Jobprofil: Lehrer

Lehrer unterrichten Schülerinnen und Schüler in einem bestimmten Fach oder einer bestimmten Fächergruppe. Sie erstellen und verwalten den Unterrichtsplan, bereiten Unterrichtsmaterialien vor, führen Klassenarbeiten und Tests durch, bewerten die Leistungen der Schüler und geben ihnen Feedback. Pädagogen werden in allen Schulformen gebraucht, von der Förderschule über die Berufsschule bis hin zum Gymnasium. Der Beruf ist stressig und fordernd, hält aber auch viele Vorteile bereit.

Lehrer Beruf

Lehrer ist nicht gleich Lehrer: Je nach Fachgebiet und Schülerzielgruppe sind völlig unterschiedliche Kompetenzen und eine andere Ausbildung gefragt. Selbiges gilt für die Work-Life-Balance: Auch sie unterscheidet sich je nachdem, mit welcher Schülergruppe man es als Lehrer zu tun hat, mitunter erheblich. Lehrer unterrichten an Grundschulen, Realschulen, Hauptschulen, Mittelschulen, Gymnasien, berufsbildenden Schulen, Berufskollegs und Förderschulen.

Allgemeinbildende Schule:

Ihre Aufgabe an allgemeinbildenden Schulen ist es grundsätzlich, vertiefte Grundlagen aus dem sprachlichen, naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichen Bereich zu vermitteln und die Schüler inhaltlich auf ihren Schulabschluss vorzubereiten.

Berufsschule:

Bei berufsorientierten Schulformen werden hauptsächlich Kenntnisse aus dem beruflichen Umfeld vermittelt. Ebenso stehen praktische Fertigkeiten auf dem Lehrplan, die für den jeweiligen Beruf erforderlich sind.

Förderschule:

An Förderschulen werden Kinder und Jugendliche, die in ihrer geistigen oder emotionalen Entwicklung beeinträchtigt sind, unterrichtet. Die pädagogischen und psychischen Anforderungen an Lehrkräfte dieser Schulen sind sehr hoch.

Vorteile als Lehrer:

Der Lehrerberuf ist zeitlos, sinnvoll und erfüllend. Er eignet sich für Personen, die gerne mit Menschen arbeiten, pädagogische Fähigkeiten aufweisen, Konflikte aushalten und managen können und sich vom Schulstress nicht aus der Bahn werfen lassen. Auch die geregelten Arbeitszeiten, lange Ferien und gute finanzielle Absicherung – viele Lehrer sind verbeamtet – können als Vorteile eingeordnet werden. Zudem ist der Arbeitsmarkt günstig. Fast überall herrscht akuter Lehrermangel, vor allem in Grundschulen.

Nachteile als Lehrer:

Der Lehrerberuf hält überproportional viel Stress und Frustrationen bereit. Burnout und Dauerbelastung kennen viele Pädagogen aus eigener Erfahrung. Konflikte mit Schülern, Kollegen und Eltern sind Alltag. Mitunter gleicht der Job eher dem eines Sozialarbeiters. Zudem ist der Arbeitstag keineswegs so betulich, wie ihn sich manche Außenstehende vorstellen. Nach der Schule stehen die Vorbereitung des Unterrichts, Korrektur von Klausuren oder ein Elternsprechtag an. Das schlaucht – und kostet Energie.

Lehrer Fähigkeiten

Diese Stärken und Soft Skills bringen gute Lehrer mit:

  • Empathie
  • Geduld
  • Kreativität
  • Analytische Fähigkeiten
  • Gute Ausdrucksweise
  • Menschenkenntnis
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Hilfsbereitschaft
  • Vermittlungskompetenz
  • Gerechtigkeitssinn
  • Kritikfähigkeit
  • Durchsetzungsfähigkeit
  • Konfliktfähigkeit
  • Stressresistenz
  • Resilienz
  • Zeitmanagement

Lehrer Gehalt

Die Gehälter von Lehrern sind tariflich geregelt und unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. Unterschiede ergeben sich aber auch je nach Berufsstatus. Angestellten Lehrern bleibt bei gleichem Gehalt weniger übrig als verbeamteten Lehrern. Grund sind die Abzüge für die gesetzliche Rentenversicherung, die bei Beamten nicht anfallen. Sie erhalten eine Pension, die aus der Landeskasse bezahlt wird. So kann der Unterschied zwischen einem Beamten und einem Angestellten mit einem monatlichen Bruttogehalt von rund 4.700 Euro nach allen Abzügen gut und gerne 500 Euro netto ausmachen.

Grundsätzlich können Grundschullehrer mit einem Bruttoeinkommen zwischen 48.000 und 67.000 Euro pro Jahr rechnen. Lehrer an Hauptschulen, Realschulen, Gesamtschulen, Oberschulen und Stadtteilschulen verdienen je nach Berufserfahrung zwischen 52.000 bis 74.000 Euro brutto im Jahr. Gymnasiallehrern fließen zwischen ca. 52.000 bis 75.000 Euro brutto im Jahr aufs Konto.

