Forstwirte pflegen und bewirtschaften Wälder. Sie pflanzen und fällen Bäume, legen Wege an und kümmern sich um die Wildbestände im Forst. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Gute Chancen haben Bewerber, die mindestens über die mittlere Reife verfügen. Der Beruf ist absolut zukunftsträchtig und insbesondere für Naturliebhaber geeignet.
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Wenn es einen Beruf gibt, der wirklich zukunftsträchtig ist, dann der des Forstwirts. Forstwirte sorgen für die Erhaltung unseres Lebensraums und haben somit einen mehr als verantwortungsvollen Job. Die wesentlichen Aufgaben sind die der Walderneuerung sowie der Wald- und Landschaftspflege.
Wald erhalten:
Mit ihrer Arbeit tragen sie dazu bei, dass die Natur, insbesondere der Wald, seinen „Aufgaben“ optimal nachkommen kann. Dazu gehört zum Beispiel, das Treibhausgas Kohlendioxid zu binden, Schadstoffe zu filtern und als Sauerstoff-Reservoir zur Luftverbesserung beizutragen.
Bäume züchten:
Forstwirte züchten neue Bäume in Baumschulen, um regelmäßig Flächen neu aufforsten zu können. Sie umzäunen Waldflächen, errichten Schutzvorrichtungen an jungen Bäumen, damit diese nicht von Tieren auf Nahrungssuche angeknabbert werden und sie halten Schädlinge, die Bäumen an den Leib wollen, in Schach. Außerdem legen sie Wege an, damit der Mensch zwar in der Natur sein kann, die im Wald lebenden Tiere aber nicht stört.
Holz ernten:
Doch der Wald dient nicht nur als Lebensraum für viele Tiere und als Erholungsraum für den Menschen. Er ist darüber hinaus ein Wirtschaftsbetrieb, denn er produziert einen der wichtigsten Rohstoffe: Holz. Forstwirte sorgen dafür, dass der verarbeitenden Industrie davon immer genügend zur Verfügung steht, ohne dass das ökologische Gleichgewicht des Waldes darunter leidet.
Holz lagern:
Bei der Holzernte fällen Forstwirte Bäume und transportieren, sortieren und lagern das Holz fachgerecht. Schon weit vorher sorgen sie dafür, dass die Qualität des geernteten Holzes stimmt. Dazu entfernen sie überflüssige Äste ausgewählter Bäume direkt am Stamm, um die Zahl von
Astlöchern im Holz zu reduzieren.
Draußen arbeiten:
Die Work-Life-Balance von Forstwirten kann man unterschiedlich bewerten. Auf der einen Seite steht ein sicherer Arbeitsplatz mit gut geregelten Arbeitszeiten. Auf der anderen Seite verlangt der Beruf dem Körper trotz zunehmender Mechanisierung viel ab. Die schwere körperliche Arbeit, die mit bloßen Händen oder Kettensäge zu erledigen ist, erfordert also mindestens eine stabile Gesundheit. Forstwirt ist ein Beruf für Naturliebhaber, die ihren Arbeitstag lieber im Freien als im Großraumbüro verbringen.
Das sind die Hauptaufgaben von Forstwirten:
Forstwirte sollten gerne draußen in der Natur sein und anpacken können. Darüber hinaus stehen ihnen diese Fähigkeiten gut zu Gesicht:
Lesetipp: Wenn Sie ein Tier wären welches wären Sie?
Forstwirte kommen meist auf Gehälter zwischen 3.000 und 3.500 Euro brutto im Monat. Die Einstiegsgehälter liegen manchmal bei rund 2.000 Euro oder sogar noch darunter. Mit zunehmender Berufserfahrung sind monatliche Einkommen von bis zu 3.800 Euro möglich. Forstwirtschaftsmeister verdienen mitunter auch Monatsgehälter von mehr als 4.000 Euro. In der Ausbildung liegt das Gehalt zwischen 600 und 1.141 Euro brutto monatlich.
Lesetipp: Wie hoch war Ihr letztes Gehalt?
Die Ausbildung zum Forstwirt ist eine klassische duale Ausbildung. Sie findet parallel im Forstbetrieb und in der Berufsschule statt, wobei der Unterricht meist in Blöcken organisiert ist. Es gibt keine formalen Mindestanforderungen, um in dem Beruf arbeiten zu können. Meist verfügen Bewerber jedoch über die Mittlere Reife oder sogar das Abitur. Gute Schulnoten in Mathematik, Biologie, Werken und Technik werten die Bewerbung auf. Von den Ausbildungsanfängern zu Forstwirten im Jahr 2019 hatten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 33 Prozent die Hochschulreife, 51 Prozent einen mittleren Bildungsabschluss und 16 Prozent einen Hauptschulabschluss.
