Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung organisieren Versand, Umschlag und Lagerung von Gütern aller Art. Sie stehen in der vordersten Reihe der der Globalisierung und arbeiten mit Zulieferern, Produzenten, Auftraggebern und Kunden in aller Welt zusammen. Die Fachkräfte sind rar in der Branche, die Aussichten immer besser.
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Das Smartphone wird in China gefertigt, der Kaffee wird in Brasilien angebaut und geerntet und die Jeans kommt aus Taiwan. Wer sich fragt, wie es all diese Produkte in die Läden in aller Welt schaffen, stößt bei der Recherche unweigerlich auf ein bestimmtes Jobprofil: Die Kauffrau bzw. den Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung.
Versand organisieren:
Sie oder er organisiert den Versand und die Lagerung von Gütern aller Art. Da immer mehr Güter in LKW, Bahn, Flugzeug oder per Schiff um den Globus rotieren, sind damit viele Aufgaben verbunden. Mit seiner Arbeit sorgt ein Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung dafür, dass Güter letztlich an ihren Bestimmungsort kommen.
Kunden beraten:
Dazu beraten die Fachkräfte Großkunden, die ihre Waren versenden wollen, zu geeigneten Transportwegen und -mitteln. Außerdem tragen sie dafür Sorge, dass Waren und Güter fachgerecht verpackt werden, damit sie den Transport unbeschadet überstehen. Auch das Ein- und Ausladen wird von ihnen organisiert, ebenso wie notwendige Zwischenlagerungen.
Kosten berechnen:
Ist der Auftrag erteilt, berechnet der Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung den notwendigen Frachtraum und die Lagerkapazitäten, die für den Versand bereitgestellt werden müssen. Danach berechnen sie, was das Ganze kostet und unterbreiten ihren Kunden einen Kostenvoranschlag. Hat der Kunde die Unterschrift unter den Vertrag gesetzt, geht es ans Versichern der Ware. Hierfür schließen Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistungen eigene Versicherungen ab, die im Schadensfall für die verlorene Waren aufkommen.
Dokumente ausfüllen:
Dann füllen sie Frachtpapiere und Zolldokumente aus und schicken die Güter auf die Reise. Damit diese schnell ans Ziel kommen, ermittelt der zuständige Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung vorab die schnellste und günstigste Route. Ist die Ware auf ihrem Weg, können Auftraggeber und Logistikdienstleister dank modernster Technik jederzeit nachvollziehen, wo sich die Güter aktuell befinden.
Lieferketten zusammenhalten:
Aufgrund des Fachkräftemangels und des zunehmenden Bedarfs an Logistik-Experten infolge der Globalisierung ist bereits jetzt absehbar, dass sich künftig mehr Arbeit auf immer weniger Schultern verteilen wird. Dabei braucht man schon heute in der Logistik jede Menge Stressresistenz. Alle Abläufe müssen reibungslos gelingen – unter hohem zeitlichen Druck. Ansonsten kann es passieren, dass Lieferketten auseinanderbrechen – und das ist der Albtraum aller Logistikfachleute.
Aufgaben und Arbeitsalltag einer Kauffrau bzw. eines Kaufmanns für Spedition und Logistikdienstleistung hängen vom jeweiligen Arbeitsbereich ab. In der Logistik gibt es sehr viele davon, zu nennen sind insbesondere die Beschaffungslogistik, Produktionslogistik, Distributionslogistik, Entsorgungslogistik, Automobillogistik, Seehafenlogistik und die Smarte Logistik.
Wer sich für den Beruf des Kaufmanns oder der Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung entscheidet, hat einen verantwortungsvollen und bisweilen aufreibenden Job. Zu den Fähigkeiten, die die angehenden Transportfachleute in ihrer Bewerbung, dem Lebenslauf und dem Anschreiben vermerken sollten, gehören:
Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung verdienen im Schnitt rund 3.000 Euro brutto im Monat. Ihre Einstiegsgehälter bewegen sich grob zwischen 2.100 Euro und 2.500 Euro. Mit zunehmender Berufserfahrung und Führungsaufgaben kommen in der Spitze Gehälter von bis zu 4.300 Euro brutto monatlich in Reichweite. Auszubildende erhalten zwischen 660 Euro und 1.210 Euro im Monat.
Kauffrau oder Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung wird man mit einer dreijährigen Berufsausbildung. Sie ist die dual organisiert, findet parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt und kann in Industrie und Handel absolviert werden. Formale Zugangsvoraussetzungen gibt es nicht. Die Betriebe stellen aber vorwiegend Bewerber mit Hochschulreife ein. Gute Schulnoten in Mathematik, Deutsch, Englisch und weiteren Fremdsprachen, Wirtschaft, Geographie oder Erdkunde sind für die Bewerbung hilfreich.
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit hatten von den Ausbildungsanfängern zu Kaufleuten für Spedition und Logistikdienstleistung im Jahr 2020…
Das lernen Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung in der Ausbildung:
Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres legen die Azubis eine Zwischenprüfung ab. Die Abschlussprüfung steht nach dem dritten Lehrjahr auf dem Programm. Die Prüflinge müssen unter anderem eine Leistungserstellung in Spedition und Logistik abliefern und ein fallbezogenes Fachgespräch führen. Im Winter 2021/22 haben nach IHK-Angaben knapp 85 Prozent der Prüflinge ihre Abschlussprüfung bestanden.
Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung können in der Ausbildung mit folgenden monatlichen Bruttovergütungen rechnen. Die Gehälter unterscheiden sich je nach Bundesland und Branche teilweise erheblich.
Für Logistikkaufleute bieten sich verschiedenste Weiterbildungsmöglichkeiten an. Mit Lehrgängen in Fachgebieten wie Einkauf, Lager- und Materialwirtschaft, Logistik und Versand, Gefahrgut und Ladungssicherung, Marketing, Vertrieb, Verkauf und Werbung können sie Wissen vertiefen und eine Expertenlaufbahn einschlagen.
Aufstiegsweiterbildung:
Überdies stehen einem Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung eine Vielzahl an Aufstiegsfortbildungen offen, die den Weg in leitende Positionen ebnen. Dazu gehört beispielsweise die Ausbildung zum Fach- oder Betriebswirt, die an Fachschulen unterrichtet wird und mit einer Prüfung abschließt.
Studium:
Mit Abitur oder ausreichend Berufserfahrung können Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung zudem über ein Hochschulstudium nachdenken. Ein Studium ist oftmals Grundlage für die Übernahme von Führungsverantwortung. Als mögliche Studiengänge kommen vor allem Logistik, Supply-Chain-Management, Verkehrsbetriebswirtschaft, Betriebswirtschaftslehre und Business Administration infrage.
Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung finden bei diesen Arbeitgebern eine Anstellung:
Das sind die größten Logistikdienstleister in Deutschland – und potenzielle Arbeitgeber für Logistikkaufleute:
Die Zukunftsaussichten in der Logistikbranche sind ausgezeichnet. Nach Automobilwirtschaft und Handel ist die Logistik der drittgrößte Wirtschaftsbereich in Deutschland und liegt damit noch vor der Elektronikbranche und dem Maschinenbau. Mehr als 70.000 Unternehmen gibt es deutschlandweit, die meisten davon sind mittelständisch geprägt. Die Zahl der Beschäftigten stieg von 2016 bis 2022 – trotz der Coronakrise – kräftig an, von ca. 2,8 Millionen auf rund 3,3 Millionen.