Jobs als Lehrer für Sie:

Lehrer werden

Der Weg in den Beruf führt über ein Lehramtsstudium an einer Universität oder einer pädagogischen Hochschule. Das Lehramtsstudium unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland. Die Regelstudienzeit beträgt sechs bis acht Semester.

Voraussetzungen:

Für das Studium wird die allgemeine Hochschulreife oder eine als gleichwertig anerkannte Zugangsberechtigung benötigt. In den Fächern Kunst, Musik und Sport gibt es außerdem Aufnahmeprüfungen. Um Lehrer an einer Berufsschule zu werden, ist eine mindestens einjährige fachspezifische Praxiserfahrung bis zum Ende des Studiums nachzuweisen.

Aufteilung:

Grundsätzlich handelt es sich beim Lehramtsstudium um ein zweiphasiges Modell. Dem theoretischen Teil an der Hochschule folgt eine 18- bis 24-monatige Praxisphase, das Referendariat, an einer Schule.

Fachstudium:

Während des Fachstudiums konzentrieren sich angehende Lehrer in der Regel auf zwei Unterrichtsfächer. Ergänzt wird das Fachstudium durch die Fachdidaktik, allgemeine Erziehungswissenschaft und einige Gebiete der Psychologie. Der Studienschwerpunkt liegt beim Lehramt für Gymnasien stark auf dem fachwissenschaftlichen Teil. Bei den anderen Lehrämtern nimmt der erziehungswissenschaftliche Anteil einen breiteren Raum ein oder überwiegt sogar.

Dauer:

Für Grundschul-, Realschul- und Hauptschullehrer ist ein mindestens 7-semestriges Studium vorgesehen. Angehende Gymnasial- oder Berufsschullehrer müssen dagegen eine Regelstudienzeit im Bachelorstudium von mindestens sechs Semestern und im Masterstudium von mindestens zwei Semestern einkalkulieren.

Abschluss:

Das Erste Staatsexamen oder der Master-Abschluss beenden das Lehramtsstudium an einer wissenschaftlichen Hochschule. Das Staatsexamen wird inzwischen in vielen Bundesländern durch den Abschluss „Master of Education“ ersetzt.

Referendariat:

Das Referendariat, das Präsenzphasen an einem Lehrerseminar und an einer Schule vorsieht, schließt mit dem Zweiten Staatsexamen ab. Danach steht dem Eintritt in den Beruf nichts mehr im Weg.

Quereinstieg:

Auch Quereinsteiger und Seiteneinsteiger haben grundsätzlich die Möglichkeit, als Lehrer zu arbeiten. Die Voraussetzungen, die sie erfüllen müssen, variieren von Bundesland zu Bundesland. Zu den wichtigsten und häufigsten zählen ein abgeschlossenes Hochschulstudium, zweijährige Berufserfahrung und sehr gute Deutschkenntnisse.

Lehrer Jobs

In nahezu allen Bundesländern herrscht ein akuter Mangel an Lehrern. Die Chancen auf die Wunschstelle sind so groß wie nie, auch bei Seiten- und Quereinsteigern. Eingestellt werden Lehrer an Grundschulen, Realschulen, Hauptschulen, Mittelschulen, Gymnasien, berufsbildenden Schulen, Berufskollegs und Förderschulen. Mitunter können Lehrer auch Karriere im Verwaltungsbereich bei Schulämtern und anderen Bildungsbehörden machen.

Karriere

Auch Lehrer können Karriere machen. Mit einer entsprechenden Weiterbildung qualifizieren Sie sich zum Beispiel zum Vertrauenslehrer oder übernehmen eine Fachleitung. Als Fachleiter fungiert die Lehrkraft als Ansprechpartner für ihren Fachbereich und übernimmt administrative Aufgaben.

Zusätzliche Aufgaben – und eine höhere Besoldung – warten auf Lehrer, die als Studienräte oder Oberstudienräte eingeteilt werden. Als Schulleiter oder stellvertretender Schulleiter übernehmen sie wiederum repräsentative und organisatorische Aufgaben.

Zukunft

Die Zuwanderung nach Deutschland ist seit Jahren auf einem hohen Niveau, zeitgleich steigt auch die Geburtenrate. 2011 kamen in Deutschland 663.000 Kinder zur Welt, 2021 waren es 795.000. Parallel aber sinkt die Zahl der Lehramtsstudierenden und Absolventen. Laut Statistischem Bundesamt schlossen 2011 noch 33.500 Studierende ihr Lehramtsstudium ab, 2021 nur noch 28 900. Daraus folgt, dass uns der Lehrermangel noch lange begleiten wird.

Für leidenschaftliche Pädagogen sind die Perspektiven auf eine Stelle – auf ihre Traumstelle gar – so hoch wie selten zuvor. Noch besser sind sie, wenn man sich auf Mangelfächer wie Mathematik, Physik oder Informatik spezialisiert und nicht auf vermeintliche Massenfächer wie Deutsch und Geschichte.

[Bildnachweis: wavebreakmedia by Shutterstock.com]

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