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Wer an den Beruf des Tierarztes denkt, dem kommen in der Regel sofort Hunde, Katzen oder Nager in den Sinn, die erkrankt sind und von ihm behandelt werden. Tatsächlich kümmert sich der größte Teil der Tierarztpraxen um Behandlung und Gesunderhaltung von Kleintieren oder Exoten.
Zu den täglichen Aufgaben zählen:
Es gibt aber auch Tierärzte, die sich ausschließlich auf große Tiere wie Pferde, Rinder und Schweine spezialisiert haben. Diese führen die Behandlung nicht in ihrer Praxis durch, sondern kommen mit ihrem Equipment zu dem erkrankten oder behandlungsbedürftigen Tier in den Stall.
Auch hier besteht der Arbeitsalltag weitgehend aus Routinetätigkeiten:
Aber es kann auch schon mal um Leben und Tod gehen. Etwa, wenn sich bei einem „Patienten“ Nachwuchs ankündigt oder ein Tier einen Unfall hatte. Dann gilt es einen ruhigen Kopf zu wahren und beherzt zu handeln.
Manche Tierärzte arbeiten aber weder in einer Praxis noch in einer Tierklinik, sondern in den Bereichen Seuchenbekämpfung, Tier- oder Verbraucherschutz im öffentlichen Veterinärwesen. Hier kontrollieren sie die Haltung von Nutztieren in landwirtschaftlichen Betrieben und führen Untersuchungen und Beratungen zum Thema Seuchen oder Tierhaltung durch.
Die Work Life Balance in dem Beruf hängt stark vom jeweiligen Arbeitgeber ab. Wer etwa in einer Praxis oder Tierklinik arbeitet, muss damit rechnen, auch mal spät abends, am Wochenende oder in der Nacht zu arbeiten, falls ein Notfall rein kommt.
Der Beruf des Tierarztes in Praxen oder Kliniken gilt außerdem als körperlich anspruchsvoll – immerhin geht es bei der Betreuung großer Tiere durchaus um Körpereinsatz. Aber auch kleinere Tiere können ordentlich Kraft entwickeln, wenn sie bei einer Behandlung in Panik geraten. Insofern ist der Job nichts für zu zart besaitete.
Wer hingegen bei einer Behörde arbeitet, kann mit geregelteren Arbeitszeiten rechnen. Die Arbeitsmarktsituation für angehende Tierärzte ist gut.
Wer Tierarzt werden möchte, muss ein recht langes Studium absolvieren, was die allgemeine Hochschulreife voraussetzt. Der Studiengang Veterinärmedizin wird allerdings nur an fünf Universitäten in Deutschland angeboten: In Hannover, Gießen, Berlin, Leipzig und München.
Und das Ganze hat noch einen weiteren Haken. Der Studiengang ist zulassungsbeschränkt. Ob man das Fach studieren darf oder nicht, hängt also von der Abiturnote ab.
Gute Voraussetzungen für ein erfolgreiches Tiermedizinstudium hat, wer über die folgenden Kenntnisse und Fähigkeiten verfügt:
Die Regelstudienzeit beträgt fünfeinhalb Jahre. Das Studium beinhaltet Theorie- Praxisteile. Neben Vorlesungen und Seminaren müssen Studenten auch die Teilnahme an Praktika nachweisen. Die Praktika werden in unterschiedlichen Einrichtungen absolviert: in landwirtschaftlichen Betrieben, in einer tierärztlichen Praxis, in der Hygienekontrolle, in der Schlachttier- und Fleischuntersuchung oder in der Lebensmittelüberwachung.
Das theoretische Studium ist in einen vorklinischen Teil zwischen dem ersten und vierten Semester untergliedert und umfasst folgende Fächer:
Nach dem zweiten Semester ist eine erste Prüfung zu bestehen, sie schließt mit dem sogenannten Vorphysikum ab. Das Physikum ist die Prüfung, die die vier vorklinischen Semester beendet. Ab dem fünften Semester beginnt der klinische Teil, der die folgenden Fächer beinhaltet:
Das Studium endet nach dem zweiten Staatsexamen und der Approbation als Tierarzt.
Tierärzte finden eine Anstellung bei:
Das Einkommen von Tierärzten hängt von der Region und der Berufserfahrung ab. Auch die Größe des Arbeitgebers ist entscheidend. Angestellten Tierärzten fließen anfangs durchschnittlich zwischen 2.000 und 2.500 Euro brutto im Monat aufs Konto, wobei in Praxen für Nutztiere bis zu 2.850 Euro brutto monatlich bezahlt werden. Kleintierärzte gehen hingegen mit einem Einkommen von rund 2.300 Euro brutto nach Hause.
Mit zunehmender Berufserfahrung wächst auch das Gehalt. Nach ein paar Jahren im Job, ist ein durchschnittliches Bruttoeinkommen zwischen 2.700 und 3.000 Euro brutto möglich.
Wer eine Karriere im öffentlichen Dienst bei einer Behörde anstrebt, ist finanziell von Anfang an besser aufgestellt. Als Einstiegsgehalt können Tierärzte mit rund 3.000 Euro brutto rechnen. Das Einkommen kann sich in den darauffolgenden Jahren über die 4.000 Euro-Grenze hinweg bewegen.
Das Berufsbild und die Beschäftigungsstruktur von Tierärzten haben sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Während sich Tierärzte früher zu 90 Prozent um die die Heilung erkrankter Tiere kümmerten, finden inzwischen immer mehr Veterinärmediziner eine Anstellung in den Bereichen Seuchenschutz und Lebensmittelkontrolle. Hier werden die Jobaussichten immer besser.
Bei der Arbeit als Tierarzt kommt es auf einschlägige Fähigkeiten an, die in den Bewerbungsunterlagen zur Sprache kommen sollten:
Die Karriereaussichten für Tierärzte sind breit gefächert. Nicht alle schließen an ihr Studium noch ein Promotionstudium an, das mit dem Erwerb eines Doktortitels endet. Dieser akademische Grad befähigt sie zu einer Laufbahn in Wissenschaft, Forschung und Lehre.
Wer eine Karriere in diesem Bereich nicht anstrebt, für den kommt wohlmöglich eher die Weiterbildungzum Fachtierarzt in Betracht. Ähnlich wie in der Humanmedizin können sich Tierärzte auf eine bestimmte Disziplin spezialisieren: