Jobprofil: Fremdsprachenkorrespondenten

Fremdsprachenkorrespondenten kommunizieren mit Geschäftspartnern ihres Arbeitgebers im Ausland. Sie telefonieren auf englisch, spanisch, chinesisch oder türkisch und verfassen Präsentationen oder Projektunterlagen in der gewünschten Sprache. Auch prüfen sie Rechnungen, Lieferscheine und andere Dokumente auf ihre Richtigkeit und übersetzen Verträge und E-Mails. Die Ausbildung erfolgt an einer Berufsfachschule. Eine Vergütung erhält ein Fremdsprachenkorrespondent dafür nicht.

Fremdsprachenkorrespondent Beruf

„Good Morning! Bonjour! Buen Día!“ Wer verschiedene Sprachen fließend beherrscht und zwischen ihnen ohne Mühe hin- und herswitcht, ist der geborene Fremdsprachenkorrespondent. In diesem Job kann er oder sie seine Leidenschaft für Sprachen voll und ganz ausleben. Übrigens sind Fremdsprachenkorrespondenten auch als „Fremdsprachenassistent“ bzw. „Fremdsprachenassistentin“ bekannt.

Fremdsprachen beherrschen:

Neben gutem Ausdrucksvermögen und Kommunikationsstärke erfordert der Beruf ein vertieftes Interesse für wirtschaftliche Zusammenhänge. Fremdsprachenkorrespondenten sind in Wirtschaftsunternehmen für Büro- und Sachbearbeitungsaufgaben zuständig und nehmen überdies kaufmännische Vorgänge unter ihre Fittiche – alles in verschiedenen Sprachen.

Telefonate führen:

Sie übersetzen fremdsprachige Verträge oder Briefe in die Muttersprache oder übersetzen sie vom Deutschen in eine andere Sprache. Sie übernehmen Dolmetschertätigkeiten bei Geschäftsreisen oder Besuchen aus dem Ausland, führen Telefonate mit ausländischen Geschäftspartnern im Ausland oder holen Angebote aus dem Ausland ein.

Geschäftspartner betreuen:

Wer als Fremdsprachenkorrespondent arbeiten möchte, kommt mit seinem Schulenglisch oder –französisch definitiv nicht hin. In der Ausbildung heißt es daher, mannigfache Fachbegriffe aus der Wirtschaft zu büffeln. Die Globalisierung hat dazu geführt, dass Fremdsprachenkorrespondenten auf dem Arbeitsmarkt zunehmend stärker gesucht werden. Denn immer mehr Firmen unterhalten Partnerschaften im Ausland – diese müssen fachmännisch betreut werden.

Auslandsreisen antreten:

Die Work-Life-Balance ist nicht immer ausgewogen. Sind etwa ausländische Geschäftspartner vor Ort, gilt es schon mal, die ein oder andere Überstunde zu drehen. Generell bekleiden Fremdsprachenkorrespondenten eine durchaus zentrale Position im Unternehmen, die sie in manchen Fällen unverzichtbar macht. So sind sie auch bei Auslandsgeschäftsreisen mit von der Partie. Mitunter sind auch Auslandseinsätze für eine längere Zeit fällig.

Abwechslung genießen:

Doch die Extrameilen, die man in dem Job drehen muss, werden ausgeglichen durch ein hochspannendes Arbeitsumfeld, in dem es nie langweilig wird. 08/15-Tätigkeiten gibt es nur höchst selten zu erledigen.

Fremdsprachenkorrespondenten Fähigkeiten

Glänzende Fremdsprachenkenntnisse sind selbstredend das A und O für jeden Fremdsprachenkorrespondenten. Darüber hinaus sind die folgenden Hard- und Soft Skills entscheidend für einen Bewerbungserfolg:

  • Mündliches und schriftliches Ausdrucksvermögen
  • Kommunikationsstärke
  • Interesse für Wirtschaft
  • Interkulturelle Kompetenz
  • Erfahrung
  • Teamfähigkeit
  • Sorgfalt
  • Ausdauer
  • Konzentrationsfähigkeit
  • EDV Kenntnisse

Fremdsprachenkorrespondenten Gehalt

Fremdsprachenkorrespondenten kommen in der Mehrzahl auf Gehälter zwischen 2.800 und 3.400 Euro brutto im Monat. Insgesamt liegt die Gehaltsspanne zwischen 2.300 Euro und 4.400 Euro. Während der Ausbildung fließt gar kein Gehalt aufs Konto.

Jobs als Fremdsprachenkorrespondenten für Sie:

Fremdsprachenkorrespondent durchlaufen eine schulische Ausbildung an einer Berufsfachschule. Sie dauert zwischen zwei und vier Jahren und kann in Vollzeit oder Teilzeit absolviert werden. Es handelt sich also nicht um eine klassische duale Ausbildung, die parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule stattfindet.

Die Berufsfachschulen legen ihre eigenen Kriterien fest, die sie an Bewerber ansetzen. In der Regel erwarten sie einen mittleren Bildungsabschluss. Gute Schulnoten in Deutsch, Englisch, Französisch und anderen Sprachen werten eine Bewerbung auf. Für Berufstätige gibt es zudem die Option, sich zur Geprüften Fremdsprachenkorrespondentin weiterzubilden. Auch damit gelingt der Einstieg in den Beruf.

Ausbildung

In der Ausbildung werden die angehenden Fremdsprachenkorrespondenten theoretisch und praktisch auf ihren späteren Beruf vorbereitet. Neben dem eher theorielastigen Unterricht umfasst die Ausbildung auch Betriebspraktika, die bestenfalls sogar im Ausland stattfinden. Die Ausbildung schließt mit einer Abschlussprüfung ab, die aus einem schriftlichen und mündlichen Teil besteht. Abgenommen wird diese meist durch das Kultusministerium.

Abschlussprüfung:

Im schriftlichen Teil müssen die Prüflinge Texte aus den gewählten Fremdsprachen übersetzen, einen Fachtext in eine Fremdsprache übersetzen oder einen Geschäftsbrief in einer Fremdsprache formulieren. Im mündlichen Teil werden Fragen zu Fachkunde, Fachterminologie und Landeskunde gestellt. Auch das Dolmetschen eines Gesprächs kann Teil der Abschlussprüfung sein.

Ausbildung Gehalt

Die Auszubildenden erhalten während der Ausbildung an einer Berufsfachschule keine Vergütung. Vielmehr fallen an manchen Schulen Kosten an, zum Beispiel Schulgeld, Aufnahme- und Prüfungsgebühren.

Weiterbildung

Eine Alternative zur Ausbildung an einer Berufsfachschule ist die Weiterbildung zum Geprüften Fremdsprachenkorrespondenten (IHK). Sie wird von verschiedenen Anbietern auch als Fernstudium angeboten und kann berufsbegleitend absolviert werden. Auch die Weiterbildung schließt mit einer Abschlussprüfung ab, die aber in diesem Fall von der zuständigen Industrie- und Handelskammer (IHK) abgenommen wird.

Fremdsprachenkorrespondenten Jobs

Fremdsprachenkorrespondenten finden offene Stellen in unterschiedlichsten Wirtschaftsbereichen, zum Beispiel:

  • Medienbetriebe
  • Transport- und Logistikbranche
  • Verkehrs- oder Elektro-Betriebe
  • Verwaltungen
  • Internationale Organisationen und Verbände
  • Import und Export
  • Industrie
  • Tourismus
  • Werbung
  • Public Relations
  • Messe- und Veranstaltungswesen
  • Dienstleister

Karriere

Nach der Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondenten gibt es verschiedene Möglichkeiten, die eigene Karriere durch Weiterbildungen voranzubringen. Zum Beispiel durch den Abschluss als staatlich geprüfter Euro-Korrespondent. Euro-Korrespondenten arbeiten vor allem in international agierenden Unternehmen für das mittlere Management. Zu ihren Aufgaben zählen die fremdsprachliche Korrespondenz, Terminplanung, Protokollführung sowie die Organisation von Meetings, Reisen und Messepräsentationen. Auch ein Studium mit dem Schwerpunkt Sprachen und Wirtschaft kann als Karriereturbo wirken.

Fremdsprachenkorrespondenten Zukunftsaussichten

Die Aussichten für Fremdsprachenkorrespondenten auf dem Arbeitsmarkt sind gut bis sehr gut. Je mehr sich die internationalen wirtschaftlichen Beziehungen vertiefen, umso wichtiger werden Fachkräfte, die in anderen Sprachen versiert sind. Das Bild von dem Fremdsprachenkorrespondenten als besserem Sekretär ist also längst überholt. Die Chancen auf einen guten Job lassen sich mit einer Spezialisierung aber noch einmal deutlich verbessern.

Spricht ein Bewerber besonders exotische Fremdsprachen, kann er in bestimmten Nischen der Wirtschaft sehr gefragt sein. Weltsprachen wie Englisch, Französisch oder Spanisch sind hingegen weitgehend Standard und werden vorausgesetzt. Abheben können sich Fachkräfte damit nicht. Dies gelingt eher mit Fremdsprachen wie Chinesisch, Arabisch, Japanisch, Hindi, Bengali, Koreanisch oder auch Portugiesisch.

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