Jobprofil: Dokumentare

Dokumentare beschaffen Informationen, bereiten sie auf und bewahren sie. Dafür müssen sie die richtigen persönlichen Voraussetzungen mitbringen und im IT-Zeitalter auch ausgeprägte EDV Kenntnisse. Es gibt wissenschaftliche Dokumentare, die für Behörden arbeiten, Dokumentationsmitarbeiter in den Medien und medizinische Dokumentare, die für Krankenhäuser oder Pharmaunternehmen tätig werden. Als Berufseinstieg bietet sich eine Ausbildung oder ein Studium an. Der Job wird angesichts der Fülle an Informationen – und der Fortschritte im Bereich der Datenwissenschaften – immer relevanter.

Dokumentar Beruf

Dokumentare sind moderne Wissenshüter. Sie werden immer wichtiger, weil sie in vielen Bereichen Ordnung in die zunehmende Flut der Informationen bringen. Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt steigen daher. Dokumentare sammeln Informationen, bereiten sie auf, bewerten sie und speichern sie nach bestimmten Kriterien ab. IT-Affinität ist zwingend erforderlich. Denn die Dokumentationsexperten füttern meist spezielle Datenbanken eines Unternehmens oder einer Behörde mit den zusammengetragenen Informationen zu den verschiedensten Themenbereichen.

Dokumentation in der Medizin:

Dokumentare arbeiten oft im medizinischen Bereich. Hier kontrollieren sie zum Beispiel Daten aus Studien- und Forschungsarbeiten und fassen diese zusammen. Sie sammeln Daten über Diagnosen, Therapien, Medikationen, Komplikationen oder Symptome und greifen dafür auf Krankenakten, Befunde und medizinische Studien zurück. Für Ärzte und Patienten – und die Wissenschaft – ist der Job folgerichtig nicht ganz unbedeutend.

Dokumentation in Behörden:

Oder sie kommen in der Politik zum Einsatz, wenn ein Abgeordneter beispielsweise Unterlagen zu einer bestimmten juristischen Frage einfordert. Hier ist es der Dokumentar, der die entsprechenden Informationen recherchiert und die Ergebnisse in einer Bewertung zusammenfasst. In Gesundheitsbehörden führen sie Datenbankrecherchen durch, um Antworten auf Fragen zu Toxikologie, Lebensmittel- und Anwendersicherheit bestimmter Wirk- und Inhaltsstoffe zu finden.

Dokumentation in den Medien:

Dokumentare finden sich zudem in der Medienlandschaft, zum Beispiel bei Fernseh- oder Radiosendern. Dort betreuen sie die Archivierung aller gesendeten oder auch nicht gesendeten Informationen. In den Bereichen Recht und Finance archivieren Dokumentare Marktanalysen oder juristische Entscheidungen.

Vorteile als Dokumentar:

In der Technik und Produktion der verschiedensten Güter kommen Dokumentare hingegen zum Einsatz, wenn es darum geht, Produktionsprozesse zu beschreiben. Das reicht bis zum Texten von Gebrauchsanweisungen. Die Work-Life-Balance von Dokumentaren ist in der Regel ausgewogen — daher ist der Beruf prinzipiell als Teilzeitjob und für Eltern und Familien geeignet. Der Beruf eignet sich generell für Menschen, die gerne Informationen verarbeiten; auch als Job für Introvertierte könnte er durchaus der richtige sein.

Dokumentation Bewerbung

Mit diesen Kompetenzen und Soft Skills schreiben wissenschaftliche und medizinische Dokumentare eine überzeugende Bewerbung:

  • Konzentrationsfähigkeit
  • Sorgfalt
  • Ausdrucksvermögen
  • Organisationstalent
  • Auffassungsgabe
  • Recherchekompetenz
  • Strukturiertes Arbeiten
  • Verständnis für Datenverarbeitung
  • Logisches Denkvermögen
  • Allgemeinwissen
  • Selbstständige Arbeitsweise
  • IT Kenntnisse (MS Office, Sharepoint, Datenbanken)
  • Englischkenntnisse

Dokumentare Gehalt

Dokumentare kommen auf einen durchschnittlichen Monatsverdienst von rund 3.600 Euro brutto. Ihre Anfangsgehälter beginnen bei ca. 2.400 bis 3.000 Euro. In der Spitze sind Gehälter von 5.800 Euro brutto im Monat möglich. Führungskräfte mit Personal- und Budgetverantwortung können als Leiter Dokumentation sogar annähernd fünfstellige Monatsgehälter von bis zu 9.550 Euro brutto verlangen.

Medizinische Dokumentare werden nach Tarifvertrag TV-L für den öffentlichen Dienst der Länder bezahlt. Insgesamt bewegt sich ihre Gehaltsspanne zwischen 2.500 Euro und 4.800 Euro brutto im Monat. In der Ausbildung landen sie bei 1.006 bis 1.141 Euro brutto im Monat.

Jobs als Dokumentare für Sie:

Dokumentar werden

Für gehobene Positionen als Dokumentar wird ein abgeschlossenes Hochschulstudium in Dokumentationswissenschaften, Archivwissenschaften, Datenmanagement oder Datenwissenschaften vorausgesetzt. Daneben können auch Abschlüsse mit wirtschaftswissenschaftlichem Schwerpunkt den Weg in den Beruf ebnen. Aber auch Quereinsteiger können über Praxiserfahrungen in Form von Praktika oder Nebenjobs in Archiven oder Redaktionen für einen Berufseinstieg infrage kommen.

Medizinischer Dokumentar:

Für einen Berufseinstieg im medizinischen Bereich ist ein Studium nicht notwendig, hier ist eine Ausbildung zum Medizinischen Dokumentar erste Wahl. Offiziell heißt der Ausbildungsberuf „Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste der Fachrichtung Medizinische Dokumentation“. Eine andere Option ist eine Ausbildung zum Medizinischen Dokumentationsassistenten. Führungspositionen dagegen werden häufig mit Hochschulabsolventen mit datenwissenschaftlichem Schwerpunkt besetzt.

Dokumentationswissenschaften Studium

Studiengänge in Dokumentation, Dokumentationswissenschaften und Archivwissenschaften bieten in Deutschland die Hochschule Furtwangen, Technische Hochschule Aschaffenburg, Technische Hochschule Mittelhessen, Bergische Universität Wuppertal, Fachhochschule Potsdam und die Johann Wolfgang Goethe-Universität an. Ziel des Studiums ist es, die Jobanwärter zu befähigen, Informationen zur richtigen Zeit am richtigen Ort für die richtige Person verfügbar zu machen.

Dabei stehen die folgenden Inhalte auf dem Stundenplan:

  • Geschichte des Dokumentationswesens
  • Theorien und Methoden
  • Kommunikations- und Präsentationstechniken
  • Wissenschaftliches Arbeiten
  • Grundlagen der EDV
  • Informations- und Kommunikationstechnologien
  • Informationserschließung
  • Informationsspeicherung in Archiven und Bibliotheken
  • Umgang mit unterschiedlichen Arten von Datenbanken
  • Betriebswirtschaftliche Problemstellungen
  • Statistik
  • Datenanalyse und Auswertung
  • Grundlagen der Informatik
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Projektmanagement
  • Text Mining
  • Digitale Archive

Ausbildung Medizinische Dokumentation

Die duale Berufsausbildung zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste der Fachrichtung Medizinische Dokumentation dauert drei Jahre. Eine bestimmte Schulbildung ist nicht vorgeschrieben. Gute Schulnoten in Deutsch, Biologie, Chemie und Englisch verbessern die Bewerbungschancen. Das Ausbildungsgehalt liegt zwischen 1.006 und 1.141 Euro brutto im Monat.

Die Ausbildung zur Medizinischen Dokumentationsassistentin dauert zwei Jahre in Vollzeit. In Teilzeit müssen fünf Jahre eingeplant werden. Es handelt sich um eine schulische Ausbildung, die an Berufsfachschulen durchgeführt wird. Die Schulen legen ihre eigenen Kriterien fest, meist setzen sie von Bewerbern einen mittleren Bildungsabschluss voraus. Neben Biologie, Chemie, Deutsch, und Englisch sind gute Noten in Mathematik und Informatik hilfreich. Eine Ausbildungsvergütung gibt es für Medizinische Dokumentationsassistenten meist nicht. Stattdessen müssen sie Kosten für Schulgeld, Aufnahme- und Prüfungsgebühren einkalkulieren.

Dokumentare Jobs

Medizinische Dokumentare arbeiten für Kliniken, Arztpraxen, Forschungseinrichtungen, Institute, Fachverlage, Informationsdienstleister, Krankenkassen, kassenärztliche Vereinigungen, Gesundheitsämter und Arzneimittelhersteller. Wissenschaftliche Dokumentare finden offene Stellen und Beschäftigung in Bibliotheken, Archiven, Verlagen, Museen oder Behörden wie etwa dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.

Die Möglichkeiten für Absolventen des Studiums Dokumentationswesen sind vielfältiger als man zunächst vielleicht glauben mag. Arbeitsmöglichkeiten bieten sich bei Verlagen, in Literaturarchiven, in Wissenschaftsarchiven, in historischen Archiven, in Archiven von Industriebetrieben, in allgemeinen, spezialisierten oder wissenschaftlichen Bibliotheken oder in Museen. Hinzu kommen Chancen im Kultur- oder Wissenschaftsjournalismus, bei Medienunternehmen, bei Ausstellungsveranstaltern, Auktionshäusern, Verbänden oder bei Radio, Fernsehen, Magazinen, Zeitschriften, Zeitungen. Aufgrund der Bandbreite an Möglichkeiten und der zunehmenden Informationsflut im Digitalzeitalter sind die Aussichten eine Anstellung zu finden in den letzten Jahren erheblich besser geworden.

Dokumentare Karriere

Dokumentare haben gute Möglichkeiten, Karriere zu machen. Häufig arbeiten sie schon kurz nach dem Studium auch in leitenden Positionen im Informations- und Wissensmanagement oder im Kunst- und Kulturmanagement. Auch einer Verlagskarriere als Lektor oder der Weg in die Selbstständigkeit steht ihnen frei. Nicht zuletzt werden Dokumentare auch in Forschung und Lehre an Fachhochschulen, Universitäten sowie öffentlichen und privaten Forschungseinrichtungen in leitender Position tätig.

Wen es in die Medienbranche zieht, um als Redakteur zu arbeiten, kann hier durchaus eine Karriere bis zum Chefredakteur hinlegen. Aber Vorsicht: Voraussetzung, um überhaupt in einer Redaktion arbeiten zu können, ist in der Regel ein Volontariat. Und Volontariatsstellen sind dünn gesät.

[Bildnachweis: NATALIA61 by Shutterstock.com]

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