Bewerbungsunterlagen: So sind sie vollständig

Bei den Bewerbungsunterlagen ist Sorgfalt gefragt. Denn unmotiviert zusammengeschusterte Unterlagen geben dem Unternehmen einen ersten Eindruck von dem, was es da möglicherweise erwarten würde: einen verpeilten oder einfach nur faulen Mitarbeiter. Darum: Legen Sie Genauigkeit an den Tag, wenn Sie Ihre Bewerbungsunterlagen erstellen. Das ist gar nicht so schwer. Worauf Sie dabei achten sollten…

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Bewerbungsunterlagen: Daraus bestehen sie

Ohne professionelle Bewerbungsunterlagen sind Ihre Jobchancen auf dem Nullpunkt. Sie sollten sich also große Mühe geben, wenn sie Ihre Bewerbungsmappe zusammenstellen.

Und selbst wenn sie den Job dann nicht bekommen sollten, ist es keineswegs vergebliche Liebesmüh‘. Denn die einzelnen Elemente werden Sie auch für andere Bewerbungen noch gut gebrauchen können.

Zunächst muss das Grundgerüst stehen. Der klassische Aufbau Ihrer Bewerbungsunterlagen sieht so aus:

Es hängt ganz von Ihrem persönlichen Werdegang ab, wie umfangreich Ihre Bewerbungsunterlagen letztlich sind – je nachdem, ob sie mit vielen oder wenigen Zeugnissen, Empfehlungsschreiben oder Arbeitsproben aufwarten können.

Das Anschreiben sollte in keinem Fall mehr als zwei Seiten betragen. Auch gibt es von Seiten der Unternehmens bisweilen spezifische Vorgaben – zumal dann, wenn Sie die Bewerbung über ein Online-Formular eingeben müssen.
vgwort

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Vollständige Bewerbungsunterlagen: Was ist damit gemeint?

Grundsätzlich weisen Arbeitgeber in Stellenanzeigen gerne darauf hin, dass sie vollständige Bewerbungsunterlagen von ihren Bewerbern erwarten.

Das sollte Sie keineswegs beunruhigen. Wenn Sie alle Elemente, die vorhin aufgeführt worden sind, berücksichtigen, sind Ihre Unterlagen komplett. Und bei einer Online-Bewerbung, wie Sie heutzutage üblich ist, benötigen Sie nicht einmal eine Mappe. Auch das Deckblatt ist optional. Absolute Must-Haves sind im Prinzip nur Anschreiben, tabellarischen Lebenslauf, Zeugnisse – und in manchen Fällen Arbeitsproben. Aber auch hier der Hinweis: Ein Unternehmen, das Arbeitsproben sehen möchte, weist in der Regel noch einmal extra darauf hin.

Warum also betonen manche Unternehmen, dass sie vollständige Bewerbungsterlagen haben wollen? Ganz einfach: Sie wollen Missverständnissen vorbeugen. Zum Beispiel dem, dass Sie als Bewerber ja auch erstmal eine Kurzbewerbung schreiben könnten. Eine Kurzbewerbung besteht nur aus Anschreiben und Lebenslauf und soll das Interesse der Gegenseite vorab ausloten. Der Hinweis auf vollständige Bewerbungsunterlagen sagt aber klipp und klar: Nein, eine Kurzbewerbung reicht in diesem Fall nicht aus.

Prinzipiell besagt der Hinweis also, dass die Bewerber doch bitte neben Bewerbungsschreiben und Lebenslauf auch Zeugnisse und Nachweise über ihre Qualifikationen beifügen sollen. Für die Unternehmen wäre es äußerst mühsam, den Bewerbern hinterher zu telefonieren und zu -mailen.

Bewerbungsunterlagen: Diese Bestandteile gehören hinein

Wie sehen die einzelnen Elemente in den Bewerbungsunterlagen aus? Karrieresprung zeigt sie ihnen:

  • Anschreiben

    Der Personaler wird zuerst das Anschreiben zu Gesicht bekommen, wenn er sich Ihren Bewerbungsunterlagen widmet. Und dann wird er weiterblättern, um zunächst den Lebenslauf zu überfliegen. Im Lebenslauf stecken die wichtigsten Fakten über Sie drin, er genießt Priorität.

    Das heißt aber nicht, dass das Anschreiben gar nicht so wichtig wäre. Im Gegenteil, es soll Ihre Motivation deutlich zum Ausdruck bringen. Es soll zeigen, wie gut Sie zum Unternehmen passen. Wenn dann auch noch die Arbeitserfahrungen stimmig sind, sind Sie ein heißer Kandidat auf die Stelle.

    Bitte beachten: Das Anschreiben sollte nicht länger als eine Seite sein. Im Einzelfall dürfen es auch zwei Seiten sein, aber in keinem Fall mehr. Wer für sein Anschreiben drei oder noch mehr Seiten benötigt, belegt, dass er nicht gut zusammenfassen und Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden kann.

    Der Text des Anschreibens setzt sich klassischerweise aus vier Teilen zusammen:

    • Eine Einleitung, die spannend ist, neugierig macht und Interesse weckt.
    • Ein Hauptteil, der anhand von Beispielen Ihre Qualifikationen für die ausgeschriebene Stelle verdeutlicht.
    • Ein Unternehmensbezug, der dem Arbeitgeber in spe klar macht, warum er gerade von Ihnen als Mitarbeiter profitieren würde.
    • Ein Schlusssatz, mit dem Sie sich bedanken und Ihre Vorfreude auf ein mögliches Kennenlernen betonen.
  • Deckblatt

    Nein, Sie müssen nicht zwingend ein Deckblatt erstellen. Ihre Bewerbungsunterlagen sind auch ohne Deckblatt vollständig. Aber Sie können es in Ihre Bewerbungsunterlagen einbauen. Ein Deckblatt sieht optisch ansprechend aus, gibt eine Übersicht über die wichtigsten Informationen. Das kann es dem Empfänger leichter machen. Pluspunkt!

    Wenn Sie sich für ein Deckblatt entscheiden, dann geben Sie ihm eine klare Überschrift wie Bewerbungsunterlagen oder Bewerbung. Danach folgen Ihr Name plus Kontaktdaten, ein Bewerbungsfoto, die angestrebte Position und eine kurze Inhaltsangabe der weiteren Unterlagen.

  • Lebenslauf

    Der Lebenslauf ist das wichtigste Element in Ihren Bewerbungsunterlagen. Ohne überzeugenden Lebenslauf werden Sie die Stelle nicht – oder nur in absoluten Ausnahmefällen – bekommen. Das zeigt sich schon daran, dass ein Personalverantwortlicher den Lebenslauf in der Regel zuerst liest – und auch als Letztes, bevor er eine Entscheidung über Sie trifft.

    Heutzutage ist der tabellarische Lebenslauf Usus, der eine übersichtliche Darstellung Ihres Werdegangs und Ihrer erworbenen Qualifikationen, Erfahrungen und Fähigkeiten enthält.

    Es ist meist nur ein kurzer Blick auf den Lebenslauf notwendig, um feststellen zu können, ob Sie die notwendigen Kompetenzen für die Stelle besitzen. Erst recht, wenn es viele Konkurrenten gibt. Logischerweise haben Sie mit einem weniger überzeugenden Lebenslauf nur dann Chancen, wenn die Rivalen nicht so zahlreich – oder erst gar nicht vorhanden – sind. Bedeutet in der realen Welt: Großkonzerne werden Sie ohne Top-Lebenslauf erst gar nicht einladen, kleinere Betriebe schon eher. Hier sind Angebot und Nachfrage ausschlaggebend.

    Ihr Lebenslauf sollte daher nicht nur inhaltlich überzeugen, sondern vor allem übersichtlich aufgebaut und gut strukturiert sein. Versuchen Sie, die Kompetenzen herauszustellen, die für das jeweilige Unternehmen und die Stelle wichtig sind. Kompetenzen, die für die Stelle keine Relevanz haben, lassen Sie weg.

