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Fachärzten für Pathologie, oder kurz Pathologen, haftet oft der Hauch des morbiden an. In der Regel wird der Beruf mit dem Tod in Verbindung gebracht. Doch das ist nicht ganz richtig. Zwar führen Pathologen in Krankenhäusern nach dem Tod eines Patienten Obduktionen durch. Viel häufiger kümmern sich Pathologen jedoch um lebende Patienten.
Obduktionen dienen der Aufgabe, aus den Todesumständen Verstorbener Rückschlüsse für eine verbesserte Behandlung Lebender zu gewinnen. Hierbei untersucht der Pathologe Patienten, die eines natürlichen Todes gestorben sind. Im Falle des Versterbens durch Unfall oder Tötung ist hingegen die Rechtsmedizin als komplett unabhängige Fachrichtung mit eigenem Ausbildungsgang zuständig.
Über 95 Prozent der Untersuchungen finden jedoch am Gewebe Lebender statt. Hauptaufgabe der Fachärzte für Pathologie ist die Beurteilung von Gewebe-, Zell- oder Organproben unter dem Mikroskop sowie die Früherkennung von Krankheiten und deren Auslöser.
Zum Beispiel untersuchen sie im Labor die in einer Biopsie entnommene Gewebeproben eines Tumors auf Gut- oder Bösartigkeit. Der Pathologe beurteilt Typ, Größe, Ausdehnung und Beschaffenheit des Krebses. Der Arbeitsmarkt für Pathologen ist günstig, die Work Life Balance meist auch. Denn die Operationen, an denen die Experten mitwirken, sind in der Regel gut planbar.
Voraussetzung, um als Pathologe arbeiten zu können, ist ein abgeschlossenes Medizinstudium, das sich auf 12 Semester erstreckt. In Vorlesungen, Seminaren und Kursen bekommen Medizinstudenten die Grundlagen vermittelt, die zum späteren Beruf als Pathologe befähigen. Auf dem Stundenplan stehen die folgenden Fächer:
Nach dem vierten Semester endet der vorklinische Teil des Medizinstudiums. Er schließt mit der ersten ärztlichen Prüfungab.
Daran schließt der klinische Teil des Studiums an. Im Fokus stehen in dieser Zeit die Diagnose und das Behandeln von Krankheiten. Der Lehrplan umfasst nun folgende Disziplinen:
In den Semestern elf und zwölf folgt das Praktische Jahr, das im Krankenhaus in den Bereichen Innere Medizin, Chirurgie und in einem selbst gewählten Gebiet absolviert wird. Danach schließt das Medizinstudium mit dem zweiten Teil der ärztlichen Prüfung ab.
Das heißt aber noch lange nicht, dass angehende Pathologen dann bereits in den Beruf einsteigen könnten. An das Studium schließt sich eine sechsjährige Facharztausbildung zum Pathologen an, die mit einer Facharztprüfung abschließt.
Auf dem Lehrplan stehen in dieser Zeit unter anderem die folgenden Inhalte:
Pathologen können sich mit einer eigenen Praxis selbstständig machen oder finden eine Anstellung in Krankenhäusern. Alternativen bieten sich hier:
Das Einstiegsgehalt von Pathologen hängt in erster Linie von dem Tarifvertrag ab, nach dem er von seinem Arbeitgeber bezahlt wird. Realistisch ist ein Einstiegsgehalt zwischen 4.100 und 4.600 Euro brutto im Monat.
Mit zunehmender Erfahrung fließt mehr Geld aufs Konto. Nach etwa fünf bis zehn Jahren bekommen Pathologen ein Monatsbrutto von rund 5.400 Euro. Wer die Karriereleiter erklimmt und im Krankenhaus zum Oberarzt befördert wird, streicht ein monatliches Einkommen von bis zu 11.000 Euro brutto ein.
Junge Mediziner, die sich auf dem Gebiet der Pathologie engagieren und die nötige Facharztausbildung absolvieren möchten, werden in Deutschland kein Problem haben, eine interessante Stelle zu ergattern. Es gibt viele Möglichkeiten vom Mediziner im Krankenhaus über die Rechtsmedizin bis hin zur Forschung und Lehre.
Womit können angehende Pathologen in ihren Bewerbungsunterlagen punkten? Folgende Fähigkeiten sollten die Mediziner mitbringen:
Für Pathologen gibt es verschiedene Karrieremöglichkeiten. Die Tätigkeiten als niedergelassener Arzt oder als Facharzt in einem Krankenhaus sind nur zwei von vielen verschiedenen Möglichkeiten. Im Krankenhaus lässt sich klassisch Karriere machen: Vom Assistenzarzt über den Oberarzt bis zum Chefarzt.
Welche Alternativen kommen infrage? Pathologen können zum Beispiel als Dozenten an der Uni arbeiten und parallel Forschung betreiben. Hier steht ihnen die klassische Laufbahn bis zum Professor offen.
Andere arbeiten als Medical Advisor. Große Pharmakonzerne sind ständig auf der Suche nach Fachkräften mit medizinischen Hintergrundwissen. Als medizinisch-wissenschaftlicher Experte für ein Medikament oder Therapiegebiet des Unternehmens bietet sich dem Medical Advisor hier ein breites Aufgabenfeld.