Ausbildung
2500 €
Intensiv (45+ Stunden)
3500 €
In Deutschland gibt es rund 10.000 öffentliche Abwasserbehandlungsanlagen, in denen etwa 10.000 Millionen Kubikmeter Abwasser pro Jahr gereinigt werden. Damit die Abwässer ordnungsgemäß abfließen, arbeitet der Kanalbauer im Untergrund. Kurz zusammengefasst besteht seine Hauptaufgabe darin, Abwasserleitungen und Abwassersysteme zu bauen und diese instand zu halten.
Was so leicht klingt, setzt eine fundierte Ausbildung und jede Menge Sachverstand voraus. Kanalbauer gehen bei ihrer Arbeit nach genau festgelegten Plänen vor, messen den späteren Verlauf der unterirdischen Rohrsysteme, die es zu verlegen gilt, mit Lasern exakt aus und markieren oberirdisch, wo Rohre verlegt werden sollen.
Bevor sie mit der Arbeit aber richtig loslegen, ist es das A und O, die Baustelle mit Hinweisschildern und Bauzäunen zu sichern, um Unfälle zu vermeiden. Nicht auszudenken, wenn unbedachte Passanten in einen der metertiefen Schächte fallen würden. Danach vermessen sie das Gefälle des Kanals und dann geht’s mit schwerem Gerät ans Werk.
Mit großen Baggern heben sie Kanalgräben und -schächte aus, in denen die entstehenden Kanalsysteme eingebettet werden sollen. Doch mit dem Bagger allein ist es nicht getan. Bei besonders tiefen Schächten, treiben Kanalbauer so genannte Spundwände zur Sicherung der Baugrube in den Boden. So erhält der Schacht mehr Stabilität.
Eine Spundwand ist meist aus Stahl und besteht aus einzelnen Profilen, die mit Hilfe eines Motorhammers senkrecht in den Boden gerammt werden.
Damit anschließend das Grundwasser die tief ausgehobenen Gräben nicht flutet, setzen Kanalbauer massive Pumpen, die mit einem Dieselmotor angetrieben werden, ein. Sind die Aushub- und Sicherungsarbeiten erledigt, verlegen Kanalbauer die Abwasserkanäle.
Hierbei kommen je nach Bedarf unterschiedliche Materialien zum Einsatz. Die Palette an Möglichkeiten reicht von meterdicken Rohren aus Beton oder leichten Kunststoffrohren.
Bei besonders schweren und massiven Rohsystemen kommen Lastkräne bei der Verlegung zum Einsatz. Die einzelnen Rohre werden verbunden und abgedichtet, so dass kein Abwasser in den Boden sickert und das Grundwasser kontaminiert. Bei sehr großen Rohren erledigen Kanalbauer diese Arbeit von innen. Platzangst ist also ein denkbar schlechter Berater für angehende Kanalbauer.
Weitere Aufgaben sind:
Die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt für Kanalbauer sind gut. Allerdings ist die Work Life Balance nicht unbedingt ausgewogen. Nicht allein, dass die Experten bei Wind und Wetter in Einsatz sind. Sie müssen auch Tag für Tag schwere Lasten heben oder wuchten, was auf Kosten des körperlichen Allgemeinbefindens gehen kann.
Wer sich dafür entschieden hat, den Beruf des Kanalbauers zu erlernen, durchläuft eine dreijährige duale Ausbildung. Als duale Ausbildungen bezeichnet man Lehren, die parallel in Berufsschule und Ausbildungsbetrieb stattfinden.
Formale Voraussetzungen, um sich auf den Beruf zu bewerben, gibt es zwar keine. Ausbilder sehen aber gerne ein Abschlusszeugnis einer Haupt- oder Realschule.
Der Lehrplan sieht die folgenden Inhalte vor:
Nach dem ersten Lehrjahr absolvieren angehende Kanalbauer eine Zwischenprüfung, nach dem dritten Lehrjahr eine Abschlussprüfung.
Kanalbauer finden in diesen Bereichen der Wirtschaft eine Anstellung:
Während der Ausbildung können angehende Kanalbauer mit dem folgenden Gehalt rechnen:
Das Einstiegsgehalt von Kanalbauern nach der Lehre bewegt sich bei etwa 2.500 Euro brutto und liegt damit deutlich über dem Niveau der Einstiegsgehälter vieler anderer Berufe. Wobei es je nach Größe des Betriebs und des Bundeslands zu Schwankungen in der Gehaltsbandbreite kommen kann.
Nach ein paar Jahren im Beruf verdient ein ausgebildeter Kanalbauer rund 3.500 Euro brutto. Wer zusätzliche Weiterbildungen und Spezialisierungen ins Auge fasst, kann noch einmal deutlich mehr verdienen. Wer etwa als Polier arbeitet, kann in der Spitze bis zu 4.000 Euro brutto im Monat mit nach Hause nehmen.
Die Einstiegschancen für Kanalbauer stehen nicht schlecht. Im Gegenteil sucht das Bauhandwerk aktuell händeringend Nachwuchs. Insofern haben Berufsinteressierte im Moment beste Chancen, schnell einen Ausbildungsplatz zu ergattern.
Oft können sie sogar zwischen verschiedenen Angeboten auswählen und sich das beste heraussuchen. Häufig werden sie auch direkt nach der Ausbildung übernommen. Rosige Zeiten also für angehende Kanalbauer auf dem Arbeitsmarkt.
Eine besonders gute Chance auf eine Ausbildungsstelle als Kanalbauer haben Jobanwärter, die Stärken in diesen Bereichen vorweisen können:
Wer die Abschlussprüfung als Kanalbauer in der Tasche hat, hat mannigfache Möglichkeiten, in diesem hochspezialisierten Bereich Karriere zu machen.
Der Karriereverlauf lässt sich durch die folgenden Karrierestationen ankurbeln: