Mechatroniker montieren einzelne Bauteile zu mechatronischen Systemen und Anlagen. Dabei kann es sich um Waschmaschinen, Kühlschränke oder Autos bis hin zu Raumfahrzeugen handeln. Der Beruf kombiniert die drei Fachbereiche Mechanik, Elektronik und Informatik. Auszubildende können sich auf einen der fünf Schwerpunkte Karosserietechnik, Motorradtechnik, Nutzfahrzeugtechnik, Personenkraftwagentechnik oder System- und Hochvolttechnik spezialisieren.
➠ Inhaltsverzeichnis
Mechatroniker sind Mechaniker und Elektroniker in Personalunion. Die Spezialisten bauen, montieren, installieren und warten mechatronische Systeme – die Palette reicht von der Reparatur einer Waschmaschine über Züge bis hin zu Röntgengeräten.
Systeme reparieren:
Je nach Branche und Einsatzgebiet bauen Mechatroniker komplexe Systeme, installieren sie und bringen sie zum Laufen. Logisch: Da niemand ihr Innenleben besser kennt, als der zuständige Mechatroniker, ist dieser auch der richtige Ansprechpartner für Wartungsarbeiten und Reparaturen.
Fachwissen kombinieren:
Mechatroniker haben gute Aussichten auf dem Arbeitsmarkt. Gerade weil in der Ausbildung zwei Berufe zusammenfließen – angereichert mit Fachwissen aus der Informationstechnik. Diese Skills werden gebraucht – schließlich bestimmt die Technik zunehmend die Arbeitswelt.
Überstunden schieben:
Die Arbeitsbedingungen selbst lassen sich mit zwei Worten beschreiben: Extrem abwechslungsreich! Mechatroniker sind „Tausendsassas“ in punkto Technik, Mechanik und IT und werden an allen Ecken und Enden gebraucht, was auch zu der ein oder anderen Überstunde führen kann.
Die wichtigsten Tätigkeitsbereiche von Mechatronikern im Überblick:
Mechatroniker punkten im Vorstellungsgespräch und Bewerbungsgespräch, wenn sie den Arbeitgeber mit diesen Fähigkeiten von sich überzeugen:
Mechatroniker kommen in der Regel auf ein monatliches Gehalt von 3.100 Euro bis 3.300 Euro. Die Einstiegsgehälter fangen bei rund 2.300 Euro an. Mit steigender Expertise und Erfahrung geraten Gehälter von 4.000 Euro brutto monatlich – oder mehr – in Reichweite. Auszubildende nehmen je nach Ausbildungsjahr zwischen 706 Euro und 1.264 Euro mit nach Hause.
Mechatroniker bei Mercedes-Benz kommen nach Kununu-Angaben auf ein durchschnittliches Jahresgehalt von 48.500 Euro brutto. Ihre Gehaltsspanne liegt zwischen 35.700 und 60.000 Euro. Die meisten verdienen zwischen 45.420 und 50.280 Euro brutto im Jahr.
Mechatroniker bei Volkswagen kommen nach Kununu-Angaben auf ein durchschnittliches Jahresgehalt von 47.100 Euro brutto. Ihre Gehaltsspanne liegt zwischen 29.600 und 57.500 Euro. Die meisten verdienen zwischen 51.920 und 57.500 Euro brutto im Jahr.
Mechatroniker bei Audi kommen nach Kununu-Angaben auf ein durchschnittliches Jahresgehalt von 46.800 Euro brutto. Ihre Gehaltsspanne liegt zwischen 29.300 und 60.000 Euro. Die meisten verdienen zwischen 41.580 und 53.860 Euro brutto im Jahr.
Mechatroniker bei BMW kommen nach Kununu-Angaben auf ein durchschnittliches Jahresgehalt von 43.800 Euro brutto. Ihre Gehaltsspanne liegt zwischen 29.800 und 56.100 Euro. Die meisten verdienen zwischen 45.580 und 50.840 Euro brutto im Jahr.
Mechatroniker bei der Deutsche Bahn (DB) kommen nach Kununu-Angaben auf ein durchschnittliches Jahresgehalt von 34.800 Euro brutto. Ihre Gehaltsspanne liegt zwischen 29.200 und 45.500 Euro. Die meisten verdienen zwischen 32.460 und 35.720 Euro brutto im Jahr.
Der Weg in den Beruf führt über eine duale Berufsausbildung. Sie dauert mit 3,5 Jahren etwas länger dauert als andere – aber es gibt ja auch jede Menge zu lernen. Die Ausbildung findet parallel im ausbildenden Betrieb aus Industrie oder Handwerk und in der Berufsschule statt – entweder an festen Tagen in der Woche oder im Blockunterricht. Ein bestimmter Schulabschluss ist keine zwingende Voraussetzung.
