Soft Skills: Top 5, Definition, Liste, Training

Soft Skills sind eine wesentliche Zutat für jedes berufliche Erfolgsrezept. Wer sich im Büro wie der berühmte Elefant im Porzellanladen aufführt, läuft schnell gegen eine Wand. Auch Umfragen belegen regelmäßig, dass sich Mitarbeiter vor allem Chefs wünschen, die motivieren und führen können. Fachwissen ist demnach nur eine untergeordnete Kompetenz. Schon in der Bewerbung sollten Kandidaten ihre weichen Fähigkeiten nach vorne stellen. Am besten diese…

Soft Skills Bewerbung trainieren soziale Kompetenzen

Was sind Soft Skills?

Soft Skills definiert der Duden als „Kompetenz im zwischenmenschlichen Bereich, Fähigkeit im Umgang mit anderen Menschen“. Laut Dorsch-Lexikon der Psychologie „bilden soziale Kompetenzen einen Komplex von Fähigkeiten, die dazu dienen, dem Individuum die Möglichkeit zu geben, in Kommunikations- und Interaktionssituationen, entsprechend den Bedürfnissen der Beteiligten Realitätskontrolle zu übernehmen.“ Alles klar?

Soft Skills ist ein Sammelbegriff, der unterschiedlichste Fähigkeiten und Eigenschaften zusammenfasst. Man kann sie auch als Schlüsselkompetenzen, weiche Faktoren oder soziale Kompetenzen umschreiben.

Grob lassen sich Soft Skills in drei Bereiche einteilen:

  • Soziale Kompetenz: Dazu zählen die Fähigkeit, mit anderen Menschen zu kommunizieren und zu kooperieren, sie zu überzeugen und für sich einzunehmen, Interaktionen erfolgreich zu gestalten.
  • Personale Kompetenz: Damit sind Fähigkeiten gemeint, die sich auf den Umgang mit sich selbst beziehen: Selbstbewusstsein, Selbstreflexion oder Selbstkritik zum Beispiel. Die personalen Kompetenzen färben auch auf die soziale und methodische Kompetenz ab.
  • Methodische Kompetenz: Diese Skills helfen dabei, Aufgaben und Probleme zu lösen. Selbstdisziplin und Stressresistenz fallen in diese Kategorie. Methodische Kompetenzen kann man besonders gut lernen, zum Beispiel die freie Rede vor vielen Menschen.

Hard Skills sind dagegen harte Fähigkeiten. Fachkompetenzen, für die man einen Nachweis hat, zum Beispiel eine Berufsausbildung, ein Studienzeugnis, Zertifikate oder Weiterbildungen.

Ein Schreiner etwa benötigt Hard Skills UND Soft Skills, um einen Tisch zu bauen. Er benötigt sowohl das fachliche Wissen, was er wie und wann mit welchen Werkzeugen anstellt, als auch weiche Faktoren wie Disziplin, Ausdauer, Frustrationstoleranz – und Überzeugungskraft, damit er den Tisch hinterher auch verkauft.
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Soft Skills Liste: Welche wichtig sind

Soft Skill ist nicht gleich Soft Skill. Es gibt Hunderte, wahrscheinliche Tausende weicher Kompetenzen.

Damit steht auch fest: Jeder Mensch besitzt Soft Skills – nur eben nicht immer die gleichen. Und manche von ihnen sind in bestimmten Jobs wichtiger als andere. Beispiel Kindergärtner: Wer würde bezweifeln wollen, dass Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein in diesem Job sehr viel mehr wert sind als etwa Selbstbewusstsein (wenngleich die sicher auch nicht schadet)? Oder dass einem Altenpfleger großes Einfühlungsvermögen besser zu Gesicht steht als analytische Kompetenz (obwohl er die selbstverständlich auch haben darf).

Das ist natürlich auch für Ihre Bewerbung wichtig. Achten Sie genau darauf, welche Soft Skills in der Stellenanzeige gefordert und welche in Ihrem angestrebten Job generell wichtig sind – und versuchen Sie dann, Ihre Bewerbung danach auszurichten.

Eine Rangfolge der besten Soft Skills sieht also immer wieder anders aus – je nach Job und Branche. Und auch die Arbeitgeber selbst haben völlig unterschiedliche Präferenzen. Der eine hält Belastbarkeit für unverzichtbar, der andere legt mehr Wert auf Kreativität und Eigeninitiative. Die Vorlieben hängen wiederum stark von der Persönlichkeit des Chefs bzw. Personalverantwortlichen selbst ab.

Und denken Sie daran: Wer sich selbst als teamfähig bezeichnet, muss diese auch nachweisen können. Überlegen Sie sich also konkrete Beispiele und Erfolgserlebnisse, an denen Sie Ihre Soft Skills festmachen. „Ich bin verantwortungsbewusst“ oder „Ich zeichne mich durch emotionale Intelligenz aus“ – das kann jeder sagen. Belegen und beweisen Sie es!

Hier sind einige der wichtigsten Soft Skills:

Hard Skills und Soft Skills: Top 5

Hard Skills und Soft Skills Das sind die wichtigstenWelche Soft Skills sind wichtig? Die Antwort darauf fällt immer wieder anders aus. In manchen Berufen ist Eigeninitiative unerlässlich, in anderen Disziplin, in wieder anderen Organisationstalent.

Das Karrierenetzwerk Linkedin hat versucht, die Bedeutung aller Soft Skills miteinander zu vergleichen und die Daten von 660 Millionen Mitgliedern und mehr als 20 Millionen Jobs analysiert. Herausgekommen sind die Top 5 der weichen Faktoren, die von den Unternehmen am häufigsten nachgefragt werden. Das sind …

Die 5 wichtigsten Soft Skills in Deutschland 2020:

  • Teamfähigkeit
  • Zeitmanagement
  • Anpassungsfähigkeit
  • Kreativität
  • Emotionale Intelligenz

Die Top 5 der Soft Skills von Arbeitgebern aus der ganzen Welt werden von Kreativität angeführt, gefolgt von Überzeugungskraft, Teamfähigkeit, Anpassungsfähigkeit und emotionaler Intelligenz. Sie decken sich also weitgehend mit den deutschen, nur die Reihenfolge ist anders. Und: Während deutsche Unternehmen Zeitmanagement für bedeutsam halten, stehen internationale eher auf Überzeugungskraft.

Die 10 wichtigsten Hard Skills in Deutschland 2020:

  • Blockchain
  • Analytisches Denken
  • Business Analysis
  • Affiliate Marketing
  • Künstliche Intelligenz
  • Vertrieb
  • Fremdsprachen
  • Industriedesign
  • Data Science
  • Unternehmenskommunikation

Global gesehen steht ebenfalls Blockchain auf Platz eins. Internationale Arbeitgeber schätzen außerdem Kenntnisse im Bereich Cloud Computing, UX Design, Scientific Computing und Videoproduktion.

Soft und Hard Skills miteinander verbinden

Mit Soft Skills sind weiche Faktoren und soziale Kompetenzen gemeint. Sie beziehen sich auf die Persönlichkeit, den Charakter und das Verhalten des Bewerbers.

Ausdrücklich NICHT gemeint sind fachliche Qualifikationen. Harte Skills erschließt sich der Arbeitgeber durch Schul- und Hochschulzeugnisse, Arbeitszeugnisse, Zertifikate, Sprachkurse und Arbeitsproben.

Einzig auf seine Soft Skills sollte sich ein Bewerber nicht verlassen. Was vor allem zählt, sind harte Fakten, Zeugnisse, Qualifikationen – gerade im papierbesessenen Deutschland.

Die Hard Skills sind nach wie vor das Fundament jeder Bewerbung: spezifisches Wissen, technische Kenntnisse oder Datenkompetenz zum Beispiel. Wer die erforderlichen Qualifikationen in der Bewerbung nicht vorweisen kann, hat kaum Aussichten auf den Zuschlag.

Wie soll man auch sonst aus einer Vielzahl an Bewerbern den besten auswählen? Hard Skills sind vergleichbar, sie bieten eine wunderbare Arbeitsgrundlage. Der Bewerber mit der Top-Note kommt eine Runde weiter, der mit den miesen Noten wird aussortiert.

Aber: Wer von all den Klonen mit nahezu identischem Lebenslauf bekommt am Ende den Zuschlag? Antwort: Der, der (wahrscheinlich) am besten ins Team passt. Ganz ohne Soft Skills geht es in der Regel also doch nicht. Die weichen Qualifikationen werden zunehmend wichtiger, weil auch Teamwork und Kooperation in der Arbeitswelt an Bedeutung gewonnen.

Und sie zeigen sich schon im Vorstellungsgespräch. Das Jobinterview ist der perfekte Ort, um die eigenen Soft Skills zu demonstrieren. Wie verkauft sich der Bewerber? Kann er zuhören? Ist er empathisch oder arrogant? Wie groß ist seine Neugier?

Kurzum: Wer mit seiner Persönlichkeit auftrumpft, macht einen großen Schritt in Richtung Stelle. Immerhin liegt die Vermutung nahe, dass er auch mit den Kollegen gut zusammenarbeiten, die Kunden überzeugen und vernünftig mit den Vorgesetzten kooperieren wird. Andersherum kann ein negativer Auftritt im Bewerbungsgespräch auch die besten Hard Skills vergessen machen.

Ergo ergänzen sich Hard und Soft Skills im Optimalfall. Die einen können ohne die anderen (oft) nicht sein. Wer in einer spezialisierten Anstellung – zum Beispiel als Data Scientist oder Umweltingenieur – mehrfach befördert wurde, zeigt, dass er über beides verfügt: über Fachwissen im eigenen Spezialgebiet sowie über ausgeprägte Soft Skills. Sonst wäre er oder sie schließlich nicht befördert wurden (Ausnahmen gibt es freilich immer)…

Soft Skills Bewerbung: Welche nennen?

Wodurch zeichnen sich Soft Skills aus? Richtig, man kann sie im Gegensatz zu harten Skills nur sehr schwer nachweisen. Darum ist es auch so leicht, die Bewerbung mit den entsprechenden Keywords vollzustopfen. Belastbar, teamfähig, zielstrebig, durchsetzungsstark usw. – die ganze Palette! Warum auch nicht erwähnen? Der Personaler wird das eigentliche Fehlen dieser Eigenschaften im Jobinterview nur schwer entlarven können.

Doch das ist zu kurz gedacht. Zunächst sollten Sie Soft Skills in der Bewerbung sehr selektiv auswählen und dosiert einsetzen. Beschränken Sie auf einige wenige Skills, die besonders vorteilhaft sind. Wer zu viel will und zu viel aufzählt, entwertet jeden einzelnen Punkt. Soft Skills sind nicht beliebig!

Gehen Sie am besten so vor…

  1. Ehrlich bleiben

    Picken Sie sich die soften Skills heraus, die Sie als Person wirklich auszeichnen. Bleiben Sie bei der Wahrheit. Wenn Sie sich als überaus selbstbewusst präsentieren, aber im Jobinterview permanent ins Stottern geraten, konterkariert das Ihre eigenen Angaben. Es macht Sie unglaubwürdig. Oder wenn Sie sich als belastbar und zielstrebig anpreisen, aber schon drei Lehrstellen und ein Studium geschmissen haben. Sie müssen ja immerhin auch noch die Probezeit überstehen. Wählen Sie also keine weichen Skills aus, von denen Sie selbst wissen, dass sie keinesfalls zu Ihren Stärken zählen. Sonst fliegen Sie eher früher als später auf…

  2. Stelle analysieren

    Nicht jede Fähigkeit ist für Ihre Wunschstelle relevant. Konzentrieren Sie sich daher auf die, die Sie im Job auch wirklich gebrauchen und anwenden können. Was Ihr Arbeitgeber in spe sucht, können Sie schon aus der jeweiligen Stellenanzeige herauslesen. Hier werden meist nicht nur fachliche Qualifikationen, sondern auch soziale Kompetenzen genannt. Gehen Sie genau darauf ein – und schrecken Sie auch keineswegs davor zurück, die Schlagworte zu wiederholen. Immer mehr Unternehmen setzen Software ein, die Bewerbungen analysiert. Fehlen wichtige Keywords, kann das womöglich schon das vorzeitige Aus im Bewerbungsprozess bedeuten. Also nochmal: Zählen Sie in Ihrer Bewerbung nicht so viele Soft Skills wie möglich auf, sondern nur die wichtigsten.

  3. Beweise sammeln

    Auf die richtige Auswahl kommt es an. Wenn Sie die angeführten Social Skills dann aber nicht nachweisen können, kratzt dies ebenfalls an Ihrer Glaubwürdigkeit. Suchen Sie also von Anfang an nach Belegen, die Ihre sozialen Kompetenzen untermauern. Das können spezielle Projekte sein oder Aufgaben oder eine Beförderung zum Teamleiter. Die signalisiert, dass es um Ihre Durchsetzungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft nicht so schlecht bestellt sein kann. Auch als Berufsanfänger können sie ohne Weiteres mit Soft Skills wuchern. Beispiel: Der Nebenjob als Kellner oder Barkeeper hat Ihre kommunikativen Fähigkeiten während des Studiums geschärft. Als grundsätzlicher Rat darf gelten: Bleiben Sie bei der Wahrheit – aber schmücken Sie sie ruhig ein wenig aus.

Soft Skills: Führungskräfte brauchen die hier

Soft Skills FührungskräfteVon Führungskräften werden vor allem Soft Skills erwartet. Das ist das Ergebnis der Absolventenumfrage 2018 des Beratungsunternehmens Trendence. So sagten Österreichs Wirtschaftsstudenten, dass Leader unbedingt die Fähigkeit mitbringen müssen, andere zu motivieren. Fachwissen rangierte dagegen nur auf Platz fünf.

Das sind nach Meinung der Studenten die wichtigsten Eigenschaften einer Führungskraft:

  • Motivationsfähigkeit: 57,6 Prozent
  • Organisationsfähigkeit: 42,5 Prozent
  • Konfliktmanagement: 25,8 Prozent
  • Empathie: 23,8 Prozent
  • Expertise: 22,0 Prozent
  • Zielstrebigkeit: 21,5 Prozent
  • Authentizität: 21,4 Prozent
  • Kritikfähigkeit: 19,7 Prozent
  • Offenheit: 18,6 Prozent
  • Leistungsbereitschaft: 17,4 Prozent
  • Pflichtbewusstsein: 12,1 Prozent
  • Innovationsfähigkeit: 10,3 Prozent
  • Toleranz: 6,8 Prozent

Soziale Kompetenzen im Job: Darum sind sie von Vorteil

Soft Skills sind für Bewerber ein klarer Wettbewerbsvorteil. Denn sie geben Hinweise auf das Potenzial eines Kandidaten. Das kennen wir alle aus der Schule: Faktenwissen kann man durch stumpfes Pauken lernen. Bulimielernen nennen das die Studenten heute. Auch das ist zugegeben eine Leistung, weil sie Ausdauer, Durchhaltevermögen und Disziplin verlangt. Aber letztlich kommt es auch darauf an, dieses Wissen richtig anzuwenden, es mit anderen zu diskutieren und die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen.

Dazu braucht man Offenheit, Lernwillen, Neugier, kommunikative Fähigkeiten. Wer diese Eigenschaften hat, kann sich später auch im Unternehmen besser einbringen.

Andererseits: Unternehmen erwarten nicht den perfekten Bewerber mit einem gigantischen Strauß an Soft Skills. Jeder Personaler weiß: Wir alle sind Menschen, haben unsere Fehler, Ecken und Kanten. Oder anders formuliert: Jeder von uns bietet genügend Angriffsfläche für stundenlange Lästereien. Die Kunst ist es, richtig mit diesen Macken umzugehen – mit den eigenen und mit denen der anderen.

Soft Skills befähigen einen, sich auch von Misserfolg nicht erschüttern zu lassen. Auf die richtige Einstellung kommt es an – dann kann man Fehlleistungen wieder ausbügeln, das Verhältnis mit dem Kollegen gerade rücken oder ein berufliches Comeback starten.

Diese Erkenntnis ist wichtig: Erfolg im Job besteht nur zu einem erstaunlich geringen Anteil aus knallharter Leistung. Den viel wichtigeren Part übernehmen Psychologie, Diplomatie, Soziologie und Selbstvermarktung – alles Dinge, bei denen Soft Skills den Ausschlag geben.

Schlüsselkompetenzen: Sie müssen nicht alle haben

Ein weiteres Problem von Soft Skills besteht darin, dass sie bis zu einem gewissen Grad unabänderlich sind: Wissen ist erlernbar, emotionale Intelligenz weniger. Soziale Kompetenzen hängen sehr stark von der Persönlichkeit und vom Naturell eines Menschen ab.

Wenn Sie also eine Stelle anstreben, in der bestimmte Soft Skills vonnöten sind, Sie diese aber nicht haben und auch nicht erlernen können, dann schlagen Sie besser einen anderen Karrierepfad ein. Beispiel: Sie träumen von einer Karriere als Vertriebsleiter. Charakterlich sind Sie aber sehr introvertiert, arbeiten am liebsten alleine und sind extrem maulfaul. Vermutlich werden Sie im Vertrieb nicht glücklich.

Auf der anderen Seite gibt es natürlich viele Soft Skills, die Sie im Laufe der Zeit erwerben und verbessern können. Wieder ein Beispiel: Sie wollen in Ihrer Abteilung unbedingt zur Führungskraft aufsteigen, sind aber konfliktscheu und kein guter Redner – beides Soft Skills, die Führungskräfte durchaus vorweisen sollten. Dies sind nun Kompetenzen, an denen sie aktiv arbeiten können. Immerhin gibt es da draußen unheimlich viele Rhetorikkurse oder Weiterbildungsseminare, in denen Konfliktmanagement gelehrt wird. Motto: Sie können es schaffen!

