Jobprofil: Optometristen

Optometristen erkennen Fehlsichtigkeiten und Augenkrankheiten. Sie bedienen medizinische Geräte, nehmen Tests und Untersuchungen vor und passen Sehhilfen an. Ihre Kompetenzen gehen über die eines Augenoptikers hinaus, wenngleich beide Berufe häufig miteinander verwechselt oder gleichgesetzt werden. Die Branche ist eine Frauendomäne. Drei Viertel der Beschäftigten in der Augenoptik sind weiblich.

Optometristen Beruf

Der Begriff Optometrie stammt aus dem Altgriechischen und heißt übersetzt so viel wie „Lehre vom Sichtbaren“. Als Vater der Optometrie in Deutschland gilt der frühere Mathematiker und Physiker Hermann Pistor.

Fehlsichtigkeit erkennen:

Optometristen messen und bewerten Sehfunktionen und beschäftigen sich mit der Korrektur von Fehlsichtigkeiten. Von Augenoptikern unterscheiden sie sich dadurch, dass sie auch Augenkrankheiten erkennen und behandeln sowie Patienten vor und nach Augenoperationen betreuen können. Optometristen stehen von ihrem Kompetenzniveau damit zwischen Augenoptikern und Augenärzten.

Augenkrankheiten erkennen:

Optometristen sind befähigt, grundlegende medizinische Untersuchungen durchzuführen. Sie nehmen Refraktions- und Korrektionsbestimmungen vor, passen Sehhilfen an und grenzen Sehschwächen von Augenkrankheiten wie dem grünen oder grauen Star, Farbsehstörungen oder einer Makuladegeneration ab.

Geräte bedienen:

Dazu führen sie verschiedene Tests und Messungen durch, mit denen sie Krankheiten der Augen oder Sehfehlern auf die Spur kommen. Hierzu gehören die Untersuchung des vorderen und hinteren Augenabschnittes, die Prüfung des gesamten visuellen Systems oder eine Augeninnendruckmessung. Je nachdem, zu welchem Ergebnis der Optometrist bei seiner Untersuchung kommt, verweist er seine Kunden an einen weiterbehandelnden Arzt oder passt eine Sehhilfe an.

Bildungsweg wählen:

Die Berufsbezeichnung Optometrist ist in Deutschland nicht geschützt. Häufig haben Optometristen einen Bachelor- oder Masterabschluss im Fach Optometrie oder eine zertifizierte Weiterbildung absolviert. Auf dem Arbeitsmarkt haben Optometristen gute Chancen. Der Beruf eignet sich für Menschen, die konzentriert, genau und gewissenhaft arbeiten und gerne anderen Menschen helfen.

Optometrie Fähigkeiten

Diese Talente und Kompetenzen bringen gute Optometristen mit:

  • Naturwissenschaftliches Interesse
  • Genauigkeit und Sorgfalt
  • Lust, sich weiterzubilden
  • Verkaufs- und Beratungstalent
  • Sympathisches und gepflegtes Äußeres
  • Kommunikationstalent
  • Psychologisches Gespür
  • Stressresistenz
  • Englisch- und Fremdsprachenkenntnisse

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Optometristen Gehalt

Die Höhe des Einkommens ist unter anderem abhängig von Faktoren wie Berufserfahrung, Region und Arbeitgeber. In der Regel verdienen Optometristen zwischen 2.500 Euro und 3.500 Euro brutto im Monat. Mit 4.000 Euro zählen sie zu den Topverdienern ihres Berufsstands. Im Einzelfall sind auch noch höhere Gehälter möglich – zum Beispiel als Selbstständige. In der Ausbildung zum Augenoptiker beläuft sich das Gehalt auf 585 Euro bis 859 Euro brutto im Monat – je nach Ausbildungsjahr, Standort und Arbeitgeber.

Jobs als Optometristen für Sie:

Optometrist werden

Augenoptikermeister können eine Weiterbildung zum Optometristen absolvieren. Sie dauert in der Regel ungefähr ein Jahr und umfasst 280 Unterrichtsstunden. Die Fortbildung schließt mit dem erfolgreichen Bestehen der Prüfung vor dem Prüfungsausschuss einer Handwerkskammer mit dem staatlich anerkannten Titel Optometrist (HWK) ab. Teilnehmer müssen mit Kurskosten von rund 4.000 Euro rechnen.

Studium:

Auch ein Hochschulstudium in Optometrie ist möglich. Das Fach bieten in Deutschland die Hochschule Aalen, Berliner Hochschule für Technik, Ernst-Abbe-Hochschule Jena, Hochschule für angewandte Wissenschaften München und Fachhochschule Aachen an. Das Studienangebot beinhaltet Bachelor- und Master-, Vollzeit- und berufsbegleitende Studiengänge.

Berufsbezeichnung:

Die Berufsbezeichnung Optometrist ist nicht gesetzlich geschützt. Nennen darf sich so prinzipiell jeder, der die Gesellenprüfung im Augenoptiker-Handwerk bestanden hat. Allerdings schränkt wiederum das Wettbewerbsrecht die missbräuchliche Verwendung der Berufsbezeichnung ein. Unzulässig ist es demnach, über wesentliche Merkmale seiner Dienstleistungen, seiner Person oder seines Unternehmens zu täuschen. Daher darf sich Optometrist letztlich nur nennen, wer nachweislich über optometrische Kompetenzen verfügt, welche deutlich über denen eines Augenoptikermeisters oder eines staatlich geprüften Augenoptikers liegen.

Optometristen Jobs

Die Karriereaussichten für Optometristen sind vielversprechend. Sie haben die Chance, in Kliniken und Heilzentren zu arbeiten, können sich selbstständig machen und Auszubildende ausbilden oder sie schlagen eine Führungslaufbahn in einer Augenoptiker-Filiale ein.

Offene Stellen und Jobs für Optometristen gibt es hier:

  • Augenoptische Industrie
  • Augenoptische Forschungsinstitute
  • Führungspositionen bei augenoptischen Filialen
  • Aus- und Weiterbildung im Gebiet der Augenoptik
  • Augenkliniken
  • Rehabilitationskliniken
  • Sehbehindertenberatungsstellen

Optometrie Zukunftsaussichten

Die Berufsaussichten für Optometristen sind sehr gut. Die Gesellschaft wird immer älter und damit nimmt auch die Zahl der Sehschwächen und Augenkrankheiten zu. Da Augenärzte schon heute chronisch überlastet sind, ist es ihnen sehr willkommen, wenn die Dienstleister ihnen die Erstuntersuchung von Patienten abnehmen.

Arbeitsplätze:

Laut Branchenbericht Augenoptik 2021/22 des Zentralverbands der Augenoptiker und Optometristen steigt die Zahl der freien Stellen in der Augenoptik seit Jahren, während die Zahl arbeitsloser Optiker kontinuierlich abnimmt. 71 Prozent der befragten Unternehmen berichteten, dass freie Stellen nicht wie gewünscht besetzt werden konnten.

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