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Durch Fernsehköche wie Johann Lafer, Tim Mälzer oder Horst Lichter hat das Jobprofil Koch an Popularität gewonnen. Besonders die „jungen Wilden“ unter den Promi-Köchen sorgen mit ausgefallenen Shows und ausgefallenen Rezepten für abwechslungsreiche Unterhaltung.
Ganz so viel Entertainment gibt es in der Ausbildung zum Koch nicht. Als angehender Koch ist man nicht nur für die Herstellung von Speisen zuständig, sondern verantwortet auch die Kalkulation und Organisation von Menüfolgen, Getränken wie Wein und Speisekarten. Handwerkliches Geschick und küchentechnisches Wissen bilden die Grundlage für den Job.
Lehrjahre sind keine Herrenjahre – bei Kochazubis trifft dieser Spruch mehr als zu. Sie müssen zu unüblichen Zeiten arbeiten – meistens abends bis in die Nacht hinein und nicht selten an Feiertagen und an den Wochenenden. Hinzu kommt, dass der Ton in der Küche relativ rau ist. Entscheiden für das Berufsbild sollte sich also nur, wer sich auf Schichten einlassen kann, die für andere Menschen zu „Unzeiten“ liegen und ein dickes Fell hat.
Die Gute Nachricht: Die Berufsaussichten sind vergleichsweise gut. Zum einen, weil die zunehmende Zahl an Koch-Shows im TV bis hin zur Koch-Comedy auf deutschen Bühnen das Jobprofil wieder populär gemacht haben. Zum anderen haben die Messages der Promi-Köche dafür gesorgt, dass viele Verbraucher ihr Ernährungsbewusstsein verändert haben: Slow-Food statt Fast-Food. Das ging mit einem Aufschwung in der Gastronomie einher.
Der Weg zum Beruf des Kochs führt über eine staatlich anerkannte Ausbildung nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG). Die Inhalte der Ausbildung sind in der Verordnung über die Berufsausbildung zum Koch exakt festgelegt. Die Ausbildung zum Koch erstreckt sich über drei Jahre und wird in einem Ausbildungsbetrieb und parallel dazu in der Berufsschule absolviert. Der Unterricht in der Berufsschule findet in der Regel ein bis zwei mal pro Woche statt.
In folgenden Themenbieten muss ein Koch nach der Ausbildung fit sein:
Richtig gelesen: Das Jobprofil beinhaltet eine Vielzahl an Tätigkeiten, die weit über die Zubereitung von Speisen hinaus gehen. Nach dem ersten Ausbildungsjahr legen Kochazubis ihre Zwischenprüfung ab. Es handelt sich hierbei um eine praktische Prüfung, die bis zu drei Stunden dauert. In dieser Zeit weisen angehende Köche nach, ob und wie gut sie die Planung von Arbeitsschritten beherrschen, das Anwenden von Arbeitstechniken und das Präsentieren von Produkten.
Die Abschlussprüfung besteht aus einen praktischen und einen schriftlichen Teil.
Köche kommen überall unter, wo gekocht wird: in Restaurants, Hotels, Kantinen und bei Catering-Services. Andere Köche erobern auf Kreuzfahrtschiffen die Weltmeere, allerdings stehen sie auch hierbei den größten Teil des Tages unter Deck in einer Küche ohne Fenster.
Tja, und dann steht natürlich noch die Karriere im Fernsehbereich oder auf den Brettern, die die Welt bedeuten, offen. Aber das ist – wie in anderen Bereichen auch – nur wenigen vorbehalten. Weitere Einsatzmöglichkeiten für Bewerber mit dem Jobprofil Koch ergeben sich in:
In der Ausbildung zum Koch fliegen den Lehrlingen keine gebratenen Täubchen in den Mund. Der Verdienst ist abhängig von Region und Bundesland und staffelt sich wie folgt:
Nach der Ausbildung hängt das Einkommen – wie bei anderen Jobprofilen auch – von Faktoren wie Region und Unternehmensgröße ab. Logisch: In einem Sterne-Restaurant fällt der Verdienst um ein Vielfaches höher aus, als in einem kleinen Gastrobetrieb oder in einer Betriebs-Kantine, wobei angehende Köche in noblen Restaurants wiederum mit einem höheren Arbeitsaufwand rechnen müssen als in der Kantinenküche, wo alles seinen geregelten Gang geht.
Nach der Ausbildung können Köche im Durchschnitt mit einem Einstiegsgehalt zwischen 1400 und 1500 Euro brutto rechen, jedoch besteht hier noch Luft nach oben. Viele Köche sind beispielsweise am Umsatz eines Restaurants beteiligt: Je besser das Geschäft läuft, umso größer letztlich auch die Summe, die aufs Konto fließt. Mit zunehmender Erfahrung erhöht sich auch der Verdienst. Das Durchschnittsgehalt eines Küchenchefs liegt bei etwa 2200 Euro brutto im Monat.
Waren die Aussichten bis vor etwa zehn Jahren nicht so rosig für Köche, gibt es seit einiger Zeit Entwarnung auf dem Arbeitsmarkt: Die Tendenz zu einer zunehmend umweltbewussten und gesunden Ernährung spürt die Gastronomie erheblich.
Nicht nur das Essen unterliegt neuen Anforderungen, auch das Ambiente muss gefallen: Der Trend geht zur Erlebnisgastronomie. Veranstaltungen wie „Krimi-Diner“ ziehen immer mehr Menschen in ihren Bann.
Also: Gute Chancen für kreative Köpfe – mitunter können auch Quereinsteiger überzeugen, wenn sie das nötige Geschick und Know-how mitbringen.
Welche Soft- und Hardskills sollten angehende Köche mitbringen? Was die schulischen Kenntnisse angeht, machen sich gute Noten in den Bereichen Mathematik und Chemie nicht schlecht – für die Bereiche Kalkulation und Lebensmittelchemie. Diese sollten auch im Lebenslauf und Anschreiben entsprechend vorgehoben werden.
Weitere Eigenschaften und Fähigkeiten, die Köchen nicht schlecht stehen, sind:
Es gibt zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten für Köche, die als Qualifizierungslehrgänge oder Fortbildungsseminare angeboten werden. Hier ein paar Beispiele:
Darüber hinaus gibt es noch so genannte Aufstiegsweiterbildungen in folgenden Bereichen:
Und nicht zuletzt streben viele Köche irgendwann den Weg in die Selbstständigkeit an und werden ihr eigener Chef im eigenen Restaurant.