Jobprofil: Landwirte

Landwirte betreiben Ackerbau oder Viehzucht. Sie bauen Getreide an, halten Kühe, Schweine oder Hühner, verkaufen Nahrungsmittel und andere landwirtschaftliche Erzeugnisse. Der Volksmund bezeichnet Landwirte salopp als Bauern. Der Beruf gilt als Knochenjob, aber wegen seiner Nähe zu Natur und Tieren zugleich als zutiefst befriedigend. Eine formelle Ausbildung muss ein Landwirt nicht durchlaufen. Er kann es aber.

Landwirt Beruf

Landschaftspflege, Lebensmittelerzeugung, Dienstleistungen im Bereich Freizeit und Erholung – kaum ein Beruf ist so abwechslungsreich wie der eines Landwirtes. Noch dazu ist er sehr gesund. Denn Landwirte arbeiten viel im Freien und haben ein inniges Verhältnis zur Natur.

Tier halten:

Sie halten meist Tiere und bauen Obst und Gemüse an. Dabei richten sie sich nach der Natur. Je nach Jahreszeit bauen sie unterschiedliche Produkte an, ernten sie, verarbeiten sie weiter und verkaufen sie entweder auf Märkten oder an den Einzelhandel.

Hof führen:

Dabei macht es einen großen Unterschied, ob sie einen konventionellen Betrieb oder einen Biobauernhof führen. Bei Letzterem kommen beim Anbau von Naturprodukten keine Chemikalien zum Einsatz. Auch Düngemittel werden nicht verwendet. Und: Tiere bekommen kein Fertigfutter, sondern das, was die Natur ihnen bietet.

Einnahmen vergrößern:

Die meisten Bauernhöfe halten Kühe und bauen Naturkost an. Es gibt aber auch reine Schweinemastbetriebe oder Höfe, auf denen nur Hopfen oder Getreide angebaut wird. Ein weiterer häufiger Einkommenszweig: Der Agrartourismus. Viele Landhöfe bieten Familien Ferien auf dem Bauernhof an. Immer häufiger beschäftigen sich Landwirte auch mit der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien, aus Pflanzenabfällen oder dem Kot ihrer Tiere zum Beispiel.

Mehrarbeit leisten:

Die Work-Life-Balance von Bauern ist notorisch unbefriedigend. Es handelt sich um einen Beruf mit Tieren und Tiere müssen täglich versorgt werden. Das bedeutet: Arbeit gibt es auch am Wochenende und an Feiertagen reichlich. Unter der Woche werden zusätzlich vielfältige pflanzliche Produkte angebaut und geerntet.

Knowhow aufbauen:

Ein Landwirt kennt sich mit Tierhaltung aus, beherrscht produktionstechnische Abläufe, managt seinen Betrieb aus betriebswirtschaftlicher Sicht und vermarktet seine Produkte möglichst gewinnbringend. Dazu muss er sich auch mit den Anforderungen an Lebensmittel- und Produktqualität aus dem Effeff auskennen.

Technik managen:

Auch technisch muss er versiert sein. Denn auch in der Landwirtschaft geht heute ohne moderne Computertechnik nichts mehr. Es gibt digital gesteuerte Maschinen, Melkapparaturen und vieles mehr – Tendenz steigend.

Bauer Fähigkeiten

Landwirte bringen am besten diese Fähigkeiten mit, um im Beruf gut zu sein und glücklich zu werden:

  • Freude an körperlicher Arbeit
  • Technisches Verständnis
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Disziplin
  • Zeitmanagement
  • Handwerkliches Geschick
  • Interesse an betriebswirtschaftlichen Vorgängen
  • Freude an der Natur 
  • Spaß am Umgang mit Tieren
  • Selbstständiges Arbeiten

Landwirte Gehalt

Das Einkommen von Landwirten hängt stark vom Standort des Hofes, der Betriebsform und den Schwankungen in den Marktpreisen und Erzeugungsmengen ab. So macht es einen Unterschied, ob ein Bauer zum Beispiel Milchkühe oder Schweine hält oder Ackerbau betreibt. Die Milch-, Fleisch- und Getreidepreise haben jeweils einen entscheidenden Einfluss auf das Einkommen. Auch spielen Beihilfen der EU sowie Subventionen und Zuschüsse des Bundes eine wichtige Rolle in der Finanzplanung eines Hofes. Von Jahr zu Jahr sind die Einkünfte daher teils enormen Schwankungen ausgesetzt.

Insgesamt können Landwirte mit einem Gehalt von 2.300 bis 2.500 Euro brutto im Monat rechnen.

Die Spanne beginnt bei 1.700 Euro und hört meist bei ca. 3.500 Euro auf. Selbstverständlich sind für Bauern mit eigenem Hof – unter den richtigen Umständen – aber weitaus höhere Einkünfte möglich. Azubis kommen auf 600 bis 915 Euro brutto monatlich.

Jobs als Landwirte für Sie:

Landwirt werden

Bauernhöfe werden in Deutschland meist von Generation zu Generation weitergegeben und bewirtschaftet. Jungbauern wachsen daher oft mit der Zeit in ihre Rolle hinein. Aber auch Menschen ohne einschlägigen Background können den Beruf Landwirt ergreifen und sich mit einem Hof selbstständig machen. Formell ist für die Gründung eines landwirtschaftlichen Betriebs weder eine Ausbildung noch ein Studium notwendig. Die meisten Landwirte sind Einzelunternehmer, andere gründen eine Personengesellschaft. Viele bewirtschaften ihren Hof im Nebenerwerb.

