Jobprofil: Installateure

Installateure installieren Heizungs-, Sanitär- und Solaranlagen. Sie modernisieren alte Heizungen, beheben Störungen und reparieren defekte Bauteile. Der Beruf ist geeignet für Menschen, die gerne anpacken und körperlich arbeiten. Eine Ausbildung zum Installateur gibt es gar nicht. Die Zukunftsaussichten auf dem Arbeitsmarkt sind dagegen real — und reichen an die von IT-Fachkräften heran.

Installateur Beruf

Einen Ausbildungsberuf Installateur gibt es nicht mehr. Offiziell heißt er heute Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs-, und Klimatechnik. Im Volksmund werden die Experten aber nach wie vor als Installateure oder Klempner bezeichnet.

Aufgaben:

Die Sanitärfachkräfte bauen Heizanlagen in Gebäude ein und modernisieren alte Heizungen. Sie montieren Klima- und Lüftungsanlagen, installieren Solaranlagen, Hackschnitzelheizungen oder Regenwasseranlagen. Installateure stellen Störungen fest und beheben sie, reparieren und ersetzen einzelne Bauteile oder rüsten ältere Heizanlagen um.

Baustelle:

Ihre Arbeit beginnt in der Regel mit dem Besuch der Baustelle, auf der ihre Dienste benötigt werden. Hier schauen sie sich alles genau an und vergleichen die Situation vor Ort mit den ihnen zur Verfügung stehenden technischen Zeichnungen. So entwickeln sie zum Beispiel ein Gefühl dafür, welche Rohrleitungen sie wie und wo verlegen müssen und welche Installationen sie vornehmen müssen.

Messungen:

Hier und da messen sie Abstände oder Flächen aus – etwa, um das Verlegen einer Fußbodenheizung zu planen. Danach planen sie im Büro die einzelnen Aufgaben, die mit einem Projekt verbunden sind, berechnen den Materialbedarf und die Arbeitsstunden, die dafür aller Voraussicht nach notwendig sind. Auf dieser Basis erstellen sie Kostenvoranschläge für ihre Kunden.

Beschaffung:

Ist der Auftrag erteilt, beschaffen Installateure die nötigen Bauteile und Materialien. In ihrer Werkstatt bringen sie diese so in Form, dass sie den Vorgaben der technischen Zeichnung entsprechen. Sie messen Metall- und Kunststoffrohre ab und schneiden sie in der richtigen Länge zu. Darüber hinaus schweißen, löten oder kleben sie Rohrleitungen zusammen, befestigen sie durch Halterungen oder fügen sie in Mauerschlitze ein.

Montage:

Verbindungsstücke oder Weichen helfen dabei, die Leitungen zu einem geschlossenen Kreislauf für ein Heizungssystem zusammenzufügen. Außerdem montieren sie Ventile, Absperr-, Druckregelarmaturen sowie Filtersysteme. Installateure kontrollieren Wasserrohren und Gasleitungen auf Dichtheit und dämmen Warmwasserleitungen und Heizungsrohre.

Vorteile und Nachteile:

Der Beruf ist körperlich sehr anstrengend. Zum Beispiel müssen beim Bau von großen Klima- und Lüftungsanlagen sehr große Teile transportiert und montiert werden. Hierzu benutzen Installateure zwar Geräte, die ihnen bei der Arbeit helfen, sehr oft ist aber auch pure Körperkraft gefragt, um Bestandteile großer Anlagen an Ort und Stelle zu bringen. Die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt sind dagegen gut bis sehr gut.

Installateur Bewerbung

Mit diesen Kompetenzen und Skills erhöhen Bewerber ihre Chance auf eine Stelle als Installateur:

  • Handwerkliches Geschick
  • Technisches Verständnis
  • Ausdauer und Fitness
  • Körperbeherrschung
  • Genauigkeit und Sorgfalt
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Teamfähigkeit
  • Zuverlässigkeit

Installateure Gehalt

Installateure verdienen im Schnitt ca. 35.000 Euro brutto jährlich. Ihre Gehaltsspanne bewegt sich zwischen 28.000 Euro und 44.000 Euro. Das Einkommen als Installateur hängt neben der Berufserfahrung von der Branche, Region und der Größe des Arbeitgebers ab. Größere Betriebe zahlen besser als kleine. Zudem ist entscheidend, ob der Betrieb nach Tarif bezahlt oder das Gehalt frei verhandelt wird. Unternehmen der chemischen Industrie sind zahlungskräftiger als Handwerksbetriebe.

In Baden-Württemberg können Installateure mit Jahresgehältern von über 40.000 Euro brutto rechnen, in Sachsen und Sachsen-Anhalt dagegen sind oft nicht mehr als 28.000 Euro drin. Gehaltssprünge sind nach einer Weiterbildung möglich, zum Beispiel zum Installateur- und Heizungsbauermeister oder zum Industriemeister.

Jobs als Installateure für Sie:

Installateur werden

Der Ausbildungsberuf heißt offiziell Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Die duale Berufsausbildung dauert 3,5 Jahre. Die Lehre findet sowohl in der Berufsschule als auch im Ausbildungsbetrieb statt. Sie schließt mit der Gesellenprüfung ab.

