Jobprofil: Sport- und Fitnesskaufleute

Sport- und Fitnesskaufleute arbeiten für Fitnessstudios, Sportvereine oder Wellnesshotels. Hier leiten sie Trainings und erstellen Ernährungspläne. Daneben übernimmt ein Sport- und Fitnesskaufmann bzw. eine Sport- und Fitnesskauffrau auch kaufmännische und verwaltende Aufgaben. Eine Ausbildung ist mit jedem Schulabschluss möglich. Nur auf die eine oder andere Wochenendschicht sollten die Sportskanonen Lust haben.

Sport- und Fitnesskaufleute Beruf

Wer leidenschaftlich gerne Sport treibt und zugleich ein Faible für Zahlen hat, für den könnte eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann bzw. zur Sport- und Fitnesskauffrau die richtige Wahl sein. Sport- und Fitnesskaufleute arbeiten in den unterschiedlichsten Sportbetrieben. Hier sind sie für reibungslose Abläufe verantwortlich.

Aufgaben:

Im Fitnessstudio weisen sie Trainierende in Trainingsgeräte ein. Hier demonstrieren sie vor der Benutzung die richtigen Bewegungsabläufe und wenden verschiedene Trainingsmethoden und Bewegungstechniken an. Außerdem entwickeln Sport- und Fitnesskaufleute gemeinsam mit Kunden passgenaue Trainingspläne, beraten über gesundheitliche Aspekte des Trainings und geben Ernährungstipps.

Arbeitgeber:

Arbeitgeber können Sportvereine, Sportveranstalter, Betreiber einer Sportanlage oder eines Wellnesszentrums sein. Für sie organisieren die Fachkräfte auch marketing- und gesundheitsbezogene Veranstaltungen — sei es ein Sportfest oder ein Tag der offenen Tür. Sport- und Fitnesskaufleute sind federführend verantwortlich für die inhaltliche Konzeption und Durchführung, kalkulieren Kosten und Einnahmen und prüfen potenzielle Finanzierungsmöglichkeiten.

Arbeitsorte:

Die Fitnessfachkräfte arbeiten nicht nur am Ergometer und mit der Hantel, auch mit Computer und Kugelschreiber. Zu ihren Arbeitsorten zählen Büro-, Verkaufs- und Lagerräumen sowie Fitnessräume, Turn- und Sporthallen oder Sportplätze.

Vorteile und Nachteile:

Sport- und Fitnesskaufleute arbeiten in der Regel in einer 40-Stunden-Woche. Allerdings haben viele Fitnessbetriebe auch am Wochenende geöffnet. Also ist es gut möglich, dass die Experten auch mal samstags oder sonntags arbeiten. Das muss die Work-Life-Balance aber nicht zwingend schmälern. Als Ausgleich gibt es einen freien Tag unter der Woche. Die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt sind gut. Auch bietet der Beruf vergleichsweise viel Bewegung — und ist damit deutlich gesünder als andere Bürojobs.

Fähigkeiten Sport- und Fitnesskaufmann

Sportlich sein — das alleine reicht nicht aus, um einen guten Job als Sport- und Fitnesskaufmann oder Fitnesskauffrau zu machen. Angehende Sport- und Fitnesskaufleute sollten den kaufmännischen Anteil ihrer Arbeit nicht unterschätzen. Der Gedanke an Kalkulation und Statistik sollte ihnen keine Sorgenfalten auf der Stirn verursachen. Was sollten sie außerdem im Lebenslauf erwähnen? Diese Skills wären von Vorteil:

  • Konzentration
  • Rechenfähigkeiten
  • Sprachliches Ausdrucksvermögen
  • Merkfähigkeit
  • Gute Auffassungsgabe
  • Empathischer Umgang mit Kunden
  • Sportlichkeit
  • Wissbegierde

Sport- und Fitnesskaufleute Gehalt

Sport- und Fitnesskaufleute verdienen im Schnitt rund 2.150 Euro brutto im Monat. Ihre Einstiegsgehälter fangen bei 1.700 Euro an. Ab zirka 2.900 Euro brutto im Monat zählt man zu den Topverdienern in seinem Beruf. Im Einzelfall sind sogar monatliche Einkommen von mehr als 3.000 Euro bis maximal 3.500 Euro drin. Während der Ausbildung kann ein Sport- und Fitnesskaufmann bzw. eine Sport- und Fitnesskauffrau mit 620 Euro bis 837 Euro brutto im Monat rechnen-

Jobs als Sport- und Fitnesskaufleute für Sie:

Sport- und Fitnesskaufmann werden

Die Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann bzw. zur Sport- und Fitnesskauffrau dauert drei Jahre und ist dual organisiert. Sie wird also parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Ausbildungsbetriebe können zum Beispiel Fitnessstudios, Sportartikelhändler oder Physiotherapeuten sein.

