EDV-Kaufleute beschaffen Software und Hardware für ein Unternehmen und nehmen sie in Betrieb. Zuvor ermitteln sie den Bedarf, holen Angebote ein und verhandeln mit den Lieferanten. Später beraten und schulen sie die Mitarbeiter. Offiziell heißt der Ausbildungsberuf seit 2020 Kauffrau bzw. Kaufmann für IT-System-Management, der die IT-Systemkauffrau bzw. den IT-Systemkaufmann ablöste. Der Beruf ist Menschen auf den Leib geschneidert, die sich als IT-Nerd und als Verkaufstalent gleichermaßen sehen.
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Die Berufsbezeichnung EDV-Kaufmann gibt es formell nur in Österreich. In Deutschland arbeiten EDV-Kaufleute seit 2020 offiziell als Kaufleute für IT-System-Management. Zuvor waren sie als IT-Systemkaufleute unterwegs. Dabei handelt es sich weiterhin um eine Mischung aus IT-Experte und Kaufmann.
Bedarf ermitteln:
Kaufleute für IT-System-Management sind in Unternehmen unter anderem für den Einkauf von Hard- und Software zuständig. Ziel ist es, die perfekten Komponenten für ein funktionierendes Firmennetzwerk zu beschaffen. Damit das gelingt, halten EDV-Kaufleute zunächst Rücksprache mit den einzelnen Fachabteilungen, um den aktuellen Bedarf festzustellen. Dabei ist etwas psychologisches Feingefühl gefragt. Denn nicht immer sprechen Fachabteilungen die gleiche Sprache wie IT-Fachkräfte.
Rücksprache halten:
Manchmal können sie ihre Bedürfnisse nicht so direkt oder so detailliert wie eigentlich nötig zum Ausdruck bringen, weil sie bestimmte Funktionen oder Komponenten, die eine IT-Infrastruktur mitbringen sollte, für selbstverständlich halten. Oftmals sind sie es aber nicht. Insofern müssen EDV-Kaufleute bei der ersten Bestandsaufnahme so genau wie möglich nachfragen.
Software einkaufen:
Danach analysieren sie die bestehenden Informations- und Kommunikationsanforderungen nochmal en détail und entwerfen eine Skizze des Informations- und Kommunikationssystems. Erst danach halten sie nach den besten Angeboten für die benötigten Komponenten auf dem Markt Ausschau.
Projekt umsetzen:
Dabei ist Verhandlungsgeschick gefragt, um bei den Herstellern das beste Angebot oder optimale Finanzierungskonditionen auszuhandeln. Sind alle Systemkomponenten angeliefert, kümmern sich EDV-Kaufleute um die Umsetzung des Projekts.
Kunden schulen:
Kaufleute für IT-System-Management installieren Hard- und Software und nehmen sie in Betrieb, schulen Mitarbeiter und rechnen Aufträge mit externen Dienstleistern ab, die zum Beispiel bei der Projektumsetzung unterstützt haben. Viele arbeiten im Auftrag von IT- und Technologieberatungen für verschiedene Kunden, die sie vor Ort beraten und schulen. Der Job erfordert neben ausgeprägtem IT-Fachwissen auch kommunikative Fähigkeiten.
Gute Kaufleute für IT-System-Management überzeugen in Bewerbungsunterlagen und Vorstellungsgespräch mit diesen Stärken und Kompetenzen:
Das Gehalt von Kaufleuten für IT-System-Management liegt meist zwischen 2.500 Euro und 3.500 Euro brutto im Monat. Die Einstiegsgehälter bewegen sich zwischen 1.600 Euro und 2.250 Euro. Mit zunehmender Berufserfahrung sind auch monatliche Beträge von mehr als 3.500 Euro brutto denkbar. Mit 4.500 bis 4.850 Euro brutto monatlich zählen EDV-Kaufleute zu den Spitzenverdienern ihres Berufsstandes. In der Ausbildung fließen ihnen 976 Euro bis 1.199 Euro aufs Konto.
Die Ausbildung zur Kauffrau bzw. zum Kaufmann für IT-System-Management dauert drei Jahre. Sie ist dual aufgebaut und findet somit parallel in Berufsschule und Ausbildungsbetrieb statt. Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. In der Praxis stellen die Unternehmen aber hauptsächlich Bewerber mit Abitur ein. Hauptschüler haben allenfalls Außenseiterchancen auf einen Ausbildungsplatz.
Von den Ausbildungsanfängern zu IT-Systemmanagement-Kaufleuten im Jahr 2020 verfügten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 62 Prozent über die Hochschulreife, 32 Prozent über einen mittleren Bildungsabschluss und vier Prozent über einen Hauptschulabschluss (zwei Prozent Sonstiges). Bewerbern helfen zudem gute Schulnoten in Mathematik, Informatik, Wirtschaft, Deutsch und Englisch.
Das lernen Kaufleute für IT-System-Management in der Ausbildung:
Die Vergütung in der Ausbildung ist stark von Bundesland und Arbeitgeber abhängig. Kaufleute für IT-System-Management können mit diesen Gehältern in der Ausbildung rechnen:
EDV Kaufleute finden in praktisch allen Wirtschaftsbereichen eine Anstellung: Automobilindustrie, Finanzdienstleistung, Medizintechnik, Telekommunikation, öffentliche Verwaltung. Dabei fungieren sie entweder als unternehmenseigener Dienstleister oder als Berater eines IT-Consulting-Unternehmens, die beim Kunden eingesetzt werden.
Zukunftsaussichten:
EDV-Kaufleute haben beste Aussichten auf dem Arbeitsmarkt. Die IT-Branche wächst — und das wird auch so bleiben. Die Auslagerung von Geschäftsprozessen an smarte IT-Anwendungen wird weiter zunehmen. Auf IT-Spezialisten kommt jede Menge Arbeit zu — welche wahrscheinlich auch immer besser bezahlt wird.
Im IT-Sektor gehört lebenslanges Lernen dazu. EDV-Kaufleute müssen sich in punkto Technik und Trends auf dem Laufenden halten, denn Soft- und Hardware entwickeln sich rasant weiter. Dafür sind die Möglichkeiten extrem vielfältig. Mögliche Weiterbildungspfade führen zu einer Karriere als IT-Kundenbetreuer, IT-Berater, IT-Entwickler, IT-Projektleiter, IT-Vertriebsbeauftragter, IT-Qualitätssicherungskoordinator, IT-Sicherheitskoordinator oder IT-Tester.
Eigeninitiative:
Grundsätzlich gilt auch: Wer Karriere in der IT machen will, kommt nicht um profunde Kenntnisse herum. Diese legen die Basis für eine erfolgreiche Laufbahn als Führungskraft. Nur so lassen sich Entscheidungen treffen, die modernsten Standards entsprechen.
Studium:
Für Berufserfahrene kann ein Studium ein Turbo-Boost für die Karriere sein. Ein Studium öffnet die Tür zu Teamleiter– und weiteren Führungspositionen. Attraktiv ist für Kaufleute für IT-System-Management insbesondere ein Studium in Informatik, Wirtschaftsinformatik oder Betriebswirtschaftslehre.