Jobprofil: Fachleute für Systemgastronomie

Fachleute für Systemgastronomie sorgen dafür, dass der Betrieb von Ketten wie McDonalds oder Starbucks reibungslos funktioniert. Sie bereiten Burger und Pizza zu, nehmen Bestellungen entgegen und Warenlieferungen an — und haben für die Kunden möglichst ein Lächeln auf den Lippen. Der Job gilt gemeinhin als relativ anspruchslos. Dafür aber ist die Durchfallquote in der Ausbildung zum Fachmann für Systemgastronomie verblüffend hoch — genauso wie die Gehälter.

Fachleute für Systemgastronomie Beruf

Fachmann fürs Burger-Wenden, Pommes-Brater und Cola-Abfüller — die eher abwertenden Bezeichnungen, die vor allem unter Jugendlichen als Synonym für Fachkräfte für Systemgastronomie kursieren, treffen den Kern des Jobs nicht annähernd. Der Beruf ist vielfältiger als mancher denkt.

Arbeitgeber:

Um gleich mit dem gängigsten Vorurteil aufzuräumen: Nach der Ausbildung arbeiten Fachkräfte für Systemgastronomie nicht zwingend bei Pommes-Buden oder Schnellrestaurants, auch in anderen Sparten der Gastronomie haben sie einen festen Platz. Überall dort nämlich, wo Fachleute gefragt sind, die ein standardisiertes, zentral gesteuertes Gastronomiekonzept in einer Filiale umzusetzen können. Und das sind nicht wenige.

Arbeitsabläufe:

Fachkräfte für Systemgastronomie sind dafür verantwortlich, dass Angebot, Qualität und Service in allen Niederlassungen gleich sind. Dafür drehen sie viele Stellschrauben: Sie organisieren alle Bereiche eines Restaurants nach einem zentral festgelegten Konzept. Sie regeln Arbeitsabläufe im Ein- und Verkauf, der Lagerung, in der Küche, im Service und übernehmen die Personalplanung. Sie überwachen die Qualität der Produkte, kalkulieren und betreiben mitunter sogar Marketing.

Aufgaben:

Fachleute für Systemgastronomie achten auf die Einhaltung der vorgegebenen Hygiene- und Qualitätsstandards. Sie organisieren die Lagerung der Roh-, Halbfertig- und Fertigprodukte und die Zubereitung der Speisen und Getränke nach den Vorgaben der Zentrale. Die vorbereiteten und an die einzelnen Gaststätten einer Kette gelieferten Speisen bereiten sie vor Ort zu.

Vorteile und Nachteile:

In dem Beruf kommt es zuvorderst auf den richtigen Umgang mit dem Kunden an. Hier sind Höflichkeit, Nettigkeit und eine schnelle Bedienung Trumpf. Ausbildungsinteressierte haben gute bis sehr gute Chancen auf eine Lehrstelle. Die Systemgastronomie hält immer Ausschau nach guten Leuten und hat Probleme, ihre Personallücken zu füllen. Allerdings kann es schon mal stressig werden. Wer die Abläufe nicht genauestens kennt, kommt ins Schwitzen — und muss sich nicht selten mit renitenten Gästen auseinandersetzen.

Anforderungen Fachmann Systemgastronomie

Mit diesen Kompetenzen und Skills können Fachleute für Systemgastronomie ihre Bewerbung als Aushilfe, Bewerbung Ausbildung oder Bewerbung Minijob aufwerten:

  • Freude am Umgang mit Menschen
  • Offenheit
  • Organisationstalent
  • Teamkompetenz
  • Serviceorientierung und freundliches Auftreten
  • Ehrlichkeit
  • Pünktlichkeit
  • Zuverlässigkeit
  • Deutsch, Englisch und weitere Fremdsprachenkenntnisse

Fachkräfte für Systemgastronomie Gehalt

Fachleute für Systemgastronomie verdienen im Schnitt zirka 2.200 Euro bis 2.300 Euro brutto pro Monat. Die Einstiegsgehälter liegen in einer Spanne zwischen 1.700 Euro und 2.100 Euro. Je nach Berufserfahrung, Arbeitgeber und Region sind Brutto-Gehälter von rund 2.500 Euro erreichbar. Das obere Limit für einen Fachmann für Systemgastronomie markiert ein monatliches Bruttoeinkommen von 2.900 Euro bis 3.100 Euro.

