Jobprofil: Tourismuskaufleute

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Das Berufsprofil: Tourismuskauffrau

Reiseverkehrskaufleute, beziehungsweise Tourismuskaufleute, wie die Berufsbezeichnung inzwischen korrekt heißt, bescheren ihren Kunden die schönste Zeit des Jahres: Den Urlaub. Egal ob Anreise mit Bus, Bahn, Flugzeug oder Auto, ob Städtetour, Cluburlaub oder Expedition – die Urlaubsexperten beraten individuell und gehen auf jeden Wunsch ein, um das passende Angebot herauszufiltern – sei es für den ausgedehnten Sommerurlaub oder für einen Kurzurlaub in Deutschland oder Europa.

In Reisebüros planen Tourismuskaufleute Privatreisen. Ihre Kernkompetenz liegt vor allem in der Kundenberatung und Reise-Organisation. Tourismuskaufleute sprechen mit Reisewilligen über Urlaubsmöglichkeiten und Reiseziele, berechnen für sie Preise und erledigen alles Organisatorische rund um den Urlaub. Dazu gehören folgende Aufgaben:

  • Recherche nach Angeboten
  • Buchung
  • Zusammenstellung der Reiseunterlagen

Darüber hinaus entwickeln sie für ihren Betrieb Marketingmaßnahmen und setzen sie um.

Tourismuskaufleute arbeiten aber beispielsweise auch für große Reiseveranstalter, für die sie Pauschalangebote für Privat- und Geschäftsreisen ausarbeiten. In ihrem Alltag holen sie Angebote ein und eruieren die Konditionen von verschiedenen Reisedienstleistungen rund um Beförderung, Bewirtung und Beherbergung. In dem Berufsprofil kommt es daher auf sehr gute Fremdsprachenkenntnisse an, denn regelmäßig gilt es, Verhandlungen mit Ansprechpartnern im Ausland zu führen.

Die gesammelten Informationen werden von den Tourismuskaufleuten daraufhin ausgewertet und abgeglichen. Jene mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis kaufen sie ein und stellen das Pauschalangebot zusammen.

Kundenservice wird im Berufsalltag groß geschrieben. Tourismuskaufleute übernehmen beispielsweise das Beschwerdemanagement bei Komplikationen und vermitteln, wenn Kunden etwa Probleme mit den unter Vertrag stehenden Dienstleistern im Zielgebiet haben.

Die Berufsaussichten für Tourismuskaufleute sind sehr gut. Insbesondere im Business-Umfeld werden immer Profis gebraucht, die es verstehen, eine Reise zu organisieren. Die Work Life Balance von Tourismuskaufleuten ist in der Regel ausgeglichen.

Wie wird man Tourismuskauffrau?

Die Lehre zum Tourismuskaufmann oder zur Tourismuskauffrau nimmt drei Jahre in Anspruch und wird als duale Ausbildung bei Reisebüros, Reiseveranstaltern oder anderen touristischen Unternehmen angeboten.

In ihrer Ausbildung lernen angehende Tourismuskaufleute branchenspezifische Informations-, Produktions- und Buchungssysteme anzuwenden und Buchungen zu erledigen. Auch der Ablauf von Informations-, Beratungs- und Verkaufsgesprächen mit Kunden gehört zum Lernstoff.

Weitere Lerninhalte sind:

  • Vertragsrecht, Beförderungs- und Beherbergungsbestimmungen
  • Rechnungserstellung
  • Finanzbuchhaltung
  • Zielgruppenorientierte Auswahl von Reisezielen
  • Aufbereitung von Daten zur Qualitätsmessung
  • Entgegennahme und Umgang mit Beschwerden und Reklamationen
  • Kostenermittlung erbrachter Leistungen
  • Planung und Umsetzung von Marketing- und Werbeaktionen

Der Ausbildungsrahmenplan umfasst sowohl eine Zwischenprüfung sowie eine Abschlussprüfung. Letzte besteht aus schriftlichen und mündlichen Bestandteilen zu den folgenden Themen:

  • Geschäftsprozesse im Tourismus
  • Kaufmännische Steuerung und Dienstleistungen in der touristischen Wertschöpfungskette
  • Wirtschafts- und Sozialkunde

Die mündliche Prüfung sieht ein fallbezogenes Fachgespräch vor.