Formale Voraussetzungen für die Ausbildung zum Installateur existieren nicht. Die Unternehmen suchen sich ihre Auszubildenden nach eigenen Kriterien aus. Am liebsten stellen Betriebe Bewerber mit mittlerer Reife ein. Daneben gibt es unter den Azubis einen hohen Anteil an Hauptschulabsolventen. Gute Schulnoten in Werken, Technik, Mathematik, Physik und Deutsch werten den Lebenslauf auf. Bewerber, die noch nicht volljährig sind, müssen unter Umständen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Ausbildungsinhalte

Damit beschäftigen sich Installateure während ihrer Ausbildung:

  • Duschen, Badewannen, Toiletten und Heizungsanlagen fachgerecht montieren
  • Kundenaufträge entgegennehmen
  • Arbeitsabläufe planen und organisieren
  • Anlagen bohren, verschrauben und verschweißen
  • Rohre, Bleche und Profile anfertigen
  • Bauelemente mit Werkzeugen oder Maschinen fertigen
  • Technische Systeme instandhalten
  • Trinkwasser-, Entwässerungs- und Wärmeverteilanlagen installieren
  • Sanitärräume ausstatten
  • Funktionskontrolle und Instandhaltung von ver- und entsorgungstechnischen Anlagen und Systemen
  • Nachhaltige Systeme unterscheiden und berücksichtigen
  • Gebäudemanagementsysteme
  • Wärmeerzeugungsanlagen für flüssige und feste Brennstoffe und ressourcenschonende sowie raumlufttechnische Anlagen installieren
  • Versorgungstechnische Anlagen einstellen und energetisch optimieren
  • Versorgungstechnische Anlagen instand halten

Installateur Prüfung

Installateure legen eine sogenannte „gestreckte Abschlussprüfung“ ab. Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres findet Teil eins der Abschlussprüfung statt. Sie fließt mit 30 Prozent in das Endergebnis ein. Der zweite Teil der Abschlussprüfung erfolgt am Ende der Ausbildung und wird mit 70 Prozent berücksichtigt.

Installateure Ausbildungsgehalt

Die monatliche Vergütung von Installateuren hängt von Bundesland und Arbeitgeber ab — schon in der Ausbildung. Mit diesem monatlichen Bruttogehalt können sie rechnen:

  • 1. Ausbildungsjahr: 550 Euro bis 853 Euro brutto im Monat
  • 2. Ausbildungsjahr: 610 bis 940 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 660 bis 1.030 Euro
  • 4. Ausbildungsjahr: 710 bis 1.100 Euro

Installateure Jobs

Offene Jobs für Installateure gibt es in versorgungstechnischen Installationsbetrieben und bei Heizungs- und Klimaanlagenbauern. Die Anzahl der Beschäftigten im SHK-Handwerk steigt kontinuierlich — nach Angaben des Zentralverbands Sanitär, Heizung, Klima von 347.454 im Jahr 2012 auf 395.600 im Jahr 2022. SHK steht für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der SHK-Unternehmen von 51.868 auf 48.900 gesunken.

In der Branche gibt es einen Trend zur Konsolidierung mit weniger, aber größeren Betrieben. Die Geschäfte laufen weiterhin gut. Der Umsatz im SHK-Handwerk ist von 37,6 Milliarden Euro im Jahr 2012 auf 54,7 Milliarden Euro zehn Jahre später gestiegen. Jobperspektiven gibt es überall in Deutschland. Alternativ ist auch eine Karriere im Ausland denkbar. Als Installateur kann etwa in Australien arbeiten, in Großbritannien, der Schweiz oder in Kanada — oder im EU-Ausland.

Installateure Weiterbildung

Ausgebildete Installateure haben einige Chancen zum beruflichen Aufstieg. Wer zum Beispiel die Prüfung als Installateur- und Heizungsbaumeister ablegt, ist berechtigt, seinen eigenen Betrieb zu gründen und darf Auszubildende ausbilden.

Eine Alternative ist die Weiterbildung zum Techniker der Fachrichtung Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik. Techniker für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik planen, berechnen und projektieren haustechnische Anlagen aus den Bereichen Heizung, Sanitär, Lüftung und Klima. Weiterhin können sie in der Kundenberatung und im Vertrieb eingesetzt werden. Die Ausbildung eröffnet die Chance auf die Übernahme einer verantwortungsvolleren, leitenden Position.

Wer das Abitur in der Tasche oder genügend Berufserfahrung hat, findet eine überlegenswerte Option mim Studium zum Beispiel in der Fachrichtung Versorgungstechnik.

Installateur Zukunft

Installateure haben wegen des nachhaltigen Fachkräftemangels, der praktisch alle Handwerksberufe betrifft, beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Die Engpässe sind branchenübergreifend so massiv, dass Kunden von Handwerkern immer länger auf das Erbringen von Dienstleistungen warten müssen. Wer sich für Lehre als Installateur entscheidet, muss sich im Prinzip keinerlei Sorgen um die eigene berufliche Zukunft machen.

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