Ausbildung:

Viele Bauern absolvieren eine Ausbildung zum Landwirt, um sich Grundkenntnisse und Sachkunde anzueignen. Die Ausbildung zum Landwirt ist dual organisiert und findet somit parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt. Die Lehre dauert drei Jahre und umfasst eine Zwischen- und eine Abschlussprüfung. Eine bestimmte Schulbildung ist nicht vorgeschrieben. Unter den Azubis finden sich Abiturienten, Realschüler und Hauptschüler gleichermaßen.

Studium:

Eine Alternative ist ein landwirtschaftliches Studium, das als Basis für eine erfolgreiche Existenzgründung dienen kann. Die Hochschullandschaft in Deutschland hat Studiengänge wie Landwirtschaft, Agrarwirtschaft, Agrarmanagement, Ökologische Landwirtschaft, Agrarwissenschaften oder Farm Management im Programm.

Bauer Ausbildung

Das lernen Landwirte in der dualen Berufsausbildung:

  • Organisation der betrieblichen Arbeit
  • Produktion und Vermarktung
  • Pflanzenproduktion, Tierproduktion
  • Bodenbearbeitung
  • Aussaat, Pflanzung, Düngung
  • Bestandspflege
  • Vermarktung
  • Betriebserfolg
  • Tier-Produktionsverfahren
  • Fütterung, Züchtung, Haltung
  • Pflege
  • Vermarktung

Landwirte Ausbildungsgehalt

Das verdienen Landwirte in der Ausbildung. Die Gehälter unterscheiden sich je nach Bundesland.

  • 1. Ausbildungsjahr: 600 bis 800 Euro brutto im Monat
  • 2. Ausbildungsjahr: 660 bis 870 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 750 bis 915 Euro

Agrar Studium

Das können angehende Landwirte in Deutschland studieren:

  • Agrar- und Gartenbauwissenschaften (mit Lehramtsoption)
  • Agrarbiologie
  • Agrarmanagement
  • Agrarökonomie
  • Agrartechnik
  • Agrarwirtschaft
  • Agrarwissenschaften
  • Agribusiness
  • Bioverfahrenstechnik
  • Branchenhandel Agrar
  • Lehramt Agrarwissenschaften
  • Management Natürlicher Ressourcen
  • Nachwachsende Rohstoffe
  • Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie
  • Nutzpflanzenwissenschaften
  • Nutztierwissenschaften
  • Ökolandbau und Vermarktung
  • Ökologische Landwirtschaft
  • Ökosystemmanagement
  • Sustainable Agriculture
  • Umweltwissenschaften
  • Wirtschaftsingenieur Agrarmarketing und Management

Landwirte Jobs

Die meisten Landwirte bewirtschaften als Einzelunternehmer ihren eigenen Betrieb. Sie können aber auch als Angestellte tätig werden, zum Beispiel in anderen landwirtschaftlichen Betrieben, Agrarfirmen, im Landhandel, in Saatzucht- und Vermehrungsunternehmen oder im öffentlichen Dienst.

Neun von zehn Bauern spezialisieren sich auf einen landwirtschaftlichen Produktionszweig.

Sie betreiben also hauptsächlich Ackerbau oder halten eine bestimmte Tierart. Viele Bauern bewirtschaften ihren Hof im Nebenerwerb. Der Landwirt ist nicht der einzige grüne Beruf im Agrarbereich: Andere sind Gärtner, Forstwirt, Pferdewirt, Winzer und Fischwirt.

Landwirtschaft Zukunft

Auf der einen Seite ist die Landwirtschaft eine Zukunftsbranche. Essen und trinken müssen die Menschen immer. Landwirte sorgen mit ihren Produkten dafür, dass die Tische in deutschen Haushalten gut gefüllt sind. Auf der anderen Seite ist der Landwirt kein sonderlich populärer Beruf. Es gilt als hart, schwer und entbehrungsreich — ein Beruf, den Menschen aus Leidenschaft, oft auch aus Tradition heraus ergreifen, aber nicht, weil sie sich davon glänzende Perspektiven versprechen. Denn es wird immer schwieriger, mit der Landwirtschaft ein ausreichendes Einkommen zu erzielen.

Anzahl Bauernhöfe:

Im Jahr 2022 gab es in Deutschland rund 256.000 landwirtschaftliche Betriebe. Damit setzt sich ein jahrzehntelanger Abwärtstrend fort. So hatte man kurz nach der Jahrtausendwende noch fast 450.000 Bauernhöfe gezählt, 1990 knapp 630.000 und 1975 sogar mehr als 900.000. Es gibt immer mehr landwirtschaftliche Großbetriebe, die mehr als 100 Hektar bewirtschaften, während der Anteil der Kleinbauern immer kleiner wird. Auch Öko-Bauernhöfe sind im Kommen.

Anzahl Arbeitsplätze:

Die Zahl der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft ging von 2010 bis 2020 von mehr als einer Million auf ca. 937.000 zurück. Die meisten sind mithelfende Familienangehörige. Während ihre Zahl aber sinkt, steigt die der angestellten Fachkräfte. Hinzu kommen zahlreiche Saisonarbeitskräfte.

Neue Einnahmequellen:

Viele Höfe erschließen indes neue Einnahmequellen. Sie verkaufen ihre Produkte in Hofläden oder produzieren mit Photovoltaikanlagen Strom. Auch der Tourismus spielt eine zunehmend wichtige Rolle. Landwirte, die Ferien auf dem Bauernhof anbieten, sind zwischen Südoldenburg und Niederbayern keine Seltenheit mehr.

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