Für Schichtleiter und Betriebsleiter in der Systemgastronomie kann das Salär noch um Einiges darüber liegen. In der Ausbildung fließen Fachkräften für Systemgastronomie zwischen 942 Euro und 1.174 Euro brutto pro Monat auf das Gehaltskonto.

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Fachmann für Systemgastronomie werden

Die Ausbildung zum Fachmann bzw. zur Fachfrau Systemgastronomie dauert drei Jahre. Eine zuvor schon absolvierte, mindestens zweijährige Ausbildung kann dabei angerechnet werden; ebenso ist eine Verkürzung der Ausbildungszeit auf 2,5 Jahre bei guten bis sehr guten Leistungen möglich. Es handelt sich um eine dual organisierte Ausbildung. Sie findet parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt.

Voraussetzungen für Fachleute für Systemgastronomie

Formal gibt es keine bestimmten Voraussetzungen, um eine Ausbildung in der Systemgastronomie zu beginnen. Der Beruf steht grundsätzlich allen Bewerbern offen, also auch Schulabbrechern oder Quereinsteigern. Insbesondere für Zuwanderer mit niedrigem Qualifizierungsniveau ist er attraktiv. Von den neuen Azubis im Jahr 2021 hatten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 28 Prozent einen mittleren Bildungsabschluss, 21 Prozent einen Hauptschulabschluss, 20 Prozent das Abitur, vier Prozent keinen Schulabschluss und 27 Prozent einen sonstigen Bildungshintergrund.

Manche Arbeitgeber verlangen von Bewerbern ausdrücklich mindestens einen Hauptschul- oder Realschulabschluss, andere nicht. Gute Schulnoten in Mathematik, Deutsch, Englisch, Wirtschaft und Hauswirtschaftslehre werten die Bewerbungsmappe auf, genauso wie die Beherrschung weiterer Fremdsprachen.

Ausbildung zum Fachmann für Systemgastronomie

Während ihrer dreijährigen Berufsausbildung lernen Fachleute für Systemgastronomie, wie sie Gäste empfangen, betreuen und angemessen über das Angebot an Dienstleistungen und Produkten informieren. Weitere Themen und Inhalte sind:

  • Geräte, Maschinen und Gebrauchsgüter wirtschaftlich einsetzen, reinigen und pflegen
  • Einfache Speisen unter Berücksichtigung der Rezeptur, der Ernährungslehre und der Wirtschaftlichkeit zubereiten und anrichten
  • Warenlieferungen annehmen und auf Gewicht, Menge und sichtbare Schäden prüfen
  • Reklamationen bearbeiten
  • Gasträume reinigen, pflegen und herrichten
  • Abgrenzung des Gastronomiekonzepts des Ausbildungsbetriebes von anderen Konzepten
  • Abläufe in der Systemgastronomie planen und organisieren
  • Arbeits- und sozialrechtliche Bestimmungen
  • Tarifliche und betriebliche Regelungen im Personalwesen
  • Steuerung und Kontrolle der betrieblichen Leistungserstellung
  • Organisation des Ausbildungsbetriebs
  • Umweltschutz

Abschlussprüfung Fachleute für Systemgastronomie

Während der Ausbildung zur Fachfrau bzw. zum Fachmann für Systemgastronomie legen die Azubis zwei Prüfungen vor der zuständigen Industrie- und Handelskammer ab. Teil eins der Abschlussprüfung findet im vierten Ausbildungshalbjahr statt, Teil zwei am Ende der Berufsausbildung. Die Abschlussprüfung besteht aus einem praktischen und einem schriftlichen Teil.

