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Physiotherapeuten haben „magische Hände“, sagt man. Das ist so natürlich nicht richtig. Aber manchem Patienten mag es so vorkommen. Zum Beispiel, wenn sich nach einer Phase voller Schmerzen oder einer massiven Einschränkung in der Beweglichkeit schon nach wenigen Sitzungen beim Physiotherapeuten Besserung einstellt.
Im Allgemeinen behandeln Physiotherapeuten Patienten, die infolge eines Unfalls, durch eine Behinderung oder wegen ihres Alters unter körperlichen Einschränkung und Beschwerden leiden. Dabei arbeiten sie Hand in Hand mit dem behandelnden Arzt, der dem jeweiligen Patienten die Physiotherapie gezielt verordnet.
Nach einer sogenannten Anamnese, also der ersten Untersuchung und Feststellung des Befundes, entwickelt der Physiotherapeut einen Behandlungsplan, der die vorhandenen Schmerzen lindert oder die Beweglichkeit wieder herstellt. Während der Behandlung wendet der Physiotherapeut spezielle Methoden an:
Die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt? Glänzend! Physiotherapeuten werden nicht nur im medizinischen Bereich, der zu den größten Wachstumsbranchen gehört, gebraucht. Auch im Wellness-Sektor werden sie mit ihren Fähigkeiten gerne gesehen. Und auch diese Branche boomt.
Der Trend zum gesünderen Leben und Arbeiten, zu mehr Fitness und einer individuellen, exklusiven Betreuung bei Entspannung und Freizeit hat die Wellness-Branche praktisch über Nacht explodieren lassen.
Auch bei den Arbeitszeiten und der Work Life Balance sieht es in der Regel gut aus. Physiotherapeuten arbeiten mit jedem Patienten nach einem festen Behandlungsplan und vergeben genau geregelte Termine. Mehrarbeit ist daher eher selten der Fall. Auch in Sachen Teilzeit-Arbeit bestehen meist keine allzu großen Hürden.
Während andere Ausbildungen direkt in einem Ausbildungsbetrieb und einer Berufsschule stattfinden, gestaltet sich das beim Jobprofil des Physiotherapeuten anders. Hierbei handelt es sich um eine schulische Ausbildung an einer Berufsfachschule, die durch Praktika ergänzt wird.
Die Voraussetzungen für die Ausbildung zum Physiotherapeuten sind weitgehend einheitlich geregelt, können aber von Schule zu Schule leicht abweichen. Grundsätzlich sollten angehende Physiotherapeuten folgendes mitbringen:
Die Ausbildung zum Physiotherapeuten findet weitgehend an der Berufsfachschule statt. Sie wird durch Praxiseinheiten und Hospitationen im Krankenhaus oder anderen medizinischen Einrichtungen ergänzt.
In der Fachschule wird angehenden Physiotherapeuten das nötige theoretische Hintergrundwissen vermittelt, das sie für die Ausübung des Berufes benötigen. Während der Praktika haben die Berufsanwärter die Chance, die gelernte Theorie in der Praxis direkt am Patienten anzuwenden.
Auf dem Curriculum stehen während der dreijährigen Ausbildungszeit folgende Schwerpunkte:
Die Ausbildung schließt mit einer Abschlussprüfung ab, genauer gesagt, handelt es sich dabei um die staatliche Prüfung zum Physiotherapeuten mit schriftlichen, mündlichen und praktischen Teilen.
Die schriftliche Prüfung behandelt unter anderem Fragen aus den Bereichen Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde, Psychologie, Pädagogik, Soziologie, Physik, Biomechanik, Trainingslehre, Bewegungslehre, Prävention und Rehabilitation.
Die mündliche Prüfung zum Physiotherapeuten setzt Schwerpunkte in den Fächern Anatomie, Physiologie und spezielle Krankheitslehre, wobei der praktische Prüfungsteil die Ausführung verschiedener Behandlungsmethoden direkt an Patienten beinhaltet.
Hier überprüfen die Sachverständige das erworbene Know-how in den folgenden Bereichen:
Es besteht aber auch die Möglichkeit Physiotherapie an einer Hochschule zu studieren. Die Voraussetzung dafür ist aber die Hochschulreife, also das Abitur.
Grundsätzlich ist das Studium der Physiotherapie der Ausbildung sehr ähnlich. In den ersten Semestern geht es um den Wissenserwerb der notwendigen theoretischen Grundlagen, mit dem Ziel, den Bewegungsapparat des Menschen und dessen Funktionen genauestens kennenzulernen.
Folgende Fächer stehen dann auf dem Stundenplan:
Im weiteren Verlauf erarbeiten sich die angehenden Physiotherapeuten das für den Beruf notwendige praktische Wissen in den Bereichen:
Folgende Hochschulen bieten Studiengänge in dem Bereich Physiotherapie an:
Physiotherapeuten finden in folgenden Bereichen Beschäftigungsmöglichkeiten:
In den drei Jahren ihrer Ausbildung verdienen angehende Physiotherapeuten erst einmal nichts. Da es sich um eine schulische Ausbildung handelt, wird diese nicht vergütet. Dieses „Schicksal“ teilen angehende Physiotherapeuten mit Logopäden, Ergotherapeuten und Diätassistenten, aber auch mit Erzieherinnen.
Unter bestimmten Voraussetzungen können angehende Physiotherapeuten während ihrer Ausbildung jedoch beim Amt für Ausbildungsförderung BAföG beantragen. Ob der Antrag bewilligt wird, hängt vom eigenen Einkommen und Vermögen des Jobanwärters ab. Auch das Einkommen der Eltern und die Wohnsituation des angehenden Logopäden spielen eine Rolle.
Alle wesentlichen Informationen dazu lassen sich beim Bundesministerium für Bildung und Forschung abrufen.
Nach der Ausbildung hängt die Höhe des Gehalts von Faktoren wie Arbeitsort, Branche und Berufserfahrung ab. In der Regel werden Physiotherapeuten nach Tarif bezahlt, dessen Höhe aber je nach Art der Einrichtung, in der man tätig ist, variiert.
Berufseinsteigern fließen im Schnitt zwischen 1.800 bis 2.500 Euro brutto im Monat aufs Konto. Wer sich mit zunehmender Berufserfahrung fortbildet, kann davon ausgehen, dass das erworbene Zusatzwissen das Einkommen weiter in die Höhe treibt: Fachkenntnisse sind bares Geld wert. Ein Gehalt bis zu 3.800 Euro brutto im Monat ist dann realistisch.
Der Arbeitsmarkt meint es gut mit angehenden Physiotherapeuten. In den vergangenen Jahren hat das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) eine starke Zunahme in der Zahl der sozialversicherten Beschäftigten im Bereich der Physiotherapie registriert, während die Zahl der Arbeitslosen stark zurück ging.
Was soll in Lebenslauf und Anschreiben stehen? Grundsätzlich können Physiotherapeuten mit folgenden Fähigkeiten in ihrer Bewerbung glänzen:
Physiotherapeuten stehen viele Spezialisierungsmöglichkeiten offen, um ihre Karriere voranzubringen. Dazu bieten sich zum Beispiel Therapieformen wie Osteopathie, Manualtherapie oder Lymphtherapie an. Konkret heißt das:
Nach einer solchen Weiterbildung wählen viele Physiotherapeuten den Weg in die Selbstständigkeit. Mit mindestens drei Jahren Berufserfahrung, sind sie berechtigt, eine Praxis für Physiotherapie zu betreiben.