Jobprofil: Kommissare

Kommissare lösen Kriminalfälle. Sie gehen auf Verbrecherjagd und ermitteln die Täter bei Mord, Raub, Wirtschafts- und organisierter Kriminalität. Für so manche ist Kriminalkommissar ein Traumberuf, in dem man Gutes tun und literarischen Vorbildern wie Kommissar Wallander oder Kommissar Maigret nacheifern kann. Der Weg in den Beruf führt über ein duales Studium, in dem Theorie mit Praxis verbunden wird. Die harten Aufnahmevoraussetzungen werden indes immer weiter aufgeweicht.

Polizeikommissar Beruf

Für viele gehört der Sonntags-„Tatort“ zum TV-Pflichtprogramm. In dem eineinhalbstündigen Fernsehevent fiebert das Publikum gespannt mit, wie Kommissare ihre Fälle lösen. Diese sind immer spannungsgeladen. Ganz so spektakulär ist der Beruf des Kommissars allerdings im echten Leben dann doch nicht.

Verwaltungsaufgaben übernehmen:

Anders als im Fernsehen sind die Ermittler relativ häufig im Büro anzutreffen. Hier bearbeiten sie Verwaltungs- und Papierkram. Sie nehmen Anzeigen auf, digitalisieren Personendaten, dokumentieren Schäden, stellen Strafanzeigen aus, schreiben Berichte, erstellen Stellungnahmen und Protokolle.

Führungsrolle ausfüllen:

Polizeikommissare üben Führungsaufgaben aus. Sie sind Gruppenleiter in Ermittlungsdienststellen, Sach- oder Fachgebietsleiter, Gruppenführer oder stellvertretende Zugführer in geschlossenen Einheiten der Polizei. Sie werden auch als Wachleiter, Erster Streifenführer oder stellvertretende Dienstgruppenleiter eingesetzt.

Straftaten aufklären:

Bei der Kriminalpolizei ermitteln sie in Strafangelegenheiten, hier fungieren sie als Kriminalkommissare. Der Aufgabenbereich der kriminalpolizeilichen Arbeit umfasst zum Beispiel Straftaten wie Raub, Diebstahl, Wohnungseinbruch, Rauschgift- oder Betäubungsmitteldelikte, politisch motivierte Straftaten, Wirtschaftsstraftaten, Verkehrsdelikte, Mord und Tötungsdelikte sowie organisierte Kriminalität.

Ermittlungen übernehmen:

Kommissare leiten die polizeilichen Ermittlungen und sind das Bindeglied zwischen Beschuldigten, Zeugen, den ermittelnden Polizeibeamten, den zuständigen Gerichten und der Staatsanwaltschaft. Die Hauptaufgabe besteht darin, die Spurensicherung zu veranlassen, Vernehmungen durchzuführen und den Kontakt zu anderen Behörden zu halten.

Vorteile und Nachteile als Kommissar:

Die Work-Life-Balance ist nicht ausgewogen, Kommissare arbeiten häufig auch zu später Stunde oder am Wochenende. Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind gut. Der Beruf eignet sich für resiliente Charaktere mit ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn und analytischem Verstand, aber weniger für Menschen, die sich einen geregelten Tagesablauf wünschen.

Kommissare Gehalt

Das Einkommen eines Kommissars ist von seiner Besoldungsgruppe abhängig. Sie steigt mit dem Dienstalter und dem Erwerb weiterführender Qualifikationen. Polizeikommissare werden in der Regel in der Besoldungsgruppe A9 einsortiert, Kriminaloberkommissare in A10, Polizeihauptkommissare in A11. Die Höhe des Einkommens ist zudem von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.

Polizeikommissaranwärter in der Ausbildung können mit einem monatlichen Gehalt zwischen ca. 1.230 und 1.600 Euro brutto monatlich rechnen. Danach kommen Kommissare auf ein Einstiegsgehalt von rund 2.500 bis 3.000 Euro. Mit fortlaufender Berufserfahrung sind Gehälter von 5.000 Euro vorgesehen. Hinzu kommen Zuschläge wie Kindergeld, Nachtdienst oder Dienste an Wochenenden und Feiertagen.

