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So ziemlich jeder kleine Junge (viele Mädchen aber auch) träumt irgendwann einmal davon, Polizist zu werden. Was an dem Beruf so fasziniert, ist der Dienst im Auftrag des Guten. Wer sich diese Begeisterung bis zum Ende seiner Schulzeit bewahrt, sollte sich ernsthaft über eine Laufbahn als Polizist Gedanken machen.
Doch eines vorab: Polizist ist nicht gleich Polizist und Polizei nicht gleich Polizei. In der Bundesrepublik gibt es verschiedene Polizei-Behörden mit unterschiedlichen Zuständigkeitsbereichen:
Innerhalb dieser Institutionen gibt es zig verschiedene Laufbahnen und Karriereangebote. Allgemein wird der Beruf Polizist jedoch mit dem Polizeivollzugsbeamten im mittleren Dienst in Verbindung gebracht.
Er ist der Polizist bei der Landespolizei, der das Bild in der Bevölkerung vom „Freund und Helfer“ prägt. Seine Hauptaufgabe liegt in der Beratung und Hilfe für die Bürger.
Auch der Schreibtisch gehört zum „Tatort“ von Polizisten, wo sie Protokolle und Berichte erstellen, Formulare ausfüllen und anderweitige Unterlagen ausarbeiten.
Schicht- und Wochenenddienste sind Standard in dem Beruf, schließlich muss das Revier rund um die Uhr besetzt sein, was einer optimalen Work Life Balance eher abträglich ist. Dafür punktet der Beruf mit sehr guten Arbeitsmarkt- und Zukunftsperspektiven und einer großen Sicherheit: Polizisten sind von Haus aus verbeamtet. Grundvoraussetzung für eine Karriere als Polizist ist eine fundierte und streng geregelte Ausbildung. Quereinsteiger haben keine Chance.
Die Ausbildungszusage zur Polizistenlaufbahn im mittleren Dienst führt zunächst über einen recht harten Einstellungstest, der von Berufsanwärtern nicht unterschätzt werden sollte. Auf dem Prüfstand stehen:
Das kommt nicht von ungefähr. Fester Bestandteil des Polizisten-Jobs ist das Verfassen von Protokollen und Berichten. Insofern müssen Sachverhalte sinngemäß erkannt und wiedergegeben werden können. Auch die Rechtschreibkenntnisse eines Bewerbers stehen daher bei der Eignungsprüfung zur Debatte.
Ebenso entscheidet die Sportlichkeit eines Berufsanwärters über den Bewerbungserfolg. Schließlich geht es beispielsweise bei der Verfolgung von Straftätern auch mal hektisch zu. Wer alle Tests bestanden hat, muss sich noch einer polizeiärztlichen Untersuchung unterziehen, bei der die körperliche und gesundheitliche Verfassung des Bewerbers gecheckt wird. Ist all das geschafft, beginnt die Ausbildung zum Polizisten.
Diese ist dual organisiert und basiert sowohl auf theoretischen als auch auf praktischen Bausteinen, die in Ausbildungseinrichtungen der Bundespolizeiakademie und direkt vor Ort bei verschiedenen Polizeibehörden vermittelt werden. Insgesamt dauert die Ausbildung zweieinhalb Jahre. Voraussetzung ist mindestens ein Realschulabschluss.
In der Akademie werden angehende Polizisten in folgenden Schwerpunkten ausgebildet:
Allgemeinbildende Fächer wie Deutsch, Englisch, Politik und Geschichte gehören ebenso wie Sportunterricht zum Lehrplan.
Während die Ausbildung im ersten Jahr vor allem theoretischer Natur ist, gestaltet sich sie ab dem zweiten Jahr sehr praxisnah. Angehende Polizisten absolvieren in dieser Zeit Praktika in den folgenden Bereichen:
Sehr praxisorientiert sind auch die dazugehörigen Verhaltenstrainingsseminare, Fahrsicherheitstrainings, PC-Anwendungsseminare, Einsatztrainings und Praxiseinweisungen, die in dieser Zeit ebenfalls stattfinden.
Polizisten im mittleren Dienst der Landespolizei verrichten ihren Dienst bei den Polizeidienststellen der Länder.
Das Gehalt von Polizisten ist tariflich geregelt und nicht wie in der Wirtschaft frei verhandelbar. Allerdings unterscheidet sich das Einkommen je nach Bundesland.
In der Ausbildung fließen Berufsanwärtern zwischen 880 und 1.000 Euro brutto aufs Konto. Das Einstiegsgehalt nach erfolgreich absolvierter Ausbildung liegt im mittleren Dienst bei mindestens 1.800 Euro brutto und kann mit zunehmender Berufserfahrung bis auf 4.500 Euro brutto steigen.
Das Berufsprofil des Polizisten gehört ohne Zweifel zu den Berufen, die nie aussterben werden. Ordnungs- und Gesetzeshüter werden immer gebraucht. Wer die vergleichsweise hohe Einstiegshürde meistert, wird mit guten Aufstiegs- und Karriereperspektiven belohnt.
Der Ausbildung zum Polizisten geht keine klassische Bewerbungmit Lebenslauf und Anschreiben voraus, dennoch werden in der Eignungsprüfung auch persönliche Fähigkeiten des Bewerbers überprüft, auf die es im Berufsalltag ankommt.
Dazu gehören:
Übrigens: Bewerber für den mittleren Dienst dürfen nicht älter als 25 Jahre sein.
Für Polizisten, die auf der Karriereleiter nach oben steigen wollen, gilt: Nach der Ausbildung ist vor der Ausbildung.
Hier bietet sich zum Beispiel die Weiterbildung zum Polizeivollzugsbeamten im gehobenen nichttechnischen Dienst der Länder an. Die Beamten im gehobenen Dienst kümmern sich um die Abwehr von Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung. Sie verhindern kriminelles Verhalten durch Vorbeugung und Beratung der Bürger oder verfolgen Straftaten oder klären sie auf.
Wer über eine Hochschulzugangsberechtigung verfügt, kann auch ein Studium nach der Ausbildung anstreben. In Frage kommen zum Beispiel folgende Fachrichtungen: