Jobprofil: Elektroinstallateure

Elektroinstallateure installieren und reparieren elektrische Anlagen. Sie schließen Herd und Waschmaschine an, nehmen Telefonanlagen in Betrieb, montieren Sicherungen und installieren Photovoltaikanlagen. Offiziell heißt der Ausbildungsberuf Elektroniker der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik. Umgangssprachlich ist häufig weiterhin von Elektroinstallateuren die Rede. Ihre Ausbildung dauert überdurchschnittlich lange. Aber sie lohnt sich.

Elektroinstallateur Beruf

Auch wenn es die Ausbildung zum Elektroinstallateur in Deutschland eigentlich nicht mehr gibt – sie wurde 2004 durch die Lehre zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik ersetzt – im allgemeinen Sprachgebrauch hält sich der alte Jobtitel für den Lehrberuf nach wie vor hartnäckig.

Waschmaschine anschließen:

Elektroniker der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik haben eine enorme Bandbreite an Aufgaben, die viel Fachkompetenz voraussetzt. Sie installieren elektrische Energieversorgungsanlagen, montieren Sicherungen, schließen Waschmaschine und Herd an. Elektroinstallateure richten Gebäudeleittechnik und Datennetze ein, installieren Telefonanlagen, testen Funktionen und weisen ihre Kunden in die Bedienung der installierten Anlagen ein.

Telefonanlage einrichten:

Unterm Strich sind Elektroinstallateure für die gesamte elektrotechnische Vernetzung und Verkabelung von Gebäuden verantwortlich. Oft wird der Beruf allein mit dem Setzen von Steckdosen oder Lichtschaltern in Verbindung gebracht — zu Unrecht. Das Jobprofil beinhaltet weitaus anspruchsvollere Aufgaben.

Solaranlagen installieren:

Zum Beispiel richten Elektroinstallateure ganze elektronische Steuerungsanlagen wie automatische Klima- und Sonnenschutzanlagen, Zugangskontrollsysteme, Kommunikations- und datentechnische Anlagen jedweder Art an. Sie binden Solaranlagen zur Warmwasserbereitung an das bestehende Heizsystem an, montieren Photovoltaikanlagen und installieren Smart-Home-Systeme. Damit sind Elektroniker der Energie- und Gebäudetechnik auch für die Energiewende in Deutschland unabkömmlich.

Störungen beheben:

In Personalunion übernehmen sie die nötigen Installationsarbeiten, die anschließende Wartung und beheben Fehlern bei Störungen. Elektroinstallateure sorgen mit der richtigen Programmierung der Systeme auch dafür, dass die Anlagen stets zuverlässig ihren Dienst machen. Auf dem Arbeitsmarkt sind die Spezialisten sehr gefragt. Die Work-Life-Balance ist in aller Regel ausgewogen.

Elektroniker Fähigkeiten

Mit diesen Stärken in Kurzbewerbung oder Initiativbewerbung punkten Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik:

  • Technisches Verständnis
  • Geschicklichkeit
  • Zuverlässigkeit
  • Sorgfalt
  • Ehrlichkeit
  • Führerschein
  • Teamfähigkeit
  • Gute körperliche Konstitution
  • EDV Kenntnisse (MS Office)

Elektroinstallateure Gehalt

In der Ausbildung kommen Elektroniker der Energie- und Gebäudetechnik auf 700 Euro bis 1.150 Euro brutto im Monat — je nach Bundesland und Lehrjahr. Die Einstiegsgehälter bewegen sich meist zwischen 2.100 bis 2.500 Euro. Mit steigender Berufserfahrung können Elektroinstallateure mit 2.800 Euro bis 3.200 Euro brutto monatlich im Schnitt rechnen. Ab 4.000 Euro brutto pro Monat zählen sie zu den Spitzenverdienern.

Jobs als Elektroinstallateure für Sie:

Elektroinstallateur werden

Die Ausbildung zum Elektroniker der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik dauert mit dreieinhalb Jahren überdurchschnittlich lang. Sie ist dual organisiert und findet parallel in Ausbildungsbetrieb und Berufsschule statt. Die Ausbildung beinhaltet zwei Prüfungen. Die Zwischenprüfung findet nach dem zweiten Lehrjahr statt, die abschließende Gesellenprüfung erfolgt in der Mitte des vierten Ausbildungsjahres.

