Metall- und Glockengießer stellen Glocken und Kunstgegenstände, Gehäuse und Zahnräder, Teller, Schalen, Becher oder Zinnfiguren her. Sie können sich auf eine der drei Fachrichtungen Kunst- und Glockengusstechnik, Metallgusstechnik und Zinngusstechnik spezialisieren. Der Beruf hat eine lange Tradition. Er eignet sich für handwerklich Begabte, die lieber mit ihren Händen als mit dem Computer arbeiten. Die Ausbildung zum Metallgießer und Glockengießer dauert drei Jahre.
➠ Inhaltsverzeichnis
Metallgießer und Glockengießer stellen Kunstgegenstände aus einem Guss her. Dazu nutzen sie die verschiedensten Metalle. Ihr Hauptaugenmerk liegt oft auf dem Gießen von Glocken. Und allein dieser Vorgang ist eine Kunst für sich. Die meisten großen Glocken sind nämlich Maßanfertigungen. Für sie gibt es keine Gussvorlage.
Schablone ausschneiden:
Diese stellt der Metall- und Glockengießer in Eigenregie her. Dazu zeichnen die Fachkräfte zunächst die Kontur der Glocke auf ein Brett und schneiden daraus eine Schablone aus. Diese dient dazu, die Gussform herzustellen. Innerhalb einer sehr komplexen Prozedur kommt diese schließlich heraus. Sie ist sehr massiv und schwer.
Klöppel montieren:
Mit ihr stellen die Experten die eigentliche Glocke her und montieren anschließend den Klöppel. Hierbei hantieren Metall- und Glockengießer mit schwerem Gerät wie Zugvorrichtungen und Kränen. Denn so eine Kirchenglocke kann schon mal bis zu 24 Tonnen Gewicht haben und einen Durchmesser von über drei Metern.
Armaturen restaurieren:
Metall- und Glockengießer stellen außerdem Bauteile und Gebrauchsgegenstände aus Metall her und reparieren und restaurieren diese. Die Bandbreite reicht von Armaturen über Garten- und Parkmöbel, Terrassengeländer bis hin zu Bauelementen für Maschinen und Geräte, eine Baggerschaufel zum Beispiel.
Gussform anfertigen:
Hier gehen sie nach einem ähnlichen Schema vor: Skizze zeichnen, Modell oder Schablone herstellen, Gussform anfertigen, ausgießen, Ergebnis durch Polieren oder Schleifen weiterverarbeiten. Auch auf die Zinngusstechnik verstehen sich die Fachkräfte.
Diese Kompetenzen stehen Metall- und Glockengießer in der Bewerbung, in Lebenslauf, Anschreiben und Bewerbungsgespräch gut zu Gesicht:
Metallgießer und Glockengießer kommen auf ein durchschnittliches Monatsgehalt von ca. 3.300 Euro brutto. Sie steigen ab 2.100 Euro aufwärts in den Beruf ein. Mit zunehmender Expertise und Erfahrung sind Gehälter von bis zu 3.900 Euro brutto monatlich möglich. Für Metallgießermeister sind noch weitaus höhere Gehälter von bis zu 6.500 Euro brutto im Monat realisierbar. In der Ausbildung werden Metall- und Glockengießerazubis 585 Euro bis 1.080 Euro im Monat auf das Konto überwiesen.
Die Ausbildung zum Metall- und Glockengießer dauert drei Jahre. Sie ist dual aufgebaut und findet parallel im ausbildenden Handwerksbetrieb und in der Berufsschule statt. Auszubildende wählen zwischen den drei Fachrichtungen Kunst- und Glockengusstechnik, Metallgusstechnik und Zinngusstechnik. Sie absolvieren eine Zwischenprüfung vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres und eine Gesellenprüfung nach dem dritten Ausbildungsjahr. Einen bestimmten Schulabschluss setzt die Ausbildung nicht voraus. Gute Schulnoten in Fächern wie Mathematik, Physik, Werken und Technik sind bei Arbeitgebern gerne gesehen.
Damit beschäftigen sich Metallgießer und Glockengießer während ihrer Ausbildung:
Die Ausbildungsvergütung hängt maßgeblich von Arbeitgeber, Standort und dem Vorhandensein eines Tarifvertrags ab. Das verdienen Metallgießer und Glockengießer in der Ausbildung:
Metall- und Glockengießer finden offene Jobs und Beschäftigung in Glockengießereien, Metallgießereien und metallverarbeitenden Betrieben. Zwar gehört der Beruf nicht gerade zu den Trendberufen oder zu den ärgsten Mangelberufen. Aber im deutschen Handwerk sind Fachkräfte aller Couleur gefragt und werden fast in allen Bereichen gesucht. Langfristig sind die Perspektiven aber nicht unbedingt herausragend.
Metall- und Glockengießer haben vielfältige Möglichkeiten, um sich weiterzubilden. Infrage kommen etwa folgende Fort- und Weiterbildungen: