Ein Qualitätsmanager ist für die Überwachung und Verbesserung von Qualitätsprozessen in Unternehmen zuständig. Er entwickelt und implementiert Qualitätsmanagement-Systeme, um die Einhaltung von Standards sicherzustellen. Auch identifiziert der Qualitätsmanager Problembereiche und arbeitet mit anderen Abteilungen zusammen, um Lösungen zu finden und Prozesse zu optimieren. Der Beruf erfordert ein Verständnis von Qualitätsmanagement-Methoden, ein hohes Maß an Genauigkeit und analytisches Denkvermögen. Die Wege in den Beruf sind vielfältig.
➠ Inhaltsverzeichnis
Die Digitalisierung stellt in Unternehmen vieles auf den Kopf. Abläufe und Prozesse werden schneller, weil Roboter immer mehr Routinejobs übernehmen. Kunden verlangen in immer kürzeren Abständen nach neuen Produkten. Doch die Qualität muss stimmen, damit sie einem Dienstleister oder einer Marke die Treue halten.
Standards überwachen:
Aus diesen Gründen steigt die Bedeutung von Qualitätsmanagern. Sie überwachen die Qualitätsstandards in einem Unternehmen und verbessern sie kontinuierlich. Dazu entwickeln sie individuelle Qualitätsrichtlinien und überwachen deren Einhaltung und Umsetzung. Sie erfüllen damit einen wichtigen Job. Denn mit ihrer Arbeit sorgen Qualitätsmanager dafür, dass sich Produkte oder Dienstleistungen stetig verbessern und optimieren so die Wirtschaftskraft ihres Brötchengebers.
Audits durchführen:
Um ableiten zu können, wo Qualitätsmängel oder Verbesserungsmöglichkeiten noch besser ausgeschöpft werden können, führt der Qualitätsmanager externe oder interne Audits in verschiedenen Unternehmensbereichen durch. Hierbei prüfen Qualitätsmanager selbst oder von ihnen bestellte externe Auditoren die Einhaltung von Vorgaben, Richtlinien und Standards.
Abläufe optimieren:
Auf diese Weise findet der Qualitätsmanager heraus, ob sämtliche Qualitätsanforderungen erfüllt werden und welche potenziellen Schwachstellen noch ausgemerzt werden müssen, um Abläufe noch weiter zu optimieren. Nach der Auswertung der Ergebnisse leitet der Qualitätsmanager daraus notwendige Schritte zur Qualitätsverbesserung ab und setzt diese gezielt um.
Prozesse untersuchen:
Qualitätsmanager nehmen Audits in den verschiedensten Bereichen vor. Bei Produktaudits steht nicht nur Beurteilung der Qualität eines Produkts im Vordergrund, sondern auch ein Abgleich, ob dieses noch mit den aktuellen Kundenwünschen übereinstimmt. Lieferantenaudits werden hingegen durchgeführt, um verschiedene Lieferanten zu vergleichen und die Qualität und Organisation des Lieferanten zu beurteilen. Außerdem gibt es so genannte Systemaudits, die die Effektivität und Effizienz verschiedener Betriebsprozesse untersuchen: Das können Managementsysteme sein, Produktionssysteme oder Umweltsysteme.
Daten übermitteln:
Zu den Aufgaben von Qualitätsmanagern gehört es außerdem, die Qualitätsdaten an die Unternehmensführung zu übermitteln, Qualitätssicherungssysteme zu entwickeln und einzuführen, Mitarbeiter-Schulungen zu Qualitätssicherungsmaßnahmen zu organisieren, Standards in der Produktentwicklung festzulegen, Fehlermöglichkeits- und Einflussanalysen (FMEA) durchzuführen und die Einhaltung von Vorschriften und gesetzlicher Richtlinien zu überwachen.
Verantwortung tragen:
Die Work-Life-Balance von Qualitätsmanagern ist nicht immer ausgewogen. Zum Einen, weil sie eine große Verantwortung auf ihren Schultern tragen. Immerhin ist ein gutes Qualitätsmanagement in den meisten Unternehmen ein wesentlicher Faktor zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit. Auch ist der Job sehr arbeitsintensiv und nicht selten mit Mehrarbeit verbunden. Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind hingegen sehr gut.
Mit diesen Kompetenzen und Fähigkeiten in Anschreiben, Lebenslauf oder Online-Bewerbung überzeugen Bewerber im Qualitätsmanagement:
Das Gehalt im Qualitätsmanagement variiert stark und hängt von Region, Branche, Berufserfahrung und der Größe des Arbeitgebers ab. Auch das Verantwortungsgebiet hat erheblichen Einfluss auf das Gehalt. Im Schnitt liegt das Gehalt bei rund 4.200 Euro brutto pro Monat. Die Gehaltsspanne beginnt bei ca. 2.500 Euro. In der Spitze sind Gehälter von bis zu 6.900 Euro brutto im Monat drin.
