsentieren und verpacken Waren, kassieren, bearbeiten Reklamationen, erstellen Abrechnungen, vereinbaren Liefertermine, versenden Zahlungserinnerungen, kalkulieren Verkaufspreise, nehmen Waren entgegen und prüfen die Qualität.

Breite Produktpalette:

Welche Produkte Einzelhandelskaufleute in ihrem Job an den Mann oder die Frau bringen, ist unterschiedlich. Die Palette reicht von Lebensmitteln über Baumaterial bis hin zu modischer Kleidung, Spielwaren, Unterhaltungselektronik oder Einrichtungsgegenständen.

Gute Jobchancen:

Weil die meisten Einzelhandelskaufleute vielseitig einsetzbar sind, stehen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für Berufsanwärter gut, nach der Ausbildung entweder direkt übernommen zu werden oder zeitnah einen neuen Job zu bekommen.

Geregelte Arbeitszeiten:

Die Arbeitszeiten im Einzelhandel sind aufgrund klar definierter Öffnungszeiten recht klar geregelt. Aber natürlich kann es auch hier wie in anderen Berufen bei personellen Engpässen oder in stressigen Phasen wie dem Weihnachtsgeschäft oder bei Inventuren zu Mehrstunden kommen.

Einzelhandelskaufleute Fähigkeiten

Einzelhandelskaufleute punkten mit ihrer Bewerbung, wenn sie in Anschreiben und Lebenslauf ein spezifisches Set an Talenten unterbringen. Zu den wichtigsten Skills zählen:

  • Sorgfalt
  • Zuverlässigkeit
  • Schnelligkeit
  • Ehrlichkeit
  • Pünktlichkeit
  • Sprachliches Ausdrucksvermögen
  • Konzentration
  • Merkfähigkeit
  • Kaufmännische Fähigkeiten
  • Mathematisches Denken

Einzelhandelskaufleute Gehalt

Einzelhandelskaufleute kommen auf ein monatliches Gehalt von rund 2.400 Euro brutto im Durchschnitt. Die Gehaltsspanne bewegt sich insgesamt zwischen 1.400 Euro und 3.400 Euro. In der Ausbildung verdient ein Einzelhandelskaufmann bzw. eine Einzelhandelskauffrau zwischen 755 und 1.180 Euro brutto pro Monat.

Gehalt Aldi

Einzelhandelskaufleute bei Aldi Nord verdienen laut Kununu durchschnittlich 28.100 Euro brutto pro Jahr. Ihre Gehaltsspanne liegt zwischen 17.600 und 40.300 Euro. Die meisten kommen auf ein Gehalt zwischen 17.600 und 22.140 Euro. Bei Aldi Süd sind die Gehälter den Daten von Kununu zufolge minimal höher.

Gehalt Edeka

Einzelhandelskaufleute bei Edeka verdienen laut Kununu durchschnittlich 25.900 Euro brutto pro Jahr. Ihre Gehaltsspanne liegt zwischen 18.000 und 36.000 Euro. Die meisten kommen auf ein Gehalt zwischen 21.600 und 25.200 Euro.

Gehalt Lidl

Einzelhandelskaufleute bei Lidl verdienen laut Kununu durchschnittlich 29.300 Euro brutto pro Jahr. Ihre Gehaltsspanne liegt zwischen 17.600 und 40.300 Euro. Die meisten kommen auf ein Gehalt zwischen 22.140 und 26.680 Euro.

Gehalt Rewe

Einzelhandelskaufleute bei Rewe verdienen laut Kununu durchschnittlich 28.400 Euro brutto pro Jahr. Ihre Gehaltsspanne liegt zwischen 17.600 und 40.300 Euro. Die meisten kommen auf ein Gehalt zwischen 26.680 und 31.220 Euro.

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Einzelhandelskaufleute Gehaltsvergleich

Jobs als Einzelhandelskaufleute für Sie:

Die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann bzw. zur Einzelhandelskauffrau ist eine duale Ausbildung, die parallel im Lehrbetrieb und in der Berufsschule stattfindet. Der Berufsschulunterricht wird an bestimmten Wochentagen oder im Block durchgeführt. Insgesamt dauert die Ausbildung drei Jahre.

Formal gibt es keine bestimmten Voraussetzungen, um eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann zu beginnen. Im Allgemeinen stellen Betriebe überwiegend Jobanwärter mit mittlerem Bildungsabschluss ein. Hauptschüler haben aber ebenfalls reelle Chancen auf eine Lehrstelle – insbesondere in handwerklichen Unternehmen.