Jobs als Kommissare für Sie:

Kriminalkommissar werden

Polizeikommissar werden kann man über ein duales Studium an einer Hochschule für Polizei oder öffentliche Verwaltung in den einzelnen Bundesländern. In Berlin bildet zum Beispiel die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Kriminalkommissare aus, in Nordrhein-Westfalen die Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW, in Schleswig-Holstein die Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung, Sekretariat in Altenholz (Link). Auch das Bundeskriminalamt in Wiesbaden bietet ein Studium zur Kriminalkommissarin bzw. zum Kriminalkommissar an.

Bachelor-Studium:

Beim dualen Studium zum Kriminalkommissar handelt es sich in der Regel um ein Bachelor-Studium, das auf drei Jahre ausgelegt ist und längere Praktika in Polizeidienststellen beinhaltet. Studieninhalte sind unter anderem Kriminal- und Rechtswissenschaften, Sprachausbildung, Einsatztraining und Dienstkunde. Nach dem Studium werden Jobanwärter oft zunächst zum Kriminalkommissar auf Probe ernannt. Nach der dreijährigen Probezeit wird das Beamtenverhältnis auf Probe in ein Beamtenverhältnis auf Lebenszeit umgewandelt.

Kriminalkommissar Voraussetzungen

Die Formalitäten sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich — und auch die Aufnahmebedingungen. Um das Studium zum Kommissar antreten zu können, müssen Kandidaten in der Regel mehrere dieser oder all diese Voraussetzungen erfüllen:

  • Deutsche Staatsangehörigkeit oder EU-Staatsangehörigkeit (u.U. auch andere Staatsangehörigkeit mit Aufenthaltsgenehmigung)
  • Nachweis der allgemeinen Hochschulreife oder der uneingeschränkten Fachhochschulreife (u.U. auch Realschulabschluss mit dreijähriger Berufserfahrung)
  • Geordnete wirtschaftliche Verhältnisse
  • Mindestgröße von 1,60 Meter bis 1,65 Meter (je nach Bundesland)
  • Schwimmabzeichen
  • Alter zwischen 16 und 42 Jahre am Tag der Einstellung (je nach Bundesland)
  • Bestehen eines gesundheitlichen Eignungstests
  • Teilnahme an einem Auswahlverfahren mit psychodiagnostischen Testverfahren, Sporttests, Gruppen- und Einzelgesprächen und einer ärztlichen Untersuchung auf Polizeidiensttauglichkeit
  • Bestehen einer Sicherheitsüberprüfung nach dem Sicherheitsüberprüfungsgesetz (keine Vorstrafen)
  • Keine sichtbaren oder unzulässigen Tätowierungen

Kommissare Jobs

Kriminalkommissare arbeiten bei der Kriminalpolizei. Andere Polizeikommissare arbeiten bei der Schutzpolizei, der Wasserschutzpolizei oder beim Bundespolizeiamt. Nach erfolgreich bestandenem Studium bestehen zum Beispiel beim Bundeskriminalamt gute berufliche Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten als Kriminalkommissar. Der Dienstherr verspricht Bewerbern abwechslungsreiche Aufgaben an einem der Dienstorte des BKA in Wiesbaden, Meckenheim oder Berlin.

Kommissar Karriere

Bei der Kriminalpolizei können Kommissare zum Beispiel eine Laufbahn im gehobenen Dienst mit vielen verschiedenen Beförderungsmöglichkeiten bis zum Ersten Kriminalhauptkommissar durchlaufen. Voraussetzung dafür ist eine Aufstiegsausbildung für den höheren Kriminaldienst.

Deutsche Polizeihochschule:

Es handelt sich dabei um ein zweijähriges Studium an der Deutschen Hochschule der Polizei (Link) in Münster. Mit dem erfolgreichen Abschluss in „Öffentliche Verwaltung – Polizeimanagement“ erwerben die Nachwuchsführungskräfte den Grad des Master of Arts, der zum Aufstieg in den höheren Polizeivollzugsdienst berechtigt. In der Aufstiegsausbildung lernen sie unter anderem, Entscheidungen in komplexen Situationen zu treffen und Mitarbeiter zu führen.

[Bildnachweis: Motortion Films by Shutterstock.com]

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