Die Ausbildungszeit beträgt drei Jahre.
Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres findet die Zwischenprüfung statt. Am Ende der Lehre steht die Abschlussprüfung. In der Zeit ihrer Ausbildung lernen angehende Forstwirte, welche Eingriffe in das Ökosystem des Waldes welche Folgen nach sich ziehen und ob sich diese langfristig positiv oder negativ auswirken.
Das lernen Forstwirte in ihrer Ausbildung:
Die Ausbildungsvergütungen unterscheiden sich teil erheblich je nach Bundesland und Arbeitgeber. Im Öffentlichen Dienst sind die Gehälter in der Regel höher als in Betrieben der Land- und Forstwirtschaft. Das verdienen Forstwirte in der Ausbildung.
Forstwirte finden in Forstbetrieben, forstwirtschaftlichen Dienstleistern, Forstämtern und Forstverwaltungen des Bundes, der Länder und der Gemeinden eine Anstellung. Außerdem bieten sich ihnen Beschäftigungsmöglichkeiten in Betrieben des Garten- und Landschaftsbaus sowie der Baumpflege an. Auch Nationalparks und die Deutsche Bahn kommen als potenzielle Arbeitgeber in Frage.
Wer drei Jahre in dem Beruf des Forstwirts gearbeitet hat, kann die Weiterbildung zum Forstwirtschaftsmeister machen. Forstwirtschaftsmeister sind ausbildungsberechtigt und können in allen Forstbetrieben als Ausbilder, Betriebsleiter oder Vorarbeiter tätig werden. Die Meisterprüfung gliedert sich in die Teile Produktion und Dienstleistungen, Betriebs- und Unternehmensführung sowie Berufsbildung und Mitarbeiterführung. Zum Bestehen der recht anspruchsvollen Prüfung ist die Teilnahme an einem Vorbereitungskurs angeraten.
Nach der Ausbildung könnte auch ein Studium an einer Fachhochschule oder Universität im Bereich Forstwirtschaft oder Forstwissenschaft eine Option sein.
Absolventen dieser Fachrichtungen haben sehr gute Jobchancen und sind auf dem internationalen Arbeitsmarkt durchaus gefragt. Sie arbeiten im öffentlichen Bereich, bei Förstereien oder im Verwaltungsbereich. Einige entscheiden sich für eine Karriere in der Industrie, etwa in der Holz- und Papierindustrie. Sie verantworten dort meist den Holzhandel und die Logistik. Ein beliebter Tätigkeitsbereich ist auch der Umweltschutz. Forstwissenschaftler sind für die Bereiche Waldpädagogik, Ökobilanzierung und Schutzgebietsmanagement zuständig. Einige Absolventen entscheiden sich außerdem für eine Karriere in der Forschung und arbeiten an Universitäten oder in Naturparks.
Wie ist es um die Zukunftsaussichten von Forstwirten in den Beruf bestellt? Kurz und knapp: Sehr gut! Tatsächlich wird in vielen Gemeinden händeringend nach forstwirtschaftlichen Experten gesucht. Denn obwohl sich zunächst viele Anwärter für die Ausbildung interessieren, haben Betriebe trotzdem Schwierigkeiten, interessierte und fachlich gut ausgebildete Forstwirte zu binden.
Abbrecher:
Einerseits, weil die Abbrecherquote in dem Bereich relativ hoch ist: Für viele Auszubildende stellt sich im Laufe der Lehre heraus, dass der Beruf doch nicht der richtige ist. Oft wird die Ausbildung zwar zu Ende gebracht, um einen Abschluss vorweisen zu können, doch direkt danach orientieren sich die frisch gebackenen Forstwirte um. Andererseits sehen viele Azubis in der Lehre zum Forstwirt von vornherein nur die Grundlage für ein sich anschließendes Studium.
Anzahl:
Grundsätzlich dürfte die Pflege der Wälder angesichts des Klimawandels tendenziell eher an Bedeutung gewinnen als verlieren. Es ist keinesfalls damit zu rechnen, dass die Aufgaben von Forstwirten weniger werden, ganz wegfallen oder von Maschinen komplett ersetzt werden. Folgerichtig steigt die Zahl der Forstwirte in Deutschland. Im Jahr 2012 gab es hierzulande rund 32.500 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte in der Forstwirtschaft, im Jahr 2019 waren es bereits rund 34.400.