Im praktischen Teil stehen der Umgang mit Gästen und Mitarbeitern sowie Produkte und Präsentation im Vordergrund. In der schriftlichen Prüfung werden Themen wie Systemorganisation, Steuerung und Kontrolle, Personalwesen, Wirtschafts- und Sozialkunde abgefragt. Nach IHK-Angaben haben im Winter 2022/23 von allen Prüflingen 74,5 Prozent die Abschlussprüfung bestanden, die meisten mit der Note 3 oder 4. Mit der Note 1 schlossen weniger als zwei Prozent der Auszubildenden ab.

Ausbildungsgehalt

Das verdienen Fachleute für Systemgastronomie in der Ausbildung:

  • 1. Ausbildungsjahr: 942 Euro brutto im Monat
  • 2. Ausbildungsjahr: 1.052 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 1.174 Euro

Weiterbildung

Bereits während der Ausbildung ermöglicht die Zusatzqualifikation als Barmixer Auszubildenden, sich weiter zu qualifizieren. In der Fortbildung lernen Auszubildende, wie sie Mixgetränke mixen, welche Rezepturen Standarddrinks haben und wie ihre Arbeitsgeräte gepflegt werden müssen. Weitere Informationen dazu gibt es bei den Industrie- und Handelskammern.

Darüber hinaus gibt es noch weitere Zusatzqualifizierungen für Systemgastronomen, zum Beispiel:

  1. Fachwirt im Gastgewerbe: Dieser Weiterbildungslehrgang bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) entspricht nach erfolgreichem Abschluss der Qualifikation eines Meisters im Handwerk und verbessert die Aufstiegs- und Gehaltschancen erheblich.
  2. Betriebswirt in der Systemgastronomie: Dieses Zertifikat können Karriereinteressierte parallel zum Beruf erwerben, es kostet sie allerdings knapp 4.000 Euro, bringt Absolventen auf der Karriereleiter aber ein gutes Stück voran.
  3. Staatlich geprüfter Betriebswirt für Verpflegungssysteme: Mit etwas Berufserfahrung können Systemgastronomen staatlich geprüfter Betriebswirt für Verpflegungssysteme werden.
  4. Studium Gewerbelehramt: Wer das Abitur in der Tasche hat, kann auch den akademischen Weg einschlagen. Wer zum Beispiel künftigen Azubis etwas beibringen möchte, kann über das Lehramt an Berufsschulen nachdenken.

Fachleute für Systemgastronomie Jobs

Systemgastronomen finden Jobs und Beschäftigungsmöglichkeiten in Selbstbedienungsrestaurants, Fast-Food-Ketten, Raststätten, Kantinen, Mensen und Cateringunternehmen. Die meisten Umsatzanteile in der Systemgastronomie haben Schnellrestaurants, gefolgt vom Lebensmitteleinzelhandel, Hotellerie und Arbeitsplatzkantinen. Zu den schnell wachsenden Segmenten zählen Bäckereien und Coffee Bars.

Branche und Arbeitsmarkt:

Nach Angaben des Bundesverbands der Systemgastronomie (BdS) hat die Branche im Jahr 2022 einen Umsatz von 28 Milliarden Euro verzeichnet. Damit entfallen auf die Systemgastronomie 37 Prozent der gesamten Außerhausgastronomie. Der Branchenverband BdS hat nach eigenen Angaben 830 Mitgliedsunternehmen, welche rund 3000 Standorte betreiben und 120.000 Beschäftigte haben.

Arbeitgeber für Fachleute für Systemgastronomie:

Zu den größten und bekanntesten Systemgastronomie-Ketten zählen McDonalds, Burger King, Autobahn Tank und Rast, Domino’s Pizza, Yum! Restaurants (KFC, Pizza Hut), Aral (PetitBistro, Rewe to Go), Subway, LSG Lufthansa Service, Ikea, Hans im Glück, Nordsee, Block-Gruppe (Block House), Kamps, Vapiano, Starbucks und Gosch. Die Arbeitgeber bieten Interessierten neben Vollzeitstellen auch viele Teilzeit-, Aushilfs-, Mini- und Nebenjobs an.

[Bildnachweis: Sorbis by Shutterstock.com]

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