    Auch Hobbys und Interessen gehören hinein – aber nur dann, wenn sie einen Bezug zum Unternehmen oder Beruf haben.

  • Dritte Seite

    Für die sogenannte Dritte Seite gilt wie für das Deckblatt: Es handelt sich um ein Nice to have, nicht um ein Must-have. Sie können Ihren Bewerbungsunterlagen eine Dritte Seite spendieren, müssen es aber nicht.

    Prinzipiell sollte Sie nur dann eine Dritte Seite erstellen, wenn Sie auf dieser etwas wirklich Neues zu sagen haben. Eine reine Nacherzählung von Anschreiben oder Lebenslauf können Sie sich sparen.

    Am beliebtesten ist es, entweder ein Motivationsschreiben oder ein Kurzprofil des Bewerbers auf der Dritten Seite unterzubringen. Das Motivationsschreiben soll herausarbeiten, warum Sie sich für genau diese Stelle beworben haben. Das kann sinnvoll sein, wenn dieser Punkt nicht mehr komplett ins Anschreiben gepasst hat.

    In einem Kurzprofil listen Sie übersichtlich und stichpunktartig alle wichtigen Infos zu Ihrer Person auf. Ausbildung, Fähigkeiten, Schwerpunkte, Ziele. Das kann dem Personaler als zusätzliche Entscheidungshilfe dienen – hoffentlich zu Ihren Gunsten.

    Aber wiederum nur dann, wenn sich all die Punkte nicht schon in Ihrem tabellarischen Lebenslauf wiederfinden. Bitte keine Redundanzen, sondern (neue) Highlights!

  • Anlagen

    Ohne Anlagen sind Ihre Bewerbungsunterlagen nicht vollständig. Es sei denn, Sie verfügen aufgrund Ihres Alters oder Werdegangs über keinerlei Abschlüsse oder Arbeitserfahrungen (Schulabbrecher zum Beispiel). Wer keine Zeugnisse oder Arbeitsproben hat, kann sie auch nicht den Bewerbungsunterlagen beifügen.

    Für alle anderen gilt: Wählen Sie die Anlagen aus, die relevant für die jeweilige Stelle sind. Dazu gehören zunächst einmal die Zeugnisse von Schule, Hochschule oder Ausbildungsbetrieb. Dazu kommen Arbeitszeugnisse früherer Arbeitgeber, Praktikumszeugnisse und -nachweise, Bescheinigungen von Fort- und Weiterbildungen sowie Nachweise über Sprachkennntisse.

    Wichtig sind vor allem die Arbeitszeugnisse. Sie zeigen, wie zufrieden Ihre früheren Arbeitgeber mit Ihnen waren. Ein wichtigeres Kriterium kann es für ein Unternehmen kaum geben. Wenn Sie ein Arbeitszeugnis mit einer sehr schlechten Bewertung in der Schublade haben, können Sie es auch dezent unter den Tisch fallen lassen.

    Andererseits werden fehlende Zeugnisse immer negativ ausgelegt, weil Ihnen dann genau das nachgesagt wird: Dass Sie etwas zu verheimlichen haben. Sie müssen also abwägen, was Ihnen mehr nützt oder schadet.

    Darüber hinaus dürfen Sie ebenfalls selektiv sein. Spanischkenntnisse sind vor allem dann interessant, wenn Sie sich bei einem internationalen Unternehmen bewerben. Dann das Zertifikat vom Sprachkurs unbedingt beifügen!

    Weglassen können Sie es hingegen, wenn Sie sich bei einer Tischlerei in Sachsen-Anhalt bewerben. Welchen Nutzen zieht dieser Arbeitgeber aus Ihren Spanisch-Kenntnissen? Eher keinen.

