Steuerfachangestellte unterstützen Steuerberater und Mandanten in steuerlichen Angelegenheiten. Sie übernehmen Aufgaben wie die Buchhaltung, erstellen Steuererklärungen, prüfen Steuerbescheide und kommunizieren mit Finanzbehörden. Wichtig in dem Beruf sind Genauigkeit, Vertraulichkeit, Kommunikationsfähigkeit und die Fähigkeit, effektiv im Team zu arbeiten. Eine Ausbildung zum oder zur Steuerfachangestellten kann sogar der erste Schritt sein, um später im Chefsessel Platz zu nehmen und selbst als Steuerberater tätig zu werden.
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„Manchmal ist die Phantasie des Steuerzahlers größer als die Regelungskraft des Gesetzgebers“, sagte einst der frühere Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble zum Focus. Man könnte es aber auch so sehen: Die Steuergesetzgebung ist häufig so kompliziert, dass der Otto-Normal-Bürger bei der Auslegung leichter scheitern kann als Erfolg zu haben.
Ausbildung:
Dafür gibt Steuerfachangestellte. Die Steuerfachfrauen (und -männer) sind aber viel mehr als nur die Vorzimmerdame des Steuerberaters. Um die Ausbildung zur Steuerfachangestellten erfolgreich zu bestehen, ist Grips gefordert. Immerhin kann die Ausbildung auch den Grundstein für eine spätere Karriere als Steuerberaterin legen.
Aufgaben:
Steuerfachangestellte beraten Mandanten in Fragen rund um Steuern und wirtschaftliche Belange. Sie erstellen Steuererklärungen und prüfen Steuerbescheide. Auch Betriebe, Firmen, Unternehmen oder Selbstständige wenden sich an Steuerfachangestellte – für die Führung ihrer Buchhaltung, die Vorbereitung von Jahresabschlüssen und die Erstellung von Lohn- Gehaltsabrechnungen. Die Steuerfachgehilfen sollten Spaß daran haben, Rechnungen und Abrechnungen systematisch zu ordnen und die bestehenden Regeln und Gesetze darauf anzuwenden. Wichtig ist zudem, den Klienten alle Schritte verständlich erklären zu können.
Arbeitszeiten:
Steuerfachangestellte arbeiten in Kanzleien von Steuerberatern und freuen sich meist über recht klar geregelte Arbeitszeiten. In Stoßzeiten kann es wie in jedem anderen Beruf auch zu Überstunden kommen. Das ist aber eher die Ausnahme. Das heißt aber nicht, dass man für den Job nicht tough sein müsste. Denn oft gilt es mehrere Aufgaben zu verschiedenen Fällen gleichzeitig oder in kurzer Zeit hintereinander zu bewältigen: Mandantengespräche, die Kommunikation mit Sozial- und Krankenversicherungen und Telefonate mit dem Finanzamt.
Verantwortung:
Standardaufgaben wie Lohnbuchhaltung oder Monatsauswertungen von Firmen erledigen Steuerfachangestellte nach ihrer Ausbildung in der Regel unabhängig vom Steuerberater. Auch Einkommenssteuererklärungen oder Jahresabschlüsse bereiten sie vollständig vor. Der Steuerberater informiert sich letzten Endes lediglich über die Vorgänge oder prüft sie gegebenenfalls nochmal gegen, aber grundsätzlich herrscht ein großes Vertrauensverhältnis.
Anforderungen:
Da bei dem Beruf das Einhalten von Fristen eine große Rolle spielt, steht Sorgfalt an erster Stelle. Reichen Steuerfachangestellte ein Formular oder eine Steuererklärung zu spät ein, müssen mitunter saftige Strafen gezahlt werden. Die Chancen für Steuerfachangestellte auf dem Arbeitsmarkt sind hervorragend. Nach Angaben der Steuerberaterkammern sind rund 63,50 Prozent der Steuerfachangestellten weiblich, 36,5 Prozent männlich.
Auf diese Fähigkeiten und Skills legen Arbeitgeber bei Steuerfachgehilfen großen Wert:
Steuerfachangestellte verdienen im Schnitt zirka 3.000 Euro brutto im Monat. Sie steigen mit 2.200 bis 2.600 Euro ein und können ihren Verdienst in den den ersten zehn Berufsjahren auf bis zu 3.500 Euro brutto monatlich steigern. Mit 4.000 Euro oder mehr zählen sie zu den absoluten Spitzenverdienern — das schaffen aber nur die wenigsten. Das Maximum liegt bei bei rund 4.500 Euro brutto im Monat. In der Ausbildung fließen zwischen 740 Euro und 1.350 Euro auf das Konto der Steuerfachgehilfen.
Steuerfachangestellte bei KPMG verdienen nach Kununu-Angaben durchschnittlich 46.000 Euro brutto jährlich. Ihre Gehaltsspanne bewegt sich zwischen 29.200 Euro und 67.200 Euro. Die meisten liegen zwischen 44.400 Euro und 52.000 Euro brutto im Jahr.
Steuerfachangestellte bei Ernst and Young verdienen nach Kununu-Angaben durchschnittlich 45.900 Euro brutto jährlich. Ihre Gehaltsspanne bewegt sich zwischen 29.000 Euro und 67.200 Euro. Die meisten liegen zwischen 44.280 Euro und 51.920 Euro brutto im Jahr.
Steuerfachangestellte bei Deloitte verdienen nach Kununu-Angaben durchschnittlich 43.100 Euro brutto jährlich. Ihre Gehaltsspanne bewegt sich zwischen 30.000 Euro und 59.700 Euro. Die meisten liegen zwischen 41.880 Euro und 53.760 Euro brutto im Jahr.
Steuerfachangestellte bei PwC verdienen nach Kununu-Angaben durchschnittlich 45.400 Euro brutto jährlich. Ihre Gehaltsspanne bewegt sich zwischen 29.000 Euro und 67.300 Euro. Die meisten liegen zwischen 44.320 Euro und 51.980 Euro brutto im Jahr.
Der Weg in den Beruf des oder der Steuerfachangestellten führt über eine duale Ausbildung. Die Steuerhelfer arbeiten ab dem ersten Tag in einer Steuerberaterkanzlei und besuchen parallel die Berufsschule. Drei Jahre dauert die Ausbildung, die mit einer mündlichen sowie schriftlichen Prüfung abschließt.
Formal ist ein bestimmter Schulabschluss keine Voraussetzung.
Ohne mindestens die mittlere Reife ist eine Bewerbung aber nahezu aussichtslos. Von den Ausbildungsanfängern zur Steuerfachangestellten im Jahr 2021 hatten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 64 Prozent das Abitur, 33 Prozent einen mittleren Bildungsabschluss und ein Prozent ein Hauptschulzeugnis (2 Prozent Sonstiges). Mit Abitur, Fachhochschulreife oder einem Abschluss von einer Wirtschaftsschule oder Höheren Handelsschule haben Jobanwärter gute bis sehr gute Chancen, sich einen Ausbildungsplatz bei einem Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer zu sichern.
In der Ausbildung lernen angehende Steuerfachangestellte alle Steuerarten kennen. Darüber hinaus stehen diese Inhalte auf dem Stundenplan:
Diese monatlichen Bruttogehälter verdienen Steuerfachangestellte in der Ausbildung — je nach Bundesland sind sie unterschiedlich:
Steuerfachangestellte arbeiten in Büros von…
Bundesweit gibt es mehr als 90.000 in Deutschland. Somit haben Steuerfachangestellte nach ihrer Ausbildung gute bis sehr gute Aussichten auf dem Arbeitsmarkt.
Steuerfachangestellten bieten sich verschiedene Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung. Eine interessante Option ist etwa die Ausbildung zum Bilanzbuchhalter. Attraktive Karriereperspektiven bieten sich auch nach der erfolgreichen Weiterbildung zum Steuerfachwirt.
Steuerberater werden:
Steuerfachangestellte können perspektivisch sogar als Steuerberater mit eigener Kanzlei arbeiten. Nach mehrjähriger Berufserfahrung erfüllen sie die Zulassungsvoraussetzung für die Steuerberaterprüfung.