Kaufleute für Marketingkommunikation helfen bei der Vermarktung eines Produkts. Sie arbeiten in Marketingabteilungen von Unternehmen, PR- oder Werbeagenturen. Dort entwickeln sie Marketingkonzepte oder einzelne Werbemaßnahmen und setzen sie um. Für einen Ausbildungsplatz benötigen Bewerber de facto das Abitur.
➠ Inhaltsverzeichnis
Kaufleute für Marketingkommunikation sind Experten, wenn es darum geht, Kunden die Vorzüge eines Produktes nahe zu bringen. Denn eine gute Idee in eine Dienstleistung oder ein Produkt umzusetzen ist die eine Sache. Eine andere ist es, sie angemessen zu vermarkten. Über Werbung, Onlinemarketing, Direktmarketing, Öffentlichkeitsarbeit, Verkaufsförderung, Multimedia Marketing, Events und Social Media Marketing bringen Kaufleute für Marketingkommunikation die richtigen Kaufargumente an die passende Zielgruppe.
Konzepte entwickeln:
Dafür beraten sie zunächst den Hersteller zu allen möglichen Vermarktungsmöglichkeiten. Voraussetzung dafür ist, den jeweiligen Markt genau beobachtet und analysiert zu haben. So kennen die Experten die Vorlieben der avisierten Zielgruppen und wissen, über welche Kanäle diese am besten zu erreichen sind und wann. Auf dieser Basis entwickeln Kaufleute für Marketingkommunikation Werbe- und Kommunikationskonzepte für Kampagnen in verschiedenen Medien und tragen auch die Verantwortung für die Umsetzung. Dabei stimmen sie sich kontinuierlich mit den beteiligten Kreativabteilungen und dem Kunden ab.
Projekt steuern:
Ist das Marketingkonzept vom Kunden abgenommen und umgesetzt, obliegt den Kaufleuten für Marketingkommunikation die Rechnungsstellung und das Controlling des Projekts. Sie vergleichen die Rechnungen externer Dienstleister mit deren Angeboten und prüfen sie. Sie stellen Rechnungen an ihre Kunden, gleichen die angefallene Kosten mit der Budgetplanung ab und kalkulieren sie bei Abweichungen nach. Auch führen sie Wirtschaftlichkeitsprüfungen durch.
Kunden beraten:
Für Kaufleute für Marketingkommunikation gibt es nur selten Verschnaufpausen. Oft müssen Kampagnen parallel oder direkt nacheinander bearbeitet werden. Dabei hat auch bei nervigen Kunden Freundlichkeit höchste Priorität – selbst wenn der hundertste Entwurf noch kein zufriedenes Lächeln hervorruft. Das kann durchaus stressig sein, verlangt ein hohes Organisationstalent ab und kann sich hier und da auch ins Privatleben übertragen. Insofern ist die Work-Life-Balance von Kaufleuten für Marketingkommunikation nicht immer ganz ausgewogen. Auch können Arbeitstage schon mal länger dauern. Zum Beispiel, wenn Abgabetermine näher rücken, der Kunde aber nochmals und nochmals nachbessern will.
Platz finden:
Auf dem Arbeitsmarkt haben die Experten gute Aussichten: Hersteller in verschiedenen Wirtschaftssektoren wollen sich im Kampf um die Spitzenposition im Markt gegenseitig überbieten. Das funktioniert nur, wenn das entsprechende Produkt optimal positioniert und vermarktet wird. Das macht Kaufleute für Marketingkommunikation zu begehrten Kräften auf dem Markt.
Kaufleute für Marketingkommunikation sollten folgende Fähigkeiten mitbringen und in ihre Bewerbung, in Lebenslauf und Anschreiben integrieren. Das erhöht die Chancen auf einen guten Arbeitsplatz erheblich:
Kaufleute für Marketingkommunikation kommen auf ein durchschnittliches Gehalt von rund 3.500 Euro brutto im Monat. Sie steigen mit ca. 2.500 Euro in den Beruf ein. Top-Gehälter von 4.500 Euro brutto monatlich liegen im Bereich des Möglichen. Auszubildende verdienen zwischen 755 und 1.180 Euro.