Am besten verdienen Qualitätsmanager üblicherweise in der Medizin- und Pharmabranche, Chemie- und Automobilindustrie. Am niedrigsten sind die Gehaltserwartungen für sie in Ingenieurbüros, Logistikunternehmen und Bauindustrie.
Qualitätsmanager bei Airbus mit Jobs in Hamburg verdienen nach Kununu-Angaben 74.100 Euro brutto jährlich. Ihre Gehaltsspanne liegt zwischen 44.400 Euro und 106.300 Euro. Die meisten kommen auf ein Einkommen zwischen 56.780 Euro und 69.160 Euro bzw. 81.540 Euro und 93.920 Euro brutto im Jahr.
Qualitätsmanager bei BMW mit Jobs in München verdienen nach Kununu-Angaben 76.500 Euro brutto jährlich. Ihre Gehaltsspanne liegt zwischen 40.000 Euro und 120.000 Euro. Die meisten kommen auf ein Einkommen zwischen 56.000 Euro und 72.000 Euro brutto im Jahr.
Qualitätsmanager bei Dr. Oetker mit Jobs in Bielefeld verdienen nach Kununu-Angaben 49.500 Euro brutto jährlich. Ihre Gehaltsspanne liegt zwischen 44.000 Euro und 53.000 Euro. Die meisten kommen auf ein Einkommen zwischen 51.200 Euro und 53.000 Euro brutto im Jahr.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Qualitätsmanager zu werden. Je nach Arbeitgeber und Branche können die Anforderungen sehr unterschiedlich ausfallen. Prinzipiell ist ein Hochschulstudium eine gute Basis. Viele Qualitätsmanager haben ein technisches, ingenieurwissenschaftliches oder wirtschaftswissenschaftliches Studium absolviert. Daneben gibt es auch Studiengänge speziell in Qualitätsmanagement. Eine einschlägige Berufsausbildung kann je nach Einsatzgebiet ebenfalls eine ausreichende Grundlage sein.
Essenziell sind mehrjährige Berufserfahrung und profunde Fachkenntnisse in der Branche, in der man tätig ist bzw. tätig werden möchte. Auch zielgerichtete Weiterbildungen können eine Karriere im Qualitätsmanagement eröffnen, zum Beispiel eine Zertifizierung nach ISO 9001 oder im Managementsystem Six Sigma. Da das Qualitätsmanagement viele verschiedene Bereiche wie etwa Produktqualität, Lieferantenmanagement oder Prozessverbesserung umfasst, können Anwärter durch eine Spezialisierung auf einen bestimmten Bereich ihre Expertise und Karrierechancen verbessern.
Qualitätsmanagement studieren kann man in Deutschland nur an wenigen Hochschulen. Die Duale Hochschule Gera-Eisenach bietet ein Bachelor-Studium in Engineering – Prüftechnik und Qualitätsmanagement an, die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin hat das Master-Studium Nachhaltigkeits- und Qualitätsmanagement im Studienangebot. An der Internationalen Hochschule SDI München – Hochschule für angewandte Wissenschaften kann man einen Master in Post-Editing und Qualitätsmanagement machen und an der Humboldt-Universität Berlin einen Master in Prozess- und Qualitätsmanagement in Landwirtschaft und Gartenbau.
Es handelt sich also um Fächer mit völlig unterschiedlichen Ausrichtungen. Voraussetzung, um später als Qualitätsmanager arbeiten zu können, ist ein Studium in Qualitätsmanagement aber wohlgemerkt nicht.
Mit diesen Themen und Inhalten beschäftigen sich Qualitätsmanager im Studium, in der Weiterbildung und im Job:
Qualitätsmanager arbeiten in nahezu allen Branchen. In einigen Bereichen ist der Einsatz von Qualitätsmanagern sogar gesetzlich vorgeschrieben, so wie in der Pharmaindustrie, Medizintechnik, Gesundheitsvorsorge, Luft- und Raumfahrt, Umwelttechnik sowie Lebensmittelherstellung. Qualitätsmanager finden darüber hinaus in Sektoren wie dem Anlagenbau, der Elektro- und Automatisierungstechnik sowie in der Automobilindustrie eine Anstellung.
Wer als Qualitätsmanager die Karriereleiter aufsteigen möchte, sollte über eine Aufstiegsfortbildung nachdenken. Diese werden zum Beispiel vom TÜV oder der Dekra angeboten. Sie vermitteln praxisrelevante Kenntnisse und bilden auch zum externen Auditor aus, der berechtigt ist, Zertifizierungen auszustellen. Auch Kenntnisse in Bereich Industrie 4.0 bringen im Qualitätsmanagement Vorteile.