Jobprofil: Psychotherapeuten

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Das Berufsprofil: Psychotherapeut

Psychotherapeuten kümmern sich um die seelische Gesundheit ihrer Patienten. Früher eher hämisch als „Seelenklempner“ belächelt, hat der Beruf längst an Ansehen gewonnen. Denn psychische Erkrankungen nehmen stark zu.

Laut einem Bericht der Betriebskrankenkassen geht inzwischen jeder siebte Krankheitstag auf das Konto einer psychische Erkrankung. Die Aufzeichnungen zeigen eine starke Zunahme in den letzten zehn Jahren.

Aus diesem Grund gewinnen Psychotherapeuten verstärkt an Zulauf. Die Arbeitsmarktaussichten sind also entsprechend gut. Bis ein Psychotherapeut allerdings seiner Arbeit nachgehen kann, sind lange Jahre der Ausbildung Voraussetzung.

Klassische Psychotherapeuten sind studierte Psychologen mit einer Zusatzausbildung. Auch ausgebildeten Pädagogen und Ärzten steht der Weg offen, psychotherapeutisch zu arbeiten, dann aber mit variierenden Ausbildungsinhalten, anderen Befugnissen und einer anderen Berufsbezeichnung, nämlich entweder der des ärztlichen Psychotherapeuten oder des Kinder- und Jugendtherapeuten.

Aber zurück zum Psychotherapeuten, dessen Titel nicht nur hart erarbeitet, sondern auch teuer bezahlt ist. Die Ausbildung nach dem mehrjährigen Studium nimmt eine lange Zeit in Anspruch und ist nicht minder kostenintensiv. Allein die Ausbildungskosten, die von den Psychotherapeuten in Ausbildung selber zu tragen sind, belaufen sich auf rund 20.000 bis 40.000 Euro.

Danach können Psychotherapeuten eine ganze Bandbreite unterschiedlicher Störungen, Krankheiten und Leiden behandeln. Zum Beispiel:

Am Ende der Ausbildung winkt dafür meist ein sicherer Arbeitsplatz mit relativ geregelten Zeiten und guter Bezahlung. Letzte brauchen Psychotherapeuten aber auch, um die Schulden aus Studium und Ausbildung abbezahlen zu können. Die Berufsbezeichnung ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz gesetzlich geschützt.

Wie wird man Psychotherapeut?

Im der Regel dauert ein Psychologiestudium und die nachfolgende Ausbildung zum Psychotherapeuten durchschnittlich zwölf Jahre. Während des Studiums lernen angehende Psychotherapeuten Grundlagen in folgenden Fächern:

  • Methodenlehre
  • Allgemeine Psychologie
  • Sozialpsychologie
  • Differentielle und Persönlichkeitspsychologie
  • Entwicklungspsychologie
  • Biopsychologie
  • Klinische Psychologie
  • Psychotherapie
  • Arbeits- und Organisationspsychologie
  • Pädagogische Psychologie
  • Psychologische Diagnostik und Evaluation und Forschungsmethoden
  • Neuropsychologie
  • Medienpsychologie
  • Rechtspsychologie

Hieran schließt sich die Ausbildung zum Psychotherapeuten an, in der Jobanwärter die Grundkenntnisse in wissenschaftlich anerkannten psychotherapeutischen Verfahren und eine vertiefte Ausbildung in einem dieser Bereiche erwerben.

Dazu zählen:

  • Psychoanalyse/analytische Psychotherapie
  • tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie,
  • Verhaltenstherapie

Die Ausbildung umfasst:

  • 600 Stunden praktische Ausbildung mit mindestens sechs Patientenbehandlungen unter mindestens 150 Stunden Supervision
  • 600 Stunden theoretische Ausbildung
  • 1.800 Stunden praktische Tätigkeit
  • davon 1.200 an einer psychiatrischen klinischen Einrichtung
  • und 600 Stunden an einer von einem Sozialversicherungsträger anerkannten Einrichtung der psychotherapeutischen oder psychosomatischen Versorgung
  • 120 Stunden Selbsterfahrung

Die Ausbildung kann an universitär angebundenen Einrichtungen sowie an staatlich anerkannten privaten Ausbildungsinstituten absolviert werden.

Jobs als Psychotherapeuten für Sie:

Psychotherapeuten arbeiten in:

  • Beratungs- oder psychosomatischen Einrichtungen
  • psychiatrischen Kliniken
  • Forschungseinrichtungen
  • Krankenhäusern

Es steht ausgebildeten Psychotherapeuten aber auch frei, sich selbstständig zu machen und eine eigene Praxis zu eröffnen.

Gehalt: Was verdient man als Psychotherapeut?

In punkto Einkommen hängt viel davon ab, in welchem beruflichen Umfeld ein Psychotherapeut agiert. Ein niedergelassener Psychotherapeut mit einigen Jahren an Berufserfahrung verdient im Jahr um die 60.000 Euro.

Ein angestellter Psychotherapeut, der in einer Praxis mitarbeitet, kann mit einem monatlichen Einkommen von etwa 2.500 Euro brutto rechnen, das entspricht einem Jahresgehalt von rund 30.000 Euro brutto.

Psychotherapeuten, die beispielsweise in Krankenhäusern arbeiten, können mit einem Einstiegsgehalt von etwa 2.800 Euro brutto im Monat rechnen. Mit zunehmender Erfahrung steigt das Gehalt bis auf monatliche 4.500 Euro brutto.

Einstiegschancen: Die Aussichten für Psychotherapeuten

Insgesamt haben Psychologie-Absolventen im Allgemeinen und Psychotherapeuten im Besonderen gute bis sehr gute Berufseinstiegschancen. Eigentlich stellt sich eher die Frage, wie lange es bis zur ersten Anstellung dauert und nicht, ob es zu einer kommt.

In Regionen mit einer höheren Wirtschaftskraft werden mehr Dienstleistungen im Gesundheits- und Bildungsbereich finanziert – sowohl im öffentlichen wie im privaten Sektor. Unterm Strich ist die Erwerbstätigkeit ausgebildeter Psychologen und Psychotherapeuten in den letzten vergangenen Jahren aber stark gewachsen.

Bewerbung: Womit punkten Psychotherapeuten

Mehr als bei anderen Berufen kommt es bei Psychotherapeuten vor allem auf die Soft Skills, also die weichen Fähigkeiten, an, mit denen sie sich auszeichnen. Aber auch die harten Fakten zählen. Was unbedingt im Lebenslauf und im Anschreiben stehen sollte:

  • Abgeschlossenes Diplom- oder Masterstudium im Fachbereich Psychologie
  • Abgeschlossene Zusatzausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten
  • Empathie
  • Einfühlungsvermögen
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Belastbarkeit
  • Stresstoleranz
  • Toleranz
  • Durchhaltevermögen
  • Resilienz

Karriere: Die Entwicklungschancen als Psychotherapeut

Für Psychotherapeuten gibt es unzählige Bereiche, auf die sie sich spezialisieren können:

  • Depressionen
  • Psychogene Störungen
  • Borderline
  • Sexualprobleme
  • Suchtmittel- oder anderen Abhängigkeiten

Und: Je zugespitzter die Expertise, desto größer die Aussicht auf eine namhafte Expertenkarriere im forschenden, klinischen oder niedergelassenen Bereich.