Die Ausbildung zum Mechatroniker oder zur Mechatronikerin ist in einem dieser fünf Schwerpunkte möglich:
Ein bestimmter Schulabschluss ist für einen Ausbildungsplatz keine zwingende Voraussetzung. Von den Ausbildungsanfängern im Jahr 2020 hatten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit im Handwerk 51 Prozent einen mittleren Bildungsabschluss, 33 Prozent einen Hauptschulabschluss und zwölf Prozent das Abitur. In Betrieben aus Industrie und Handel wiederum wiesen 33 Prozent der Azubis die Hochschulreife auf, 54 Prozent einen mittleren Bildungsabschluss und elf Prozent einen Hauptschulabschluss. Mit guten Schulnoten speziell in Werken, Technik, Mathematik und Physik untermauern Bewerber ihre Ambitionen.
Die Inhalte, mit denen sich Mechatroniker in ihrer Ausbildung auseinandersetzen, unterscheiden sich von Schwerpunkt zu Schwerpunkt. Grundsätzlich sind diese für alle relevant:
Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres legen die Azubis Teil eins ihrer Abschlussprüfung ab. Teil zwei folgt am Ende der Ausbildung nach dreieinhalb Jahren. Beide Teile der Abschlussprüfung zum Mechatroniker beinhalten praktische und theoretische Bestandteile.
Im ersten Teil müssen die Azubis Arbeiten an einem mechanischen Teilsystem durchführen. Im zweiten Teil führen sie einen Arbeitsauftrag und eine Funktionsanalyse durch und beantworten Fragen zu Wirtschafts- und Sozialkunde. Nach Angaben der Industrie- und Handelskammer haben im Winter 2021/22 von allen Prüflingen mehr 90 Prozent ihre Abschlussprüfung bestanden.
Während ihrer Ausbildung können Mechatroniker je nach Standort und Arbeitgeber mit diesen monatlichen Bruttovergütungen rechnen:
Mechatroniker können aufgrund der Vielfältigkeit ihrer Ausbildung in fast allen Branchen und Bereichen arbeiten. Mit dem Schwerpunkt in der Ausbildung können sie sich grob auf eine Richtung festlegen. Jobs und offene Stellen gibt es vor allem in diesen Bereichen:
Weiterbildungen bereiten auf eine leitende Position vor. Es gibt Weiterbildungen, die genau auf den Bereich der Mechatronik zugeschnitten sind:
Voraussetzungen sind eine abgeschlossene Ausbildung in einem anerkanntem Beruf und einige Jahre Berufserfahrung. Die Industrie- und Handelskammern und andere Bildungsanbieter bereiten auf die IHK-Prüfung vor. Die Vorbereitungskurse werden in Vollzeit und in Teilzeit angeboten. Bei der Vollzeit-Variante sind zwischen zehn und 24 Monate einzuplanen, bei der Teilzeit-Variante 18 bis 48 Monate. Die Prüfung besteht aus schriftlichen und mündlichen Teilen.
Diese Weiterbildung wird an einer Fachschule absolviert. Voraussetzungen sind eine anerkannte Ausbildung sowie Berufserfahrung. Die Weiterbildung dauert in Vollzeit zwei Jahre und in Teilzeit vier Jahre. Die Prüfung wird von der zuständigen Schulaufsichtsbehörde abgenommen. Die Abschlussprüfung beinhaltet einen schriftlichen, mündlichen und praktischen Teil.
Voraussetzungen sind auch hier eine anerkannte Ausbildung sowie Berufserfahrung. Ein Vollzeitlehrgang dauert acht Wochen bis 14 Monate, in Teilzeit kann die Weiterbildung bis zu zweieinhalb Jahre dauern. Wochenendlehrgänge erstrecken sich über ein bis eineinhalb Jahre, E-Learning-Kurse dauern mindestens drei Monate. Die Teilnahme ist jedoch freiwillig. In Industrie und Handel besteht die Prüfung vor der IHK aus einem schriftlichen Teil und einem Fachgespräch. Im Handwerk wird eine schriftliche Prüfung vor der Handwerkskammer abgelegt.
Mechatroniker zeichnen sich durch ihre große Interdisziplinarität aus. Heutzutage suchen Unternehmen kreative und innovative Köpfe – dafür stehen Mechatroniker aufgrund ihrer breiten Ausbildung. Auf dem Arbeitsmarkt ist das ein großes Plus: Nicht nur Konzerne, auch kleine Firmen und der Mittelstand brauchen Experten mit gutem technischem Know-how. Die Nachfrage nach Mechatronikern ist daher konstant hoch.
Der wesentliche Grund dafür ist der fortschreitende Einsatz von Elektronik in praktisch allen Bereichen und die steigende Bedeutung der Informationstechnik. Nach Angaben des Vereins deutscher Ingenieure (VDI) sind in Deutschland mehrere zehntausend Mechatroniker-Stellen unbesetzt und die nachrückenden Absolventen reichen zahlenmäßig nicht aus, um diese zu besetzen.