Voraussetzungen:

Ein bestimmter Schulabschluss ist nicht vorgeschrieben, grundsätzlich haben Bewerber mit jeglichen Bildungshintergründen Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Von den Ausbildungsanfängern 2021 hatten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 29 Prozent das Abitur, 53 Prozent einen mittleren Bildungsabschluss, 15 Prozent einen Hauptschulabschluss und zwei Prozent keinen Schulabschluss (1 Prozent Sonstiges). Wer gute Schulnoten in Sport, Mathematik, Deutsch und Wirtschaft vorweist, wertet seine Bewerbungsunterlagen auf.

Abschlussprüfung:

Die Lehre zum Sport- und Fitnesskaufmann umfasst eine Zwischenprüfung in der Mitte des zweiten Ausbildungsjahres und eine Abschlussprüfung nach dem dritten Ausbildungsjahr. Bei der Abschlussprüfung werden Angebotsentwicklung und Verkauf, kaufmännische Steuerung, Trainingsplanung und Beratung sowie Wirtschafts- und Sozialkunde abgefragt. Nach IHK-Angaben haben von den Prüflingen im Winter 2022/23 rund 74 Prozent ihre Abschlussprüfung zum Sport- und Fitnesskaufmann bzw. zur Sport- und Fitnesskauffrau bestanden.

Ausbildungsinhalte

Das lernen Sport- und Fitnesskaufleute in ihrer Ausbildung:

  • Sport- und Fitnessangebote für Kunden erarbeiten
  • Veranstaltungen konzipieren und organisieren
  • Trainingspläne ausarbeiten
  • Werbemaßnahmen entwickeln
  • Kosten kalkulieren
  • PR-Maßnahmen steuern
  • Sporteinrichtungen und Geräte pflegen und instand halten
  • Zielgruppenanalysen durchführen
  • Mitgliederwerbungsaktionen organisieren und umsetzen
  • Kundenkontakte aufbauen und pflegen
  • Gebühren und Beiträge berechnen
  • Zahlungsverkehr, Mahnwesen und Controlling
  • Jahresabschluss durchführen
  • Inventuren vorbereiten und umsetzen

Ausbildungsgehalt

Das verdienen Sport- und Fitnesskaufleute in der Ausbildung:

  • 1. Ausbildungsjahr: 620 Euro brutto im Monat
  • 2. Ausbildungsjahr: 732 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 837 Euro

Sport- und Fitnesskaufleute Jobs

Sport- und Fitnesskaufleute finden Beschäftigungsmöglichkeiten bei diesen Arbeitgebern:

  • Sport- und Fitnessstudios
  • Betreiber von Sportanlagen
  • Sportverbände und Sportvereine
  • Wellness- und Gesundheitszentren
  • Hotels
  • Sportveranstaltern
  • Sportschulen
  • Physiotherapiepraxen
  • Sportgeräte- und Sportartikelhersteller

Zu den größten Fitnessketten mit Jobs in ganz Deutschland zählen Clever Fit, Bodystreet, Körperformen, Fit+, Easyfitness, McFit, Mrs. Sporty und Physio Aktiv.

Weiterbildung

Sport- und Fitnesskaufleute haben einige Möglichkeiten, sich weiterzubilden und so sukzessive mehr Verantwortung im Job zu übernehmen. Wer seine Karriere ankurbeln möchte, kann zum Beispiel über eine Weiterbildung zum Sportfachwirt nachdenken. Während der Weiterbildung zum Sportfachwirt werden Inhalte weiter vertieft wie:

  • VWL und Betriebswirtschaftslehre
  • Recht
  • Unternehmensführung
  • Personalmanagement und Projektmanagement
  • Selbstmanagement
  • Marketing
  • Sporteventmanagement
  • Sportanlagenbetriebslehre
  • Führung von Sportvereinen und Verbänden
  • Verbands-/Vereinsmarketing und -finanzierung
  • Sportanlagenplanung und -finanzierung

Wer das Abitur in der Tasche hat, kann nach der Lehre auch ein Studium absolvieren. Hier bieten sich diese Studiengänge wie Sportwissenschaft und Sportmanagement an.

Zukunftsperspektiven

In unserer heutigen Gesellschaft spielt eine gute gesundheitliche Verfassung eine wichtige Rolle. Immer mehr Menschen achten auf ihre Ernährung und gehen regelmäßig zum Sport, um bis ins hohe Alter fit und vital zu bleiben. So waren im Jahr 2022 mehr als zehn Millionen Deutsche Mitglied in einem Fitnessclub. Daher bietet die Sportbranche angehenden Sport- und Fitnesskaufleuten viele berufliche Chancen.

[Bildnachweis: Albina Gavrilovic by Shutterstock.com]

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