Formale Voraussetzungen, die Bewerber erfüllen müssen, gibt es keine.

Die meisten Elektroinstallateure verfügen über die mittlere Reife. Daneben beginnen aber auch zahlreiche Abiturienten und Hauptschulabsolventen eine Lehre zum Elektroinstallateur. Von den Ausbildungsanfängern zu Elektronikern für Energie- und Gebäudetechnik im Jahr 2020 hatten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 53 Prozent einen mittleren Bildungsabschluss, 29 Prozent einen Hauptschulabschluss und 14 Prozent das Abitur (vier Prozent Sonstiges). Bei der Bewerbung helfen gute Schulnoten in den Fächern Mathematik, Physik, Werken, Technik und Informatik.

Ausbildungsinhalte

Damit beschäftigen sich Elektroinstallateure in der Ausbildung:

  • Aufträge planen und organisieren
  • Kundenberatung
  • Systemkomponenten und Netzwerke installieren
  • Schutzmaßnahmen treffen
  • Steuerungssysteme aufbauen und prüfen
  • Elektrotechnische und informationstechnische Systeme 
  • Steuerungen für Anlagen programmieren
  • Vorgehensweise zur Fehleranalyse und Fehlerbehebung
  • Energiewandlungssysteme
  • Gebäudeleit- und Fernwirkeinrichtungen
  • Antennen- und Breitbandkommunikationsanlagen
  • Gebäudetechnische Systeme und Kommunikationssysteme
  • Haustechnik und Energietechnik

Elektroinstallateur Ausbildungsgehalt

Das Gehalt von Elektroinstallateuren in der Ausbildung hängt maßgeblich von Arbeitgeber und Bundesland ab. Es bewegt sich grob innerhalb dieser Spanne:

  • 1. Ausbildungsjahr: 700 bis 900 Euro brutto im Monat
  • 2. Ausbildungsjahr: 770 bis 950 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 865 bis 1.050 Euro
  • 4. Ausbildungsjahr: 925 bis 1.150 Euro

Elektroinstallateure Jobs

Offene Stellen und Jobs für Elektroinstallateure gibt es vor allem in Einzelhandel, Großhandel, Betrieben des Elektrotechnikerhandwerks, Facility-Management-Betrieben und Hausmeisterdiensten. Auch die Selbstständigkeit und Eröffnung eines eigenen Betriebs für Energie- und Gebäudetechnik ist eine Möglichkeit.

Weiterbildung

Nach der abgeschlossenen Lehre zum Elektroinstallateur bestehen viele Karriere-Möglichkeiten. Eine davon ist die Weiterbildung zum Industriemeister der Fachrichtung Elektrotechnik. In der Meisterschule werden die bisherigen theoretischen und praktischen Grundlagen gezielt vertieft und erweitert. Auch betriebswirtschaftliche Zusammenhänge kommen verstärkt zur Sprache. Nach erfolgreich bestandener Prüfung sind Industriemeister befähigt, einen eigenen Betrieb zu gründen und Lehrlinge auszubilden, oder im Angestelltenverhältnis Führungsaufgaben zu übernehmen.

Gute Karrierechancen verspricht auch die Weiterbildung zum Techniker der Fachrichtung Elektrotechnik. Mit dieser eignen sich Elektroinstallateure Qualifikationen an, die zur Übernahme einer Führungsposition befähigen.

Elektroinstallateure Zukunft

Die Chancen auf den Arbeitsmarkt sehen für angehende Elektroinstallateure überdurchschnittlich gut aus. Fachkräfte in dem Bereich werden aufgrund eines nachhaltigen Mangels an Auszubildenden händeringend gesucht. Für angehende Azubis bedeutet das oft, dass sich sie sich aussuchen können, wo sie arbeiten wollen. Auch der Berufseinstieg nach der erfolgreich absolvierten Lehre gelingt in aller Regel ohne Verzögerungen. Die meisten Jobanwärter werden ohnehin von ihrem Lehrbetrieb direkt übernommen.

Die Zahlen untermauern die positive Entwicklung: Von 2011 bis 2021 war die Zahl der Auszubildenden zu Elektronikern für Energie- und Gebäudetechnik von rund 32.800 auf mehr als 40.100 gestiegen.

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