    Es sei denn, der Betrieb hat einen Lehrling direkt aus Spanien angeheuert, um seine Lücken zu füllen. Dann hätten Sie mit Spanisch geradezu ein Killer-Argument auf Ihrer Seite. Sie könnten eine Art Mentor und Bezugsperson im Betrieb für den jungen Spanier sein.

    Sie sehen: Welche Anlagen sinnvoll sind, hängt stets auch von den Rahmenbedingungen ab.

Bewerbungsunterlagen online: Worauf Sie achten sollten

Die gute alte Bewerbungsmappe aus Papier hat weitgehend ausgedient. Die Online-Bewerbung ist heute das Mittel der Wahl. Das bedeutet nun für Sie: Sie müssen Ihre Bewerbungsunterlagen über das Internet an Ihren Wunsch-Arbeitgeber versenden.

Dabei können Fehler unterlaufen, die es früher bei der Papiermappe nicht gegeben hat. Andere dagegen werden zur Unmöglichkeit – Eselsohren zum Beispiel. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der E-Mail-Bewerbung sowie jener über ein Online-Formular.

Vorteil bei Letzterer: Das Formular sagt Ihnen ganz genau, was es von Ihnen haben will – welche Anlagen, Dokumente und Nachweise. Wenn Sie Ihre Bewerbung hingegen per E-Mail verschicken, dann halten Sie sich einfach an obige Vorgaben.

Sie stellen also Ihre Bewerbungsunterlagen am Rechner zusammen und – das ist wichtig – fügen sie am Ende zu einem einzigen PDF-Dokument zusammen. Niemand will fünf oder zehn unterschiedliche Anhänge öffnen – umständlich! Achten Sie aber zugleich darauf, das PDF nicht zu überfrachten. Mehr als fünf oder zehn Megabyte sollte das PDF mit Ihren Bewerbungsunterlagen nicht umfassen.

Bewerbungsunterlagen online: 3 Tipps zur Passivsuche

Und es gibt noch eine weitere Möglichkeit: Präsentieren Sie Ihre Bewerbungsunterlagen online! Damit könnten Sie Unternehmen selbst auf Ihre Fährte locken. Zur Passivsuche bieten sich an:

  1. Bewerbungshomepage

    Das ist eine Webseite, die Sie selbst erstellen und mit Ihren Daten füllen. Sie können Arbeitsproben und Ihren Lebenslauf hinterlegen und das Ganze mit persönlichen Interessen anreichern. Lassen Sie es ruhig menscheln! Die Domain geben unbedingt auch in Ihrer Bewerbung an. Optimalerweise erscheint die Seite bei einer Google-Suche auf Seite eins der Trefferliste. Wenn also ein potenzieller Arbeitgeber Ihren Namen googelt, stößt er direkt auf Ihre Bewerbungshomepage – und ist hoffentlich angetan.

  2. Social-Media-Profil

    Auch Karrierenetzwerke wie Xing und Linkedin entwickeln sich immer mehr zur professionellen Bewerberdatenbank. Zum Einen gleicht Ihr Standard-Profil schon einem Lebenslauf und zeigt einem Interessenten die wichtigsten Stationen an. Sie können aber noch professioneller an die Sache herangehen und weitere Daten einpflegen – Arbeitsproben oder auch Gehaltswünsche. Für bestimmte Services müssen Sie ein kostenpflichtiges Premium-Profil einrichten. Sie entscheiden selbst, ob es Ihnen das Geld wert ist. Wenn Sie aktuell einen Job suchen, könnte sich die Investition auszahlen.

  3. Bewerbungsdatenbank

    In den diversen Internet-Jobbörsen finden Sie über eine einfache Suche blitzschnell Stellen, die zu Ihnen passen könnten. Hinweis in eigener Sache: Schauen Sie sich hier bei Karrieresprung in unserer Jobbörse doch mal nach interessanten Stellen um. Darüber hinaus können Sie aber auch bei anderen Anbietern Ihre Bewerbungsunterlagen hochladen und den Unternehmen direkt zur Verfügung stellen.

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