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Bei Notfällen muss alles schnell gehen. Innerhalb von Minuten sind Krankenwagen in der Regel vor Ort, um Patienten zu helfen. Zu ihren Insassen gehören Rettungssanitäter.
Sie sind verantwortlich dafür, dass beim Krankentransport ins Krankenhaus nichts schief geht, fahren Rettungswagen, Notarztwagen oder Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) und unterstützen Notarzt, Rettungsassistenten oder Notfallsanitäter bei ihrer Arbeit.
An einem Unfallort leiten Rettungssanitäter zum Beispiel die Versorgung des Patienten ein und helfen dabei, lebenswichtige Körperfunktionen zu erhalten oder wiederherzustellen. Überdies stellen sie sicher, dass der Patient transportfähig ist.
Dabei greifen Rettungssanitäter auf das folgende Wissen zurück:
Sind Rettungssanitäter nicht im Krankenwagen unterwegs, verfassen sie auf der Rettungswache Notfallprotokolle und Einsatzberichte und erledigen Pforten- und Telefondienste. Überdies sind sie auch für die Organisation von Rettungseinsätzen verantwortlich.
Weitere Einsatzbereiche ergeben sich bei Großveranstaltungen, bei denen Rettungssanitäter für die Unfall- und Notversorgung verunfallter Gäste zuständig sind. Hier versorgen sie Verletzungen, betreuen Betrunkene oder Besucher, die mit ihrem Kreislauf kämpfen.
Die Work Life Balance in dem Beruf ist durchwachsen. Denn Schichten zu später Stunde, in der Nacht, an Feiertagen und am Wochenende gehören zum Standard. Auch ist die Arbeit körperlich fordernd, zum Beispiel, wenn es darum geht, schwergewichtige Patienten zu betreuen und zu transportieren. Dann ist Körpereinsatz gefragt.
Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt stehen für ausgebildete Rettungssanitäter gut. Medizinisch geschultes Personal ist rar und wird gesucht.
In der Ausbildung zum Rettungssanitäter werden die Grundlagen der Notfallmedizin und Techniken der Rettung vermittelt. Rettungssanitäter unterscheiden sich in ihrer Ausbildung von Rettungsassistenten oder Notfallsanitätern, die die höchste nichtärztliche Qualifikation im Rettungsdienst inne haben.
Rettungssanitäter durchlaufen im Vergleich zu Rettungsassistenten oder Notfallsanitätern eine weitaus kürzere Ausbildung. Das Jobprofil des Rettungssanitäters ist überdies kein anerkannter Ausbildungsberuf und die Ausbildung ist von Bundesland zu Bundesland verschieden.
Für die Ausbildung zum Rettungssanitäter bedarf es 520 Zeitstunden. Sie ist in vier Teile untergliedert, wobei 160 Stunden auf die Theorie entfallen. Auf dem Lehrplan stehen:
In den darauffolgenden 160 Stunden absolvieren Jobanwärter ein klinisches Praktikum in folgenden Bereichen:
Hier lernen angehende Rettungssanitäter das Einleiten medizinischer Notfallmaßnahmen in der Praxis kennen. Dazu gehören das Anlegen von Infusionen, die Assistenz bei der Intubation von Patienten, der fachgerechte Umgang mit Medikamenten oder die Überwachung von Patienten. Auch die Bürokratie kommt nicht zu kurz. In der praktischen Phase ihrer Ausbildung lernen angehende Rettungssanitäter auch die richtige Patientendokumentation kennen.
Hieran schließt sich ein zweiter Praxisabschnitt von weiteren 160 Stunden an. Bei einem Praktikum auf einer Rettungswache lernen angehende Rettungssanitäter ihre Aufgaben bei Notfalleinsätzen im Rettungsdienst kennen.
Hier arbeiten sie unter der Anleitung eines Rettungsassistenten und unterstützen bei Rettungseinsätzen das Notfallteam. Sie erhalten einen Einblick in die praktische Tätigkeit eines Rettungssanitäters, lernen verschiedene Notfallsituationen kennen und übernehmen erste Arbeiten eigenverantwortlich.
Der vierte und letzte Teil der Ausbildung umfasst einen Abschlusslehrgang von 40 Stunden mit einer anschließenden schriftlichen, mündlichen und praktischen Prüfung.
Rettungssanitäter finden eine Anstellung in folgenden Bereichen:
Während ihrer neunmonatigen Ausbildung verdienen angehende Rettungssanitäter nichts, da es sich in großen Teilen um ein schulisch organisiertes Ausbildungskonzept handelt, das mehrere Praxisphasen beinhaltet.
Danach ist das Einkommen von Rettungssanitätern abhängig von Größe des Arbeitgebers und der Region, in der er arbeitet. Eines vorweg: Besonders hoch ist es im gesamten Bundesgebiet nicht. Das durchschnittliche Einkommen bewegt sich nach dem Berufseinstieg bei 1.900 Euro brutto im Monat. Mit zunehmender Berufserfahrung sind bis zu 2.200 Euro brutto monatlich drin.
Angesichts bundesweit gestiegener Krankentransportzahlen hat sich der Bedarf an Rettungssanitätern in den vergangenen Jahren kontinuierlich erhöht. Allerdings sind die wenigen Rettungsschulen in Deutschland, an denen Rettungssanitäter ausgebildet werden, ausgelastet, sodass die Ausbildungsmöglichkeiten für Rettungssanitäter heruntergefahren wurden.
Mit diesen Fähigkeiten können Rettungssanitäter in ihrer Bewerbung überzeugen:
Rettungssanitätern bieten sich diverse Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung. Zum Beispiel können sie sich zum Ausbilder für Erste Hilfe und Lebensrettende Sofortmaßnahmen ausbilden lassen.
Die Ausbildung umfasst 55 Stunden und berechtigt zum Abhalten von Erste-Hilfe-Lehrgängen und der Einleitung lebensrettender Sofortmaßnahmen am Unfallort.
Auf dem Lehrplan stehen folgende Punkte:
Wer das Abitur in der Tasche hat, kann sich überlegen, nochmal die Unibank zu drücken. Hier bietet es sich zum Beispiel an, einen Bachelor in Sanitäts- und Rettungswesen oder Rettungsdienstingenieurwesen zu machen. Dieser berechtigt auch zur Übernahme von Leitungsfunktionen.