Jobprofil: Verfahrenstechnologen Metall

Verfahrenstechnologen Metall steuern und überwachen Produktionsprozesse in der Metallindustrie. Sie bedienen Maschinen und Anlagen, um Metalle zu verarbeiten und zu formen und so hochwertige Metallprodukte herzustellen. Verfahrenstechnologen Metall arbeiten in Gießereien, Schmieden oder Walzwerken. Ihr Job erfordert technisches Know-how und ein Auge fürs Detail. Vor Kurzem kannte man Verfahrenstechnologen Metall noch als Verfahrensmechaniker in der Hütten- und Halbzeugindustrie.

Verfahrenstechnologe Metall Beruf

Karosserien von Autos, Teile von Maschinen, Bänder, Rohre oder Stangen sind aus verschiedenen Metallen gefertigt. Diese werden von Verfahrenstechnologe Metall hergestellt. Die Fachkräfte werden in einer der vier Fachrichtungen Eisen- und Stahlmetallurgie, Nichteisenmetallumformung, Nichteisenmetallurgie oder Stahlumformung ausgebildet. Zum 1. August 2018 löste der neue Ausbildungsberuf zum „Verfahrenstechnologen Metall“ den alten „Verfahrensmechaniker in der Hütten- und Halbzeugindustrie“ ab.

Hitze:

Verfahrenstechnologen Metall der Fachrichtung Eisen- und Stahl-Metallurgie sind Experten dafür, wenn es darum geht, Stahl zu gewinnen, zu formen oder umzuformen. Mit Maschinen wie Walz-, Schmiede- und Presswerken stellen sie daraus Bleche, Stahlträger, Rohre, Stangen, Achsenrohlinge oder Kurbelwellenrohlinge her. Dazu bringen sie größere Blöcke aus Stahl durch Hitzeeinwirkung in einem Hochofen zum Schmelzen, um daraus das gewünschte Endprodukt zu formen. In dem Beruf geht es also wirklich heiß zur Sache.

Fertigungsanlagen:

Zu der Expertise eines Verfahrenstechnologen Metall gehört es, Fertigungsanlagen zu programmieren und Walzen oder andere Werkzeuge, die für die Umformung benötigt werden, zu montieren. Während des Vorgangs überwachen die Fachkräfte die Anlage und steuern den Prozess. Dabei gilt es jeden Schritt genau im Auge zu behalten.

Aufgaben:

Darüber hinaus zählt es zu den Aufgaben von Verfahrenstechnologen Metall, Proben zu entnehmen, die Temperatur, den Druck und die Maße zu prüfen. Ist etwas nicht so, wie es sein soll, justieren Verfahrenstechnologe Metall die Einstellungen an den Betriebsanlagen nach. Im nächsten Schritt  bearbeiten sie die Ergebnisse, indem sie sie richten, ablängen oder Oberflächenbehandlungen durchführen.

Vorteile und Nachteile:

Aufgrund des Fachkräftemangels im Handwerk steigt die Arbeitsdichte in dem Bereich zusehends, was Überstunden mit sich bringen kann. Außerdem ist der Beruf körperlich anstrengend. Auf dem Arbeitsmarkt sind die Aussichten dagegen optimal.

Fähigkeiten Verfahrenstechnologen

Für den Beruf des Verfahrenstechnologe Metall sind diese Kompetenzen und Skills wichtig – und sollten in Lebenslauf und Anschreiben unbedingt erwähnt werden:

  • Gute körperliche Konstitution
  • Technisches Verständnis
  • Handwerkliches Geschick für die Arbeit an Produktionsanlagen
  • Äußerste Sorgfalt und Umsicht
  • Hohe Reaktionsfähigkeit

Verfahrenstechnologen Metall Gehalt

Verfahrenstechnologen Metall können mit einem durchschnittlichen Monatsverdienst von 3.400 Euro bis 4.000 Euro brutto rechnen. Sie steigen mit 2.800 Euro bis 3.200 Euro in den Beruf ein. Einkommen von bis zu 4.500 Euro brutto monatlich sind grundsätzlich möglich.

Die Verdienstaussichten von Verfahrenstechnologen Metall sind in den Fachrichtungen Eisen- und Stahlmetallurgie sowie Nichteisenmetallurgie etwas höher als in den Fachrichtungen Nichteisenmetallumformung und Stahlumformung. In der Ausbildung wandern 980 Euro bis 1.330 Euro brutto im Monat auf das Gehaltskonto.

Jobs als Verfahrenstechnologen Metall für Sie:

Verfahrenstechnologe Metall werden

Die Lehre zum Verfahrenstechnologen Metall dauert 3,5 Jahre. Der Unterricht findet parallel in der Berufsschule und einem Ausbildungsbetrieb in der Industrie statt. Die Abschlussprüfung gliedert sich in zwei Teile. Teil eins findet im vierten Ausbildungshalbjahr statt, Teil zwei am Ende der Berufsausbildung. Der Ausbildungsberuf „Verfahrenstechnologe Metall“ löste zum 1. August 2018 den „Verfahrensmechaniker Hütten- und Halbzeugindustrie“ ab.

Fachrichtungen:

Verfahrenstechnologen Metall können sich in der Ausbildung in einer von vier Fachrichtungen spezialisieren. Dazu zählen die Fachrichtungen…

  • Eisen- und Stahlmetallurgie
  • Nichteisenmetallumformung
  • Nichteisenmetallurgie
  • Stahlumformung

Voraussetzungen:

Formale Voraussetzungen für einen Ausbildungsplatz müssen Bewerber nicht erfüllen. Die meisten Verfahrenstechnologen Metall verfügen über die mittlere Reife. Auch Abiturienten und Hauptschulabsolventen sind nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit zahlreich vertreten. Ohne Schulabschluss sind die Chancen auf eine Lehrstelle dagegen äußerst gering. Gute Schulnoten speziell in Chemie, Physik, Werken, Technik und Mathematik werten eine Bewerbung oder eine Bewerbung Ausbildung deutlich auf.

Ausbildungsinhalte

Der Lehrplan für Verfahrenstechnologen Metall umfasst unter anderem die folgenden Inhalte:

  • Stahlsorten aufgrund physikalischer, chemischer und mechanischer Eigenschaften erkennen und einordnen
  • Verfahren zur Werkstoffprüfung
  • Verarbeitung von Erzen zu Roheisen
  • Verarbeitung von Roheisen zu Stahl
  • Erze bearbeiten und aufbereiten
  • Verfahren der Stahlerzeugung wie das Herdofenverfahren, Blasstahlverfahren, die Vakuumbehandlung
  • Gießverfahren wie Strangguss und Blockguss
  • Hochöfen und Gießanlagen bedienen
  • Proben entnehmen
  • Störungen im Produktionsablauf erkennen und beheben

Ausbildungsgehalt

Die Ausbildungsvergütung ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Damit können Verfahrenstechnologen Metall rechnen:

  • 1. Ausbildungsjahr: 980 Euro bis 1.154 Euro brutto pro Monat
  • 2. Ausbildungsjahr: 1.029 Euro bis 1.187 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 1.102 Euro bis 1.261 Euro
  • 4. Ausbildungsjahr: 1.197 Euro bis 1.330 Euro

Verfahrenstechnologen Metall Jobs

Offene Stellen und Beschäftigung gibt es in in Hütten-, Hochofen- und Stahlwerken, Gießereien, Umformbetrieben und bei Zulieferern. Mögliche Arbeitgeber sind Unternehmen wie ThyssenKrupp Steel Europe mit Jobs in Duisburg, Benteler mit Jobs in Paderborn, Aurubis mit Jobs in Hamburg, Salzgitter AG mit Jobs in Salzgitter oder ArcelorMittal.

Viele Stellenanzeigen richten sich noch an Verfahrensmechaniker in der Hütten- und Halbzeugindustrie. Der Ausbildungsberuf wurde im August 2018 vom neu geschaffenen Verfahrenstechnologen Metall abgelöst.

Karriere Verfahrenstechnologen Metall

Es gibt verschiedene Weiterbildungen und Spezialisierungen, die für einen ausgebildeten Verfahrenstechnologen Metall interessant sind. Je mehr Know-how er erwirbt, umso größer die Chancen, mehr Verantwortung zu übernehmen. Beispielsweise bieten sich Weiterbildungen in den Themengebieten Hüttentechnik, Metall und Gießerei an.

Meister und Studium:

Eine andere Option ist die Prüfung zum Industriemeister. Sie berechtigt dazu, verantwortungsvollere Aufgaben zu übernehmen und Lehrlinge auszubilden. Eine weitere Möglichkeit für den beruflichen Aufstieg ist die Weiterbildung zum Techniker. Auch durch ein Studium eröffnen sich Verfahrensmechanikern in der Hütten- und Halbzeugindustrie Karrierechancen, beispielsweise durch ein Bachelorstudium im Fach Maschinenbau.

[Bildnachweis: Fahroni by Shutterstock.com]

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