Die Ausbildung zum Kaufmann oder zur Marketingkommunikation nimmt drei Jahre in Anspruch. Es handelt sich um eine duale Ausbildung in Industrie und Handel. Sie findet parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt. Ein bestimmter Schulabschluss ist keine Voraussetzung für die Ausbildung. In der Regel stellen Betriebe aber Bewerber mit Abitur ein.
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit hatten im Jahr 2019 von allen Ausbildungsanfängern 85 Prozent die Hochschulreife, zwölf Prozent die mittlere Reife, ein Prozent einen Hauptschulabschluss und zwei Prozent einen sonstigen Bildungshintergrund. Überproportionale Schulleistungen und gute Noten in Mathematik, Englisch, Wirtschaft und Deutsch werten eine Bewerbung auf.
Im Ausbildungsbetrieb bearbeiten Kaufleute für Marketingkommunikation erste eigene Aufgaben und Mini-Projekte und erfahren alles Wissenswerte über die Bereiche Zielgruppen- und Marktforschung. Auch die Gesprächsführung mit Kunden und Kollegen ist ein wesentlicher Bestandteil der praktischen Berufsausbildung. Immerhin ist eine reibungslose Kommunikation ein wichtiger Teil der Arbeit.
In der Berufsschule stehen Grundlagen des Rechnungswesens und des Vertrags- und Urheberrechts auf dem Lehrplan. Ebenso lernen angehende Kaufleute für Marketingkommunikation verschiedene Kommunikationsmodelle und Kommunikationsregeln kennen und erhalten Antworten auf Fragen wie:
In der Mitte des zweiten Ausbildungsjahres ist eine Zwischenprüfung vorgesehen. Die Abschlussprüfung erfolgt nach dem dritten Ausbildungsjahr. Dabei müssen die Azubis unter Beweis stellen, dass sie Marketing- und Kommunikationskonzepte entwickeln, umsetzen und steuern können. Auch ein fallbezogenes Fachgespräch ist Teil der Abschlussprüfung. Im Sommer 2021 haben nach IHK-Angaben von allen Prüflingen 97 Prozent ihre Abschlussprüfung erfolgreich bestanden.
Kaufleute für Marketingkommunikation kommen in der Ausbildung – je nach Bundesland – auf diese Gehälter:
Kaufleute für Marketingkommunikation finden in den verschiedensten Bereichen eine Anstellung. Offene Stellen gibt es insbesondere bei PR-Agenturen, Werbeagenturen, Eventagenturen und Marketingabteilungen von Unternehmen.
Ausgebildete Kaufleute für Marketingkommunikation können mit einem fundierten Wissen punkten und sich auf verschiedenste Stellen bewerben. Sie können etwa als Art-Buyer, Kontakter, Mediaplaner, Merchandiser, Social-Media-Manager oder Suchmaschinenoptimierer arbeiten. Diese Bandbreite eröffnet vielfältige und gute Zukunftsperspektiven auf einem Arbeitsmarkt, auf dem gute Werbeexperten ohnehin sehr gefragt sind.
Lesetipp: Ich will in der Werbung arbeiten. Was muss ich beachten?
Kaufleute für Marketingkommunikation haben vielfältigste berufliche Perspektiven. Mit einschlägigen Fort- oder Weiterbildungen lassen sich die bisher erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten erweitern und vertiefen. Mit einem bisschen Glück ist der Aufstieg in eine Führungsposition möglich.
Fachwirt:
Als berufliche Weiterbildungen kommen zum Beispiel jene zum „Betriebswirt für Marketingkommunikation“, zum „Geprüften Fachwirt für Werbung“, zum „Geprüften Fachwirt für Marketing“ oder zum „Betriebswirt für Marketing“ infrage.
Studium:
Auch ein Studium ist eine gute Option für eine spätere Führungslaufbahn. Interessant ist zum Beispiel ein Abschluss in Studiengängen wie Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Marketing- und Medienmanagement, Internationales Marketing, Marketing oder Marketingkommunikation.