Jobs als Tourismuskaufleute für Sie:

Tourismuskaufleute finden nicht nur im Reisebüro eine Anstellung, sondern auch in den folgenden Bereichen:

  • Bei Verkehrs- und Busunternehmen
  • Bei Fluggesellschaften
  • Bei Reservierungsunternehmen
  • Bei Reiseveranstaltern
  • In Hotels

Gehalt: Was verdient man als Tourismuskauffrau?

Das Ausbildungsgehalt von Tourismuskaufleuten beträgt im ersten Ausbildungsjahr bis zu 600 Euro brutto monatlich und staffelt sich im weiteren Ausbildungsverlauf wie folgt:

  • Zweites Lehrjahr bis 700 Euro brutto monatlich
  • Drittes Lehrjahr bis 850 Euro brutto monatlich

Das durchschnittliche Einstiegsgehalt bewegt sich im Rahmen von 2.000 Euro brutto im Monat, wobei das tatsächliche Einkommen abhängig von der Größe, der Branche und der Region ist, in der der Arbeitgeber angesiedelt ist.

Mit zunehmender Erfahrung steigert sich das monatliche Einkommen auf bis zu 3.000 Euro brutto im Monat. Nach dem Absolvieren einschlägiger Weiterbildungen und der Übernahme von Personalverantwortung kann das Monatsbrutto sogar bis auf 5.000 Euro klettern.

Einstiegschancen: Die Aussichten für Tourismuskaufleute

Die Berufsperspektiven für Tourismuskaufleute sind gut. Bei der Ausbildung handelt es sich um eine modernisierte Version des einstigen Ausbildungsberufes zum Reiseverkehrskaufmann. Seit 2011 lautet die offizielle Bezeichnung „Ausbildung zur Tourismuskauffrau / zum Tourismuskaufmann“.

Mit der Umbenennung ging auch eine inhaltliche Neugestaltung des Lehrplanes einher, sodass die Ausbildung bestens an die Anforderungen der modernen Arbeitswelt angepasst ist und als extrem zukunftsträchtig gilt.

Bewerbung: Womit punkten Tourismuskaufleute

Was Tourismuskaufleute bei ihrer Bewerbung in Lebenslauf und Anschreiben erwähnen sollten, sind Punkte wie Empathie und Menschenkenntnis. Schließlich haben die Reiseexperten den ganzen Tag mit Menschen zu tun und müssen mit ihnen umgehen und auf sie eingehen können.

Überdies punkten die Tourismusexperten mit diesen Fähigkeiten:

  • Abrechnung
  • Bahntouristik
  • Buchführung
  • Buchhaltung
  • Bustouristik
  • Flugtouristik
  • Fremdsprachenkorrespondenz
  • Kosten- und Leistungsrechnung
  • Marketing
  • Reiserecht
  • Reklamationsbearbeitung
  • Sachbearbeitung
  • Schiffstouristik, Kreuzfahrten
  • Zahlungsverkehr

Karriere: Die Entwicklungschancen als Tourismuskauffrau

Wer nach der Ausbildung durch einschlägige Weiterbildungen Karriere machen will, hat folgende Möglichkeiten:

  • Tourismusfachwirt: Nach zweijähriger Berufserfahrung können Tourismusexperten eine 18- monatige Weiterbildung zum Tourismusfachwirt absolvieren. Mit dieser Weiterbildung vertiefen sie ihre betriebswirtschaftlichen Fähigkeiten und kommen der Chance näher, einmal eine Führungsposition zu übernehmen.
  • Tourismusbetriebswirt: An die Weiterbildung zum Tourismusfachwirt lässt sich die 18-monatige Weiterbildung zum Tourismusbetriebswirt anschließen. Neben betriebswirtschaftlichen Hintergründen wird fundiertes Wissen in den Bereichen Tourismusmarketing und –management vermittelt.
  • Studium mit touristischem Schwerpunkt: Wer das Abitur in der Tasche hat, kann an die Ausbildung einen Studium im Bereich Tourismus wie Tourismusmanagement oder Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Tourismus dranhängen.