Auch werden Ihre Soft Skills oft automatisch besser – durch Lebenserfahrung oder gar einen Schuss Weisheit. Ihr Soft-Skill-Profil ist eine Dauerbaustelle, die nie geschlossen wird.

Und bedenken Sie bitte auch: Wichtig ist vor allem, dass Sie und Ihre weichen Fähigkeiten zum Arbeitgeber und Job passen müssen. Sie müssen nicht Mr. oder Mrs. Perfect, sondern einfach nur der passende Topf für den Deckel sein…

Soft Skills trainieren: So geht’s

Kann man seine Soft Skills wirklich verbessern? Klare Antwort: Ja, man kann. Eine Studie der MIT Sloan School, dass entsprechendes Soft-Skill-Training die Produktivität im Unternehmen nachweislich verbessert – sogar in einer Fabrik.

So verbessern Sie Ihre Soft Skills in drei Schritten:

  • Selbstreflexion: Wo haben Sie Schwächen? Und welche Soft Skills werden generell immer wichtiger? Hier sollten Sie ehrlich zu sich selbst sein.
  • Realitätsnähe: Was können Sie trainieren? Wo können Sie sich verbessern? Und wie – durch Seminare oder in der Freizeit?
  • Umsetzung: Sie erfordert Willen, Ehrgeiz und einen langen Atem. Dranbleiben!

Konkret können Sie Ihre Schlüsselkompetenzen so trainieren:

  • Weiterbildung

    Drei von vier Unternehmen halten digitale Lernmedien laut einer Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln für geeignet, um berufliches Fachwissen aufzubauen oder IT-Anwenderkenntnisse zu vermitteln. Immerhin die Hälfte glaubt zudem, dass digitale Medien auch geeignet seien, um soziale Kompetenzen zu erwerben. In der Praxis umgesetzt haben dies aber erst die wenigsten.

    Für Arbeitnehmer heißt das: Sprechen Sie das Thema an! Wenn Sie über ein Weiterbildungsbudget verfügen, könnte ein E-Learning-Kurs eine Option für Sie sein, um an Ihren sozialen Skills zu feilen. Für die private Weiterbildung ist er das ohnehin. Die großen E-Learning-Anbieter haben entsprechende Kurse im Programm. Udemy bietet beispielsweise den Online-Kurs „Soft Skills: The 11 Essential Career Soft Skills“ an, auch EdX hat ein Soft-Skill-Seminar im Angebot, Coursera lehrt unter anderem „Leadership and Influence“.

  • Arbeitsalltag

    Sie können Ihre Soft Skills im Arbeitsalltag verfeinern. Ja, das erfordert Ausdauer, kann anstrengend sein. Aber es lohnt sich.

    Dinge, die Sie üben können: Ihrem Gesprächspartner zuhören und sich ganz auf ihn einlassen, ohne an etwas anderes zu denken oder womöglich gar im Handy herumzuspielen. Mitarbeitern Wertschätzung entgegenbringen – durch ein ausdrückliches Lob etwa. Empathie zeigen – indem man ernsthaft versucht, sich in einen Kollegen hineinzuversetzen und nach außen betont, auch seine Sicht der Dinge zu verstehen. Und auch Selbstverantwortung ist ein wichtiger Soft Skill. Wenn Fehler passieren, nicht permanent nach Alibis oder anderen Schuldigen suchen, sondern die Verantwortung an- und übernehmen und aktiv nach Lösungen suchen.

Soft Skills: Risikofaktor Roboter

Soft Skills LebenslaufImmer häufiger setzen Unternehmen automatisierte und datengesteuerte Tools ein. Damit können Bewerber frühzeitig aussortiert werden. Zu den beliebtesten Instrumenten zählen Chatbots, Sprachanalyse-Tools oder Matching-Algorithmen.

Soziale Kompetenzen messen sie allerdings nicht oder nur sehr begrenzt. Darum befürchten drei Viertel der Unternehmen eine Abwertung von Soft Skills (75 Prozent). Zu diesem Ergebnis kam eine Ifo-Personalleiterbefragung des Personalvermittlers Randstad im August 2019.

Aus diesem Grund belassen es viele Firmen vorerst dabei, datengesteuerte Instrumente zur Personalsuche einzusetzen. Die endgültige Auswahl neuer Mitarbeiter dagegen bleibt Menschen vorbehalten. Soft Skills bleiben also bis auf Weiteres auch bei der Bewerbung wichtig – im Arbeitsalltag sowieso.

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