Einzelhandelskaufleute Ausbildung

Das lernt ein Einzelhandelskaufmann bzw. eine Einzelhandelskauffrau in der Ausbildung:

  • Pflege des Warensortiments
  • Kundenberatung
  • Umgang mit Konflikten bei Umtausch oder Reklamation von Waren
  • Serviceorientiertes Auftreten im Kassenbereich
  • Entgegennahme verschiedener Zahlungsmittel
  • Kassenabrechnungen
  • Information von Kunden über Werbemaßnahmen und Serviceleistungen
  • Verkaufsfördernde Platzierung von Waren
  • Warenflüsse erfassen
  • Waren bestellen
  • Warenannahme und Kontrolle
  • Inventuren durchführen
  • Kaufmännische Methoden
  • Kalkulationen erstellen
  • Sortimentsgestaltung
  • Logistische Prozesse
  • Aufbau einer Wertschöpfungskette

Ausbildung Wahlqualifikationen

Vor ihrer Ausbildung entscheiden sich Einzelhandelskaufleute für eine der vier Wahlqualifikationen: Sicherstellung der Warenpräsenz, Beratung von Kunden, Kassensystemdaten und Kundenservice sowie Werbung und Verkaufsförderung.

Außerdem wählen Sie drei der acht Wahlqualifikationen (davon mindestens eine der ersten drei): Beratung von Kunden in komplexen Situationen, Beschaffung von Waren, Warenbestandssteuerung, Kaufmännische Steuerung und Kontrolle, Marketingmaßnahmen, Onlinehandel, Mitarbeiterführung und -Entwicklung sowie Vorbereitung unternehmerischer Selbständigkeit.

Zusatzqualifikationen

Auszubildende haben die Möglichkeit, sich bestimmte Zusatzqualifikationen anzueignen. Bei der Fortbildung „Freiverkäufliche Arzneimittel“ werden Jobanwärtern beispielsweise Kenntnisse über die in Arzneimitteln vorkommenden Pflanzen und Chemikalien, Zubereitungsformen, Lagerung, Gefahren des unsachgemäßen Umgangs, Arzneimittelrecht und Heilmittelwerbegesetz vermittelt. Interessant ist diese Zusatzqualifikation zum Beispiel für Einzelhandelskaufleute, die im Drogerieumfeld arbeiten.

Die Zusatzqualifikation „Fremdsprache für kaufmännische Auszubildende“ bringt die Kenntnisse in einer bestimmten Fremdsprache wie Englisch auf Kurs. Hier werden die angehenden Einzelhandelskaufleute trainiert, Schriftverkehr in der Fremdsprache zu bearbeiten und Telefonate oder Gespräche zu führen.

Abschlussprüfung

Der erste Teil der Abschlussprüfung für Einzelhandelskaufleute steht nach dem zweiten Lehrjahr an. Dabei werden Fragen zu Verkauf und Marketing, Warenwirtschaft und Rechnungswesen sowie Wirtschafts- und Sozialkunde gestellt. Nach dem dritten Ausbildungsjahr folgt der zweite Teil der Abschlussprüfung. Er umfasst eine schriftliche Prüfung zu den Geschäftsprozessen im Einzelhandel und ein fallbezogenes Fachgespräch in der jeweiligen Wahlqualifikation. Das Fachgespräch bezieht sich stets auf den Warenbereich, der im Betrieb vermittelt wurde. Im Sommer 2021 haben nach IHK-Angaben von allen Prüflingen ca. 90 Prozent ihre Abschlussprüfung erfolgreich bestanden.

Ausbildung Gehalt

Einzelhandelskaufleute kommen während der Ausbildung auf diese Gehälter:

  • 1. Ausbildungsjahr: 755 bis 930 Euro brutto im Monat
  • 2. Ausbildungsjahr: 805 bis 1.035 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 935 bis 1.180 Euro

Einzelhandelskaufleute Jobs

Einzelhandelskaufleute finden offene Stellen und Beschäftigungsmöglichkeiten zum Beispiel in Modehäusern, Baumärkten, Supermärkten, Kaufhäusern, Lebensmittelfachgeschäften, Tankstellen, im Versandhandel sowie im Vermietungs- und Verleihgewerbe.

Karriere

Ein wichtiger Karriereschritt für viele Einzelhandelskaufleute ist die Weiterbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann. Eine beliebte Zusatzqualifikation im Bereich Einzelhandel ist auch die Ausbildung zum Handelsfachwirt. Damit geraten leitende Positionen im Einzelhandel in Reichweite – oder sogar in die Selbstständigkeit. Auch ein Studium kann eine Option sein. Attraktiv ist vor allem ein Bachelorstudium in BWL mit Schwerpunkt Handel.

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